Psalm 90 - Der ewige Gott - dein persönlicher Fixpunkt!?

Jahweh - Unsere Zuflucht (Psalm 90-92)  •  Sermon  •  Submitted
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Unser kurzes Leben erhält nur Wert, wenn wir es im Bewusstsein des Ewigen Gottes Leben.

Notes
Transcript

Einleitung

Während der Vorbereitung musste ich an einen Tag denken, als Tine und ich einmal in Wien zu Besuch waren. Es war wunderschönes Frühlingswetter und wir haben uns aufgemacht um einige der Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Letztlich haben wir die ganze Zeit im Garten des Schlosses Schönbrunn verbracht.
Ich weiß nicht ob ihr schon einmal dort wart, er ist sicher einen Besuch wert. Über 16 Hektar und auf 7 Terrassen angelegt beeindruckt er mit zackig geschnittenen Baumalleen, 35.000 Blumen und mächtigen Brunnenanlagen.
Und für alle die gerne auf Schatzsuche gehen: ich glaube wir haben dort mindestens 3 Geocaches gefunden.
Sagt euch vielleicht nichts, aber für Tine und mich ist das ein wichtiger Pluspunkt. Naja vielleicht eher für mich als für Tine. :)
Was mir aber am meisten gefallen hat war der Schönbrunner Irrgarten: Ein Labyrinth aus zurechtgeschnittenen Hecken durch dass es zu irren gilt.
Es ist erstaunlich wie schnell man sich in einem kleinen Labyrinth verirren kann. Alles sieht irgendwie gleich aus. Ob ich nun links oder rechts abbiege verliert bald an Bedeutung. Ich könnte immer wieder im Kreis gehen - und ich würde es vielleicht niemals merken.
Das interessante an diesem Irrgarten ist - am Ziel befindet sich eine Aussichtsplattform. Und wer angekommen ist, kann von dort aus den anderen am “irren” zuschauen.
Man kann sehen, wie einige - vollkommen sicher den richtigen Weg zu gehen - sich immer wieder im Kreis drehen. Wenn man vielleicht lange genug zu sieht, dann bemerkt man wie aus anfänglicher Begeisterung den Weg zu finden, ein frustriertes Dahinstapfen wird. Denn irgendwann - findet man weder das Ziel noch den Anfang wieder.
Manche Menschen jedoch wählen einen anderen Weg. Sie schauen auf zu dieser Plattform und bitten um Hilfe. Sie akzeptieren, dass die Perspektive von oben der anderen eine klarere Sicht ermöglicht.
Und lassen sich leiten - auch wenn einige Ansagen ihnen vielleicht seltsam vorkommen. Aber wenn sie ihnen folgen, kommen sie an.
Warum erzähle ich euch das?
Weil ich denke, dass unser Leben viel zu oft einem solchen Irrgarten gleicht.
Zu Beginn unseres Lebens, sah alles noch so einfach aus. Ob wir “links” oder “rechts” abgebogen sind, das entschieden wir nach unserem Bauchgefühl.
Aber als Menschen die Gott begegnet sind, als Menschen die Jesus Christus dienen, da ist uns eigentlich klar, dass so ein Leben nicht genug ist.
Wir wissen über die Gefährlichkeit unser selbst gemachten Ideen. Wir wissen eigentlich, dass wir Hilfe brauchen. Wir brauchen Perspektive von “oben”.
Wir brauchen einen Fixpunkt um sinnvoll durch das Leben zu navigieren. Etwas beständiges. Etwas absolutes.
Aber doch ist es so dass wir so leicht wieder beginnen uns auf unsere eigenen Augen zu verlassen.
Ich weiß nicht wo du gerade in deinem Leben stehst.
Vielleicht bist du 100% überzeugt von deinem derzeitigen Weg, aber bemerkst gar nicht dass du falsch läufst.
Vielleicht bist du schon einige Male falsch abgebogen und kennst das Gefühl sehr gut einmal mehr einer Fata Morgana nachgejagt zu sein.
Vielleicht trauerst du um verpasste Gelegenheiten. Abzweigungen die du lieber anders genommen hättest.
Vielleicht ist der Weg den du gerade gehst, beschwerlich und du zögerst ihn weiter zu gehen.
Ich weiß wo ich stehe. Und ich weiß, dass ich Berichtigung immer wieder benötige. Denn es ist einer der Konstanten in meinem Leben, dass für mich nicht ausreicht die Wahrheit Gottes einmal zu hören um sie zu verinnerlichen.
Nein, ich muss sie immer wieder hören.
Und so bin ich Gottes Wort einfach so dankbar für die vielen verschiedenen Arten und Weisen wie er uns überführt, zurechtweist und ermutigt.
Der Text den wir uns heute ansehen werden wird uns darin überführen wie sehr doch unser Herz an Selbstüberschätzung krankt.
Er wird neu zeigen wie beständig Gottes Treue trotz unserer Sünde ist.
Und wird uns erneut vor Augen führen wie wichtig es ist unser Leben im Licht der Ewigkeit zu leben.
Wir müssen Gott zu unserem Fixpunkt machen, um uns nicht zu verirren.
Mich hat der Psalm den wir uns heute anschauen werden tief berührt und überführt. Und ich möchte uns einladen heute morgen uns wirklich aufmerksam mit diesem Psalm zu beschäftigen.
Ich habe die Predigt heute folgendermaßen überschrieben:
Der ewige Gott - dein persönlicher Fixpunkt!?
Unser Predigttext steht im 4. Buch der Psalmen. in Psalm 90.
Psalm 90 (SLT)
1 Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes.
Herr, du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht! 2 Ehe die Berge wurden und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest, ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott!
3 Du läßt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Kinder Adams!
4 Denn tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache. 5 Du läßt sie dahinfahren wie eine Wasserflut, sie sind wie ein Schlaf, wie das Gras, das am Morgen aufsprießt; 6 am Morgen blüht es und sprießt, am Abend welkt es und verdorrt. 7
Denn wir werden aufgerieben durch deinen Zorn und schnell hinweggerafft durch deinen Grimm. 8 Du hast unsere Missetaten vor dich hingestellt, unser geheimstes Tun in das Licht deines Angesichts. 9 Denn alle unsere Tage schwinden dahin durch deinen Zorn; wir verbringen unsere Jahre wie ein Geschwätz. 10 Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre; und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.
11 Wer erkennt aber die Stärke deines Zorns, deinen Grimm, so wie es der Furcht vor dir entspricht? 12 Lehre uns unsere Tage richtig zählen, damit wir ein weises Herz erlangen! 13 Kehre zurück, o Herr! Wie lange noch? Und hab Erbarmen mit deinen Knechten! 14 Sättige uns früh mit deiner Gnade, so wollen wir jubeln und fröhlich sein unser Leben lang. 15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest, so viele Jahre, wie wir Unglück sahen. 16 Laß deinen Knechten dein Walten sichtbar werden, und deine Herrlichkeit ihren Kindern! 17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unsres Gottes, sei über uns, und das Werk unsrer Hände fördere du für uns, ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!
Geschwister, der Psalm den wir gerade gelesen haben ist einer der bekanntesten der der Bibel. Es ist auch der älteste Psalm der Bibel, wenn das angesichts dessen was wir gerade gelesen haben noch irgendeine Wichtigkeit besitzt.
Es ist ein Psalm , der uns wie kaum ein anderer vermittelt wie erhaben Gott in seiner Ewigen Existenz ist.
Es ist ein Psalm der eine Hoffnung vermittelt und der uns zeigt wo Kinder Gottes zu allen Zeiten Zuflucht finden dürfen.
Aber auch ein Psalm der bestürzt. Der Innehalten lässt. Und der uns herausfordert unser Leben zu überdenken.
Und der uns herausfordert, Gott zu unserem alleinigen Fixpunkt zu machen.
Das erste was wir heute betrachten wollen habe ich folgendermaßen überschrieben:

1. Mach Gott zu deinem Fixpunkt - denn ER ist die Ewige Zuflucht

Geschwister, was wir brauchen, dass ist ein Orientierung von jemanden, der unser Leben überblickt.
Und es gibt nur einen der uns das geben kann.
Psalm 90,1–4 (SLT)
1 Ein Gebet Moses, des Mannes Gottes. Herr, du bist unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht! 2 Ehe die Berge wurden und du die Erde und den Erdkreis hervorbrachtest, ja, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du Gott! 3 Du läßt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschenkinder! 4 Denn tausend Jahre sind vor dir wie der gestrige Tag, der vergangen ist, und wie eine Nachtwache.
UNSER GOTT ist ERHABEN. Es ist größer als unsre kühnsten Gedanken über ihn! Wir können nicht einmal erträumen wie groß er ist.
Unser Zahlensystem lässt ja beliebig viele Zahlen zu. Kürzlich las ich, dass eine Zentillion für eine Zahl mit 600 Nullen stehen soll.
Es soll aber auch eine Nongentillion geben die 5400 Nullen hat, oder eine Dezentillion die es auf 6000 Nullen bringt.
Ich muss ehrlich sagen, ich habe keine Ahnung wozu man diese Zahlen brauchen sollte. Ich kann mir nicht einmal 600 Nullen bildlich vorstellen.
Um wieviel mehr sprengt Gott unsere Vorstellungskraft.
Er ist erhaben in seiner Macht. Und niemand wird je das Geheimnis lüften wie er unseren Kosmos ins Dasein rief.
Er ist erhaben in seiner Existenz.
Er ist der Schöpfer des Kosmos und kontrolliert alle Faktoren der Raumzeit. Nichts entgleitet ihm.
Er ist der ewiger Gott.
Geschwister, es gab eine Zeit zu der keiner von uns existierte.
Aber über unseren Gott lässt sich das niemals sagen.
Er existierte bevor die Zeit geschaffen wurde.
Die Zeit ist sein Geschöpf.
Du kannst so weit zurück denken wie es dir nur möglich ist - vor aller Schöpfung war Gott schon immer der Höhepunkt seiner Macht.
Ungeschaffen.
Der Psalmtext heute morgen beginnt mit dieser Feststellung der Ewigkeit Gottes - und unser Verstand streckt sich vergebens danach aus es zu fassen.
Geschwister, es wir eine Zeit geben, in der wir sterben werden.
Aber Gott ist von Ewigkeit zu Ewigkeit ist er unabhängig, unveränderlich, ohne Anfang und ohne Ende.
Unveränderlich. Unvergänglich.
Gott ist der selbe “von Geschlecht zu Geschlecht”, von Ewigkeit zu Ewigkeit”. Über die Jahrtausende hinweg.
Wenn irgendwer uns helfen kann uns in unserem Leben nicht zu verirren, dann dieser Gott!
Und Gott ist nicht ewig in einer entrückten unnahbaren Weise. Er ist zugleich liebevoll. Das Wort hier transportiert Wärme und Geborgenheit.
Deuteronomium 33,26–27 (SLT)
26 Niemand ist gleich dem Gott Jeschuruns, der zu deiner Hilfe am Himmel einherfährt und auf den Wolken in seiner Majestät. 27 Eine Zuflucht ist dir der Gott der Urzeit, und unter dir sind ewige Arme. Er hat den Feind vor dir her gejagt und zu dir gesagt: Vertilge!«
Er ist eine Zuflucht für seine Knechte! Von Generation zu Generation. Ein verlässlicher Fels. Das ewige Zuhause. Er hat Interesse an uns Menschen! Er erbarmt sich unser! Und er will mit uns durch das Leben gehen.
Und das haben wir auch bitter nötig: Denn im zweiten Punkt sehen wir:

2. Mach Gott zu deinem Fixpunkt: Denn -Du kannst nichts festhalten

Psalm 90,5–10 (SLT)
5 Du läßt sie dahinfahren wie eine Wasserflut, sie sind wie ein Schlaf, wie das Gras, das am Morgen aufsprießt; 6 am Morgen blüht es und sprießt, am Abend welkt es und verdorrt. 7 Denn wir werden aufgerieben durch deinen Zorn und schnell hinweggerafft durch deinen Grimm. 8 Du hast unsere Missetaten vor dich hingestellt, unser geheimstes Tun in das Licht deines Angesichts. 9 Denn alle unsere Tage schwinden dahin durch deinen Zorn; wir verbringen unsere Jahre wie ein Geschwätz. 10 Unser Leben währt siebzig Jahre, und wenn es hoch kommt, so sind’s achtzig Jahre; und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.
Wir Menschen brauchen Gott - denn wir können nichts festhalten.

Niemand kann das Leben festhalten

Dieser Mann Gottes, Mose wusste wovon er sprach.
Über 40 Jahre hatte er Israel in der Wüste geführt, hatte sie gerichtet, war eingestanden für Ihre Sünden, hatte Gottes Mitleid für sie erbeten.
Und doch - trotz aller Wunder Gottes hatte Israel Gott im entscheidenden Moment das Vertrauen verweigert.
Mehr noch - wir lesen in 4. Mose 14,9 dass sie offen gegen Gott rebellierten und einstimmig beschlossen Mose und Aaron zu steinigen.
Gott griff ein und auf Mose Fürbitte hin wurden das Volk Israel nicht augenblicklich ausgelöscht, musste aber 40 Jahre in der Wüste verbringen, bis jeder aus der Generation die rebelliert hatte verstorben war.
Wenn Gottes Urteil jeden über 20 Jahren traf - dann heißt das, dass damals 1.2 Millionen Menschen während dieser 40 Jahre starben. das sind 30.000 jedes Jahr. 82 Beerdigungen am Tag!
Ich weiß nicht wieviele Menschen auf dieser Welt gelebt haben denen sich das bedenken der Endlichkeit des menschlichen so aufzwang wie Mose.
Geschwister, mich erschreckt dieser Gedanke. Er rüttelt mich wach.
Ich weiß nicht wie es euch geht, aber so denke ich selten über mein Leben.
Da ist doch noch so viel Zeit!
Aber Mose nimmt mir hier meine Illusionen.
Meine Gefühle über das Leben sind trügerisch.
Das Leben ist kurz. Das Leben ist unbeständig. Wie ein Vogel der aufschreckt, und davon fliegt, wie ein ICE rast die Zeit dahin und nimmt uns alle mit sich.
Psalm 90,5-6 “5 Du läßt sie dahinfahren wie eine Wasserflut, sie sind wie ein Schlaf, wie das Gras, das am Morgen aufsprießt; 6 am Morgen blüht es und sprießt, am Abend welkt es und verdorrt.
Egal wie fest wir stehen, wie kräftig wir uns heute fühlen, wir alle sind ein Hauch.
Ich weiß noch wie ich als 15 Jähriger meinen Vater auslachte, als er eines Tages sich selbst als “Jungen Mann” mit 40 bezeichnete.
Damals - waren 40 Jährige für mich schon beinahe Opas.
Und dieses Jahr bin ich heute schon 36.
Und im Rückblick erscheinen mir diese 21 Jahre wie ein Wimpernschlag vor. Und zurück bleibt nur eine verblassende Erinnerung. Wir können nichts irdisches festhalten.
Entsetzlich kurz ist unsere #Lebenszeit.
Ein Augenblick nur vom Morgen hin zur Dämmerung.
Ein Augenblick der verblassenden Erinnerung.
Und ein Verlangen nach der #Ewigkeit.
Darauf weißt uns Mose, den Mann Gottes hier hin.
Aber das ist noch nicht alles.

Niemand kann seine Erfolge festhalten

Auch all unser menschliches Schaffen hält der Zeit nicht Stand.
Mose schreibt: Psalm 90,10 “10 ...und worauf man stolz ist, das war Mühsal und Nichtigkeit, denn schnell enteilt es, und wir fliegen dahin.”
Keiner von uns kann irgendetwas von dem was er erarbeitet hat mit nehmen. Und das was wir leisten wird im Lauf der Zeit von Menschen vergessen.
All unsere Erfolge sind temporär.
Ich weiß nicht wie es euch geht, wenn ihr darüber nachdenkt.
Es ist erschütternd sich darüber Gedanken zu machen. Aber es ist die Wahrheit.
Und es zeigt uns eines ganz deutlich - wir Menschen sind hilflos.
Und Mose, der Mann Gottes, möchte dass wir innehalten und darüber nachdenken wie hilflos wir ohne Gott sind.
Und der Psalm wird sogar noch deutlicher: Das dies so ist, liegt an der Gottesferne der Menschen.

Niemand kann Gott etwas anbieten.

Mehr noch als das: das Sterben um uns herum zeigt, dass Gott Sünde ernst nimmt.
Psalm 90,7–9 (SLT)
7 Denn wir werden aufgerieben durch deinen Zorn und schnell hinweggerafft durch deinen Grimm. 8 Du hast unsere Missetaten vor dich hingestellt, unser geheimstes Tun in das Licht deines Angesichts. 9 Denn alle unsere Tage schwinden dahin durch deinen Zorn; wir verbringen unsere Jahre wie ein Geschwätz.
Für Moses Generation damals war das eine glasklare Erkenntnis: Gott selbst hatte es ihnen vorausgesagt.
Sie würden nicht in das verheißene Land kommen. Sie würden sterben müssen.
Denn Gott zürnt über Sünde. Er ist ein verzehrendes Feuer.
Wir heute neigen dazu den Tod als eine medizinisches Problem zu sehen, dass die Wissenschaft in einigen Jahrzehnten hoffentlich besiegen wird.
Aber Mose sah das klarer als wir: Es ist die Folge des gerechten Zorns Gottes über die Sünde Israels.
Von Mose kam an dieser Stelle kein : “Wie kannst du nur!” an die Adresse Gottes. Sondern er sah der Realität ins Auge.
Stellt euch vor wie Israel sich damals gefühlt haben mag! Das Land Kanaan verzockt. In die Wüste verdammt. Verfolgt vor dem Zorn Gottes!
Aber dabei bleibt der Psalm nicht.
Den zweiten Punkt habe ich folgendermaßen überschrieben:

3. Mach Gott zu deinem Fixpunkt- Denn Gott will dich erhalten

Wie komme ich darauf?
Weil inmitten all der Hoffnungslosigkeit dieser Psalm den Kindern Israel damals das Wichtigste schenkte was sie brauchten:
Einen Fürsprecher.
Geschwister - dieser Psalm ist ja kein existenzialistischer Psalm der Hoffnungslosigkeit! Sondern er ist ein Gebet.
Und es ist nicht nur Pastor X, sondern einer der außergewöhnlichsten Propheten und Anführer Israels betet hier: Es ist das Gebet Moses, des Mannes Gottes.
Es ist das Gebet des Mannes, der über 40 Jahre Fürbitte tat für Israel und dessen Gebet immer wieder den Ewigen zur Milde bewegte.
Psalm 90,13–17 (SLT)
13 Kehre zurück, o Herr! Wie lange noch? Und hab Erbarmen mit deinen Knechten! 14 Sättige uns früh mit deiner Gnade, so wollen wir jubeln und fröhlich sein unser Leben lang. 15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest, so viele Jahre, wie wir Unglück sahen. 16 Laß deinen Knechten dein Walten sichtbar werden, und deine Herrlichkeit ihren Kindern! 17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unsres Gottes, sei über uns, und das Werk unsrer Hände fördere du für uns, ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!
Mose bittet wieder um Milde - trotz des gerechten Zorns Gottes. Er betet um Gnade im Gericht. Er bittet um Freude für das Volk. Er bittet um Gottes belebende Gegenwart in den finsteren Stunden. Um Trost durch die Begegnung mit dem Herrn. Um Sinn im Leben. Und um Beständigkeit der flüchtigen Werke Israels.
Israel konnte froh sein - diesen Mann Gottes zu haben.
Ich finde das bemerkenswert. Und es zeigt uns das Herz Gottes. Ja - er nimmt Sünde ernst und straft streng. Ja er war 40 Jahre zornig über das Volk Israel in der Wüste.
Aber es ist IHM kein Genuss. Viel lieber hat er es, dass Menschen umkehren, das sie vor seinem Zorn zu ihm fliehen, dem einzigen Ort an dem sie sicher sein können.
Wenn Gottes Zorn auch noch so groß ist, so bleibt doch sein Erbarmen nicht dahinter zurück.
Und wenn das für Israel in der Wüste galt:
Wieviel mehr gilt das für uns die wir einen Fürsprecher kennen, der Mose überlegen ist!
Mose war der Mann Gottes - unser Mittler ist der Sohn Gottes (Hebr 1,3-4).
Mose war bei all seiner Treue (Hebr 3,1) dennoch jemand der selbst Sünde in seinem Leben hatte. - Unser Mittler war sündlos (Hebr. 4,15)
Mose konnte sich in der Fürbitte an Gott wenden und ein zeitliches Heil erbeten - unser Mittler ist Urheber eines ewigen Heils geworden (Hebr 5,9).
Mose starb selbst für seine eigene Schuld- unser Mittler starb unschuldig für unsere Schuld.
Mose blieb im Grab aber Jesus Christus ist auferstanden (Kol 1,18).
Ihr Lieben, wir haben so viel mehr Gott zu danken als das Volk Israel damals.
Die Frage ist - kennst du diesen Fürsprecher?
Ich muss, diese Frage stellen, denn die Bibel lehrt, dass nur der dem Zorn Gottes entgeht, der den Sohn Gottes hat.
Die Bibel ist hier so deutlich:
Johannes 3,36 (SLT)
36 Wer an den Sohn glaubt, der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.
Gott kennt alle unseren geheimsten Sünden. Der Zorn Gottes ist real. Jedes Grab auf dieser Welt zeugt davon.
Der Tod, das Gericht und die Ewigkeit sind keine Hirngespinste, sondern ernste Realitäten. Stehen Sie still und schauen Sie ihnen ins Gesicht. Eines Tages werden Sie gezwungen sein, sich Zeit für den Tod zu nehmen, ob Sie darauf vorbereitet sind oder nicht.
J. C. RYLE*
Es gibt keinen Ort zu dem wir Menschen vor Gott fliehen können - außer zu Gott. Denn bei ihm ist Vergebung aufgrund dieses gewaltigen Erlösungswerks das Jesus Christus vollbracht hat.
Wenn du wo anders hin entfliehen willst, wirst du nie Erfolg haben.
Aber uns Geschwister, die wir an diesen Heiland glauben - wir dürfen noch so viel weiter blicken als Mose es hier tat - denn mit Jesus wissen wir - der Tod wird uns nicht halten können.
Was für ein Trost das doch für uns ist!
-Was für ein Trost, wenn wir vom Weg abgekommen sind! Zu wissen, dass Gott uns nicht endgültig die Tür vor der Nase zuschlagen wird! Nein wenn selbst für das Israel damals Erbarmen übrig war - wieviel mehr wird Christus selbst Gehör finden!
Was für ein Trost wenn uns die Endlichkeit unseres Lebens sorgen macht - wir haben diese Auferstehungshoffnung! Wir haben das Wort dessen der selbst EWIGKEIT hat und der nicht lügen kann! Nichts wird uns je aus Gottes Hand reißen können! Unser Mittler lebt ewig!
Gott will uns erhalten. Bei ihm finden wir Zuflucht. In jeder Not.
Wir haben heute schon einiges gehört. Aber einen letzten Punkt möchte ich heute noch besprechen.
Wir sind unterwegs in einem Labyrinth mit so vielen Ablenkungen verlieren wir leicht den Überblick.
Wie also kann uns das wissen um die Endlichkeit unseres Lebens Wegweisung werden im praktischen Alltag?
Wie genau wird Gott zu unserem Fixstern im täglichen Allerei?
Ich habe den letzen Punkt überschrieben mit:

4. Mach Gott zum Fixpunkt - indem du im Licht der Ewigkeit lebst

1981 ließ sich ein ein junger Man nach in die entfernte Wildnis Alaskas fliegen um die Schönheit der Tundra zu photographieren. Er hatte sich gut vorbereitet: 500 Filmrollen, einige Gewehre, 700 kg Nahrungsmittel.
Während die Monate verflogen veränderten sich die Einträge in seinem Tagebuch. Waren sie zunächst voller Staunen und Faszination über die Wildnis entwickelten sie sich zu nehmen in eine Beschreibung eines Albtraums.
Denn eines hatte bei bei seiner Vorbereitung vergessen - er hatte vergessen seine Abreise zu planen.
Und nun fand er den Weg nach Hause nicht mehr. Im November starb er an einem namenlosen See in einem namenlosen Tal.
Diese Geschichte zeigt, wie wichtig es ist für die Abreise vorzusorgen.
Und auch unser Bibeltext heute legt uns das an Herz:
Psalm 90,12 (SLT)
12 Lehre uns unsere Tage richtig zählen, damit wir ein weises Herz erlangen!
Die Vergänglichkeit unseres Lebens drängt uns dazu weise zu werden.
Aber wie sieht das praktisch aus? Ich denke das dieser Psalm uns 3 praktische Lektionen lehrt:

Mach Gott zum Fixstern und erfreue dich an deinem ewigen Gott

Wir alle werden einmal unsere Zelte abbrechen müssen. Wir werden uns einmal verabschieden müssen.
Von unseren Autos, unserem Haus, von unseren Karrieren, von unseren Urlaubserinnerungen, von Luxus.
Versteht mich nicht falsch - all das Gute sollen wir und dürfen wir genießen, aber es ist alles immer nur ein Schatten von dem der im Himmel warten wird.
Alles werden wir eines Tages zurücklassen - und umso mehr müssen wir heute darauf drängen, das dem ewigen Retter heute schon unser Herz gehört.
Das Einzige, was lebenslange Freude garantiert, ist ein Herz, das mit der Erfahrung von Gottes Liebe zufrieden ist. (Alexander Maclaren)
Und das bedeutet ganz praktisch, dass die Endlichkeit unseres Lebens uns drängt die Beziehung mit Gott zu zu unserer Priorität zu machen.
Auch für Mose ist das eines seiner wichtigsten Anliegen: gesättigt zu werden mit der Gnade Gottes, Gottes Wirken wieder wahrzunehmen und seine Herrlichkeit zu sehen.
Psalm 90,14–16 (SLT)
14 Sättige uns früh mit deiner Gnade, so wollen wir jubeln und fröhlich sein unser Leben lang. 15 Erfreue uns so viele Tage, wie du uns beugtest, so viele Jahre, wie wir Unglück sahen. 16 Laß deinen Knechten dein Walten sichtbar werden, und deine Herrlichkeit ihren Kindern!
Geschwister, die Ewigkeit ist nur einen kurzen Augenblick entfernt.
Wie gut kennen wir unseren Gott?
Wie sehr lieben wir ihn?
Und Geschwister ich muss ehrlich sagen - hier muss ich wachsen.
Und ich brauche da eurer Hilfe. Unser Herr hat uns deswegen zusammen gestellt, dass wir einander immer wieder erinnern.
Mir ist das wieder so deutlich geworden in der Vorbereitung:
Dort wo unser ultimativer Schatz ist, wird unser Herz sein.
Und wenn mein Herz zu sehr an Dingen hängt die Vergänglich sind, dann wird es brechen müssen.
Wenn es aber Zuflucht beim Herrn gefunden hat - Jesus der Stern ist auf den wir schauen und das Ziel das wir vor allem anderen erstreben werden wir Ruhe finden.

Mach Gott zum Fixstern und sündige nicht leichtfertig

Geschwister, auch hier hat mich Gottes Wort wirklich getroffen. Während der Vorbereitung musste ich einmal den Kopf frei bekommen und bin spazieren gegangen. Währen dessen muss ich immer wieder an unserem Friedhof vorbei gehen.
Und da haben mich die Verse aus unserem Psalm wirklich getroffen -
Psalm 90,11 (SLT)
11 Wer erkennt aber die Stärke deines Zorns, deinen Grimm, so wie es der Furcht vor dir entspricht?
Gottes Abneigung gegenüber Sünde kennen wir alle in der Theorie.
Aber dieser Vers stellt die Frage - ob denn irgendein Mensch den Zorn Gottes wirklich ernst genug nimmt.
Dieser Zorn ist keine abstrakte Größe. Er ist bittere Realität. Und jedes Grab auf dieser Erde erinnert uns daran.
Und auch wenn wir in Christus seine Verdammung nicht mehr fürchten müssen, so sollte es uns doch zur Gottesfurcht leiten.
Was damals dem Volk Israel geschah, das geschah zu unserer Warnung.
Die Frage an uns heute morgen ist: nimmst du das ernst? Nimmst du Gott ernst?
Mich hat das wieder überführt. Es gibt nichts was diesem Gott entgeht.
Und wenn wir wissen, dass er Sünde niemals belohnen wird, dann sollten wir unser Leben nicht dafür vergeuden.

Mach Gott zum Fixstern und arbeite in der Werken die Gott ehrt.

Wir können das Leben nicht festhalten. Und wir können Erfolge nicht festhalten.
Aber eines kann geschehen:
Gott kann unsere Werken beständigen Wert geben.
Psalm 90,17 (SLT)
17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unsres Gottes, sei über uns, und das Werk unsrer Hände fördere du für uns, ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!
In unvergleichlicher Gnade gibt Gott uns die Würde, das Werk unserer Hände zu zu fördern. Er nimmt diese "Nebelschwaden" und erschafft etwas bedeutendes, etwas bleibendes.
Aber wie sehen diese Taten aus die Gott befestigen wird?
Ich finde es so klasse wie C.S Lewis sich dazu geäußert hat:
"Das Werk eines Beethovens und das Werk einer Putzfrau werden unter genau derselben Bedingung geistlich, nämlich dass sie Gott dargebracht werden, dass sie demütig 'wie für den Herrn' getan werden".
Ich finde das ist so gewaltig! Der Lackmustest ist nicht ob jeder dich sieht. Oder ob du etwas wie die 5. Symphonie von Beethoven schreibst. Der Lackmustest ist ob, du Mitmenschen Gutes um Jesu Willen tust.
Epheser 6,8 (SLT)
8 da ihr wißt: Was ein jeder Gutes tun wird, das wird er von dem Herrn empfangen, er sei ein Sklave oder ein Freier.
Geschwister, dieser Vers ist so tröstlich und ermutigend:
Was alles du tust, oder getan hast, in diesem für deinen Herrn, dass wirst du ewig nicht verlieren.
Die himmlische Bank kennt keine Inflation, keine kalte Progression, keine Diebe, keine Motten und keinen Rost.
Unser Leben wird bedeutsam wenn wir für Jesus Leben.

Schluss:

Geschwister, ich weiß nicht wie ihr heute in diesen Gottesdienst gekommen seid.
Vielleicht musstet ihr feststellen, dass ihr in eurem Leben einer Fata Morgana hinterhergejagt seit.
Vielleicht ist euer Weg beschwerlich und herausfordernd.
Vielleicht gleicht es tatsächlich einem Irrgarten und ihr habt Schwierigkeiten das Ziel zu sehen.
Geschwister, wir dürfen Gott so dankbar sein, dass er keinen von uns aufgibt.
Er hat lebendige Hoffnung für alle Verzagten Herzen.
Er ist die ewige unwandelbare, untrügliche Zuflucht für jeden Kranken.
Er ist der gute Hirte eines jeden der abgeirrt ist.
Er ist der Fixstern für jeden Verwirrten.
Es ist mein Gebet heute morgen, dass er uns alle dort angesprochen hat wo wir ihn so dringend benötigen.
Geschwister, ich weiß ehrlich nicht wir wir ohne Ihn Hoffnung leben sollten.
Aber wir dürfen IHN kennen.
Psalm 90,17 SLT
17 Und die Freundlichkeit des Herrn, unsres Gottes, sei über uns, und das Werk unsrer Hände fördere du für uns, ja, das Werk unsrer Hände wollest du fördern!
Amen
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