Gott kennt und lenkt die Geschichte
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GLAUBEN VERSTEHEN I DANIEL
Gott kennt und lenkt die Geschichte
Gott kennt und lenkt die Geschichte
Begrüßung
Psalm
Lied: Er hält die ganze Welt
Gott hält die ganze Welt in seiner Hand!?
THEMA:
Kriege hier und dort, politische Auseinandersetzungen und Uneinigkeiten, Diktatur und Unterdrückung, dazu persönliche Nöte, die das Leben so manches Mal erschüttern und Fragen aufwerfen. Wir fragen uns oft, welche Rolle Gott in all diesen Dingen spielt. Schaut er zu? Greift er ein? Bestimmt er den Lauf der Dinge? Hält er wirklich die ganze Welt in seiner Hand? Oder sind es letztlich nicht doch nur Menschen, die diese Welt und auch das persönliche Leben regieren und beeinflussen?
EINSTIEG:
Bei Öffnung des QR-Codes auf dieser Seite sehen Sie ein Foto vom G7-Gipfel in Kanada im Jahre 2018. Die G7 (Abkürzung für Gruppe der Sieben) ist ein informeller Zusammenschluss von bedeutenden Industrienationen der westlichen Welt. In regelmäßigen Gipfeltreffen der Staatsund Regierungschefs dieser Länder diskutieren sie Fragen der Weltwirtschaft. Zu diesem Gremium gehören zurzeit Deutschland, Frankreich, Italien, Japan, Kanada, das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten. www.bauskreismagazin.net/hkm51
Was glauben Sie: Welchen Einfluss haben diese (und andere) Politiker tatsächlich in dieser Welt? Welche anderen Einflüsse spielen eine Rolle? Worin sehen Sie die Rolle Gottes in alledem? (Hält er heimlich die Fäden in der Hand? Schaut er vor allem zu? Beeinflusst er Politiker bei ihren Entscheidungen?)
EISBRECHER:
Was bedeuten Ihnen Träume? Gab es bei Ihnen schon einmal einen Traum, der Wirklichkeit wurde? Können Sie sich oft an ihre Träume erinnern? Können andere Menschen Ihre Träume wissen und deuten?
Erzählen Sie einander von eigenen Träumen, die eine besondere Bedeutung für Ihr Leben hatten. Was waren das für Träume? Was haben Sie bei Ihnen bewirkt? Hatten Sie den Eindruck, dass Gott durch diese Träume zu Ihnen gesprochen hat?
BIBELSTELLE lesen:
20 fing an und sprach: Gelobet sei der Name Gottes von Ewigkeit zu Ewigkeit, denn ihm gehören Weisheit und Stärke! 21 Er ändert Zeit und Stunde; er setzt Könige ab und setzt Könige ein; er gibt den Weisen ihre Weisheit und den Verständigen ihren Verstand, 22 er offenbart, was tief und verborgen ist; er weiß, was in der Finsternis liegt, und nur bei ihm ist das Licht. 23 Ich danke dir und lobe dich, Gott meiner Väter, denn du hast mir Weisheit und Stärke verliehen und mich jetzt wissen lassen, was wir von dir erbeten haben; denn du hast uns des Königs Sache kundgetan.
26 Der König antwortete und sprach zu Daniel, den sie Beltschazar nannten: Bist du es, der mir den Traum, den ich gesehen habe, und seine Deutung kundtun kann? 27 Daniel fing an vor dem König und sprach: Das Geheimnis, nach dem der König fragt, vermögen die Weisen, Zauberer, Zeichendeuter und Sternkundigen dem König nicht zu sagen. 28 Aber es ist ein Gott im Himmel, der Geheimnisse offenbart. Der hat dem König Nebukadnezar kundgetan, was am Ende der Tage geschehen soll. Mit deinem Traum und deinen Gesichten, als du schliefst, verhielt es sich so: 29 Du, König, dachtest auf deinem Bett, was dereinst geschehen würde; und der, der Geheimnisse offenbart, hat dir kundgetan, was geschehen wird. 30 Mir aber ist dies Geheimnis offenbart worden, nicht als wäre meine Weisheit größer als die Weisheit aller, die da leben, sondern damit dem König die Deutung kundwürde und du deines Herzens Gedanken erführest. 31 Du, König, schautest, und siehe, ein sehr großes und hohes und hell glänzendes Bild stand vor dir, das war schrecklich anzusehen. 32 Das Haupt dieses Bildes war von feinem Gold, seine Brust und seine Arme waren von Silber, sein Bauch und seine Lenden waren von Bronze, 33 seine Schenkel waren von Eisen, seine Füße waren teils von Eisen und teils von Ton. 34 Das schautest du, bis ein Stein herunterkam, ohne Zutun von Menschenhänden; der traf das Bild an seinen Füßen, die von Eisen und Ton waren, und zermalmte sie. 35 Da wurden miteinander zermalmt Eisen, Ton, Bronze, Silber und Gold und wurden wie Spreu auf der Sommertenne, und der Wind verwehte sie, dass man sie nirgends mehr finden konnte. Der Stein aber, der das Bild zerschlug, wurde zu einem großen Berg und füllte die ganze Welt. 36 Das ist der Traum. Nun wollen wir die Deutung vor dem König sagen. 37 Du, König, König aller Könige, dem der Gott des Himmels Königreich, Macht, Stärke und Ehre gegeben hat 38 und dem er alle Länder, in denen Leute wohnen, dazu die Tiere auf dem Felde und die Vögel unter dem Himmel in die Hände gegeben und dem er über alles Gewalt verliehen hat! Du bist das goldene Haupt. 39 Nach dir wird ein anderes Königreich aufkommen, geringer als deines, und dann ein drittes Königreich, das aus Bronze ist und über alle Länder herrschen wird. 40 Und das vierte Königreich wird hart sein wie Eisen; denn wie Eisen alles zermalmt und zerschlägt, so wird es auch alles zermalmen und zerbrechen. 41 Dass du aber die Füße und Zehen teils von Ton und teils von Eisen gesehen hast, bedeutet: Das wird ein zerteiltes Königreich sein; doch wird etwas von des Eisens Härte darin bleiben, wie du ja gesehen hast Eisen mit Ton vermengt. 42 Und dass die Zehen an seinen Füßen teils von Eisen und teils von Ton sind, bedeutet: Zum Teil wird’s ein starkes und zum Teil ein schwaches Reich sein. 43 Und dass du gesehen hast Eisen mit Ton vermengt, bedeutet: Sie werden sich zwar durch Heiraten miteinander vermischen, aber sie werden doch nicht aneinander festhalten, so wie sich Eisen mit Ton nicht mengen lässt. 44 Aber zur Zeit dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Reich aufrichten, das nimmermehr zerstört wird; und sein Reich wird auf kein anderes Volk kommen. Es wird alle diese Königreiche zermalmen und zerstören; aber es selbst wird ewig bleiben, 45 wie du ja gesehen hast, dass ein Stein ohne Zutun von Menschenhänden vom Berg herunterkam, der Eisen, Bronze, Ton, Silber und Gold zermalmte. Ein großer Gott hat dem König kundgetan, was dereinst geschehen wird. Der Traum ist zuverlässig und die Deutung ist richtig. 46 Da fiel der König Nebukadnezar auf sein Angesicht und warf sich nieder vor Daniel und befahl, man sollte ihm Speisopfer und Räucheropfer darbringen. 47 Und der König antwortete Daniel und sprach: Wahrhaftig, euer Gott ist ein Gott über alle Götter und ein Herr über alle Könige, der Geheimnisse offenbaren kann, wie du dies Geheimnis hast offenbaren können. 48 Und der König erhöhte Daniel und gab ihm große und viele Geschenke und machte ihn zum Fürsten über das ganze Land Babel und setzte ihn zum Obersten über alle Weisen in Babel. 49 Und Daniel bat den König, Schadrach, Meschach und Abed-Nego über die Ämter des Landes Babel zu setzen. Daniel aber blieb am Hof des Königs.
Lied: EG 165,1-2.4.: Gott ist gegenwärtig
oder 165,1-2.6.8
PERSÖNLICHE FRAGEN:
> Welche Bilder habe ich wahrgenommen? Was sehe ich?
> Welche Stimmung?
> Was erwarte ich?
> Was verstehe ich nicht?
Notieren Sie Ereignisse, bei denen es Ihnen besonders schwerfällt, daran zu glauben, dass Gott Herr der Geschichte ist - seien es persönliche oder weltpolitische. Warum ist das so?
Was bedeutet es für Sie, daran zu glauben, dass Gott die Zukunft kennt und weiß, wie sich die Dinge in dieser Welt und Ihrem Leben entwickeln? Inwieweit können Sie Trost darin finden? Was hilft Ihnen, in Krisenzeiten Vertrauen zu finden?
ÜBERSICHT GEWINNEN:
Welche Botschaft lässt Gott Nebukadnezar mit diesem Traum zukommen, dem Mann, der sich als Sieger über das Volk Israel erlebt hat? Welche Botschaft enthält der Traum für das Volk Israel in ihrer Situation, in der sie ihre Verschleppung nach Babylon als Strafgericht Gottes erlebt haben?
Daniel 2 zeigt auf, dass die menschliche Perspektive begrenzt ist und vieles aus menschlicher Perspektive nicht verstanden wird, was für Gott Sinn ergibt. Wie geht es Ihnen mit dem Wissen, als Mensch begrenzt zu sein? Haben Sie schon einmal erlebt, dass Gott Ihnen „einen Blick hinter den Vorhang" gewährt oder eine besondere Offenbarung schenkt? Was hat das mit Ihrem Leben und Glauben gemacht?
Eine zentrale Botschaft des Textes lautet: Gott führt die große Geschichte dieser Welt zu einem guten Ende (V 44). In Jesus ist dieses Reich Gottes (das Felsmassiv) angebrochen, doch ist es noch nicht vollendet. Wie erleben Sie diese Spannung zwischen „schon jetzt" und „noch nicht"?
Lied: EG 378 Es mag sein, dass alles fällt
TIEFER BOHREN:
Gott kennt und lenkt die Geschichte - was bedeutet das für diese Welt und was für Ihr persönliches Leben? Welchen Einfluss haben Menschen überhaupt? Ist es völlig egal, was Menschen tun?
Im Text heißt es, dass Nebukadnezar seine Macht von Gott bekommen hat. Glauben Sie, das gilt für jeden Machthaber dieser Welt - auch für die Despoten und Tyrannen? Warum gibt Gott Menschen überhaupt so viel Macht?
Daniel 2 weist auch auf die Auseinandersetzung des einen Gottes Israels mit den Göttern Babylons hin. Daniel bekennt seinen Glauben an den einen Gott Israels in aller Klarheit, ohne den König in seinem Glauben anzugreifen. Am Ende ist es Nebukadnezar selbst, der (zumindest kurzfristig) die Größe des Gottes Israels anerkennt. (2,47) Wie können wir heute im Gespräch mit Andersgläubigen mutig zu unserem eigenen Glauben stehen und zugleich respektvoll mit dem Glauben der anderen umgehen?
IMPULS:
.Diejenigen, die alles in Gottes Hand legen, werden eines Tages Gottes Hand in allem sehen." Verfasser unbekannt
,Für mich wichtigstes Thema war die Frage nach der Allmacht Gottes: Wo war Gott in Auschwitz? Warum hat er die Züge nicht angehalten? Wenn er doch alles kann, per Knopfdruck? ... Ich habe lange gerungen und ich denke, dass es eine falsche Vorstellung ist. Ich hab es auf die Formel gebracht: Gott war sehr klein in dieser Zeit in Deutschland. Er hatte fast keine Freunde und Freundinnen. Und Gott braucht uns." (Dorothee Sölle)
Zwei scheinbar widersprüchliche Positionen: Welcher von beiden fühlen Sie sich näher? Ist es möglich, sich auch angesichts furchtbarer äußerer Umstände in Gottes Hand geborgen zu wissen und trotzdem nicht tatenlos zu bleiben?
In diesem Abschnitt lesen Sie, was zuvor geschah. Die Situation, der Daniel und seine Freunde ausgesetzt waren, war für sie lebensbedrohlich. Nur Gott allein konnte helfen. Und er tat es. Er offenbarte Daniel sowohl den Traum Nebukadnezars als auch seine Deutung.
Wo haben Sie erlebt, dass Gott in das Leben von Menschen eingreift? Welche Reaktion hat das bei Ihnen und Ihrem Umfeld ausgelöst?
Lied: Seht man musste sie begraben
HINTERGRÜNDE UND ERKLÄRUNGEN:
Das Volk Israel in Babylonien
Nachdem das Volk Israel über längere Zeit die Warnungen der Propheten in den Wind geschlagen hatte, wurde das von Gott angedrohte Strafgericht für sie Wirklichkeit. Er ließ zu, dass das Volk Israel erobert und nach Babylonien verschleppt wurde. Nebukadnezar als König von Babylonien wurde somit Handwerkszeug Gottes, um sein Strafgericht an Israel zu vollziehen, nachdem sie sich ihm intensiv und über eine lange Zeit verschlossen haben. Nebukadnezar selbst hatte jedoch eine andere Sicht - er war der Eroberer und Sieger. Der Traum, den Gott ihm schenkt, spricht in genau diese Situation hinein und zeigt sowohl dem Volk Israel als auch Nebukadnezar, dass Gott selbst die Fäden in der Hand hält.
Glauben und Religion der Babylonier
Die Religion der Babylonier umfasste eine Vielzahl an Gottheiten. Die Hauptgötter waren Anu, der Himmelsgott, Enlil, der Luftgott, und Ea, der Herr der Tiefe, der mit besonderer Weisheit ausgestattet war. Daneben gab es auch Götter und Göttinnen der Liebe, des Mondes, des Krieges, der Sonne, des Wetters, der Unterwelt etc. Götter waren in der Vorstellung der Babylonier miteinander verheiratet und bekamen auch Kinder. Sie waren unsterblich, aber ihre Macht war begrenzt. Im Laufe der Geschichte veränderten sich die Vorstellungen und Namen der Götter und es gab Vermischungen. Um mit den Göttern in Kontakt zu treten, die Zukunft zu erfragen, sie zu ehren und Menschen von bösen Geistern zu befreien, gab es eine Vielzahl von Priestern mit unterschiedlichen Aufgaben und rituellen Vorgehensweisen.
Die vier Weltreiche
Neben anderen Deutungen werden die vier Weltreiche rückblickend häufig auf die Babylonier (Gold), die Medoperser (Silber), die Griechen (Bronze) und die Römer (Eisen und Ton) gedeutet. Auffallend ist, dass der Wert der Reiche immer mehr abnimmt, sodass das letzte nur noch „auf tönernen Füßen steht". Diese biblische Redensart findet ihren Ursprung in Dan 2,41-42. Eigentliche Zielsetzung aber ist hier nicht, eine Zuschreibung der Reiche zu treffen, sondern Ausblick auf das Ende zu gewähren - das ewige Gottesreich, symbolisiert durch den Felsen (V 44-45). Vom Neuen Testament wissen wir, dass dieses Reich mit Jesus angebrochen ist, aber erst mit seiner Wiederkunft in vollkommener Weise sichtbar wird. Es kann nicht durch Menschen herbeigeführt werden, sondern wird ,,ohne menschliches Zutun" von Gott aufgerichtet werden. Dass die Menschen zur Zeit Jesu davon ausgingen, dass der Messias die politische Macht übernimmt, liegt unter anderem in Daniel 2 begründet. Niemand rechnete damit, dass Jesus ein geistliches Reich aufrichten würde, welches parallel zu anderen Weltreichen existiert.
Die Bedeutung von Felsen in der Bibel
Im AT steht der Fels für die Sicherheit eines steilen und unzugänglichen Zufluchtsortes oder im übertragenen Sinne auch für einen unverrückbaren Grund. Auch Gott selbst wird als Fels bezeichnet, wodurch seine Stärke, Ewigkeit und Verlässlichkeit zum Ausdruck gebracht werden. 1. Petr 2,6-8 spricht davon, dass Jesus zum Eckstein der wahren Gemeinde Gottes geworden ist (angekündigt im AT bei Jes 28,16). In gleicher Weise entspricht auch hier Jesus dem Stein im Traum des Königs (V 44-45), durch welches ein ewiges, unzerstörbares Königreich aufgerichtet wird (Felsmassiv).
Lieder: EG 378 Es mag sein, dass alles fällt
EG 369,1-3,6-7 Wer nur den lieben Gott