Verherrlicht werden

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Verherrlicht werden

In manchen Familienunternehmen, Handwerksbetrieben und Geschäften fand oder findet gegenwärtig gerade hier in Ostdeutschland nach etwa 30 Jahren die Geschäftübergabe statt. Die Elterngeneration, die ihre Unternehmungen vor etwa 30 Jahren gegründet oder neu gegründet haben, gehen jetzt in den Ruhestand oder möchten es wenigstens. Sie möchten den Betrieb oder das Geschäft, wenn vorhanden, an den Sohn oder an die Tochter weitergeben. Manchmal funktioniert es aber leider nicht. Doch hier in unserem Busunternehmen funktioniert es.
Denn hier ist der Busunternehmer Wilhelm. Er hat sein Busunternehmen in den vergangenen 30 Jahren stetig aufgebaut. Von einem Bus auf 20 Busse. Und da sind 5 Luxus-Reisebusse dabei. Sein Unternehmen hat er auch gut durch die Corona-Pandemie, trotz aller Einschränkungen, gebracht. Jetzt geht es wieder aufwärts. Auch in der Reisebranche geht es wieder los. Die Mitarbeiter brauchte er nicht zu entlassen. Nur eine kurze Zeit von Kurzarbeit war nötig.
Doch jetzt ist es Zeit in den Ruhstand zu gehen und die Geschäftsführung an seinen Sohn Peter abzugeben. Peter hat das Geschäft von der Pike auf gelernt, hat als Busfahrer gearbeitet, kennt sich mit der Reisebranche aus und hat sogar nebenbei BWL studiert. Also die besten Vorraussetzungen um das Unternehmen weiterzuführen. Und er will es auch. Und er hat schon Ideen für Veränderungen und für Neues. Er möchte das Unternehmen einerseits im Sinne des Vaters weiterführen, aber auch verschieden Dinge verändern. Ist das möglich? Wilhelm hatte zwar die Leitung abgegeben, doch ist er bereit zu einer 100% Geschäftsübergabe, die zu allem Ja sagt und mitzieht.
Um eine ähnliche Geschäftsübergabe geht es heute in unserem Bibeltext. Wir lesen aus Johannes 17,1-8
John 17:1–8 LU
1 Solches redete Jesus und hob seine Augen auf zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist gekommen: Verherrliche deinen Sohn, auf dass der Sohn dich verherrliche; 2 so wie du ihm Macht gegeben hast über alle Menschen, auf dass er ihnen alles gebe, was du ihm gegeben hast: das ewige Leben. 3 Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen. 4 Ich habe dich verherrlicht auf Erden und das Werk vollendet, das du mir gegeben hast, damit ich es tue. 5 Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. 6 Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie waren dein, und du hast sie mir gegeben, und sie haben dein Wort bewahrt. 7 Nun wissen sie, dass alles, was du mir gegeben hast, von dir kommt. 8 Denn die Worte, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, und sie haben sie angenommen und wahrhaftig erkannt, dass ich von dir ausgegangen bin, und sie glauben, dass du mich gesandt hast.
Der Weg Jesu zum Kreuz beginnt mit dem sogenannten hohepriesterlichen Gebet. Mit diesem Gebet bereitet sich Jesus auf die Vollendung seiner Sendung, seiner Mission vor. Das hier ist die johanneische Version des Gebetsringen Jesu, wie wir es sonst in den anderen drei Evangelien aus dem Garten Gethsemane kennen. Es ist das Ja Jesu für seinen Weg ans Kreuz. Man könnte es auch umschreiben, das Ja Jesu zur Geschäftsübergabe Gottes an seinen Sohn. Diese Geschäftsübergabe geschieht dann durch das Sterben am Kreuz und die Auferstehung am Ostermorgen. So hat Jesus mit dem Tod am Kreuz Gott verherrlicht und sogleich hat Gott Jesus verherrlicht, weil er ihn von den Toten auferweckt hat. Es ist hier die göttliche Wechselwirkung, die an Ostern geschieht. Der Sohn verherrlicht den Vater, weil er bereit ist den Weg bis ans Kreuz zu gehen. Der Vater verherrlicht den Sohn, weil er ihn von den Toten auferweckt und das Leben siegen lässt. Am Ende hat diese Wechselwirkung der gegenseitigen Verherlichung auch eine Ziel - es ist die Rechtfertigung des Sünders - aus Gnade seid ihr gerettet. Hier in diesem ganzen Geschehen wird die Weisheit, Treue, Heiligkeit und Liebe Gottes verherrlicht und sogleich wird durch das Wirken des Sohnes Barmherzigkeit, Geduld und Macht durch Ohnmacht verherrlicht.
Doch Jesus wäre nicht Jesus, wenn er nur an sich selbst denkt. Nein, er betet für seine Freunde und Mitstreiter, die Gott ihm anvertraut hat. Seine Gedanken gehen in dieser Situation zu den Seinen hin. Er ist einerseits dankbar für sie und anderseits liegen sie ihm auch fürsorglich am Herzen. Denn er hat sie von Gott empfangen. Gottes Wort gilt ihnen. Sie haben seiner Botschaft vertraut und es sind Früchte des Glaubens gewachsen. So lagen seine Mitstreiter Jesus in dieser Situation besonders am Herzen.
So ist es auch bei einem guten Unternehmer. Auch bei ihm geht es nicht nur um die Arbeitskraft des Mitarbeiters, sondern um die soziale Fürsorge. Denn der Unternehmer weiss, wenn die soziale Komponente stimmt, dann ist auch die Leistungsfähigkeit des Mitarbeiters stärker.
So lagen und liegen Jesus zu allen Zeiten seine Leute sehr am Herzen. Immer wieder hatte er mit ihnen Gemeinschaft - Tischgemeinschaft. Und wenn nichts vorbereitet war, bereitete er es selber vor. Ja und er selbst gab sich oft gerade beim Essen und Trinken zu erkennen.
Seine Leute, das waren zu allen Zeiten und sind auch heute ein bunter Haufen von Typenund manchmal auch Gestalten. Doch diese Typen, zu denen auch wir gehören, liegen Jesus immer sehr am Herzen. Und am Ende ist es sogar so, dass er es will, dass Gott und er, sogar von uns und durch unser Leben verherrlicht werden.
Amen.
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