Kol 2,1-7 Dein Schatz in Christus

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In Christus alle Schätze - In Christus alles Leben - in Christus allen Halt

Notes
Transcript

Einleitung

Heute geht es um eine Schatzsuche. Ich versuche oft für die Einleitung eine Anekdote zu finden, die zum Thema hinführt. Heute ist meine Einleitung ein (anderer) Bibeltext und zwar der Anfang aus Hiob 28.
Ich brauche keinen Film-Schnipsel mehr von Indianer Jones, wenn ich mir vor Augen führe, dass Hiob wahrscheinlich eines der ältesten Bücher der Bibel ist (älter als Mose!).
Hiob beschreibt hier den Bergbau seiner Zeit, nicht nach Braunkohle, sondern nach Gold und Silber. Ich fand das ungeheuer spannend zu lesen, wie die Menschen schon vor so langer Zeit offensichtlich tief in der Erde gebuddelt haben, um einen Schatz zu finden.
Ijob 28,1–12 LU17
1 Es hat das Silber seine Gänge und das Gold seinen Ort, wo man es läutert. 2 Eisen bringt man aus der Erde, und aus dem Gestein schmilzt man Kupfer. 3 Man macht der Finsternis ein Ende, und bis ins Letzte erforscht man das Gestein, das im Dunkel tief verborgen liegt. 4 Man gräbt einen Schacht fern von da, wo man wohnt; vergessen, ohne Halt für den Fuß, hängen und schweben sie, fern von den Menschen. 5 Man zerwühlt wie Feuer unten die Erde, auf der doch oben das Brot wächst. 6 Man findet Saphir in ihrem Gestein, und es birgt Goldstaub. 7 Den Steig dahin hat kein Geier erkannt und kein Falkenauge gesehen. 8 Das stolze Wild hat ihn nicht betreten, und kein Löwe ist darauf gegangen. 9 Auch legt man die Hand an die Felsen und gräbt die Berge von Grund aus um. 10 Man bricht Stollen durch die Felsen, und alles, was kostbar ist, sieht das Auge. 11 Man wehrt dem Tröpfeln des Wassers und bringt, was verborgen ist, ans Licht. 12 Wo will man aber die Weisheit finden? Und wo ist die Stätte der Einsicht?
Der letzte Vers offenbart, dass Hiob den Bergbau nur als ein Bild für die Suche nach geistlichen Schätzen benutzt.
Die Menschen hatten früh im Griff, Stollen zu graben, das Wasser- und Luftproblem in den Griff zu bekommen. Wie Indianer Jones machen sie sich mit mit ihrer Schatzkarte auf den Weg. Aber Hiob stellt fest: echte Weisheit und Einsicht ist viel schwerer zu gewinnen.
Paulus ist auch so ein Indianer Jones: Er ist im Besitz der Schatzkarte und möchte so viele Menschen wie möglich einladen, um diesen Schatz zu finden.
In unserem Text von heute erklärt Paulus genau, was der Schatz ist, welche Gefahren uns begegnen, um ihn uns zu eigen zu machen und welche Route wir gehen müssen, um ihn zu finden. Wir wollen ihm folgen und so viel wie möglich schürfen.
Kolosser 2,1–7 LU
1 Ich will euch nämlich wissen lassen, welchen Kampf ich für euch und für die in Laodizea und für alle führe, die mich nicht von Angesicht gesehen haben, 2 auf dass ihre Herzen gestärkt und verbunden werden in der Liebe und zu allem Reichtum an der Fülle der Einsicht, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist. 3 In ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis. 4 Ich sage das, damit euch niemand betrüge mit verführerischen Reden. 5 Denn obwohl ich leiblich abwesend bin, so bin ich doch im Geist bei euch und freue mich, wenn ich eure Ordnung und euren festen Glauben an Christus sehe. 6 Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, 7 verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.
Wir finden wieder zwei Schlüsselworte, die den ganzen Kolosserbrief durchziehen und uns helfen, den Text zu gliedern:
Zum einen ist es das bereits in meiner letzten Predigt genannte “alle”.
Zwei Mal verwendet es Paulus, um klar zu machen, dass wir “In Christus alles und nicht nur ein bisschen haben”. Dunkle Erinnerung? Das war der Titel der letzten Predigt.
zu allem Reichtum (Kol 2,2)
und die bereits erwähnten “alle Schätze der Weisheit und Erkenntnis” (Kol 2,3)
Das ist und bleibt das Kreuz auf der Schatzkarte des Kolosser-Briefes: Alles in Christus.
Der andere Schlüssel ist das “in Christus” oder “in ihm”. Das kommt 3x in unserem Text vor:
In ihm sind verborgen alle Schätze, Kol 2,3.
In ihm finden wir alles Leben und zwar genauso so wie wir ihn angenommen haben Kol 2,6.
In ihm sind wir gegründet und verwurzelt Kol 2,7.
Das sind die drei Punkte, mit denen ich die paulinische Schatzkarte mit euch erkunden möchte.

1. In ihm alle Schätze

a) Der Gebetskampf

Damit sich die Freunde aus Kolossäe und Aachen überhaupt auf den Weg machen, muss Paulus sie erst mal anfixen. Das macht Paulus in den ersten beiden Versen:
Paulus steht im Kampf für die Kolosser, obwohl er sie gar nicht kennt.
Hier verwendet Paulus ein Wort (Agonie), dass für den Kampf in der Arena steht wie bei den damals schon eingesetzten olympischen Spielen. Ein Kampf bis zum Umfallen.
So wie beim Australian Open vor zwei Wochen. Der in der Presse so genannte “historische Kampf” von 0:2 zum 3:2, begleitet von zahlreichen Putzkolonnen, die den Schweiss des Kämpfers immer wieder aufwischen mussten.
So einen Kampf meint Paulus. Aber nicht auf dem Tennisplatz, sondern in der Gebetsstube. Es ist Paulus wichtig, die Kolosser um seinen Gebetskampf wissen zu lassen.
Ein Kollege von mir hatte jetzt eine üble Darm-OP. Ich habe ihn wissen lassen, dass ich für ihn bete und mich kurz nach der OP erkundigt. Vor ein paar Tagen konnten wir etwas ausführlicher telefonieren und er erzählte mir, dass alles wunderbar geklappt hat.
Gebet ist Kampf! Ja! Und ich finde es mehr als tröstlich, dass Paulus das genauso empfindet! Wenn er für den Weg zum Kreuz auf der Schatzkarte so einen Einsatz zeigt, dann muss er sich ja lohnen!
Wie sieht dein Gebetskampf aus? Welche Putzkolonnen müssen dir hinterherlaufen?

b) Die Schatzkarte

Was ist der Inhalt seines Gebetes? Zwei Dinge:
Kolosser 2,1–2 (LU)
Ich will euch nämlich wissen lassen, welchen Kampf ich für euch und für die in Laodizea und für alle führe, …., auf dass ihre (1) Herzen gestärkt und (2) verbunden werden in der Liebe und zu allem Reichtum an der Fülle der Einsicht, zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist.
Paulus möchte ihre Herzen gestärkt wissen. Wörtlich getröstet, einen Beistand haben, so wie dies immer wieder auf den Heiligen Geist angewendet wird.
Ein Mittel dazu ist die verbindende Liebe der Gemeinde.
In meiner Lutherübersetzung steht hier “verbunden in der Liebe”. Das griechische Wort verwendet man auch für “gemeinsam in ein Boot steigen”.
Lustig ist auch die englische Bibel: “knit together” - knit heißt auch stricken.
Beide Bilder betonen: So wie die Fäden verschlungen und verbunden sind (zwei Links, zwei rechts), so sollen wir als Gemeinde geistlich verbunden sein, uns gegenseitig stärken.
Leben wir das wirklich? Als Gemeinde? Echt jetzt?
Ich glaube ein Stück weit ist das genau das, was Wolfgang und Leonora suchen. Wir haben ihren Rundbrief gelesen und können das verstehen.
So ein Verbundensein, in einem Boot sitzen, funktioniert nicht, wenn wir uns nur Sonntags sehen, gemeinsam auf einen Bildschirm oder eine Kanzel schauen und vier Lieder singen.
So eine Verbundenheit in Liebe würde uns aber fester machen, um das Geheimnis, das Ziel unserer Schatzkarte zu finden.
Wenn wir gemeinsam auf Christus ausgerichtet sind und spüren, wie der andere an unserer Seite mit uns kämpft, dann werden wir zum Überzeugungstäter.
Erfüllt - wie hier in Vers 2 steht - mit einer Erkenntnis, die unser Leben verändert.
Erfüllt mit einem Christus, der uns persönlich verändert.
Es macht etwas mit uns, wenn wir uns als Geschwister einladen und treffen und nicht nur über die Probleme der Gemeinde sprechen, sondern über das, was wir im Glauben erleben.
Es ist erstaunlich: Die Schatzkarte zum Kreuz ist (auch) die Gemeinde.

c) Der Schatz: Christus

Kolosser 2,2 (LU17)
2...zu erkennen das Geheimnis Gottes, das Christus ist.
Das ist das Geheimnis Gottes. Christus. ER ist der Schatz zu dem die paulinische Karte führt.
Ein Geheimnis ist etwas, dass schon da ist, bisher aber verborgen war.
so wie das Gold und Silber bei Hiob im Stollen oder
Christus, der im Alten Testament angekündigte Messias, den Paulus jetzt offenbart und uns gleich mit einweiht.
Kolosser 2,3 LU
3 In ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Schätze, da steht ein Fremdwort, das wir auch kennen: thesaurieren, anhäufen.
Ein Aktienfonds thesauriert Gewinne, wenn sie nicht an den Anleger ausgeschüttet werden, sondern im Fondsvermögen bleiben und dies weiter vergrößern.
Manchmal sind diese Schätze verborgen und wir müssen sie erst heben (vgl. die illustre Darstellung bei Hiob!), aber der Aufwand lohnt.
Beeindruckend, wenn wir die A44 nach Norden durch den Tagebau Garzweiler fahren. Welche Schätze liegen da verborgen, dass man so einen Aufwand treibt?
Welche Schatzhaufen haben wir in Christus? Paulus beantwortet die Frage schlicht mit “alle”: Es gibt nichts, was größer, besser, wertvoller, wichtiger ist als diesen Christus zu haben.
Es geht nicht darum, ein Wissen über ihn anzuhäufen, sondern IHN selber zu haben. Mit ihm verbunden zu sein, in ihm einen Beistand und Trost zu haben.
Unser Enkel Emmanuel wurde gestern 1 Jahr alt. Beim Geschenkeauspacken ist das knisternde Papier oft wichtiger als der Inhalt.
Wieviel beschäftigen wir uns mit der Verpackung anstatt dem Inhalt? Mehr mit der Lehre, seinen Segnungen, seinen Gaben als mit IHM?
Vielleicht meint Paulus diese Verpackung, wenn er von Weisheit und Erkenntnis spricht:
Weisheit, Sofia, wenn du ein Jude bist.
Erkenntnis, Gnosis, wenn du ein Grieche bist.
Egal: Die Frage ist: Hast du Christus? Wenn du diesen Schatz hast, wird alles andere nebensächlich.
Jesus selber illustrierte das - wie immer vortrefflich - mit zwei sehr kurzen Gleichnissen:
Matthäus 13,44–46 (LU)
44 Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in seiner Freude geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft den Acker.
45 Wiederum gleicht das Himmelreich einem Kaufmann, der gute Perlen suchte,
46 und da er eine kostbare Perle fand, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
Spinnen die beiden Typen eigentlich? Verkaufen alles (!), was sie haben, um eine Perle oder einen Acker zu kaufen?
Nein, die spinnen nicht. Im zweiten Gleichnis beschreibt Jesus den Zweiten sogar als Kaufmann und der hat mit spitzen Bleistift nachgerechnet: Die Perle ist es alle male wert. Er macht einen so fetten Schnitt, dass es sich lohnt
Gibt es irgendetwas, was du nicht für diesen Schatz hinzugeben würdest?
In Jesus sind verborgen alle Schätze. Hast du diesen Schatz schon ausgegraben und an dich genommen?
Der 1. Punkt: In ihm alle Schätze. Der Gebetskampf für das Wesentliche. Die Gemeinde wie eine Schatzkarte. Christus dein Schatz.

2. In ihm alles Leben

Kolosser 2,6 LU
6 Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm,
Das zweite “in ihm” zieht einen Vergleich: So wie wir Christus angenommen haben, also gläubig geworden sind, so sollen wir mit ihm auch leben.

a. Gefahren der Zielverrückung

Paulus spielt hier auf eine Gefahr an, die ich beim letzten Mal mit der Taubengeschichte eingeleitet hatte: Die Heimatverrückung, wenn man den Stall der Brieftauben abreisst.
Paulus sieht Irrlehrer, die die Gemeinde betrügen.
“Irrlehrer sind Menschen, die uns verrückt machen.”
Menschen, die die Mitte verrücken.
Dagegen gilt es ein Bollwerk aufzustellen! Paulus beschreibt das in Vers 5 mit zwei militärischen Begriffen, die bei Luther mit Ordnung und festen Glauben übersetzt werden.
Beides beschreibt eben ein Bollwerk, eine Festung.
Hast du so einen festen Glauben?
Unerschütterlich und gefeit gegen alle Irrlehrer, die dich verrückt machen wollen?
Hast du diese Gewissheit, gerettet zu sein?
Bist du so ausschließlich auf diesen Christus ausgerichtet?
Entscheidend dafür ist deine Antwort auf die Frage, wie du Christus angenommen hast.

b) Herr Jesus Christus

In Kol 2,6 steht wir haben Christus angenommen
Kolosser 2,6 LU
6 Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm,
Genauso haben wir in in Kol 1,27 gelesen:
Kolosser 1,27 (LU17)
27 ...Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.
Wir haben Christus angenommen. = “Christus in uns”.
In unserem Trauvers steht es umgekehrt:
Römer 15,7 LU
7 Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Ehre.
Genauso lesen wir 9x im Kolosserbrief, dass “wir in ihm” sind. Und wie in Kol 3,6 steht wir in ihm leben sollen.
Es ist also eine Wechselbeziehung, wenn wir gläubig werden. Christus in uns und wir in ihm.
Bild vom Schwamm im Wasser: Ist der Schwamm im Wasser oder ist das Wasser im Schwamm? Beides!
Kolosser 2,6 LU
6 Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm,
Ein echt verborgenes Geheimnis. Die Aussage ist, dass wir so in ihm leben sollen, wie wir ihn angenommen haben.
Wie haben wir ihn denn angenommen?
Alleine durch Glauben - nicht durch Werke.
Alleine auf Basis seines Wortes - nicht dem von Menschen
Alleine in der Kraft des Heiligen Geistes - nicht aus eigener Entscheidung.
So kommen wir zu dem Schatz, den Paulus hier Herr Jesus Christus nennt:
Herr, weil wir die Herrschaft über unser Leben abgeben.
Jesus, weil sein menschlicher Lebenswandel uns bis heute Vorbild ist.
Christus, weil er der Gesalbte, der Verheißene, geworden ist, der durch sein stellvertretendes Opfer am Kreuz uns von unserer Schuld befreit hat.
Wenn Paulus schreibt:
Kolosser 2,6 LU
6 Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm,
dann wollen wir das, was wir bei unser Bekehrung buchstabieren gelernt haben, auch auf unser Leben als Christ anwenden und so IN IHM leben:
Dann leben wir im Glauben und lassen uns nicht treiben durch eine falsche, ziel-verrückte Werke-Gerechtigkeit.
Dann lassen wir uns von der Bibel korrigieren.
Dann vertrauen wir auf die Kraft seines Geistes, der uns ausrüstet und fähig macht, Frucht für ihn zu bringen anstatt aus eigener Kraft.
Kolosser 2,6 LU
6 Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm,
Das ist der zweite Punkt gewesen: 2. In ihm leben. Das Glaubensleben geht so weiter, wie es begann: Alleine aus Glauben, alleine auf Basis der Schrift, alleine in der Kraft des Geistes.

3. In ihm haben wir den festen Grund

a) Kraft - Nahrung - Halt in ihm

Kolosser 2,6–7 LU17
6 Wie ihr nun angenommen habt den Herrn Christus Jesus, so lebt auch in ihm, 7 verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.
Leben in Christus, d.h. wir
SIND in IHM verwurzelt worden (wörtlich Vergangenheitsform im Passiv!) und
werden auf diesem Fundament weitergebaut (wörtlich Gegenwartsform im Passiv!).
Diese beiden Bilder eines Baumes und Gebäudes transportieren, was wir in Christus haben, nämlich
eine sonst nie aufzutreibende Kraft und gesunde, stärkende Nahrung und
festen Halt und Fundament
In Christus und in nichts anderem - und da genau kommen auf deinem Indianer-Jones-Tripp die Widersacher. Was ist deren Plan? In Kolossäe würde ich es nennen:

b) Verführung heisst Jesus PLUS

Paulus hat in Kol 2,4 bereits die Verführung seiner Zeit angesprochen. Nächste Woche fahren wir damit fort.
Verführung für Fortgeschrittene” verrückt nicht das Ziel von Ost nach West. Das wäre für auch nur halbwegs in ihm verwurzelte und gegründete Menschen zu offensichtlich.
Das funktioniert eher so wie im Paradies. Die erste Verführung war so wichtig, dass die Schlange sie gleich zur Chefsache gemacht hat.
Adam und Eva leben sprichwörtlich im Paradies. Ihnen fehlte nichts. Sie wandelten mit Gott. Er kam abends immer wieder zum gemeinsamen Spaziergang vorbei. Da hält die Schlange den beiden eine Frucht unter die Nase und fragt letztlich: Fehlt euch nicht doch was? Nur eine Kleinigkeit?
Eine besondere Weisheit - so wie bei den Gnostikern in Kolossäe?
Eine umwerfende Erfahrung?
Eine einmalige Gabe?
Nein:
Kolosser 2,3 LU17
3 In ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.
Nichts soll uns von dieser Mitte abbringen. Das Ziel verrücken. Dann sind und bleiben wir
Kolosser 2,7 LU
verwurzelt und gegründet in ihm und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und voller Dankbarkeit.
Nebenbei: Glauben meint hier durchaus die Glaubenslehre, sonst würde der Nachsatz “wie ihr gelehrt seid” keinen Sinn machen.
In Christus Leben haben bedeutet, Wurzeln in deiner Bibel zu schlagen, dich in den Reichtum des Wortes Gottes einzugraben.
In Christus Leben haben bedeutet, das Fundament nur in IHM zu finden.
In Christus Leben haben bedeutet dankbar sein!
Wie kommt Paulus hier am Schluss von Kol 2,7 auf die Dankbarkeit?

c) Dankbarkeit ist ein echter Risikoindikator: Ist Jesus noch im Zentrum?

Ich glaube, weil für Paulus unsere Dankbarkeit ein Risikoindikator ist: Da läuft was schief, wenn Dankbarkeit in deinem Leben fehlt.
Als Versicherer braucht man ein umfangreiches Risikomanagement. Risiko ist unser Geschäft. Im Risikomanagement gibt es deshalb eine Reihe von lauter kleinen Ampeln, die auf rot springen, wenn was schief läuft.
Eine Ampel kommt aus meinem Qualitätsmanagement: Wir fragen die Kunden, ob sie bereit wären uns weiterzuempfehlen. Wenn der Anteil der Kunden einen festgelegten Wert unterschreitet, springt die Ampel auf rot. Und dann sucht man besonders nach den Ursachen.
Paulus nimmt unsere Dankbarkeit als Ampelschalter.
Wenn die Dankbarkeit in deinem Leben schwindet, ist das ein sicheres Zeichen dafür, dass dir etwas fehlt.
Du hast Jesus, aber du willst mehr als Jesus.
Jesus plus eine besondere Erfahrung
Jesus plus eine liebevolle Gemeinde
Jesus plus deine Gesundheit
Jesus plus ...
Wenn du in Christus alles hast, kannst du dankbar sein. Mehr geht nicht.

Zusammenfassung

Unser Text von heute ist eine Fortsetzung von “In Jesus alles - nicht nur ein bisschen”.

a) In Ihm alle Schätze

Paulus ermutigt uns
im Gebet zu kämpfen,
die Schatzkarte auszupacken,
um den Schatz zu heben: Christus.
Eine Schatzkarte ist die Gemeinde: Eine echte Verbundenheit in der Liebe, die uns gegenseitig enger an Jesus bindet.

b) In ihm alles Leben

Wenn du diesen Schatz gefunden hast, dann lebe mit ihm genauso, wie du ihn angenommen haben - als Herrn Jesus Christus:
Herr - Ist Jesus immer noch dein Herr?
Jesus - Ist Jesus dein Vorbild? Schlägst du deine Bibel noch auf, um mehr von ihm zu entdecken?
Christus - ist Christus noch der, dem du immer noch deine Schuld bringst?

c) In ihm mit festen Halt

Er alleine gibt uns Kraft - Nahrung - Halt.
Im Gegensatz dazu beginnt Verführung oft bei Jesus Plus.
Ein Risikoindikator ist, wenn bei dir und mir die Dankbarkeit nachlässt. Das zeigt, dass dir irgendetwas fehlt, aber eigentlich hast du ja schon alles.
Ist der Herr Jesus Christus dein ganzer Schatz?
Amen.
Fragen:
Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht, dass euch “verbunden in Liebe” dem Herrn näher bringt?
Was können wir tun, um - bei ausklingender Pandemie - das wieder neu zu beleben?
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