Haejin | Genesis 44-50 in German (HFA)
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1. MOSE 44
1. MOSE 44
Der verhängnisvolle Becher
1Nach dem Essen gingen die Brüder in ihre Unterkunft. Als sie fort waren, sagte Josef zu seinem Hausverwalter: »Füll jeden Sack mit so viel Getreide, wie sie tragen können. Dann leg heimlich bei jedem das Geld wieder hinein. 2Meinen silbernen Becher verstau in Benjamins Sack, zusammen mit seinem Geld!« Der Verwalter führte den Befehl aus.
3Früh am nächsten Morgen ließ man die Brüder mit ihren voll bepackten Eseln wieder abreisen. 4Sie hatten gerade erst die Stadt verlassen, da befahl Josef seinem Hausverwalter: »Schnell, jag den Männern hinterher! Wenn du sie eingeholt hast, frag sie: ›Warum habt ihr dieses Unrecht begangen, obwohl ihr so gut behandelt worden seid? 5Warum habt ihr den silbernen Trinkbecher meines Herrn gestohlen, mit dessen Hilfe er die Zukunft voraussagt? Das ist ein Verbrechen!‹«
(NOT LIKELY TO HAVE USED THE CUP FOR DIVINATION: 1) IT’S AN ELABORATE RUSE TO TRAP JOSEPH’S BROTHERS; 2) JOSEPH EXPLICITLY SAYS THAT HE RECEIVES REVELATION FROM GOD ALONE: A) INTERPRETING DREAMS BELONGS TO GOD (GENESIS 40:8) AND B) GOD WILL GIVE PHARAOH ANSWERS (GENESIS 41:16) //220325
6Der Verwalter eilte den Brüdern nach, und als er sie erreicht hatte, wiederholte er die Worte seines Herrn. 7»Warum beschuldigst du uns so schwer?«, fragten sie ungläubig. »Niemals würden wir das tun! 8Du weißt doch, dass wir das Geld zurückgebracht haben, das wir nach unserer ersten Reise in den Säcken fanden. Warum sollten wir jetzt Silber oder Gold aus dem Palast deines Herrn stehlen? 9Wenn du bei einem von uns den Becher findest, dann soll er sterben! Und wir anderen werden für immer deinem Herrn als Sklaven dienen!«
10»Gut«, erwiderte der Verwalter, »aber nur der soll ein Sklave werden, bei dem der Becher gefunden wird, die anderen sind frei.« 11Hastig stellte jeder seinen Sack auf die Erde und öffnete ihn. 12Der Verwalter durchsuchte alle Säcke sorgfältig, er ging der Reihe nach vom Ältesten bis zum Jüngsten, und schließlich fand er den Becher bei Benjamin. 13Da zerrissen die Brüder ihre Kleider vor Verzweiflung, beluden ihre Esel und kehrten in die Stadt zurück.
14Josef war noch in seinem Palast, als Juda und seine Brüder dort ankamen. Sie warfen sich vor ihm nieder. 15»Warum habt ihr das versucht?«, stellte Josef sie zur Rede. »Ihr hättet wissen müssen, dass ein Mann wie ich so etwas durchschaut!« 16Juda antwortete: »Was sollen wir jetzt noch zu unserer Verteidigung (defense) vorbringen? Es gibt nichts, womit wir uns rechtfertigen könnten. Gott hat eine Schuld von uns bestraft (punished). Darum sind wir alle deine Sklaven – nicht nur der, bei dem dein Becher gefunden wurde!« 17»Nein, auf keinen Fall!«, entgegnete Josef. »Nur der ist mein Sklave, der den Becher gestohlen hat, ihr anderen seid frei und könnt unbehelligt (unmolested, unchecked) zu eurem Vater zurückkehren!«
Considering that Joseph is a type of Christ, the mention of a cup (goblet), servant (slave), and punishment echoes the rememptive work of Christ, who was the sole person who bore all the sin and drank the cup of God’s wrath as a Suffering Servant on the cross. //220325
18Da trat Juda vor und sagte: »Herr, bitte höre mich an! Ich weiß, dass man dir nicht widersprechen darf, weil du der Stellvertreter des Pharaos bist. Bitte werde nicht zornig, wenn ich es trotzdem wage! 19Herr, du hattest uns gefragt, ob wir noch einen Vater oder einen anderen Bruder haben. 20Wir antworteten: ›Wir haben einen alten Vater und einen Bruder, der ihm noch im hohen Alter geboren wurde. Er ist der Jüngste von uns. Sein Bruder ist gestorben. Ihre Mutter war die Lieblingsfrau unseres Vaters und hatte nur diese zwei Söhne. Darum liebt unser Vater den Jüngsten besonders!‹ 21Da hast du von uns verlangt (required, demanded, asked), ihn herzubringen, um ihn mit eigenen Augen zu sehen. 22Wir entgegneten: ›Herr, sein Vater würde sterben, wenn er ihn verließe!‹ 23Du gingst nicht darauf ein und sagtest: ›Ohne ihn dürft ihr euch nicht mehr hier sehen lassen!‹ 24Wir kehrten zu unserem Vater zurück und erzählten ihm alles. 25Als er uns einige Zeit später aufforderte, wieder Getreide zu kaufen, 26antworteten wir: ›Das geht nur, wenn du unseren jüngsten Bruder mitkommen lässt. Sonst können wir dem ägyptischen Herrscher nicht unter die Augen treten!‹ 27Da sagte mein Vater zu uns: ›Ihr wisst doch, dass meine Lieblingsfrau nur zwei Söhne bekommen hat. 28Der eine ist verschwunden – ich habe ihn nie wieder gesehen. Sicher hat ein wildes Tier ihn zerrissen! 29Jetzt wollt ihr mir den anderen auch noch wegnehmen. Wenn ihm etwas zustößt, bringt ihr mich ins Grab!‹
The grave/Sheol/pit is the same word used to describe the pit Joseph fell twice (by his brothers and by the Egyptian’s wife) from which God saved him. It also reminds me of the death that Jesus had to go through and his glorious resurrection afterward. //220325
30Darum, Herr«, fuhr Juda fort, »wenn wir jetzt zu unserem Vater kommen ohne den Jungen, an dem er so hängt, 31dann wird er vor Kummer sterben – und wir sind schuld daran! 32Herr, ich habe bei meinem Vater die volle Verantwortung (responsibility) für den Jungen übernommen und gesagt: ›Wenn ich ihn dir nicht gesund zurückbringe, will ich mein Leben lang die Schuld dafür tragen!‹ 33Darum bitte ich dich, Herr: Lass mich an seiner Stelle als dein Sklave hierbleiben und lass ihn mit seinen Brüdern zurückziehen! 34Wie soll ich denn ohne den Jungen meinem Vater begegnen? Ich könnte seinen Schmerz nicht mit ansehen!«
Juda’s vicarious sacrifice is a reminder of Jesus’s ultimate sacrifice and atonement, Judah’s descendent and seed, which restored the broken relationship between God and humanity due to our sin. //220325
1. MOSE 45
1. MOSE 45
Josef gibt sich zu erkennen
1Da konnte Josef sich nicht länger beherrschen. »Verlasst den Raum!«, befahl er seinen Hofbeamten erregt. Nun war er mit seinen Brüdern allein. 2Er brach in Tränen aus und weinte so laut, dass die Ägypter es hörten. Auch am Hof des Pharaos sprachen bald alle davon. 3»Ich bin Josef!«, sagte er zu seinen Brüdern. »Lebt mein Vater noch?«
Fassungslos standen die Brüder vor ihm. Sie brachten keinen Ton heraus.
4»Kommt doch näher!«, sagte Josef. Sie traten zu ihm, und er wiederholte: »Ich bin euer Bruder Josef, den ihr nach Ägypten verkauft habt. 5Aber ihr braucht euch nicht zu fürchten. Macht euch keine Vorwürfe, dass ihr mich hierher verkauft habt, denn Gott wollte es so! Er hat mich vorausgeschickt, um euch zu retten. 6Schon seit zwei Jahren hungern die Menschen, und auch in den nächsten fünf Jahren wird man kein Feld bestellen und keine Ernte einbringen können. 7Gott hat mich euch vorausgesandt, damit ihr mit euren Familien am Leben bleibt. Denn er will ein großes Volk aus euren Nachkommen entstehen lassen.45,7 Oder: Denn er will eine noch größere Rettungstat an euch vollbringen. 8Nicht ihr habt mich hierhergeschickt, sondern Gott! Er hat mir diese hohe Stellung gegeben: Ich bin der Berater des Pharaos und der Vorsteher seines Reiches. Ganz Ägypten hört auf das, was ich sage. 9Beeilt euch und kehrt zu meinem Vater zurück! Sagt ihm: ›Dein Sohn Josef lässt dir ausrichten: Gott hat mich zum Herrn über ganz Ägypten gemacht. Komm doch so schnell wie möglich zu mir! 10Du kannst im Gebiet Goschen wohnen, dann bist du ganz in meiner Nähe. Bring deine Familie, deinen Besitz und dein Vieh mit! 11Die Hungersnot wird noch fünf Jahre dauern. Ich werde für euch sorgen, und keiner wird mehr hungern müssen.‹ 12Ihr seht doch mit eigenen Augen, dass ich wirklich euer Bruder bin«, fuhr Josef fort. »Benjamin, auch du hast mich gesehen. 13Darum erzählt meinem Vater von meiner hohen Stellung und von allem, was ihr erlebt habt, und bringt ihn schnell hierher!«
God’s plan to use a small group of people to redeem his creation
14Er fiel Benjamin um den Hals und weinte. Auch Benjamin begann zu weinen. 15Dann umarmte er die anderen und küsste sie unter Tränen. Endlich fanden die Brüder ihre Sprache wieder und redeten mit ihm.
16Bald wusste jeder am Hof des Pharaos: »Josefs Brüder sind gekommen!« Der Pharao und seine Beamten freuten sich. 17Er sagte zu Josef: »Richte deinen Brüdern aus, sie sollen ihre Tiere beladen und nach Kanaan ziehen. Sag ihnen: 18›Holt euren Vater und eure Familien hierher! Ihr könnt in unserem fruchtbarsten Gebiet wohnen und das Beste essen, was es in Ägypten gibt!‹ 19Sie sollen einige Wagen mitnehmen und damit euren Vater, die Frauen und die Kinder holen. 20Ihrem Besitz zu Hause brauchen sie nicht nachzutrauern. Hier bekommen sie das Beste, was wir haben!«
21Josef gab seinen Brüdern die Wagen und Verpflegung für die Reise. 22Jedem schenkte er ein schönes Gewand, nur Benjamin gab er fünf Gewänder und 300 Silberstücke. 23Seinem Vater schickte er zehn Esel mit den besten Waren Ägyptens sowie zehn Eselinnen mit Getreide und anderen Nahrungsmitteln für die Reise. 24Dann sandte er seine Brüder los und ermahnte sie: »Macht euch keine Sorgen und streitet nicht unterwegs!«
25So traten sie die Heimreise an. Kaum waren die Brüder bei ihrem Vater angekommen, 26da riefen sie: »Josef lebt! Er ist sogar Herrscher über ganz Ägypten!« Jakob war wie betäubt – er glaubte ihnen kein Wort. 27Sie bestürmten ihn und erzählten alles, was Josef ihnen aufgetragen hatte. Sie zeigten ihm die Wagen, die Josef geschickt hatte, um ihn zu holen. Da kam wieder Leben in ihn. 28»Tatsächlich – mein Sohn Josef lebt noch!«, rief er. »Ich will zu ihm und ihn sehen, bevor ich sterbe!«
1. MOSE 46
1. MOSE 46
Jakobs Familie zieht nach Ägypten
1Jakob packte seinen ganzen Besitz zusammen und machte sich auf den Weg. Als er nach Beerscheba kam, schlachtete er ein Tier und opferte es dem Gott seines Vaters Isaak. 2Nachts hatte er eine Vision und hörte Gott rufen: »Jakob! Jakob!« »Ja, Herr?« 3»Ich bin Gott«, bekam er zur Antwort, »der Gott deines Vaters. Hab keine Angst davor, nach Ägypten zu ziehen! Dort will ich deine Nachkommen zu einem großen Volk machen. 4Ich gehe mit dir nach Ägypten, und deine Nachkommen bringe ich wieder hierher zurück. Josef wird bei dir sein und dir die Augen zudrücken, wenn du stirbst.«
5Danach ließen Jakobs Söhne ihn und ihre Familien in die Wagen steigen, die sie vom Pharao bekommen hatten. 6-7Ihr Vieh und ihren Besitz nahmen sie mit. So erreichte Jakob mit allen Verwandten Ägypten.
8Es folgt das Verzeichnis der Familie Jakobs, die mit ihm nach Ägypten zog.
Nachkommen von Jakob und Lea: Ruben, der Erstgeborene, 9und seine Söhne Henoch, Pallu, Hezron und Karmi; 10Simeon und seine Söhne Jemuël, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und Schaul; Schauls Mutter war eine Kanaaniterin; 11Levi und seine Söhne Gerschon, Kehat und Merari;
12Juda und seine Söhne Er, Onan, Schela, Perez und Serach; Er und Onan waren schon in Kanaan gestorben; Perez hatte zwei Söhne: Hezron und Hamul; 13Issachar und seine Söhne Tola, Puwa, Jaschub und Schimron; 14Sebulon und seine Söhne Sered, Elon und Jachleel. 15Zusammen ergibt das 33 Nachkommen von Jakob und Lea, darunter auch ihre Tochter Dina.
16-18Nachkommen von Jakob und der Magd Silpa, die Laban damals seiner Tochter Lea gegeben hatte: Gad und seine Söhne Zifjon, Haggi, Schuni, Ezbon, Eri, Arod und Areli; Asser und seine Söhne Jimna, Jischwa, Jischwi und Beria sowie seine Tochter Serach; Beria hatte zwei Söhne: Heber und Malkiël. Zusammen ergibt das 16 Nachkommen von Jakob und Silpa.
19-22Nachkommen von Jakob und seiner Frau Rahel: Josef und seine Söhne Manasse und Ephraim. Sie wurden ihm in Ägypten von Asenat geboren. Asenat war die Tochter Potiferas, des Priesters von On. Benjamin und seine Söhne Bela, Becher, Aschbel, Gera, Naaman, Ehi, Rosch, Muppim, Huppim und Ard. Zusammen ergibt das 14 Nachkommen von Jakob und Rahel.
23-25Nachkommen von Jakob und der Magd Bilha, die Laban damals seiner Tochter Rahel mitgegeben hatte: Dan und sein Sohn Schuham; Naftali und seine Söhne Jachzeel, Guni, Jezer und Schillem. Zusammen ergibt das 7 Nachkommen von Jakob und Bilha.
26Insgesamt zogen 66 leibliche Kinder und Enkel mit Jakob nach Ägypten – dazu noch die Frauen seiner Söhne. 27Zählt man Jakob selbst, Josef und dessen zwei Söhne hinzu, die ihm in Ägypten geboren wurden, so kamen 70 Familienangehörige nach Ägypten.46,27 Wörtlich: Die Söhne Josefs, die ihm in Ägypten geboren wurden, waren zwei. Insgesamt kamen von Jakobs Familie 70 Personen nach Ägypten.
Das Wiedersehen
28Jakob schickte Juda voraus. Er sollte Josef ausrichten, dass sie nach Goschen ziehen würden. 29Josef ließ sofort seinen Wagen anspannen und fuhr ihnen entgegen. Er fiel seinem Vater um den Hals und weinte lange. 30Jakob sagte: »Jetzt bin ich bereit zu sterben! Ich habe dich gesehen und weiß, dass du lebst!«
31Josef wandte sich an die ganze Familie: »Ich gehe zum Pharao und erzähle ihm, dass ihr von Kanaan hierhergekommen seid. 32Ich sage ihm: ›Diese Männer sind Viehhirten. Sie haben ihre Rinder, Schafe und Ziegen sowie ihren ganzen Besitz mitgebracht!‹ 33Wenn der Pharao euch nach eurem Beruf fragt, 34dann antwortet: ›Schon seit vielen Generationen sind wir Viehhirten.‹ Wenn ihr ihm das sagt, wird er euch sicher hier in Goschen wohnen lassen. Die Ägypter wollen nämlich mit Viehhirten nichts zu tun haben, dieser Beruf ist bei ihnen verachtet.«
1. MOSE 47
1. MOSE 47
Jakob beim Pharao
1-2Wie versprochen, ging Josef zum Pharao. »Mein Vater und meine Brüder sind von Kanaan hierhergekommen«, sagte er, »ihren Besitz und ihre Viehherden haben sie mitgebracht. Jetzt sind sie in Goschen.« Dann holte er fünf seiner Brüder herein und stellte sie dem Pharao vor. 3»Welchen Beruf übt ihr aus?«, fragte der Pharao. »Wir sind Hirten – wie schon unsere Vorfahren«, antworteten sie. 4»Wir möchten uns gern vorübergehend in Ägypten niederlassen. Die Hungersnot in Kanaan wird immer unerträglicher, alle Weideplätze für unsere Herden sind vertrocknet. Bitte gib deine Zustimmung, dass wir in Goschen wohnen können!«
5-6Der Pharao wandte sich an Josef: »Goschen ist der beste Teil unseres Landes. Gern dürfen dein Vater und deine Brüder dort wohnen bleiben! Und wenn unter ihnen geschickte Männer sind, kannst du sie zu Aufsehern über meine Herden ernennen.«
7Dann brachte Josef seinen Vater Jakob herein. Jakob begrüßte den Pharao mit einem Segenswunsch. 8»Wie alt bist du?«, fragte der Pharao. 9»Ich bin nun 130 Jahre alt und habe mein Leben als Fremder verbracht, mal hier und mal dort«, antwortete Jakob. »Auch meine Vorfahren zogen heimatlos umher, doch im Vergleich zu ihnen war mein Leben hart und kurz.« 10Dann verabschiedete Jakob sich wieder mit einem Segenswunsch.
11Josef gab seinem Vater und seinen Brüdern Grundbesitz im fruchtbarsten Gebiet Ägyptens, wie der Pharao gesagt hatte. Es war die Gegend nahe bei der Stadt Ramses. 12Er versorgte jede Familie nach der Zahl ihrer Kinder mit so viel Lebensmitteln, wie sie brauchten.
Die Verwaltung des Landes
13Die Hungersnot wurde immer drückender, weil auf den Feldern nichts mehr wuchs. Nicht nur in Kanaan, auch in Ägypten litten die Menschen schwer darunter.
14Josef verkaufte Getreide und übergab dem Pharao das Geld. Er nahm so gut wie alles Geld ein, das es in Kanaan und Ägypten gab. 15Deshalb hatten die Ägypter auch nichts mehr, womit sie bezahlen konnten. Sie kamen zu Josef und flehten: »Sollen wir sterben, nur weil wir kein Geld mehr haben? Bitte gib uns Brot!« 16»Gebt mir euer Vieh«, entgegnete Josef, »dann bekommt ihr Brot dafür!« 17Sie brachten ihr Vieh zu ihm, und er gab ihnen Getreide. Bald waren alle Pferde, Schafe, Ziegen, Rinder und Esel Ägyptens im Besitz des Pharaos.
18Ein Jahr später kamen die Ägypter wieder zu Josef und sagten: »Herr, wir haben kein Geld mehr, und das Vieh gehört auch schon dir! Wir können dir nur noch uns selbst und unsere Felder geben! 19Lass uns nicht sterben! Kauf uns und unser Land, wir wollen uns mitsamt unserem Grundbesitz dem Pharao als Leibeigene zur Verfügung stellen. Nur gib uns Getreide zum Leben und Saatgut, damit unsere Felder nicht veröden!«
20Josef kaufte das ganze Land auf. Weil die Hungersnot so groß war, musste jeder seinen Grundbesitz dem König überlassen. 21Alle Bewohner Ägyptens wurden zu Sklaven des Pharaos.47,21 So nach der griechischen Übersetzung. Der hebräische Text lautet: Das Volk ließ er in die Städte ziehen, von einem Ende Ägyptens zum anderen. 22Nur das Eigentum der Priester kaufte Josef nicht. Sie bekamen ein festes Einkommen vom Pharao und brauchten deshalb ihren Besitz nicht abzugeben.
23Josef ließ allen Ägyptern melden: »Hört her! Ab heute gehört ihr mitsamt euren Feldern dem Pharao! Dafür bekommt ihr nun Saatgut, das ihr aussäen sollt. 24Sobald die Ernte eingebracht ist, müsst ihr den fünften Teil für den König abliefern. Vom Rest könnt ihr eure Familien ernähren und wieder neue Saat aufsparen.« 25»Du hast uns das Leben gerettet«, antworteten sie, »wir sind gerne Diener des Pharaos.«
26Josef machte es zu einem Gesetz in Ägypten, dass ein Fünftel der Ernte dem Pharao gehören sollte. Diese Verordnung gilt dort noch heute. Nur der Grundbesitz der Priester wurde nicht Eigentum des Pharaos.
Jakobs letzter Wunsch
27Jakob und seine Verwandten ließen sich in Goschen nieder. Sie vermehrten sich und wuchsen zu einem großen Volk heran, den Israeliten.
28Jakob selbst lebte noch 17 Jahre in Ägypten. Er wurde 147 Jahre alt. 29Als er merkte, dass er bald sterben würde, rief er Josef zu sich. »Bitte erfülle mir meinen letzten Wunsch!«, bat er. »Leg die Hand auf meinen Unterleib und versprich mir, dass du mich nicht in Ägypten begräbst! So kannst du mir ein letztes Mal deine Liebe erweisen. 30Ja, bring mich von hier fort, wenn ich gestorben bin, und begrab mich neben meinen Vorfahren!« »Das verspreche ich dir!«, antwortete Josef. 31»Schwöre!«, bat Jakob. Josef schwor. Da verneigte sich Jakob dankbar auf seinem Bett.
1. MOSE 48
1. MOSE 48
Jakob segnet Ephraim und Manasse
1Kurze Zeit später erhielt Josef die Nachricht: »Es steht nicht gut um deinen Vater.« Sofort eilte er mit seinen Söhnen Ephraim und Manasse zu ihm.
2Als Jakob hörte, dass Josef gekommen war, setzte er sich mit letzter Kraft im Bett auf. 3Er sagte zu Josef: »Der allmächtige Gott ist mir bei Lus im Land Kanaan erschienen. 4Er hat mich gesegnet und mir versprochen: ›Ich werde dir so viele Nachkommen schenken, dass von dir eine ganze Schar von Völkern abstammen wird. Ihnen gebe ich dieses Land, sie sollen es für immer besitzen.‹ 5Josef, ich möchte Ephraim und Manasse als meine Söhne annehmen!«, fuhr Jakob fort. »Sie wurden in Ägypten geboren, bevor ich hierherkam, und werden nun Ruben und Simeon gleichgestellt. 6Die Söhne aber, die du nach ihnen bekommen hast, gelten als deine eigenen. Sie sollen kein Erbe bekommen, sondern zu Ephraim und Manasse gezählt werden. 7Dies tue ich, weil ich deine Mutter Rahel immer besonders geliebt habe. Als wir aus Mesopotamien zurückkamen, starb sie in Kanaan, nicht weit von Efrata, dem heutigen Bethlehem. Dort begrub ich sie.«
8Jakob blickte Ephraim und Manasse an. »Wer sind sie?«, fragte er. 9»Das sind die beiden Söhne, die Gott mir in Ägypten geschenkt hat«, antwortete Josef. »Bring sie zu mir, ich will sie segnen!«, bat Jakob. 10Jakobs Augen waren im Alter schwach geworden, er konnte kaum noch sehen. Darum brachte Josef die beiden nah an ihn heran. Jakob umarmte und küsste sie. 11Dann wandte er sich wieder an Josef und sagte: »Ich hätte nicht geglaubt, dich jemals wiederzusehen. Jetzt lässt Gott mich sogar noch deine Kinder erleben!«
12Josef nahm Ephraim und Manasse weg von Jakobs Knien und verbeugte sich tief vor seinem Vater. 13Dann nahm er die beiden an die Hand und stellte Ephraim an Jakobs linke, Manasse an seine rechte Seite. 14Aber Jakob kreuzte seine Hände und legte seine rechte Hand auf Ephraims Kopf, obwohl er der Jüngere war; seine linke legte er auf Manasses Kopf, obwohl er der Ältere war. 15Er segnete Josef und seine Söhne und sagte: »Schon meine Väter Abraham und Isaak gingen ihren Weg mit Gott, dem Herrn. Und auch für mich hat er mein Leben lang wie ein guter Hirte gesorgt. 16Sein Engel hat mich aus allen Gefahren gerettet. Dieser Gott möge auch Ephraim und Manasse reich beschenken! Sie sollen weitertragen, was er mit Abraham, Isaak und mir begonnen hat!48,16 Wörtlich: In ihnen soll mein Name weiterleben und der von Abraham und Isaak. Ihre Nachkommen sollen zahlreich werden und das Land bevölkern!«
17Josef gefiel es nicht, dass Jakob seine rechte Hand auf Ephraims Kopf gelegt hatte. Er nahm sie, um sie auf Manasse zu legen. 18»Er ist der Erstgeborene!«, sagte er. »Leg deine rechte Hand auf ihn!« 19Aber sein Vater ging nicht darauf ein. »Ich weiß, mein Sohn, ich weiß!«, erwiderte er. »Auch von Manasse wird ein großes Volk abstammen, aber Ephraim steht eine noch größere Zukunft bevor. Seine Nachkommen werden einmal unzählige Völker bilden!«
20Schließlich segnete Jakob die beiden noch einmal ganz persönlich: »Euer Name soll sprichwörtlich sein, wenn man sich in Israel Gutes wünscht. Dann wird man sagen: ›Gott erweise dir Gutes wie Ephraim und Manasse!‹« Auf diese Weise gab er Ephraim den Vorrang vor seinem älteren Bruder Manasse. 21Zu Josef sagte er: »Ich muss bald sterben. Aber Gott wird euch helfen und euch nach Kanaan zurückbringen, in das Land eurer Vorfahren. 22Du sollst deinen Brüdern etwas voraushaben: Ich verspreche dir das Bergland, das ich den Amoritern im Kampf mit Schwert und Bogen abgenommen habe.«
1. MOSE 49
1. MOSE 49
Jakobs Segen für seine Söhne
1Danach ließ Jakob alle seine Söhne herbeirufen. »Kommt an mein Bett«, forderte er sie auf, »ihr sollt wissen, was die Zukunft für euch bereithält. 2Meine Söhne, kommt zu mir, hört, was euer Vater Israel euch zu sagen hat!
3Ruben, du bist mein erster Sohn, geboren in der Zeit meiner größten Kraft. Du nimmst den höchsten Rang ein, genießt das größte Ansehen. 4Aber du kannst dich nicht im Zaum halten – darum wirst du nicht der Erste bleiben. Mit einer meiner Frauen hast du geschlafen und so das Ehebett deines eigenen Vaters entweiht.
5Simeon und Levi haben sich verbrüdert: Ihre Schwerter haben sie zu Mord und Totschlag missbraucht. 6Mit ihren finsteren Plänen will ich nichts zu tun haben, von ihren Vorhaben halte ich mich fern. In blinder Wut brachten sie Menschen um, mutwillig schnitten sie Stieren die Sehnen durch. 7Weil sie im Zorn so hart und grausam waren, müssen sie die Folgen tragen: Ihre Nachkommen erhalten kein eigenes Gebiet, sondern wohnen verstreut in ganz Israel.
8Juda, dich loben deine Brüder! Du bezwingst deine Feinde und wirst von allen Söhnen deines Vaters verehrt. 9Mein Sohn, du bist wie ein junger Löwe, der gerade seine Beute gerissen hat. Majestätisch legt er sich daneben. Wer würde es wagen, ihn zu stören? 10Juda, immer behältst du das Zepter in der Hand, Könige gehen aus deinem Stamm hervor – bis ein großer Herrscher kommt,49,10 Wörtlich: bis Schilo kommt. – Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten. dem alle Völker dienen. 11Juda wäscht seine Kleider in Wein – im Überfluss kann er den Saft der Trauben genießen; achtlos bindet er seinen Esel am besten Weinstock an – es wächst ja genug davon in seinem Land. 12Seine Augen sind dunkler als Wein und seine Zähne weißer als Milch.
Warrier, mighty Davidic kings culminated in Jesus, in whom the royal authority will never depart.
13Sebulon – nah beim Meer wird er wohnen, sein Ufer ist ein Hafen für Schiffe. Bis nach Sidon erstreckt sich sein Gebiet.
14Issachar gleicht einem knochigen Esel, der zwischen den beiden Satteltaschen ruht. 15Für ein Stück gutes Land macht er sich zum Sklaven,49,15 Oder: nimmt er harte Arbeit auf sich. sein Rücken beugt sich unter der schweren Last.
16Dan verhilft seinem Volk zum Recht – nicht weniger, als die anderen Stämme in Israel es tun. 17Er ist wie eine kleine, aber giftige Schlange am Wegrand. Sie greift ein Pferd an, und nach ihrem Biss fällt der Reiter zu Boden.
18O Herr, ich warte darauf, dass du uns rettest!
19Gad wird von plündernden Horden bedrängt, aber er treibt sie zurück und schlägt sie in die Flucht.
20Assers Land bringt reiche Ernte; köstliche Früchte wachsen dort, es sind wohlschmeckende Speisen sogar für Könige.
21Naftali gleicht einer Hirschkuh, die leichtfüßig umherläuft und schöne Kälber wirft.
22Josef, du bist wie ein fruchtbarer Baum, der an einer Quelle wächst und dessen Zweige eine Mauer überragen. 23Manche hegen böse Absichten gegen dich und greifen dich an, sie verfolgen dich mit Pfeil und Bogen, 24aber dein Bogen bleibt unzerbrechlich. Deine Arme und Hände sind stark, weil Jakobs mächtiger Gott dir hilft. Er sorgt für Israel wie ein Hirte, gibt dem Volk Sicherheit wie ein starker Fels. 25Ja, der allmächtige Gott, dem schon dein Vater gedient hat, wird dir beistehen. Er ist es, der dich mit seinem Segen beschenkt: Regen bewässert dein Land von oben, und das Wasser aus den Tiefen der Erde macht deine Felder fruchtbar; Menschen und Tiere vermehren sich und breiten sich aus. 26Stell dir die Berge vor, deren Gipfel bis in den Himmel ragen: Dein Wohlstand und Segen wird noch viel größer sein!49,26 Der hebräische Text ist nicht sicher zu deuten. Dies steht dir zu, denn du nimmst einen besonderen Platz unter deinen Brüdern ein.
27Benjamin gleicht einem reißenden Wolf, der morgens seine Feinde verschlingt und abends seine Beute teilt.«
28Jedem seiner zwölf Söhne sagte Jakob ein besonderes Segenswort. Es galt zugleich für die zwölf Stämme Israels, die von ihnen abstammen sollten. 29-30»Ich muss bald sterben«, sagte er dann zu seinen Söhnen, »begrabt mich in unserem Familiengrab! Es ist die Höhle in Kanaan, bei Machpela, östlich von Mamre. Abraham hat sie dem Hetiter Efron abgekauft. 31Dort sind schon Abraham und Sara, Isaak und Rebekka begraben, und dort habe ich Lea beigesetzt. 32Die Höhle mit dem Grundstück gehört uns. Begrabt auch mich dort!«
33Nachdem Jakob seinen letzten Willen erklärt hatte, legte er sich aufs Bett zurück und starb; so wurde er im Tod mit seinen Vorfahren vereint. (joined, united)
1. MOSE 50
1. MOSE 50
Trauer um Jakob
1Voller Schmerz nahm Josef seinen Vater ein letztes Mal in die Arme, küsste ihn und weinte. 2Dann beauftragte er seine Ärzte, den Körper einzubalsamieren. 3Das dauerte wie gewohnt vierzig Tage, und ganz Ägypten trauerte siebzig Tage lang um Jakob.
4Als die Trauerzeit vorüber war, bat Josef die königlichen Hofbeamten, dem Pharao auszurichten: 5»Ich habe meinem Vater geschworen, ihn in Kanaan zu bestatten. Dort ist unser Familiengrab. Lass mich meinen Vater nach Kanaan bringen! Danach komme ich wieder zurück!« 6Der Pharao ließ ihm sagen: »Du kannst deinen Vater bestatten, wie du es ihm versprochen hast.«
7Josef machte sich auf den Weg. Mit ihm zogen die obersten Beamten und Würdenträger Ägyptens, 8seine eigene Familie und die Familien seiner Brüder sowie alle anderen Angehörigen Jakobs. Nur die kleinen Kinder und das Vieh ließen sie in Goschen zurück. 9Auch Kriegswagen und Reiter begleiteten die vielen Menschen, die Jakob die letzte Ehre erwiesen. Es war ein sehr großer Trauerzug.
10Als sie nach Goren-Atad östlich des Jordan kamen, ließ Josef die Totenklage für seinen Vater halten. Sieben Tage lang wurde tief getrauert und der Tod Jakobs beweint. 11Die einheimischen Kanaaniter beobachteten sie und staunten: »Seht, wie groß die Trauer der Ägypter ist!« Darum heißt der Ort Abel-Mizrajim (»Trauer der Ägypter«). 12-13Jakobs Söhne erfüllten den Wunsch ihres Vaters und brachten ihn nach Kanaan. Sie bestatteten ihn in der Höhle bei Machpela, östlich von Mamre, in dem Familiengrab, das Abraham damals von dem Hetiter Efron gekauft hatte.
14Danach kehrten Josef und seine Brüder mit dem Trauerzug nach Ägypten zurück.
Was Gott beschlossen hat, das steht fest
15Weil ihr Vater nun tot war, bekamen Josefs Brüder Angst. »Was ist, wenn Josef sich jetzt doch noch rächen will und uns alles Böse heimzahlt, was wir ihm angetan haben?« 16Sie schickten einen Boten zu Josef mit der Nachricht: »Bevor dein Vater starb, beauftragte er uns, dir zu sagen: 17›Vergib deinen Brüdern das Unrecht von damals! Trage ihnen nicht nach, was sie dir Schlimmes angetan haben!‹ Darum bitten wir dich jetzt: Verzeih uns! Wir dienen doch demselben Gott wie du und unser Vater!«
Als Josef das hörte, musste er weinen. 18Danach kamen die Brüder selbst zu ihm, warfen sich zu Boden und sagten: »Bitte, Herr, wir sind deine Diener!« 19Aber Josef erwiderte: »Habt keine Angst! Ich maße mir doch nicht an, euch an Gottes Stelle zu richten! 20Ihr wolltet mir Böses tun, aber Gott hat Gutes daraus entstehen lassen. Durch meine hohe Stellung konnte ich vielen Menschen das Leben retten. 21Ihr braucht also nichts zu befürchten. Ich werde für euch und eure Familien sorgen.«
So beruhigte Josef seine Brüder und redete ihnen freundlich zu.
Josefs Tod
22Josef, seine Brüder und ihre Familien blieben in Ägypten wohnen. Josef wurde 110 Jahre alt. 23Er sah noch Ephraims Kinder und Enkel. Auch erlebte er noch die Kinder von Machir, dem Sohn Manasses, und nahm sie in seine Familie auf.50,23 Wörtlich: Die Kinder von Manasses Sohn Machir wurden auf Josefs Knien geboren. – Wahrscheinlich ist gemeint, dass Machirs Söhne von Josef adoptiert wurden. Vgl. Kapitel 30,3.
24Als Josef merkte, dass er bald sterben würde, versammelte er seine Brüder um sich und sagte: »Mein Leben geht bald zu Ende. Aber Gott wird euch zu Hilfe kommen, darauf könnt ihr euch verlassen. Er wird euch aus Ägypten herausführen und in das Land bringen, das er Abraham, Isaak und Jakob versprochen hat. 25Schwört mir, dass ihr meine Gebeine mitnehmt, wenn Gott euch nach Kanaan bringt!« Die Brüder schworen es.
26Josef starb im Alter von 110 Jahren. Sein Körper wurde einbalsamiert und in einen Sarg gelegt.