Predigt Gemeinschaft

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Gemeinschaft auf griechisch konoinia

Es heißt auch vom Wort her : Nahe sein, Kontakt, enge Berührung,
Es ist gemeint die Tischgemeinschaft und die Lebensgemeinschaft in der man alles miteinander teilt und einander Anteil nimmt
Liebe „Gemeinschaft der Heiligen“! Na, wie klingt das für Sie? Fühlen Sie sich da angesprochen? Wer von Ihnen ist ein Heiliger oder eine Heilige?
Und sie blieben beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und in den Gebeten. Apostelgeschichte 2,42
Erklärung aus Wikipedia:
Gemeinschaft bezeichnet in der Soziologie und der Ethnologie eine überschaubare soziale Gruppe, deren Mitglieder durch ein starkes „Wir-Gefühl“ eng miteinander verbunden sind – oftmals über Generationen. Die Gemeinschaft gilt als ursprünglichste Form des Zusammenlebens und als Grundelement der Gesellschaft.
Zitat Erwin Ringel:
In einer echten Gemeinschaft wird aus vielen ICH ein WIR
Was bedeutet Gemeinschaft in der Bibel?
Die ursprünglichere Bedeutung ist die Gemeinschaft an den heiligen Dingen. ... An der Wurzel der Gemeinschaft ist die Liebe, die ‚nicht ihren Vorteil' sucht (1 Kor 13,5), sondern die Gläubigen drängt, ‚alles gemeinsam' zu haben (Apg 4,32) und auch mit den eigenen materiellen Gütern den Bedürftigen zu dienen. “
Alle Christen sind Heilige. Heilige sind nämlich in der Bibel keine Menschen ohne Fehler, sondern ein Heiliger ist jemand, der zu Gott gehört.
Durch die Taufe haben wir bestätigt : Du gehörst zu Christus
Und ein Christ, ist jemand, der diese persönliche Zusage für sich im Glauben an Jesus angenommen hat. Ein Christ ist also einer, der bekennt: Ich gehöre zu Gott – oder genauer: ich gehöre zu Jesus Christus! Oder anders gesagt: Ich habe Gemeinschaft mit dem lebendigen Gott bzw. dem auferstandenen Jesus.
Als Christ bin ich also tatsächlich ein Heiliger oder eine Heilige – Eben jemand, der zu Gott gehört und Gemeinschaft mit ihm hat.
Wir gehören mit unserer Taufe und durch unseren Glauben also nicht nur zu Jesus Christus, sondern auch zur Gemeinschaft der Heiligen - zu den anderen Christen in der Gemeinde in Deutschland und weltweit.
Gott möchte von uns das wir GEMEINSCHAFT leben und deshalb betet Jesus sogar in Johannes 17,20-21
Ich bitte aber nicht für diese allein, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben werden,  auf dass sie alle eins seien, gleichwie du, Vater, in mir und ich in dir; auf dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast.
Gemeinschaft ist nicht eine Wahl für uns Gläubige sondern Gottes Plan
Es ist der Wille Jesu.
In der Schöpfungsgeschichte lesen wir bereits in 1.Mose.1,26
Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bild, uns ähnlich; die sollen herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde, auch über alles Gewürm, das auf der Erde kriecht!
Hier stoßen wir bereits auf das Geheimnis der Dreieinigkeit Gottes – Gott selber lebt als Vater, Sohn und Heiliger Geist in Gemeinschaft und wir sind sein Abbild. Wir sind also ebenso auf Gemeinschaft hin angelegt. Gemeinschaft mit Gott, aber auch Gemeinschaft untereinander.
Das wird auch deutlich, wenn Gott sagt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei!“ (Gen 2,18) Der Mensch ist also von Gott von Anfang an als Gemeinschaftswesen geschaffen.
Gemeinschaft bedeutet das wir verschieden sind und das wir einander brauchen.
Weil wir schon unterschiedliche Begabungen haben und aufeinander angewiesen sind. Epheser 4-11-16
 11Und Er hat etliche als Apostel gegeben, etliche als Propheten, etliche als Evangelisten, etliche als Hirten und Lehrer,
12 zur Zurüstung der Heiligen, für das Werk des Dienstes, für die Erbauung des Leibes des Christus,
13 bis wir alle zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zur vollkommenen Mannesreife, zum Maß der vollen Größe des Christus;
14 damit wir nicht mehr Unmündige seien, hin- und hergeworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre durch das betrügerische Spiel der Menschen, durch die Schlauheit, mit der sie zum Irrtum verführen,
15 sondern, wahrhaftig in der Liebe, heranwachsen in allen Stücken zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus.
16 Von ihm aus vollbringt der ganze Leib, zusammengefügt und verbunden durch alle Gelenke, die einander Handreichung tun nach dem Maß der Leistungsfähigkeit jedes einzelnen Gliedes, das Wachstum des Leibes zur Auferbauung seiner selbst in Liebe.
Gemeinschaft ist für uns wichtig, auch um unseren Auftrag zu erfüllen.
Christentum ohne Gemeinschaft gibt es nicht. Auch in der heutigen Zeit wo viele Christen sich im Internet Gottesdienste anschauen und sagen das Sie Gemeinschaft haben.
Gemeinschaft kann man nur miteinander haben.
Christsein heißt nicht: Ich gehe sonntags allein oder zu zweit zur Kirche, nicke meinem Sitznachbarn zu, schüttel des Pastors Hand und gehe wieder nach Hause, um das Mittagessen einzunehmen…
das ist keine Gemeinschaft.
Biblisches Christsein lebt von der Gemeinschaft, das sehen wir auch in der Apostelgeschichte.
 Die ersten Christen hörten auf Gottes Wort  Geben und Nehmen (alle Dinge gemeinsam)  Hielten die Mahlzeiten mit Freude (einladen)  Sie feierten gemeinsam Gottesdienste und das Abendmahl  Gemeinsames Gebet  Wohlwollen beim ganzen Volk (Ziel)  Es wurden hinzugefügt 3000 und täglich weitere Menschen!
Das wird uns direkt nach dem Pfingstereignis berichtet als der Heilige Geist die Jünger erfüllte.
Wo Gottes Geist heute Menschen ergreift und erfüllt, sollte es also ganz ähnlich sein, denn Gottes Geist ändert sich nicht: Er bewirkt, dass • Menschen sich füreinander öffnen, • füreinander sorgen, Tränen und Freude teilen, • füreinander beten und gemeinsam auf Gottes Wort hören! Das nennen wir in Apostel die „Gemeinschaft“, die entsteht, wo Menschen sich zu Jesus halten und ihm verbindlich nachfolgen.
Warum ist so eine „Gemeinschaft“, so wichtig für uns?
1. Es ist Gottes guter Wille für unser Leben: Denn Gott will Liebe und heile Beziehungen - Jesus hat einmal gesagt: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn Ihr Liebe untereinander habt.“ (Joh 13,35)
2. Noch ein zweiter Grund: Gott will, dass wir Jesus Christus ähnlicher werden (Röm 8,29) und im Glauben zu Jesus hin wachsen (Eph 4,15) Und Gott arbeitet eben sehr effektiv an uns durch Gemeinschaft. Wir können viel voneinander lernen, wenn wir uns einander öffnen.
3. Der 3. Grund: Gemeinschaft ist so elementar wichtig, weil Gott alle Begabten zum Bau seiner Gemeinde und seines Reiches braucht.  Ein Leib und viele Körperteile – jeder von uns wird gebraucht, weil Gott uns mit mind. 1 Gabe begabt hat!
4. Und der 4. Grund: Gott will alle Menschen in seine Familie holen – darum gab Jesus uns in Mt 28 den sog. Missionsauftrag: „Machet zu Christen alle Menschen.“ Und zur Erfüllung dieses Auftrages kann eine Gemeinschaft sehr förderlich sein – denn eine gesunde, geistliche Gemeinschaft steckt einfach an! Da will ich auch dazu gehören! Apg 2: Der Herr aber führte ihnen jeden Tag weitere Menschen zu, die gerettet werden sollten!“
Gute Gemeinschaft wirkt anziehend.
In unserer Gemeinde gibt es ja Gott sei Dank einige Menschen, die zu unseren Gottesdiensten kommen.
Aber in den Gottesdiensten ist nur schwer möglich, den persönlichen Kontakt zu pflegen und aufeinander zu achten.
Du kannst aber vielleicht folgendes tun:
Indem du auf Leute zugehst vor oder nach dem Gottesdienst
Indem du mal auf ein Gemeindeglied zugehst mit ihm sprichst in einlädst.
Wir brauchen in der Gemeinde, Herzliche Liebe ohne Ansehen der Person – auch mit Unsympathischen Menschen sollen die unbedingte Annahme spüren – Jesus verbindet uns.
In der Apostelgeschichte lesen wir wie die ersten Gläubigen die Gemeinschaft praktisch gelebt haben. Apg 4,32
Und die Menge der Gläubigen war ein Herz und eine Seele; und auch nicht einer sagte, dass etwas von seinen Gütern sein Eigen sei, sondern alle Dinge waren ihnen gemeinsam.
Wir sind dazu Berufen Gemeinschaft zu haben.
Möchte dazu nochmal einen Bibeltext aufführen aus Philipper 2,1-11
1 Gibt es nun [bei euch] Ermahnung in Christus, gibt es Zuspruch der Liebe, gibt es Gemeinschaft des Geistes, gibt es Herzlichkeit und Erbarmen,
2 so macht meine Freude völlig, indem ihr eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und auf das eine bedacht seid.
3 Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst.
4 Jeder schaue nicht auf das Seine, sondern jeder auf das des anderen.
5 Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war,
6 der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein;
7 sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen;
8 und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz.
9 Darum hat ihn Gott auch über alle Maßen erhöht und ihm einen Namen verliehen, der über allen Namen ist,
10 damit in dem Namen Jesu sich alle Knie derer beugen, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind,
11 und alle Zungen bekennen, dass Jesus Christus der Herr ist, zur Ehre Gottes, des Vaters.
Philippi war eine einflussreiche Stadt geworden, weil sie an der Via Egnatia, der Römerstraße lag, die Rom mit dem Nahen Osten verband. In dieser Stadt gab es wohl mehrere Versammlungen von Christen, die von Paulus gemeinsam angesprochen werden als „alle Heiligen in Christus Jesus in Philippi samt den Bischöfen und Diakonen“ (Phil 1,1). Wenn es also dort mehrere Gemeinden mit Bischöfen und Diakonen gab, so schreibt Paulus seinen Brief doch an alle Christen in der Stadt. Für unser Verstehen des Plurals in den Worten von Paulus ist das wichtig - er meint nicht nur eine Versammlung - er meint alle Christen der Stadt, bzw. der Region.
Paulus nennt vier Kennzeichen der Gemeinschaft, die es bei den Philippern gibt: Ermahnung in Christus, Zuspruch aus Liebe, Gemeinschaft des Geistes und herzliche Zuneigung/ Mitleid und Erbarmen.
Ermahnung in Christus. Das Wort hat im griechischen eine Bedeutungsvielfalt die das deutsche Wort Ermahnung nicht wiedergibt. Dort steht das gleiche Wort mit dem Jesus den Heiligen Geist als Tröster und Beistand beschreibt. Es ist also ein Zuspruch, der ermunternd, ermutigend, aufrichtend oder ermahnend sein kann. Wobei deutlich wird, dass die ermahnende Seite den positiven Aspekt des „ich ermahne dich mit deinem Leben besser zurecht zu kommen“ enthält.
Wie funktioniert das Praktisch?
klare Ansprachen treffen,
das wir aufeinander achten, einander Zuspruch geben oder Kritik
Nachfragen wie es einen geht.
Einen zu fragen wie es ihm geistlich geht ob er voran kommt im Glauben.
Einen Mut zu zusprechen
Zuspruch in Liebe. Worte mit denen wir einander den Zuspruch der Liebe geben, sind nicht sentimental oder emotional.
Klar freut sich jeder darüber, wenn er vom anderen hört, dass er gemocht wird.
Aber hier geht es mehr um Worte, die in Christus wurzeln und die uns etwas in der Liebe Christi zusprechen, das in uns dann Gestalt gewinnen kann.
Es sind solche Worte, wie Jesus sie der Frau am Brunnen sagte.
Worte, die Leben stiften, die ins Reich Gottes hineinrufen und Worte, die uns daran erinnern, dass Gott durch seinen Geist in uns wohnt und uns mit seiner Liebe und Kraft erfüllen will.
Solche Worte bleiben nicht allein.
Sie werden schnell auch zur helfenden Tat, zur aktiven Unterstützung und zur echten Hilfe.
Der Zuspruch der Liebe verdeutlich, wer wir in Christus sind und wie wir uns an ihm orientieren können.
Um jemanden Zuspruch in der Liebe Christi muss man vorher keine Vereinbarung treffen - wo immer man einen solchen Gedanken denkt, sollte man ihn laut aussprechen oder einen kleinen Brief schreiben. Wo immer ihr ahnt, dass jemand liebevollen Zuspruch brauchen könnte - und das ist öfter der Fall als man denkt - schenkt ihn einander.
Das verändert so viel und gibt manchmal mehr Kraft, weil man merkt, da sieht mich jemand und denkt an mich.
Leben wir so Gemeinschaft, dann wird unsere Gemeinde zu einem attraktiven Ort - nicht weil wir so toll wären, sondern weil die Liebe Christi bei uns und in unserem Miteinander sichtbar wird.
In dieser Gemeinschaft unterstützen wir einander und legen uns keine zusätzlichen Lasten auf.
Jesus war es, der seinen Jüngern gesagt hat, dass sie an der Liebe, die sie untereinander haben, erkannt werden sollen.
Wenn Gemeinschaft so ist, dann ist sie ein Grund zu großer Dankbarkeit.
Wenn die Gemeinschaft eine Gabe ist, die uns geschenkt wurde, damit wir in der Nähe Gottes bleiben, dann kann diese Gabe nicht allein für uns sein, dann zielt sie auf alle Menschen. So ergibt es sich nun fast von selbst, dass von der Gemeinschaft des Geistes gesprochen werden muss.
Das dritte Kennzeichen ist die Gemeinschaft des Geistes.
Einige Ausleger verstehen die Worte so, dass die Gemeinde einen Anteil hat am Werk des Heiligen Geistes, das er hier in dieser Welt durch die Gemeinde vollbringen will.
Damit wäre die Gemeinschaft des Heiligen Geistes ein aktiver Posten - wir hören auf den Willen Gottes für unsere Gemeinschaft und setzen den im Gehorsam gegenüber Gott um.
Wir freuen uns über den Anteil, den Gott uns an seinem Handeln in dieser Welt gibt.
Kommen wir zum vierten und letzten Punkt: Herzliches Mitleid und Erbarmen.
Das braucht man überall da, wo andere Fehler machen und unsere Reaktion darauf gefragt ist.
Mitleid und Erbarmen ist angesagter als Verurteilen und Richten.
Etwas anders ausgedrückt bedeutet das, dass die Gemeinschaft der Christen ein Raum ist, in dem Fehler vergeben und verziehen werden, Sünder mit ihrer Schuld ans Licht kommen können, Neuanfänge möglich sind, und Menschen erleben, dass Gottes Güte und Barmherzigkeit sie zur Umkehr, also zu einer Änderung ihres Lebensstils bringt.
Paulus verrät uns den Schlüssel zu solchen Erlebnissen:
Macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr eines Sinnes seid, einander in Liebe verbunden, einmütig und einträchtig, dass ihr nichts aus Ehrgeiz und nichts aus Prahlerei tut.
Sondern in Demut schätze einer den andern höher ein als sich selbst.
Jeder achte nicht nur auf das eigene Wohl, sondern auch auf das der anderen.
Das ist nicht schwer zu verstehen - deshalb muss ich es nicht weiter erklären - es ist schwer zu leben, weil es von mir erwartet, dass ich auch auf den anderen achte, ihn wahrnehme und für ihn sorge - so wächst Gemeinschaft untereinander und auch mit Gott.
Wo wir einander in dieser Haltung ermutigen, erleben wir auch die Gemeinschaft mit Gott neu.
So sind es die vier Haltungen, die Paulus als Grundlage der Gemeinschaft ansieht und auf denen dann die Einheit der Christen in Demut aufbauen soll: Ermahnung in Christus, Ermutigung und Zuspruch in Liebe, Gemeinschaft des heiligen Geistes über die eigene Gemeinschaft hinaus erleben und einander mit herzlichem Mitleid und Erbarmen begegnen. Tut das und macht euch selbst und anderen eine Freude, wenn ihr nicht nur auf euer eigenes Wohl achtet, sondern auch auf das des andern!
AMEN
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