Predigt EfG Wölmersen - Geborgen in Gott
Sermon • Submitted
0 ratings
· 34 viewsNotes
Transcript
Handout
Einleitung
Einleitung
Jesus hat seinen Jüngern einmal gesagt: “In der Welt habt ihr Angst” (Joh. 16,33).
Das habe ich mit euch geredet, damit ihr in mir Frieden habt. In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.
Man könnte meinen, das sei eine Zustandsbeschreibung unserer Zeit. Denn ja, wir haben Angst! Angst vor Corona, vor Krankheit oder gar Tod, Angst vor dem Krieg, der plötzlich so nahe gekommen ist. Angst vor Arbeitslosigkeit, vor Inflation, vor - dem Leben selbst??
Angst scheint ein universales Gefühl zu sein. Etwas, was immer wieder und zu unterschiedlichen Zeiten auftritt. Und Angst lähmt uns. Ihr wisst vielleicht, dass ich Schwierigkeiten habe, mir Namen zu merken. Und manchmal fallen mir auch die Namen von Menschen, die ich schon ganz lange kenne, nicht mehr ein. Vor allem dann nicht, wenn ich weiß, dass ich sie jetzt eigentlich wissen müsste. Wir haben in den letzten Jahren öfter am Seminar während bestimmten Veranstaltungen als Dozenten angeboten, dass wir uns im Raum an verschiedenen Orten aufstellen und für Seminaristen beten, wenn die das wünschen. Ganz ehrlich: für mich ist das immer eine sehr Angst-besetzte Situation. Ich weiß ja, wie oft ich Probleme mit Namen habe. Und was ist wenn ein Seminarist oder eine Seminaristin zu mir kommt und ich für ihn oder sie beten soll und mir dann der Name nicht einfällt. Diese Angst wiederum führt dann dazu, dass mir die Namen erst recht nicht einfallen.
Das ist natürlich nur ein ganz kleines Beispiel. Und richtige “Angst” ist das selbstverständlich auch nicht. Aber es illustriert sehr gut, was Angst macht. Sie lähmt uns und hält uns fest. Sie verhindert, dass wir vorankommen, weil unser ganzes Denken sich auf diese Angst konzentriert.
Aber was können wir da machen? Unsere weltpolitische Situation ist nun einmal wirklich nicht dazu geeignet, einfach alle Ängste abzulegen. Da ist so vieles, was uns berechtigt Angst macht!
Wie gesagt: Jesus hat das auch schon so gesagt: “In der Welt habt ihr Angst”. Das Wort, das er hier im Griechischen benutzt, meint soviel wie “Druck”, “Belastung”. Es beschreibt sehr gut, was Angst ist und macht. Aber dann fährt Jesus fort: “aber seid getrost. Ich habe die Welt überwunden”. Nicht die “Angst” hat Jesus überwunden, sondern die Welt. Jesus sagt also nicht einfach: ich beseitige die Angst für euch. Er beseitigt die Ursache für Angst.
Darüber möchte ich heute Morgen sprechen. “Geborgen in Gott”, so habe ich diese Predigt überschrieben. Ich möchte uns in zwei Psalmen mit hinein nehmen, in denen der Psalmschreiber davon erzählt, wo er in seinen Ängsten Geborgenheit erlebt. Grundlage meiner Predigt sind zwei Texte aus Psalm 18 und Psalm 91. Ich lese sie uns zunächst einmal:
Von David, dem Knecht des Herrn, der zum Herrn die Worte dieses Liedes redete, als ihn der Herr errettet hatte von der Hand aller seiner Feinde und von der Hand Sauls; vorzusingen. und er sprach: Herzlich lieb habe ich dich, Herr, meine Stärke! Herr, mein Fels, meine Burg, mein Erretter; mein Gott, mein Hort, auf den ich traue, mein Schild und Berg meines Heiles und mein Schutz!
Und
Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: / Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Denn er errettet dich vom Strick des Jägers und von der verderblichen Pest. Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,
Der Psalmschreiber bei dem ersten Psalm wird klar genannt. Es ist David. Und auch bei dem zweiten Psalm finden wir in einigen Übersetzungen die Überschrift “Von David”, wobei das nicht im hebräischen Original steht, sondern in der griechischen Übersetzung, der sogenannten Septuaginta. Ich spreche heute trotzdem einfach von David, auch wenn das bei dem zweiten Psalm nicht so eindeutig ist. Es ist ja auch für die Aussage nicht relevant, aber einfacher, als immer “der Psalmschreiber” zu sagen … :-).
David verwendet hier verschiedene Bilder, die wir natürlich alle kennen (Fels, Burg, Flügel). Das Problem ist, dass wir zum Teil nicht wissen, was der alttestamentlich Gläubige, für den die Psalmen ja geschrieben wurden, mit diesen Begriffen verbindet. Ich möchte sie daher ein wenig näher anschauen und erläutern.
1. Geborgen in Gott - mein Fels
1. Geborgen in Gott - mein Fels
“Herzlich lieb habe ich dich, HERR, meine Stärke!” - So beginnt David diesen Psalm. Die historische Situation war, dass David seine Herrschaft gefestigt hatte. Er hatte die Anfeindungen durch Saul überlebt, war König geworden und hatte verschiedene Feinde im Inneren und Äußeren überstanden. In dieser Situation entstand der Psalm, der sich übrigens auch noch einmal in 2Sam 22 findet.
Das erste Bild, das David für Gott verwendet, ist der “Fels”. Offenbar ist dies für David so wichtig, dass er im gleichen Vers noch von dem “Hort” spricht (LÜ), wo im Hebräischen ein anderes Wort für “Fels” steht. Das erste Wort für Fels meint stärker die zerklüfteten, felsigen Gegenden, in denen man sich gut verstecken kann. Wir finden es z.B. auch in Ps. 104,18:
Die hohen Berge geben dem Steinbock Zuflucht und die Felsklüfte dem Klippdachs.
Das zweite Wort, das für “Fels” benutzt wird, findet sich noch viel häufiger in den Psalmen als ein Bild für Gottes Zuverlässigkeit. Es meint eher die feste, massive Grundlage, auf der man sicher stehen kann. Häufig ist damit der Aspekt des auf einem hohen Berg gelegenen Zufluchtsortes gemeint.
Beides hat David in seinem Leben ja erfahren. Gerade in der Zeit der Verfolgung durch König Saul hat er sich mehrfach in den Felsen in der Nähe des Toten Meeres versteckt. Wir kennen die beiden Geschichten, in der er sich in einer Höhle verborgen hat und dadurch vor Saul und seinen Soldaten sicher war.
Und auch das Andere hatte David erlebt. Dass er sich auf Gott felsenfest verlassen konnte. So, wie ein massiver Felsblock, der einen sicheren Halt schenkte. Zwei starke Bilder für Vertrauen und Sicherheit. Gott, so sagt David, Gott, du bist mein Felsengebirge, in dem ich mich schützen kann und mein starker Feld, auf dem ich getrost stehen kann. Deshalb nennt er ihn auch den “Berg meines Heils”. Dieser Gott ist sein sicherer “Schutz”. Denn schließlich handelt es sich ja um Gott! Den Allmächtigen. Den Schöpfer des Himmels und der Erde. Den, über dem niemand steht und gegen den niemand irgendetwas auszurichten vermag. Wenn dieser allmächtige Schöpfergott an meiner Seite steht, dann kann ich wirklich sicher sein.
2. Geborgen in Gott - meine Burg
2. Geborgen in Gott - meine Burg
Das drückt nun auch das zweite Bild aus, das David verwendet - das der “Burg”. Es wird in den Psalmen häufig im direkten Zusammenhang mit dem zweiten Begriff für “Fels” benutzt. So eine “Burg” steht eben auf einem hohen und massiven Felsen. In Ps. 18 und Ps. 91 finden wir dieses Bild. An beiden Stellen wird das gleiche hebräische Wort verwendet: Es kann auch übersetzt werden mit Festungsanlage. Burgen oder Festungsanlagen gab es früher in Deutschland sehr viele. Einige von ihnen sind noch immer sehr gut erhalten, etwa die Festung Ehrenbreitstein in Koblenz, oder auch die vielen Burgen an Rhein und Mosel. Ein bekanntes Beispiel aus Israel ist die Festungsanlage von Massada.
Ihnen allen gemeinsam ist - wie schon gesagt -, dass sie normalerweise auf hohen Bergen liegen. Um dieses Bild richtig verstehen zu können, müssen wir uns einmal in eine Zeit versetzen, in der Pfeil und Bogen die einzige Waffe war, die auf Entfernung angewandt werden konnte. Vielleicht noch der Speer, aber der kam natürlich längst nicht so weit. Und Pfeil und Bogen, über welche Distanzen konnte man sie anwenden? Welche Höhen konnten sie überwinden?
Ich habe einmal ein wenig gegoogelt. Die größte Weite, die jemals mit einem aus Naturprodukten hergestellten Bogen erreicht wurde, soll eine Entfernung von 889 Metern gewesen sein, erreicht von dem türkischen Sultan Selim III, wobei das nicht wirklich gesichert ist. Aber eine große Durschlagskraft oder Gefährlichkeit hat dieser Pfeil dann natürlich nicht mehr gehabt. Und wenn man nach oben schießt, ist selbstverständlich wesentlich früher Schluss.
Wenn man sich daher in einer Festungsanlage oder Burg auf einem Berg befand, war man vor allem sicher, was ein Feind aufbieten konnte. Natürlich gab es Belagerungen oder es wurden Rampen gebaut. Hier auf dem Bild können wir noch die Rampe sehen, die von den Römern damals errichtet wurde. Aber das war natürlich ein riesiger Aufwand, der nur betrieben wurde, wenn sich zwei Völker bekriegten. Als einzelner Mensch war man auf einer solchen Burgfestung absolut sicher. Eine direkte Gefahr bestand nicht mehr, wenn man sich in so eine Burg gerettet hatte.
In einer Zeit, in der man mit Raketen über viele hundert Kilometer schießen und mit Bomben und anderen Waffen jedes beliebige Ziel innerhalb kürzester Zeit erreichen kann, ist uns oft gar nicht mehr bewusst, wieviel Schutz diese Vorstellung einer Burg bedeutete. Dieser Schutz, diese Burg, das ist Gott für den Psalmschreiber. In dieser Burg kann er sich bergen und auf diesen Schutz kann er vertrauen.
Ein drittes Bild möchte ich noch aufgreifen. Wir finden es in Ps. 91, 4:
3. Geborgen in Gott - unter seinen Flügeln
3. Geborgen in Gott - unter seinen Flügeln
Er wird dich mit seinen Fittichen decken, / und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Seine Wahrheit ist Schirm und Schild,
Er wird dich mit seinen Fittichen denken und Zuflucht wirst du haben unter seinen Flügeln. Zwei unterschiedliche Worte werden hier verwendet. Wörtlich könnte man übersetzen: “Unter seiner Schwinge wird er dich bedecken und unter seinen Flügeln wirst du Schutz finden.” Dabei ist das Wort für “Schwinge” ein Begriff, der hauptsächlich für Adler und große Vögel verwendet wird und vor allem dessen Kraft und Stärke betont, während das Bild mit den Flügeln eher eine Henne oder einen anderen Vogel meint, der seine Flügel über die Jungen breitet.
Das Wort, das hier mit “Schwinge” übersetzt wird, ist relativ selten im AT. Es ist abgeleitet von der Wurzel “stark” oder “mächtig”. Wir finden dieses Wort auch in dem bekannten Vers in Jesaja 40,31
aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.
“Auffahren mit Flügeln - Schwingen - wie Adler”. Adler sind mächtige Tiere, die eine große Kraft haben! Der Goldadler oder Steinadler wiegt selbst ca. 6 kg, kann aber eine Beute durch die Luft tragen, die fast doppelt so schwer ist wie er. Auch hier wieder ist es wichtig, dass wir uns nicht täuschen lassen von unseren modernen Vorstellungen. Wenn man im Blick hat, welche Lasten von Hubschraubern oder Flugzeugen transportiert werden können, ist diese Leistung des Adlers nichts. Aber in der damaligen Welt war das einzigartig. Kein anderes Tier der Welt konnte so etwas. Und der Mensch schon gar nicht. Der Adler galt daher als der König der Vögel. Unter seinen Schwingen war man sicher. Niemand und nichts war in der Luft so mächtig wie er.
Dieses Bild verwendet der Psalmschreiber hier. Unter Gottes mächtiger Schwinge kannst du geborgen sein, denn er beschützt dich.
Dieser Gedanke wird dann auch in dem zweiten Bild deutlich: Gott breitet seine Flügel über uns aus wie eine Henne das tut. Jesus benutzt das gleiche Bild in Mt. 23,37 und Lk. 13,34, wenn er sagt:
Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken versammelt unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!
Eine Henne, dir ihr Küken unter ihre Flügel versammelt - das ist Geborgenheit pur. Und wenn ich dann auch noch weiß, dass dies Flügel so stark und mächtig sind wie die eines Adlers, dann gibt es nicht, was mir noch gefährlich werden kann. Schutz unter Gottes Flügeln - ein Bild, das wir im AT mehrfach finden. Häufig finden wir dabei übrigens die Formulierung “unter dem Schatten deiner Flügel”. Die Flügel als der Ort, an dem man vor der sengenden Sonne geschützt sein kann.
Wir finden dieses Bild übrigens auch in dem Buch Rut. Hier wird uns ja von der Moabiterin Rut erzählt, die ihr Volk und ihr Vaterhaus verlässt, um mit ihrer Schwiegermutter Noomi nach Israel zu gehen. Dort angekommen findet sie auf dem Feld eines gewissen Boas die Möglichkeit, für sich und ihre Schwiegermutter zu sorgen. In diesem Zusammenhang sagt Boas, das Rut nach Israel gekommen ist, um unter den Flügeln Jahwes Zuflucht zu suchen. Genau dieses Bild wird auch hier in Ps. 91 verwendet.
Vielleicht sagst du jetzt: Das ist ja alles schön und gut. Tolle Bilder, die da in der Bibel benutzt werden. Bilder vom Felsen und von der Burg, vom Schutz unter mächtigen Flügeln. Aber ich erlebe das nicht. Ich habe Angst. Woher weiß ich denn, dass diese Bilder auch für mich gelten? Und wie kann ich dadurch meine Angst besiegen?
4. Geborgen in Gott - wie (er)lebt man das?
4. Geborgen in Gott - wie (er)lebt man das?
Drei kurze Gedanken dazu:
1. Klären, dass das auch für dich gilt
1. Klären, dass das auch für dich gilt
Die Bibel ist ja voller Zusagen. Zusagen, die wir gerne einander zusprechen. Z.B. auf irgendwelchen Grußkarten zum Geburtstag oder zu anderen Anlässen. Aber ist das wirklich berechtigt? Kann man das einfach so jedem Menschen zusprechen, ob der oder die nun an Gott glaubt und mit ihm lebt oder nicht? Ich denke, wir sollten hier etwas vorsichtiger sein.
Denn nicht jeder Mensch kann das einfach so für sich geltend machen: Gott ist mein Fels, meine Burg, mein Schutz. Das muss zunächst einmal ganz persönlich festgemacht werden. Ja, Gott bietet es jedem Menschen an, diese persönliche Beziehung zu ihm. Aber dann ist ist wie bei einem Felsen oder einer Burg auch. Es nützt nichts zu wissen, dass ich dort sicher bin. Ich muss auch hingehen. Und als Jesus das Bild mit der Henne benutzt, da tut er es ja, weil die Menschen sich eben nicht haben einladen lassen, unter seinen Flügeln geborgen zu sein.
Was muss ich also tun, damit diese Verheißungen auch für mich gelten? Ich muss mich von Gott einladen lassen. Ich muss seine Einladung annehmen. Oder im Bild gesprochen: Die Tür zu der Burg steht weit offen. Du musst nur hineingehen. Jesus selbst ist diese Tür. Und er lädt alle ein: Komm zu mir und lass dir alle deine Schuld vergeben. Gerne kannst du übrigens hinterher mit mir reden, wenn du dazu noch Fragen hast. Oder es einfach im Gebet festmachen. Und auch heute gibt es wieder nach dem Gottesdienst das Angebot, mit jemand zu reden und für sich beten zu lassen! Nutze das doch!
2. Glauben, dass das auch für dich gilt
2. Glauben, dass das auch für dich gilt
Du sagt vielleicht: Genau das ist mein Problem. Ich kann es einfach nicht glauben. Ich habe mich für Jesus entschieden und leben mit ihm. Wie schaffe ich das nun, das auch in meinem Alltag Wirklichkeit werden zu lassen, wenn die Angst einfach immer wieder kommt.
Es gibt hier keine einfach Lösung. Du musst nur 1., 2. und 3. Und dann ist alles in Ordnung. Aber ich denke, dass es ein paar Schritte gibt, du du unternehmen kannst. Da ist zunächst die Vergewisserung. Wir Menschen brauchen das manchmal. Dass wir uns selbst vergewissern, uns eine Tatsache immer und immer wieder ins Bewusstsein rufen, so lange, bis sie sozusagen in unser Unterbewusstes übergegangen ist. Das kannst du z.B. tun, indem du dich zu bestimmten Tageszeiten zurückziehst und es dir ganz aktiv ins Bewusstsein rufts: Gott ist der allmächtige Schöpfer des Himmels und der Erde. Und dieser Gott ist mein Fels und meine Burg. Er breitet seine mächtigen Schwingen über mir aus und ich darf darunter geboren sein. Du könntest dir das z.B. immer morgens nach dem Aufstehen vor Augen führen. Oder Abends vorm Schlafengehen. Oder beim Zähneputzen. Vielleicht hängst du dir auch einen kleinen Zettel an den Spiegel oder an den Kühlschrank oder an den Computerbildschirm.
Eine zweite Sache, die du tun kannst, ist für reine Beziehungen sorgen. Was meine ich damit? Kläre dein Verhältnis zu Gott und zu deinen Mitmenschen. Vielleicht ist es da nötig, einmal mit jemand gemeinsam darüber zu reden und alles vor Gott zu bringen, was dich belastet. Was deine Beziehung zu Gott stört. Oder was dein Verhältnis zu deinen Mitmenschen in der Gemeinde oder außerhalb bedrückt. Vor zwei Wochen habe ich ja darüber gepredigt. Solche unvergebenen oder unvergessenen Dinge, Altlasten, die du mit dir herumschleppst, belasten auch dein Vertrauen in Gott und seine Allmacht.
Und dann - dann mach es dir doch zur Angewohnheit, Sorgen und Probleme immer wieder zu Gott zu bringen. Sobald sie auftauchen, fange an, mit Gott darüber zu reden. In Psalm 37,5 lesen wir:
Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen
Wörtlich steht hier: Wälze deinen Weg auf den HERRN. Das ist etwas ganz Aktives: wälzen. Etwas, was man vermutlich wieder und wieder tun muss.
Wir haben also gesehen, dass du 1. festmachen musst, dass das auch für dich gilt, indem du Gottes Einladung annimmst und 2. glauben darfst, dass das auch für dich gilt.
Noch einen dritten Gedanken möchte ich dir dazu weitergeben:
3. Wissen, dass das auch für dich gilt!
3. Wissen, dass das auch für dich gilt!
Das klingt vielleicht seltsam. Nach “glauben, dass das auch für dich gilt” jetzt “wissen, dass das auch für dich gilt”. Was meine ich damit?
Es kann durchaus sein, dass du es in bestimmten Momenten einfach nicht schaffst, deine Ängste zu besiegen oder auf Gott zu vertrauen. Aber das ändert nichts daran, dass Gott zu seinen Verheißungen steht. Er ist dein Fels, auch wenn du Angst hast. Er ist deine Burg, auch wenn du dich ungeschützt fühlst. Du stehst vielleicht im Burghof und zitterst vor Angst. Aber der Schutz der Burg ist trotzdem da. Er ist der mächtige Adler, der seine Schwingen über dir ausbreitet, auch wenn du darunter sitzt und vor Furcht zitterst. Das mag im Moment nicht helfen, weil die Angst ja immer noch da ist. Aber es bleibt eine unerschütterliche Tatsache. Gottes Zusagen sind nicht davon abhängig, ob ich gerade an sie glauben kann oder nicht.
Ich möchte es dir daher am Ende dieses Gottesdienstes noch einmal ganz deutlich sagen: Wenn du Gottes Kind geworden bist und ihm nachfolgst, dann wird Gott dich festhalten und tragen. Er wird dich niemals loslassen! Das hat er versprochen und das wird er halten. Bis in alle Ewigkeit. Niemand und nichts kann ihn davon abhalten, ihn, den allmächtigen Schöpfer und Erhalter der Welt. Und selbst wenn du meinst zu fallen und keine Hoffnung mehr siehst: du kannst nie tiefer fallen als in seine liebenden Hände.
Amen
Wir wollen diesen Gedanken jetzt noch einmal in einem kurzen Video vertiefen. Das Video ist zu einem anderen Psalm gemacht, Ps. 121. Es drückt aber den gleichen Gedanken aus.