Kapitel 12: Die 70. Jahrwoche (Zeiten und Fristen)
NEUES HANDBUCH DER BIBLISCHEN PROPHETIE • Sermon • Submitted
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Die 70. Jahrwoche (Zeiten und Fristen)
Die 70. Jahrwoche (Zeiten und Fristen)
Behandeln wir noch die Fristen innerhalb der 70. Jahrwoche und den Zeitpunkt der Entrückung. Der Dienst der zwei Zeugen dauert laut Offenbarung 11 1.260 Tage. Danach werden sie von einem Tier, das aus dem Abgrund steigt, getötet und die Nationen werden die heilige Stadt 42 Monate lang zertreten. Diese Zerstörung der Stadt Jerusalem durch die Heiden würden aber die beiden Zeugen zu Lebzeiten nicht zulassen und sie könnten es aufgrund der ihnen verliehenen Macht auch verhindern. Insofern ist anzunehmen, dass die 42 Monate auf die 1.260 Tage folgen.
Aber wie lange dauert die zweite Hälfte der 70. Jahrwoche genau? Sie wird im Buch der Offenbarung lediglich grob umrissen: mit 42 Monaten, mit 3,5 Jahren oder mit [einer] Zeit und [zwei] Zeiten und einer halben Zeit.
Offb. 11, 2: „Aber den äußeren Vorhof des Tempels lass weg und miss ihn nicht, denn er ist den Heiden gegeben; und die heilige Stadt werden sie zertreten zweiundvierzig Monate lang.“
Offb. 13,5: „Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben, es zu tun zweiundvierzig Monate lang.“
Offb.11, 9: „Und Menschen aus allen Völkern und Stämmen und Sprachen und Nationen sehen ihre Leichname drei Tage und einen halben und lassen nicht zu, dass ihre Leichname ins Grab gelegt werden.“
Offb.11, 11: „Und nach drei Tagen und einem halben fuhr in sie der Geist des Lebens von Gott, und sie stellten sich auf ihre Füße; und eine große Furcht fiel auf die, die sie sahen.“
Dan 7, 25: „Er wird den Höchsten lästern und die Heiligen des Höchsten vernichten und wird sich unterstehen, Festzeiten und Gesetz zu ändern. Sie werden in seine Hand gegeben werden eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit.“
Oben haben wir bereits darüber gesprochen, dass die Entrückung der zwei Zeugen genau diejenige Entrückung ist, von der Paulus schreibt. Das bedeutet also, dass, wenn wir den Zeitpunkt der Entrückung der zwei Zeugen wüssten, dann wüssten wir auch den Zeitpunkt der Entrückung der Gemeinde. Um dem nachzuforschen, machen wir erneut einen Sprung in Daniel 12. Denn dort steht:
Dan 12, 11: „Und von der Zeit an, wenn das tägliche Opfer abgetan und ein Gräuel der Verwüstung aufgerichtet wird, sind eintausend und zweihundertneunzig Tage.“
Als Daniel den Engel fragt, wann es ein Ende mit solchen Wundern sein würde und was danach geschehe, antwortet der Engel ihm: eine Zeit und zwei Zeiten und eine halbe Zeit bzw. 1.290 Tage. Die Abschaffung des täglichen Opfers[1] geschieht, wenn die beiden Zeugen getötet werden, denn zum gleichen Zeitpunkt wird auch der Gräuel der Verwüstung aufgerichtet. Das alles geschieht aber in der Mitte der 70. Jahrwoche. Daniel 12 spricht also hier von der zweiten Hälfte der 70. Jahrwoche und definiert ihre Dauer mit 1.290 Tagen. Das ist etwas mehr als 3,5 Jahre und es liegt nahe, für die zweite Hälfte der Jahrwoche zunächst diese 1.290 Tage anzusetzen.
Aber was wird nach den 1.290 Tagen passieren? Das ist in Daniel nicht beschrieben. Zudem gibt es in Dan. 12, 12 eine zweite Zeitangabe von 1.335 Tagen. Vermutlich werden nach 1.290 Tagen die beiden Zeugen wieder lebendig, sie werden auf ihre Füße treten und in den Himmel entrückt, nachdem eine laute Stimme Gottes gehört wurde. Die, die die Entrückung sehen, geben nun Ehre dem Gott des Himmels. Das sind wahrscheinlich die, die um und/oder in Jerusalem leben und bislang den zwei Zeugen widerstanden haben. Die Entrückung selbst ist offensichtlich derart eindrücklich, dass sie nun bereit sind, ihr Leben Gott zu weihen und sich zu ihm zu bekehren. Wie schon oben gesagt, wird deren Bekehrung keine neutestamentliche mehr sein, in der sie den Geist Gottes bekommen und wiedergeboren würden. Es wird vielmehr eine alttestamentliche Bekehrung sein, in der sie sich lediglich zu Gott bekehren und nicht mehr zu Jesus Christus. Deshalb finden wir in Offb. 11 auch die Formulierung: sie geben Ehre dem Gott des Himmels.
Es könnten durchaus die fünf der insgesamt zehn von Jesus erwähnten Jungfrauen sein, die zu spät kamen und deren Öl zur Neige ging. Als sie endlich so weit waren, umzukehren, war der Bräutigam soeben bis in die Wolken gekommen, um seine Gemeinde zu sich zu nehmen: Die Entrückung war bereits geschehen.
Es ist für sie zwar keine Wiedergeburt mehr möglich, aber sie geben Ehre dem Gott des Himmels, sie bekehren sich offensichtlich zu dem Gott Abrahams, Issaks und Jakobs. Damit ist es für sie aber unmöglich geworden, weiterhin unter der Regentschaft des Antichristen zu stehen. Sie werden also von ihm abfallen, denn sie können nicht Gott und dem Antichristen gleichzeitig dienen, denn dann wäre ihre Umkehr nicht echt. Sie haben dann keinen anderen Zufluchtsort mehr als die Stadt Jerusalem, wohin sie fliehen. In den Trümmern der Stadt verschanzen sie sich und beten zu Gott um Rettung.
Währenddessen kämpft der Antichrist erfolgreich gegen Ägypten, Libyen und Kush und besiegt alle diese Länder (Dan. 11, 42b - 44a):
„42 Und er wird seine Hand ausstrecken nach den Ländern, und Ägypten wird ihm nicht entrinnen; 43 sondern er wird herrschen über die goldenen und silbernen Schätze und über alle Kleinode Ägyptens; Libyer und Mohren werden in seinem Zuge sein. 44 Es wird ihn aber ein Geschrei erschrecken von Morgen und Mitternacht;“
Auf diesem Feldzug hört er, dass Neo-Assyrien (die Könige jenseits des Euphrat) in Syrien eingefallen ist, seine Hauptstadt Damaskus zerstört, Israel besetzt und sich in Harmagedon festgesetzt hat[2]. Er zieht umgehend zurück, um in Harmagedon gegen Neo-Assyrien zu kämpfen (Dan. 11, 44b):
„und er wird mit großem Grimm ausziehen, willens, viele zu vertilgen und zu verderben.“
Nach gewonnener Schlacht[3] (denn der Antichrist bleibt lt. Dan. 11, 45 bis zum Ende) wird er hinauf nach Jerusalem ziehen, wo der dort verschanzte Überrest auf Gottes Hilfe wartet, um die von ihm verhasste Stadt endgültig dem Erdboden gleich zu machen (Dan. 11, 45):
45 Und er wird den Palast seines Gezeltes aufschlagen zwischen zwei Meeren um den werten heiligen Berg, bis es mit ihm ein Ende werde; und niemand wird ihm helfen.“
Der Antichrist wird Jerusalem aber nicht erobern können, sondern dann kommt Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit zusammen mit seiner Gemeinde vom Himmel herab auf den Ölberg, um die Seinen zu retten und sein ewiges Reich aufzurichten.
Sach. 9:
„14 Und der HERR wird über ihnen (den zu Gott umgekehrten, ehemaligen Feinden) erscheinen, und seine Pfeile werden ausfahren wie der Blitz; und der Herr, HERR wird die Posaune blasen und wird einhertreten wie die Wetter vom Mittag. 15 Der HERR Zebaoth wird sie (die zu ihm Umgekehrten) schützen, daß sie um sich fressen und unter sich treten die Schleudersteine, daß sie trinken und lärmen wie vom Wein und voll werden wie das Becken und wie die Ecken des Altars. 16 Und der HERR, ihr Gott, wird ihnen zu der Zeit helfen als der Herde seines Volks;“
Dann wird die Stadt Jerusalem und ganz Israel durch Christus, der vom Himmel her erscheint, vom Antichristen und seinen Truppen befreit und gerettet werden (Röm. 11, 25 b ff):
„Blindheit ist Israel zum Teil widerfahren, so lange, bis die Fülle der Heiden eingegangen sei und also das ganze Israel selig [oder: „gerettet“] werde, wie geschrieben steht: ‚Es wird kommen aus Zion, der da erlöse und abwende das gottlose Wesen von Jakob.‘“
Ergänzend sagt Paulus in 2. Thessalonicher 2, 8:
„… welchen der HERR umbringen wird mit dem Geist seines Mundes und durch die Erscheinung seiner Zukunft ihm ein Ende machen, …“
Dieser ganze Vorgang, wird vermutlich 45 Tage dauern[4] und dazu gibt uns Daniel in Kapitel 12, 12 die Zeitangabe, die wir nun gut verstehen können:
Dan 12, 12: „Wohl dem, der da wartet und erreicht 1.335 Tage!“
Denn am Tag 1.335 nach der Ermordung und Abschaffung des Opfers und dem Anrichten des Gräuels der Verwüstung kommt Jesus Christus wieder und richtet sein irdisches Reich auf.
1.1 Die Zeitschiene
1.1 Die Zeitschiene
Jetzt können wir eine ungefähre Abfolge der Ereignisse in der 70. Jahrwoche erstellen:
· Alles beginnt mit der Belagerung der Stadt Jerusalem
· Unter dem Schrecken der Belagerung erfolgt die Wiedergeburt der Stadt Jerusalem, des Hauses Davids und der Bürger zu Jerusalem, die die beiden Zeugen sind (nun beginnt die 70. Jahrwoche zu laufen)
· Nach der Wiedergeburt der Stadt Jerusalem zieht der Belagerer unverrichteter Dinge ab. Er erobert nicht die Stadt und „schießt keinen einzigen Pfeil“ hinein.
· Es beginnt der Dienst (Anbetung und Verkündigung) der beiden Zeugen in Jerusalem. Sie weissagen im Lager! Dieser Dienst dauert 1.260 Tage (= 3 ½ Jahre) und ist die 1. Hälfte der Jahrwoche
· Nach genau 1.260 Tagen belagert der Antichrist die Stadt Jerusalem erneut und erobert sie. Er bricht in die Stadt und tötet die Einwohner (die 2 Zeugen, nämlich das Haus David und die Bürger zu Jerusalem). Damit ist das tägliche Opfer abgetan. Er richtet den Gräuel der Verwüstung in Jerusalem an. Das bedeutet er tötet alle wiedergeborenen Einwohner Jerusalems und „setzt sich in den Tempel Gottes“ (d.i. Jerusalem) und gibt sich aus, als sei er Gott. Das ist in der Mitte der Jahrwoche.
· Danach folgen noch einmal 42 Monate (= 3 ½ Jahre) Herrschaft des „Tieres aus dem Meer“, des Antichristen über Jerusalem, denn Offenbarung 13 nennt für seine Herrschaft eine Zeit von 42 Monaten. In dieser Zeit wird Jerusalem zur Hure Babylon, denn sie hängt dem Antichristen und seine Falschen Propheten an.
· Der Antichrist lässt sich während der zweiten 3,5 Jahre in Jerusalem vom „Tier aus dem Land“, dem falschen Propheten, vertreten und verehren (das ist die 2. Hälfte der Jahrwoche). Der Falsche Prophet sorgt für die Anbetung des sprechenden Bildes des Tieres aus dem Meer, dem Antichristen.
· nach dreieinhalb „Tagen“ (Offb. 11), die ich als 3,5 Jahre deute, bzw. nach genau 1.290 Tagen (Dan. 12, 11) - erfolgt die Auferstehung der beiden Zeugen und deren Entrückung[5]
· die, die die Entrückung sehen, sind tief beeindruckt, kehren um und geben Ehre dem Gott des Himmels
· sie sagen sich vom falschen Propheten und dem Antichristen los (vgl. hierzu auch die Rolle Abimelechs und Gaals in Richter 9) und fliehen nach Jerusalem
· der Antichrist hört auf seinem erfolgreichen Feldzug in Nordafrika vom Einfall Neo-Assyriens in sein Land und zieht nach Harmagedon und anschließend nach Jerusalem, um die Stadt zu schleifen (Dan. 11, 44 f.: „Es wird ihn aber ein Geschrei erschrecken von Morgen und Mitternacht; und er wird mit großem Grimm ausziehen, willens, viele zu vertilgen und zu verderben. Und er wird den Palast seines Gezeltes aufschlagen zwischen zwei Meeren um den werten heiligen Berg, bis es mit ihm ein Ende werde; und niemand wird ihm helfen.“)
· Nach 1.335 Tagen (Dan. 12, 11) kehrt Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit auf den Ölberg zurück, rettet seine Stadt Jerusalem, befreit Israel, tötet den Antichristen und den falschen Propheten, vernichtet das Heer der Neo-Assyrer und richtet sein tausendjähriges Friedensreich auf.
So könnten die Fristen während der 70. Jahrwoche aussehen, ausgehend vom Tag der Wiedergeburt Jerusalems. Wann aber dieser Tag der Wiedergeburt Jerusalems sein wird, weiß niemand, nicht einmal der Sohn zu Erdenzeiten, sondern allein der Vater im Himmel[6]. Also wissen wir es auch nicht. Der Grund hierfür liegt einfach darin, dass wir nicht wissen, wann genau die 70. Jahrwoche anfängt. Oben haben wir festgestellt, dass sie mit der Wiedergeburt der Stadt Jerusalems beginnen wird. Aber wann dieser Tag der Wiedergeburt Jerusalems kommen wird, ist ein Geheimnis. Darüber, dass dieser Tag kommen wird, informiert uns die Bibel ausgiebig. Der Zeitpunkt aber, wann das geschieht, bleibt unbekannt. Es hilft auch nicht, von irgendwelchen weltgeschichtlichen Ereignissen an zu zählen oder diesen Tag anderweitig zu berechnen. Es gibt keine Antwort hierauf. Wenn aber dereinst Jerusalem zum Glauben an Jesus Christus kommt, wissen wir auch Tag und Stunde, wann Christus wiederkommt. Vorher nicht.
1.2 Harmagedon
1.2 Harmagedon
Die Belagerung Jerusalems durch den Antichristen ist nicht die Schlacht von Harmagedon. Auch Gog und Magog[7]haben hier nichts zu suchen. Gog und Magog werden in der Bibel lediglich zweimal erwähnt. In Hesekiel 38, 2 wird gezeigt, woherer kommt. In Offenbarung 20, 7 wird gezeigt, wanner kommt, nämlich nach 1.000 Jahren. Das bedeutet, dass Gog und Magog erst nach dem Tausendjährigen Reich auftreten werden und nicht schon am Ende der Gemeindezeit. Das wird oft verwechselt und falsch verwendet, weil man insbesondere in den achtziger Jahren Russland als politische Endzeit-Größe vermutete und in Gog und Magog zu finden glaubte. Es war aber falsch.
1.3 Nachwort
1.3 Nachwort
Vieles erscheint dem Leser vielleicht ungewohnt und neu und vielleicht betrachten Sie das Ergebnis mit Argwohn. Ich bin überzeugt, dass Sie beim Studieren der Schrift - und sie ist ja allein unser Maßstab - selbst erkennen, dass die vorliegende Argumentation auf biblischem Boden ruht und in sich schlüssig ist. Selbst wenn einiges auf den ersten Blick ungewohnt oder sogar falsch erscheinen mag, bitte ich doch, diese Auslegung sorgsam zu lesen und unter Gebet zu prüfen.
Wir dürfen auch in eschatologischen Themen keine übersteigerte Angst vor „falscher Lehre“ haben. Beim Verstehen der Offenbarung haben wir nur deshalb so große Probleme, weil wir sie vor dem speziellen Hintergrund der paulinisch-neutestamentlichen Sicht lesen. Wir müssen aber versuchen zu verstehen, dass die Offenbarung für wiedergeborene Menschen aus Jerusalem mit einem alttestamentlich-jüdischem Gedankengut geschrieben ist. Denn sie hat vornehmlich den Zweck, wiedergeborene Juden in der letzten Zeit über das unmittelbar vor ihnen stehende Ende zu unterrichten. Die Offenbarung wird in der letzten Zeit vom „Hause David“ und den „Bürgern zu Jerusalem“ leichter zu verstehen sein, da sie als wiedergeborene Gemeindeglieder auf dem Boden des Alten Testaments stehen und nicht mit einem Evangelium des Paulus, das ja speziell an uns Christen aus den Nationen geschrieben war, „vorbelastet“ sind.
[1] Das tägliche Opfer ist kein jüdisches Opfer nach alttestamentlichem Ritus, sondern das neutestamentliche Opfer der Lippen und Herzen.
[2] Dazu später mehr.
[3] Diesen Punkt sehe ich mittlerweile anders. Der Antichrist und die Könige von jenseits des Euphrat treffen zwar in Harmagedon aufeinander, aber sie kämpfen nicht gegeneinander. Diesen Schluß eines gemeinsamen Kampfes, den der Antichrist für sich entscheidet, hatte ich aus der Tatsache geschlossen, dass der Antichrist bis zum Ende bleibt. Aber die Bibel berichtet nicht von einem Kampf, sondern nur, dass die Könige in Harmagedon gesammelt werden (Offb. 16,16). Irgendetwas Großes muß die Schlacht verhindern. Und das ist m. E. die Entrückung. Sie allein ist in der Lage, beide Heere so zu verwirren, dass sie von einem gegenseitigen Kampf absehen. Beide Heere werden vielmehr Zeugen, wie alle, die bis dahin an Christus geglaubt haben, aus ihren Gräbern auferstehen und mit denen, die dann noch leben in die Wolken entrückt werden, dem Herrn entgegen. Das sehen auch die Juden, die mit dem Antichristen im Bund sind. Das Ereignis ist so eindrücklich, dass sie „Ehre geben dem Gott des Himmels“ (Offb. 11,13). Sie fallen so vom Antichristen ab und wissen keinen anderen Zufluchtsort, als die verwüstete Stadt Jerusalem, wohin sie flüchten, um sich dort zu verschanzen und um Gottes Hilfe und Beistand schreien. Die beiden Heere in Harmagedon machen sich dann in okkulter Verblendung und finsterster Umnachtung zusammen auf, um Jerusalem endgültig zu zerstören und so gegen das Lamm zu kämpfen. Dann kommt Christus vom Himmel auf den Ölberg herab und beschützt seine Stadt und die, die sich darin verschanzt haben und vernichtet den Antichristen (Dan. 11,45). Gleichzeitig kommt „Gott vom Gebirge Paran“ gegen den Neo-Assyrer, vertreibt ihn nach Norden und vernichtet ihn in Harmagedon (Hab. 3,3). Dann richtet Christus sein Tausendjähriges Friedensreich auf. Näheres hierzu ist auf meinem YT-Kanal unter „Achim Klein“ und „Harmagedon“ zu finden. Ich habe den Text hier im Buch absichtlich unverändert gelassen, damit der Leser die Änderung besser nachvollziehen können. An der hier gezeigten Auslegung ändert sich nichts, bis auf die biblische Tatsache, dass auch die Neo-Assyrer die Stadt Jerusalem in der Endzeit noch einmal belagern werden.
[4] 1.290 Tage + 45 Tage = 1.335 Tage
[5] Dan. 12, 11f.: „Und von der Zeit an, wenn das tägliche Opfer abgetan und ein Gräuel der Verwüstung aufgerichtet wird, sind eintausend und zweihundertneunzig Tage. Wohl dem, der da wartet und erreicht eintausend und dreihundertfünfunddreißig Tage!“
[6] Mt. 24, 32 ff: „32 An dem Feigenbaum lernt ein Gleichnis: Wenn seine Zweige jetzt saftig werden und Blätter treiben, so wisst ihr, dass der Sommer nahe ist. 33 Ebenso auch: Wenn ihr das alles seht, so wisst, dass er nahe vor der Tür ist. 34 Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis dies alles geschieht. 35 Himmel und Erde werden vergehen; aber meine Worte werden nicht vergehen. 36 Von dem Tage aber und von der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater.“
[7] Hes. 38, 2: „Du Menschenkind, wende dich gegen Gog, der im Lande Magog ist und der oberste Fürst in Mesech und Thubal, und weissage von ihm …“
Offb. 20, 7 f.: „Und wenn tausend Jahre vollendet sind, wird der Satanas los werden aus seinem Gefängnis und wird ausgehen, zu verführen die Heiden an den vier Enden der Erde, den Gog und Magog, sie zu versammeln zum Streit, welcher Zahl ist wie der Sand am Meer.“