Jak 1,19-27: Sei Täter des Wortes und nicht nur Hörer!

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Notes
Transcript

Einleitung

Was machst du sonntags nachdem du diesen Gottesdienstsaal verlassen hast?
Als einmal ein Mann etwas früher als sonst von der Kirche nach Hause kam, fragte ihn seine Frau: “Ist die Predigt schon fertig?”. Er antwortet ihr: “Nein, nein. Es ist zwar schon alles gesagt. Aber sie hat noch nicht angefangen.”
Was hat dieser Mann mit dieser Aussage gemeint? Es ist schon alles gesagt, aber sie hat noch nicht angefangen..

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Das heutige Thema unseres Predigttextes ist “Sei Täter des Wortes und nicht nur Hörer! (Jak 1,19-27)”.
Lasst uns einmal gemeinsam diese Verse lesen. Wir lesen Vers 18 mit:
Jakobus 1,18–27 SLT
Nach seinem Willen hat er uns gezeugt durch das Wort der Wahrheit, damit wir gleichsam Erstlinge seiner Geschöpfe seien. Darum, meine geliebten Brüder, sei jeder Mensch schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn; denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit! Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten! Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen. Denn wer nur Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war. Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser Mensch, der kein vergeßlicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun. Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist wertlos. Eine reine und makellose Frömmigkeit vor Gott, dem Vater, ist es, Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu bewahren.
Amen.

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In der letzten Predigt unserer Reihe hat uns Matthias in den Gedanken mit hineingenommen, dass wir nicht Gott die Schuld geben sollen, wenn wir in der Anfechtungen versagen und sündigen. Das Böse kommt nicht von Gott, sondern aus unserem eigenen Herzen. Von Gott dagegen kommt alles Gute. Er hat uns alles geschenkt was wir brauchen, um in der Anfechtung zu bestehen. Er hat uns den Heiligen Geist geschenkt und uns durch das Wort der Wahrheit, durch das Wort Gottes, von Neuem geboren.
Und weil wir durch das Wort Gottes von Neuem geboren wurden, fordert uns Jakobus auch weiterhin als Christen dazu auf Hörer von Gottes Wort zu sein, damit es in unserem Leben seine Frucht bringen kann.
So wollen wir uns heute 3 Punkte aus unserem Text anschauen:

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1. Sei ein Hörer des Wortes! (V. 19-21)
2. Sei ein Täter des Wortes! (V. 22-25)
3. Betrüge dich nicht selbst! (V. 26-27)
Und so lasst uns zum 1. Punkt unserer Predigt kommen:

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1. Sei ein Hörer des Wortes! (V. 19-21)

Jakobus beginnt in Vers 19 mit “darum”, d.h. er bezieht sich auf den vorherigen Satz und zeigt uns was daraus folgt.
Er sagt, darum, weil Gott euch durch sein Wort der Wahrheit zum Glauben gebracht hat, seid auch jetzt schnell zum Hören auf sein Wort.
Wenn Gott redet, dann sei schnell zum Hören! Und weiter zeigt Jakobus uns dann was uns daran hindert auf Gottes Wort zu hören. Sei langsam zum Reden und höre zu, wenn Gott spricht. Wir finden oft keine Ruhe, um richtig zuzuhören und Dinge zu verinnerlichen. Wir haben die Fähigkeit verloren wirklich zuzuhören. Aber Jakobus sagt wir sollen aufmerksam zuhören, wenn wir Gott durch die Predigt, durch Geschwister oder sein Wort sprechen hören. Wir sollen uns selbst vor Augen führen, dass bei einer Predigt oder beim Lesen seines Wortes Gott persönlich zu uns spricht. Wie könnten wir da nicht aufmerksam zuhören?
Viele Ehen, Freundschaften oder Beziehungen leiden darunter, dass wir unfähig geworden sind zuzuhören. Und was unter den Menschen gilt, gilt noch viel mehr im Hinblick auf das Wort unseres Herrn. Wenn wir nicht unsere Ohren danach richten auf Gottes Wort zu hören, schädigt das unsere Beziehung zu Gott. Man kann die Bibel lesen oder eine Predigt hören, ohne Gott zu sich sprechen zu lassen. Das ist oft unser Problem.
Und wer nicht gelernt hat zuzuhören ohne zu reden, wird am Ende auch seinen Zorn nicht mehr unter Kontrolle haben. Das ist die unmittelbare Folge von mangelnder Selbstbeherrschung.
Wenn Gott durch Geschwister, eine Predigt oder sonst was zu dir spricht, dich ermahnt und dir aufzeigt, dass du auf falschen Wegen bist, dann sei schnell zum Hören, langsam zum Reden und vor Allem reagiere nicht mit deinem Zorn auf Gottes Wort!
Rede und handle nicht aus deinem Zorn heraus.
Jakobus 1,20 SLT
denn der Zorn des Mannes vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit!
Wer aus seinem Zorn handelt und redet, wird nie so leben wie es Gott von uns als neugeborene Kinder möchte.
Dass Jakobus hier vom Zorn des Mannes spricht, zeigt, dass es hier nicht um den heiligen, guten Zorn Gottes geht. Auch wenn wir so gerne von einem heiligen Zorn sprechen und damit oft unsere unkontrollierten Wutausbrüche rechtfertigen wollen, ist unser Zorn nie rein und vollkommen. Der Zorn des Menschen ist trügerisch und durchdrungen von Sünde, Stolz und Selbstgerechtigkeit. Der menschliche Zorn vollbringt nicht Gottes Gerechtigkeit! Gottes Zorn ist gerecht, aber unserer nicht.
So sagt er weiter
Jakobus 1,21 SLT
Darum legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit und nehmt mit Sanftmut das euch eingepflanzte Wort auf, das die Kraft hat, eure Seelen zu erretten!
Jakobus sagt uns seid sanftmütig und nehmt Gottes Wort in euch auf! Reagiert nicht mit Zorn oder Stolz, sondern demütigt euch unter Gottes Wort. Ja, auch bekehrte Christen können sich dem Wort verschließen oder es nur halbherzig hören. Wir müssen bereit sein, von unseren Fehlern zu hören, und das nicht nur geduldig, sondern auch dankbar tun.
Jesus sagt von sich in Mt 11,29, dass er sanftmütig ist und das drückte sich dadurch aus, dass er sich herabgebeugt, auf seine Herrlichkeit verzichtet und sich selbst erniedrigt hat. Er hat den Willen Gottes demütig für sich angenommen und war Gehorsam.
Doch um das Wort Gottes wie Jesus in unsere Herzen aufnehmen zu können, damit es dort seine Frucht in unserem Leben bringt, müssen wir vorher etwas tun. “Legt ab allen Schmutz und allen Rest von Bosheit”. Zieht die Verhaltensmuster des alten, bösen Menschen in euch aus wie dreckige Kleidung. So wie ein Kleidungsstück nicht untrennbarer Teil von uns ist, so ist die Sünde auch nicht mehr untrennbar ein Teil von uns. In welcher Sünde du auch immer lebst, wenn du Gottes Wort wirklich aufnehmen und in deinem Leben wirken sehen willst, musst du deine Sünde ablegen! Wenn du weiter an deiner Sünde festhältst, dann wird die Wirkung von Gottes Wort in dir durch deine Sünde gedämpft. Und das bezieht sich nicht nur auf deine äußeren, sichtbaren Sünden, sondern auch auf die sündigen Einstellungen in deinem Herzen wie Stolz, Gleichgültigkeit, Selbstgerechtigkeit oder Zorn.
Ein bekanntes Sprichwort sagt:

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“Entweder hält dich dieses Buch von der Sünde fern oder die Sünde hält dich von diesem Buch fern.”
Jakobus ruft hier nicht auf: "Glaubt an das Evangelium und werdet gerettet!". Es ist ihnen ja schon eingepflanzt! Das nimmt Bezug auf Jer 31, wo geschrieben steht, dass Gott das Gesetz in unsere Herzen geschrieben hat. Gott hat uns ein neues Herz und seinen Heiligen Geist gegeben und hat sein Wort auf unsere Herzen geschrieben. Im Gegensatz zu den Ungläubigen, die an die Sünde geknechtet und unfähig sind Gottes Wort zu befolgen, wie Römer 8 sagt, können wir jetzt Gottes Wort gehorchen. Es bedeutet dass wir jetzt durch den Heiligen Geist und unser neues Herz in der Lage sind, Gottes Wort zu verstehen, zu akzeptieren und zu befolgen.
Dieses Wort hat die Kraft hat eure Seelen zu erretten.

Anwendung

Und liebe Geschwister, wenn dieses Wort solche Kraft hat, dann lass uns all das ablegen, was die Aufnahme des Wortes verhindern könnte.
Höre richtig zu im Gottesdienst. Höre auf Gottes Stimme in der Predigt oder beim Bibellesen und sei dir bewusst, dass Gott zu dir redet. Lass dein Handy und deine Bibelapps in der Hosentasche stecken oder schalte es aus. Wir sind bei jeder kleinen Nachricht abgelenkt. Dass eine Predigt aus dem Wort Gottes in dein Herz rutscht und dich verändert, ist nicht nur eine Aufgabe des Predigers, sondern auch eine Aufgabe des Hörers, der richtig hinhören muss.
Aufmerksames Zuhören ist der erste Schritt des Gehorsams gegenüber. Lasst uns bereit sein auf das Wort Gottes und auch auf Zurechtweisungen unseres Hirten zu hören. Viel zu oft suchen wir nach Kompromissen oder Möglichkeiten das Wort zu verdrehen, weil es uns nicht gefällt. Lege alles ab: Deinen Stolz, deine Hartzherzigkeit und Sünde. Kehre um davon und erinnere dich, wer zu dir spricht! All das hindert uns daran die Schrift anzunehmen wie sie ist und das Wort in unserem Leben wirken zu lassen.
Aber bleib dabei nicht stehen! Wenn du richtig hinhörst, bist du erst auf halber Strecke.

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2. Sei ein Täter des Wortes! (V. 22-25)

Jakobus sagt:
Jakobus 1,22 SLT
Seid aber Täter des Wortes und nicht bloß Hörer, die sich selbst betrügen.
Wir sollen "nicht nur" Hörer des Wortes sein. Ja, hören und Aufnehmen ist wichtig, aber nutzlos, wenn du dem Wort Gottes dann nicht gehorsam bist!
Wer nur Hörer des Wortes ist, ohne Gottes Wort gehorsam zu sein, der betrügt sich selbst. Man könnte auch sagen, der verführt sich selbst. Paulus benutzt dieses Wort im Kolosserbrief, wo er falsche Lehrer beschreibt, die andere "verführen". So wie diese Irrlehrer, verblendet und verführt der bloße Hörer von Gottes Wort sich selbst über seinen Zustand. Er kann denken, dass alles gut ist mit Gott, obwohl es nicht so ist. Wenn wir behaupten bibeltreue Christen zu sein und dass wir wirklich glauben, dass die Bibel das Wort Gottes ist. Nicht irgendein Wort, sondern das Wort Gottes. Und doch nicht tun was es sagt, betrügen wir uns selbst.
Um diesen Gedanken weiter zu entfalten, gibt uns Jakobus zwei Gleichnisse. Ein Negatives und ein Positives. Er zeigt uns nun die 2 Arten von Menschen, die es in Bezug auf Gottes Wort gibt.
In V. 23-24 heißt es:
Jakobus 1,23–24 SLT
Denn wer nur Hörer des Wortes ist und nicht Täter, der gleicht einem Mann, der sein natürliches Angesicht im Spiegel anschaut; er betrachtet sich und läuft davon und hat bald vergessen, wie er gestaltet war.
Jakobus zeigt uns hier sozusagen den Selbstbetrug von dem, der nur hört.
Es geht um einen Mann, der sein Gesicht in einem Spiegel anschaut. Dch dann... Geht er weg und vergisst, was er gesehen hat. Was hat das Hineinschauen gebracht?Ja, durch den Spiegel sieht man z.B. dass man Schmutz im Gesicht hat. Aber wenn ich jetzt in den Spiegel schaue, den Schmutz im Gesicht sehe und dann einfach weggehe und vergesse wie ich ausgesehen habe, ohne mein Gesicht zu waschen, hat der Blick in den Spiegel überhaupt keinen Nutzen gehabt.
Und so ist auch das Wort Gottes ein Spiegel, in dem der Mensch sein wahres Wesen erkennt. Man könnte sagen, er sieht sein wahres Gesicht. Genauso wie ein Spiegel uns die Flecken und Makel auf unserem Gesicht zeigt, so zeigt uns das Wort Gottes unsere Sünden. Es zeigt uns, was falsch ist, damit wir es in Ordnung bringen. Wenn der Mensch aber daraufhin nicht reagiert und sogar vergisst, was Gott über sein Leben gesagt hat, bleibt alles Hören nutzlos. Das Hören bringt nichts, wenn wir nicht darauf reagieren.
Lieber Bruder, liebe Schwester: Diese Art der Selbstzufriedenheit verhindert deinen geistlichen Fortschritt. Lass es mich noch härter sagen: So gleichgültig auf Gottes Wort zu reagieren ist teuflisch. Es ist eine bewusste Rebellion gegen den lebendigen Gott und du solltest Buße tun und dich fürchten, wenn du Sonntag auf Sonntag hier rausmarschierst und das Wort Gottes dich nicht zu einer Veränderung in deinem Leben drängt. Denn dann muss ich dir sagen, dass du wahrscheinlich nicht gerettet bist. Wahrscheinlich hast du nicht den Heiligen Geist in dir, der uns dazu treibt Gottes Wort umzusetzen, der uns zur Umkehr ruft und uns Jesus ähnlicher macht. Wenn Gottes Wort bei dir immer nur ins Leere fällt bist du wahrscheinlich noch auf dem Weg in die Hölle und du solltest wirklich prüfen, ob dein Glaube echt ist und ob du den Heiligen Geist überhaupt in dir hast. Wir werden noch in Jakobus Kapitel 2 sehen, dass dein Glaube dann wahrscheinlich tot ist und nicht echt. Er wird dich nicht erretten.
So wie der Mann am Spiegel, lebt der bloße Hörer von Gottes Wort ohne Veränderung weiter wie bisher.
Aber Jakobus zeigt uns das positive Gegenbeispiel:
Jakobus 1,25 SLT
Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, dieser Mensch, der kein vergeßlicher Hörer, sondern ein wirklicher Täter ist, er wird glückselig sein in seinem Tun.
Der eine schaut hinein und geht nicht darauf ein, der andere aber schaut tief hinein und setzt um. Er reinigt sich von der Sünde und bleibt dabei in diesen Spiegel zu schauen. Dieser Mann nimmt immer wieder Änderungen vor. Er vergisst nicht was Gott in seinem Wort sagt. Der "bloße Hörer" dagegen liest die Bibel oder hört eine Predigt, ohne diese Botschaft auf seine Seele zu drucken. Aber dieser Mann hier studiert die Schrift so, dass sie einen bleibenden Eindruck in seinem Herzen hinterlässt.
Das griechische Wort für “hineinschauen” ist ein anderes Wort, als beim Mann, der sich im Spiegel "anschaut". Es bezeichnet ein hineinbeugen oder ein sich vorbeugen, um etwas genauer zu sehen. Z.b. wenn man sich bei einem Brunnen vorbeugt, um besser hineinschauen zu können. So schaut dieser Christ in Gottes Wort hinein.
Er studiert ununterbrochen das vollkommene Gesetz der Freiheit.
Das Wort, das Freiheit von Sünde, Tod und Hölle bringt. Es bezieht sich auf das, was Jesus und die Apostel verkündigt haben. Und der Christ sieht darin keine Last, sondern seine neue Natur befolgt dieses Gesetz gerne. Wenn er gehorcht, findet er wahre Freiheit. Christen leben nicht gesetzlos, sondern nach dem vollkommenen Gesetz der Freiheit. Paulus nennt es auch das "Gesetz Christi".

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Er sagt in Joh 13,17:
Johannes 13,17 SLT
Wenn ihr dies wißt, glückselig seid ihr, wenn ihr es tut!
Das alleinige Wissen reicht Jesus nicht aus. Er preist uns glückselig, wenn wir sein Wort befolgen. Und auch unser Text sagt “er wird glückselig sein in seinem Tun”. Das freiwillige Tun von Gottes Willen ist das Geheimnis wahrem Glück. Erst dann, wenn der Mensch nach Gottes Willen lebt, tut er das, wozu er geschaffen wurde. Wer so im Willen Gottes lebt, der ist nicht in sich selbst gespalten, betrügt sich nicht selbst, sondern er ist glücklich zu preisen.

Anwendung

Wer von diesen beiden bist du? Bist du dieser Mensch, der das Wort Gottes hört, aber am Nachmittag schon wieder vergessen hat, was Gott durch die Predigt gesagt hat?
So oft hören wir sonntags die Predigt und haben sie schon wieder vergessen, sobald wir den ersten Schritt aus diesem Raum machen. Bei vielen Christen ist es leider so, dass die Predigt schon zu Ende ist., bevor sie angefangen hat im Leben eines Menschen ihre Wirkung zu bringen.
Oder bist du dieser Christ aus Vers 25, der hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt? Bist du jemand der tief in Gottes Wort gräbt, um die Schätze darin zu finden? Schreibst du bei Predigten mit, studierst du auch unter der Woche das Wort Gottes? Liebe Geschwister, der Sonntagnachmittag ist eigentlich nicht dafür da, dass wir den ganzen Tag vor dem Fernseher abhängen. Der Sonntagnachmittag ist dafür da, dass wir nochmal über die Predigt nachdenken. Vielleicht unsere Mitschriften nochmal anschauen, Gottes Wort lesen und uns Zeit für das Gebet nehmen. So kommen wir zur Ruhe. Es ist der Tag des HERRN und nicht dein Tag oder der Tag des Netflix.
Die Predigt fängt in deinem Leben erst an, wenn du sie umsetzt. Ansonsten hast du umsonst gehört.

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Jesus fragt in Lk 6,46:
Lukas 6,46 SLT
Was nennt ihr mich aber »Herr, Herr« und tut nicht, was ich sage?
Und diese Frage, gebe ich dir heute weiter. Wie kannst du Jesus Herr nennen, aber nicht tun was er sagt? Wer Jesus wirklich liebt, kann nicht gleichgültig auf sein Wort reagieren.
Und Jakobus wird nun ganz konkret und zeigt uns, was es bedeutet ein Täter des Wortes zu sein. Aber er zeigt uns auch, wie wir uns selbst darin täuschen können zu denken wir sind Täter des Wortes, obwohl wir es nicht sind.
Und so kommen wir zum 3. Punkt.

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3. Betrüge dich nicht selbst! (V. 26-27)

Jakobus 1,26 SLT
Wenn jemand unter euch meint, fromm zu sein, seine Zunge aber nicht im Zaum hält, sondern sein Herz betrügt, dessen Frömmigkeit ist wertlos.
Diese Person denkt also, sie wäre fromm, aber ist es nicht. Das Wort "Frömmigkeit” könnte man auch mit “Gottesdienst” oder “Gottesverehrung" übersetzen. Es betont vor Allem das eifrige Ausführen des äußeren Gottesdienstes. Dieser Mensch geht zur Gemeinde, er besucht die Bibelstunde. Evangelisiert. Alles das, was ein guter Christ eben macht. Es kann also sein, dass er wirklich äußerlich Gott verehrt und ihm dient. Dass alle anderen ihn als “guten” Christen sehen.
Doch wie wir über Menschen reden zeigt, was wirklich in uns ist. Wer denkt er sei fromm und seine Zunge nicht unter Kontrolle hat, der macht sich selbst etwas vor. Er denkt zwar, er ist fromm, aber ist es nicht. Er betrügt sein Herz, sagt Jakobus.
Wahre Christen kennzeichnen sich dadurch aus, dass sie ihre Zunge im Zaum halten. Ein Zaum ist z.B. dieser “Maulkorb”, den Pferde am Kopf haben, damit der Reiter sie führen kann. Mit dem Zaum kontrolliert man das Pferd.

Beispiel

Zu Sokrates, dem Philosophen aus dem 5. Jhd. vor Christus, kam einmal ein Mann und sagte: "Höre, Sokrates, das muß ich dir erzählen!"
"Halte ein!" unterbracht ihn Sokrates, "hast du das, was du mir sagen willst, durch die 3 Siebe gesiebt?" "Drei Siebe?", fragte der andere voller Verwunderung.
"Ja, guter Freund! Laß sehen, ob das, was du mir sagen willst, durch die 3 Siebe hindurchgeht: Das erste ist die Wahrheit. - Hast du alles, was du mir erzählen willst, geprüft, ob es wahr ist?" "Nein, ich hörte es jemanden erzählen und..."
"So, so! Aber sicher hast du es im zweiten Sieb geprüft. - Es ist das Sieb der Güte. Ist das, was du mir erzählen willst, gut?" Zögernd sagte der andere: "Nein, im Gegenteil..."
"Hm", unterbrach ihn Sokrates wieder, "so laß uns auch das dritte Sieb noch anwenden. Ist es notwendig, daß du mir das erzählst?" "Notwendig nun gerade nicht ..."
"Also”, sagte Sokrates lächelnd "wenn es weder wahr noch gut noch notwendig ist, so laß es begraben sein und belaste dich und mich nicht damit."
Und so sagt auch der Apostel Paulus:

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Epheser 4,29 SLT
Kein schlechtes Wort soll aus eurem Mund kommen, sondern was gut ist zur Erbauung, wo es nötig ist, damit es den Hörern Gnade bringe.
Wenn es weder wahr, noch gut, noch notwendig ist, so lass es begraben sein.
Jakobus sagt, wer meint er sei fromm oder ein guter Christ, aber dann seine Zunge für Böses benutzt, dessen Frömmigkeit ist wertlos. Dieses Wort “wertlos” wird im Alten Testament für die Anbetung von Götzen gebraucht. So wie die Anbetung von Göttern die nicht existieren wertlos ist, so ist auch deine Anbetung und dein Gottesdienst wertlos, wenn du dauerhaft lästerst, lügst, verleumdest oder deinem Zorn freien Lauf lässt. Bloße Befolgung von irgendwelchen Traditionen hat vor Gott nicht den geringsten Wert. Dass du sonntags zur Gemeinde kommst beeindruckt vielleicht Menschen, aber nicht Gott, wenn du das komplette Gegenteil in der Woche auslebst. Deine Frömmigkeit ist nicht besser als Götzendienst, wenn du deine Zunge für das Bose benutzt. Deine Besuche im Gottesdienst, in der Bibelstunde, deine Spenden, dein äußerer Schein von Heiligkeit sind dann wertlos.
Christen, die ihre Zunge nicht dem Zaum des Heiligen Geistes überlassen, sind keine "Täter des Wortes". Sie leben in einer Scheinwelt. Der erste Test deiner Frömmigkeit ist also, ob du deine Zunge im Griff hast.

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Jakobus ermutigt uns dagegen zu einer reinen, nicht heuchlerischen oder wertlosen, sondern reinen und makellosen Frömmigkeit.
Jakobus 1,27 SLT
Eine reine und makellose Frömmigkeit vor Gott, dem Vater, ist es, Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis zu besuchen und sich von der Welt unbefleckt zu bewahren.
Das Zeichen, dass du wirklich ein Täter des Wortes bist, ist die ausgelebte Nächsten- und Gottesliebe. Diese Frömmigkeit ist rein und makellos vor Gott. Es kann sein, dass das vor Menschen nicht wirklich angesehen ist, aber vor Gott ist das der wahre Gottesdienst. Äußerlich kannst du vor Menschen fromm erscheinen, aber nicht vor Gott, wenn du diese Dinge nicht auslebst.
Er sagt, wenn du wirklich Gott verehren willst. Wenn du einen Lebenswandel haben willst, der Gott gefällt, musst du Waisen und Witwen in ihrer Bedrängnis besuchen.
Diese beiden Gruppen waren zur Zeit der ersten Christen Menschen, die besonderen Schutz benötigt haben. Wenn der Mann der Familie gestorben ist, dann war das gefährlich, weil die wirtschaftliche Sicherheit komplett vom Mann abhing. Damals hat es keine Witwenrente gegeben. Wenn der Mann gestorben ist, dann war die Frau, die oft keine Bildung hatte, auf sich alleine gestellt. Nicht selten sind solche Frauen dann auch in der Prostitution gelandet.
Jakobus fordert uns Christen dazu auf, solche Menschen in ihrer Bedrängnis zu besuchen. Das griechische Wort für “besuchen” bedeutet mehr als nur einmal hinzugehen, sondern dass wir nach jemandem schauen und uns um jemanden kümmern.
Der zweite Test unserer Frömmigkeit ist also, ob wir hilflosen Menschen helfen (Obdachlosen, Kranken, Behinderten, Armen, Hungernden usw.). Wenn du keine praktische Nächstenliebe auslebst und dich nicht um Menschen kümmerst, ist dein Gottesdienst wertlos.
Und der dritte Test ist: Sich von der Welt unbefleckt zu bewahren. Das bedeutet das Denken der Welt nicht zu übernehmen, sondern von Gottes Wort geprägt zu sein. Der Christ soll sich davor bewahren das Verhalten und Denken dieser Welt zu übernehmen. Den Schmutz und die Bosheit dieser Welt in uns ablegen.
Später in Kapitel 4 schreibt Jakobus:

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Jakobus 4,4 SLT
Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft gegen Gott ist? Wer also ein Freund der Welt sein will, der macht sich zum Feind Gottes!
Das Denken dieser Welt ist egoistisch und gegen Gott gerichtet. Wir können uns in unserer Frömmigkeit gut fühlen und doch uns selbst täuschen, indem wir in unserem Alltag der Welt gleich sind. Schaust die die gleichen Dinge wie die Welt im Fernsehen? Hörst und konsumierst du die gleichen Dinge wie die Welt? Dann bist du durch diesen Test durchgefallen. Jakobus drückt hier eine scharfe Trennung zur Welt aus.

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"Eine reine und unbefleckte Frömmigkeit ist es.." viel zu beten? Viel zu spenden? Viel Bibel zu lesen? Oft zur Gemeinde zu kommen? Das alles ist gut, aber wertlos wenn es uns nicht zur praktischen Nächstenliebe führt und uns nicht dazu bringt uns vom Denken dieser Welt abzuwenden.
Wahre Gottesverehrung findet also nicht nur Sonntags in der Gemeinde statt, sondern vor Allem dort im Alltag, wo Menschen leiden. Gott verlangt von uns, dass wir dort hingehen, wo die Not am Größten ist, so wie sich Gott selbst in Jesus Christus in unsere Not und Armut begeben hat.

Evangelium

Auch er hat nicht über unsere Hoffnungslosigkeit und Verlorenheit hinweggeschaut. Er ist nicht vorbeigegangen. Nein Jesus hat gesehen, dass wir absolut verloren in unserer Sünde waren und er hatte Mitleid. Er hat hat den Himmel verlassen und hat Menschengestalt angenommen. Er kam als Baby in unseren Dreck, auf diese sündige Welt. Er hat Witwen und Waisen die Hand gereicht, Sünder zum Essen eingeladen und ein perfektes Leben für dich und mich gelebt. Er hat nie gesündigt, kein schlechtes Wort kam über seine Lippen. Wenn es einen gibt, der V. 25 in unserem Text vollkommen erfüllen könnte, dann ist das unser Herr Jesus. Und am Ende hat er sich sogar für dich und mich von seiner eigenen Schöpfung geißeln, schlagen und kreuzigen lassen. Unschuldig. Obwohl er sündlose war. Allein aus seiner Liebe. Und das schlimme am Kreuz waren nicht die physischen Schmerzen die er hatte, sondern dass er dort am Kreuz den Zorn Gottes über deine und meine Sünde auf sich genommen hat. Jesus hat am Kreuz deine und meine Sünde auf sich genommen. Die Strafe, die du und ich gerechterweise verdient haben, hat er auf sich genommen. Eigentlich hätten wir an diesem Kreuz hängen müssen. Aber Jesus hing dort. Und jeder, der nun an diesen Jesus und diese frohe Botschaft glaubt, bekommt Vergebung seiner Sünden und ewiges Leben. Wenn du heute hier bist und du bist noch nicht gläubig, dann glaube an diesen Jesus. Glaube an diese Botschaft. Ansonsten wirst du eines Tages selbst vor dem Richter des Universums stehen. Du wirst deine eigene Schuld tragen müssen und eine Ewigkeit in der Hölle verbringen, weil du diese große Schuld gegenüber diesem großen Gott selbst in einer Ewigkeit nicht begleichen könntest.
Jesus hat unsere Not und unser Leid gesehen. Er hat nicht weggeschaut, sondern uns seine liebende Hand gereicht. Lass uns das ein Vorbild sein.

Anwendung

Lieber Bruder, liebe Schwester. Prüfe dich, ob dein Leben dem Herrn wohlgefällig ist. Hör auf damit über andere zu lästern, Gerüchte ungeprüft weiterzugeben oder Lügen zu verbreiten. Hör auf damit nach dem Gottesdienst am Esstisch deiner Familie über die Predigt herzuziehen, als wenn sie dummes Menschernwort wäre. Denke nach, bevor du redest. Und lass das was du sagen willst zuerst durch die 3 Siebe von Sokrates gehen: Wahrheit, Güte und Notwendigkeit.

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In Psalm 141 spricht David:
Psalm 141,3 SLT
Herr, stelle eine Wache an meinen Mund, bewahre die Tür meiner Lippen!
Vielleicht ist das ein gutes Morgengebet, wenn du mit diesem Thema Probleme hast.
Betrüge dich nicht selbst, sondern lebe das aus, was vor Gott als reine und makellose Frömmigkeit gilt.
Besuche nicht einfach dauernd deine Freunde oder lade nur deine Freunde ein, sondern Menschen, die in Not sind. Vielleicht solltest du einmal überlegen, wen du sonntags nach dem Gottesdienst zum Essen einlädst. Sind es immer nur die gleichen Menschen, die du gerne hast, die dir nicht unbequem sind?
Jesus sagt

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Lukas 6,33 SLT
Und wenn ihr denen Gutes tut, die euch Gutes tun, was für einen Dank erwartet ihr dafür? Denn auch die Sünder tun dasselbe.
Weiter sagt er in Kapitel 14 dann

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Lukas 14,12–14 SLT
Er sagte aber auch zu dem, der ihn eingeladen hatte: Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade nicht deine Freunde, noch deine Brüder, noch deine Verwandten, noch reiche Nachbarn ein, damit nicht etwa auch sie dich wieder einladen und dir vergolten wird; sondern wenn du ein Gastmahl machst, so lade Arme, Krüppel, Lahme, Blinde ein, so wirst du glückselig sein; denn weil sie es dir nicht vergelten können, wird es dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten.
Wenn du das, was Jesus hier gerade sagt, noch nie getan hast, wie kannst du dann behaupten ein Täter des Wortes zu sein? Gott möchte von seinen Kindern Barmherzigkeit und Nächstenliebe. Keine toten und wertlosen Opfer.
Sei ein Täter des Wortes.

Schluss

Ich möchte zum Schluss kommen und die Predigt nochmal zusammenfassen.

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Jakobus spricht in V. 19-21 von unserer mangelnden Bereitschaft zu hören. Er fordert uns auf: Wenn Gott spricht, dann höre genau hin! Sei ein Hörer des Wortes.
In V. 22-25 spricht er dann von der Gefahr, das Gehörte wieder zu vergessen und mit Gleichgültigkeit auf Gottes Wort zu reagieren. Er fordert uns auf, nicht nur Hörer zu sein, sondern auch Täter des Wortes. Sei ein Täter des Wortes!
In V. 26-27 zeigt er uns dann die Gefahr des frommen Selbstbetrugs. Du kannst denken, dass du Gott dienst und doch an seinem Willen vorbeigehen, wenn du z.B. deine Zunge nicht unter Kontrolle hast. Und gleichzeitig zeigt er uns die wahre Frömmigkeit vor Gott. Die wahre Frömmigkeit ist praktizierte Nächstenliebe und die Abwendung vom egoistischen und sündigen Denken dieser Welt. Betrüge dich nicht selbst.
Möge der Herr uns Liebe zu seinem Wort und Liebe zu den verlorenen Menschen geben.
Amen.
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