Psalm 91: Sei Furchtlos - denn Gott ist dein Schutz

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Als Kind Gottes darfst du furchtlos sein, denn Gott selbst ist dein Schutz. Du darfst hoffnugsvoll sein, denn Gott wird dich verherrlichen und mit ewigen Leben beschenken. Wirst du deine Zuversicht auf Ihn setzen?

Notes
Transcript

Einleitung:

Zwei Schwestern im Alter von 9 und 11 waren über ein Fernsehprogramm gestolpert dem ihre zarten Seelen nicht gewachsen waren.
Vielleicht hatten die Eltern überschätzt, was ihre Kinder vertrugen. Vielleicht war der Reiz sich etwas gruseliges anzuschauen zu groß geworden und sie hatten sich heimlich vor dem Fernseher gesetzt.
Wie auch immer es geschehen sein mag, jetzt lagen sie im Bett und ihnen gingen die gewalttätigen Szenen nicht mehr aus dem Kopf. Die Dunkelheit wurde beängstigend. Die Furcht was geschehen könnte wenn sie einschliefen wurde unerträglich. Der Schlaf floh vor ihnen.
Die meisten von uns können sich an so eine Situation erinnern, oder?
Ich weiß noch genau, wie angsterfüllt ich zu schlafen versuchte, als ich mit 12 das erste mal den Film “Geronimo” sah. FSK 12, aber was heißt das schon...
Doch bei diesen Mädchen war es schlimmer. Es zog sich über Tage hin.
Ein Polizist, Paul Barbour erfuhr von den Ängsten der Kinder über seine Frau die jene Kinder kannte.
Er entschied sich zu helfen.
Auf seiner nächtlichen Patroullie fuhr er bewusst am Haus der Mädchen vorbei und heftete diese Notiz an ihre Haustür, dass er auf sie acht geben würde, die Nachbarschaft überprüft hätte und alles sicher sei.
Er wäre da, er würde aufpassen und er würde sich kümmern. Sie könnten beruhigt schlafen.
Diese Aktion schaffte es bis in die Medien.
Und sie änderte auch für die Mädchen alles. Dieses “da passt jemand auf uns auf” stiftete Sicherheit. (1)
Mal ehrlich - was würdet ihr Eltern dafür geben, dass ein Polizist auf diese Weise sich der Ängste eurer Kinder annehmen würde?
Aber - Furcht, Angst, Sorge, das betrifft ja nicht nur Kinder.
Furcht, Angst, Sorge, das betrifft ja auch dich und mich
Ich denke ihr kennt sie so gut wie ich: diese komplexe Mixtur von innerer Unruhe, dieses Gedankenkarussel des ‚Was wenn dies oder jenes geschieht, diese lähmende Sorgen, dieses Gefühl in einer Sackgasse zu stecken, wie ein in die Enge getriebenes Tier. Dieses vage Gefühl der Gefahr, auch wenn du vielleicht gar nicht sagen kannst was genau es ist was du fürchtest.
Auf die ein oder andere Weise, sind wir alle mit Furcht, Angst, Sorge vertraut.
Dr. Gary R. Collins nennt Furcht “das offizielle Gefühl unserer Zeit”. (2)
Unsere Zeit ist so schnelllebig und unbeständig geworden.
Gestern noch haben wir uns wegen Corona gesorgt, heute herrscht Krieg auf unserem Kontinent.
Was wird morgen sein?
Die letzte Generation warnt uns schon vor dem Kollaps des Weltkimas. Sie sind so voller Angst, dass sie nicht einmal vor der Gefährdung von Mitbürgern Halt machen.
Und neben all dem gibt es noch die persönlichen Sorgen. Die Ungewissheit dr eigenen Arbeitssicherheit, die Sorge um Gesundheit, die Sorge um deine Lieben, die Sorge um deine Kinder, die Sorge um deine Ehe.Die Angst vor verlassensein, vor veränderung, vor entgültigen Entscheidungen, vor Überforderung, vor Leid.
Gibt es etwas das dich beunruhigt, quält?
Wenn ja - dann ist diese Predigt eine Predigt für dich.
Der Text heute wird dir zeigen, dass Gott nicht will dass du dich sorgst.
Sondern dass deine Berufung höher ist als ein Leben in Furcht.
Gott möchte dich von Furcht befreien.
Gottes Wunsch für dein Leben ist ein Leben in Zuversicht. Es ist ein furchtloses Leben zu dass er dir verhelfen will.
Denn der Text heute wird eine Einladung aussprechen, die du nicht ausschlagen solltest:
Es ist die Einladung, weg von den Ängsten hin zu dem schauen der fähig ist dir zu helfen.
Auf einen, der entschlossen ist dich zu beschützen.
Jemand der alle deine Sorgen kennt, und sich um alle deine Sorgen sorgt. Und der es wert ist, dass du sie ihm anvertraust.
Jemanden, bei dem du Zuflucht findest. Wo du alle Last abladen kannst. Jemand der dich frei machen kann von Furcht und Sorge.
Ich habe die Predigt heute folgendermaßen überschrieben:
Sei furchtlos. Denn Gott ist dein Schutz.
Wir werden sehen: Dein Gott ist fähig dir zu helfen, er ist entschlossen dir zu helfen. Bei ihm bist du in Sicherheit.
Unseren Predigttext finden wir wieder im 4. Buch der Psalmen.
Psalm 91
Psalm 91 (SLT)
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen. 2 Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue!
3 Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers und vor der verderblichen Pest; 4 er wird dich mit seinen Fittichen decken, und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen; seine Treue ist Schirm und Schild.
5 Du brauchst dich nicht zu fürchten vor dem Schrecken der Nacht, vor dem Pfeil, der bei Tag fliegt, 6 vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag verderbt. 7 Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen; 8 ja, mit eigenen Augen wirst du es sehen, und zuschauen, wie den Gottlosen vergolten wird.
9 Denn du sprichst: Der Herr ist meine Zuversicht! Den Höchsten hast du zu deiner Zuflucht gemacht; 10 kein Unglück wird dir zustoßen und keine Plage zu deinem Zelt sich nahen. 11 Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen. 12 Auf den Händen werden sie dich tragen, damit du deinen Fuß nicht an einen Stein stößt. 13 Auf den Löwen und die Otter wirst du den Fuß setzen, wirst den Junglöwen und den Drachen zertreten.
14 »Weil er sich an mich klammert, darum will ich ihn erretten; ich will ihn beschützen, weil er meinen Namen kennt. 15 Ruft er mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn befreien und zu Ehren bringen. 16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihn schauen lassen mein Heil!«
Ihr Lieben, dieser Psalm ist einer der beliebtesten Psalmen im Wort Gottes. Und ich denke jeder von uns hat etwas gespürt von dieser faszinierenden Einladung die dieser Psalm in Worte fasst.
Dieser Psalm zeichnet sich aus, durch ausdrucksstarke Bilder. Durch Hoffnung und Glaubensmut.
Und doch blendet er die Realität nicht aus.
In Jüdischen Quellen ist dieser Psalm überschrieben mit: Ein Lied wenn dir das Böse begegnet”. Und die jüdische Liturgie empfiehlt diesen Psalm zu beten bevor man schlafen geht (3).
Und ich denke es leuchtet sofort ein wieso.
Dieser Psalm beschönigt nichts.

1. Sei furchtlos - trotz dieser gefährlichen Welt

Ich weiß nicht, ob es euch schon aufgefallen ist, aber unsere Zugvögel sind in großen Zahlen wiedergekommen. Kiebitz, Singdrossel, Weißstorch sind wieder da.
Was wir flüchtigen Beobachter oftmals nicht bemerken ist, dass sie in reduzierten Zahlen zurückkehren.
Gerade Vögel die sich im Winter in der Provence, Italien oder Zypern aufhalten leben gefährlich.
Denn dort wird Jagd auf sie gemacht.
Eine beliebte Methode, der jährlich bis zu 300.000 Vögel zum Opfer fallen sind ausgelegte Netze, oder Leimruten.
Leimruten sind ungefähr 80 cm lange Zweige, die den ermatteten Fliegern als Ruheorte angeboten werden.
Doch diese angebotene Ruhe ist trügerisch. Tatsächlich sind diese Zweige dick mit einer klebrigen Masse aus Leim beschmiert.
Setzen sich ermatte Vögel auf diese Zweige bleiben ihre Füße augenblicklich kleben. Einmal gefangen kippen sie kopfüber und verfangen sich in ihren hektischen Befreiungsversuchen auch mit Flügeln, Schwanz und Schnabel binnen Minuten in dem zähen Kleber.
Sie sind dem Tod geweiht.
Dabei sah alles so friedlich aus! Doch die Ruhe täuschte. Sicher waren diese Vögel nie.
Die Schlingen der Jäger sind deswegen so effektiv, weil die Vögel sie nicht sehen. Aber einmal in ihnen verstrickt, gibt es kein zurück mehr.
Die meisten von uns werden jetzt eine Empörung über diese Jäger verspüren. Aber in unserer Welt ist nicht nur das Gang und Gäbe.
Wir leben in einer bösen Welt.
Genau dieses Bild verwendet unser Psalm hier um die Gefahren einzuführen die diese Welt beherbergt.
Auffallend ist, dass alle Gefahren, die benannt werden, eben auch mit dem Tod zu tun haben: sie treten geradezu als seine Waffen auf, mit denen er die Menschen erlegt.
Wir lesen von der verderblichen Pest, von Plagen.
Wir lesen vom Schrecken des Krieges, dem überraschendem Nachtangriff, dem Pfeil mit dem ein Schütze tags seine Opfer anvisiert, der Seuche (קֶּ֗טֶב) , besser der Zerstörung die am Mittag Dörfer und Städte heimsucht. Wir lesen von den Gefahren des Reisens: Stürze, den Löwen und den Schlangen.
Und Geschwister, das alles waren reale Gefahren der damaligen Zeit.
Es ist wichtig für uns ist, diese Gefahren nachzuvollziehen, um die Botschaft dieses Psalms zu verstehen. Dieser Psalm steht mit beiden Füßen auf dem Boden der Realität.
- Jede ansteckende Krankheit hatte das Potential ganze Landstriche zu entvölkern
die Menschen erzitterten wenn einer der damaligen Großmächte wieder einmal die Lust überkam sich auf dem Schlachtfeld zu beweisen. ein Menschenleben galt dann nicht mehr viel. (Lachisch, 44km von Jerusalem Sanherib)
Heute haben manche dieser Gefahren ihren akuten Schrecken verloren. Aber das macht diese Erde nicht zu einem harmloseren Planeten.
Wir leben immer noch in einer furchterregenden Welt.
Konflikte, Einsamkeit, Arbeitslosigkeit, Krankheit, Terror, Krieg , Tod begegnen uns.
Wir begegnen der Furcht im familiären Zusammenleben, am Arbeitsplatz, vor einem kritischen Artzbesuch. Wir begegnen der Angst jeden Abend pünktlich um 8 Uhr in der Tagesschau.
Und Menschen stecken das nicht einfach so weg. Menschen leiden darunter.
Der eine kann vor Sorgen nicht mehr schlafen. Der andere grübelt bis zur Hoffnungslosigkeit. Wieder jemand anders ist hektisch und gestresst. Ein anderer beginnt alles und alle um sich herum zu kontrollieren.
Wir alle sind mit Furcht, Angst, Sorge vertraut. Diese Welt ist unberechenbar und gefährlich.
Aber, Geschwister - das ist nicht Gottes Plan, Gottes Berufung für dein Leben!
Gottes Wille für dich ist nicht, dass du dich in Furcht, Angst und Sorgen verlierst!
Dieser Psalm ist der Beweis dafür!
Psalm 91,5 (SLT)
5 Du brauchst dich nicht zu fürchten ...
Dass ist die Berufung die Gott für uns hat.
Er möchte sich verherrlichen, indem er dir trotz dieser Welt Zuversicht, GlaubensMut schenken möchte. das ist etwas das ich Gott so bewundere: er verherrlicht sich nicht auf unsere Kosten. er verherrlicht Sicht zu unserem Besten.
Er will dich von Furcht befreien.
Er will dass von Gefahren umgebene Menschen wir wir, Hoffnung atmen.
Wer auch immer diesen Psalm geschrieben hat, er fand in Gott eine Zuflucht die seine Furcht selbst angesichts all dieser Gefahren verstummen ließ.
Und das will Gott auch uns schenken.
Er will uns lehren unser Leben nicht den ängstlichen Tönen der Furcht zu singen, sondern in kräftigen Tönen des furchtlosen Glaubens.
Das ist deine Berufung.
Und dieser Psalm hilft uns dabei in sie hineinzuwachsen.
Dieser Psalm eignet sich wie wenige andere, unsren wandernden Gedanken und Herzen einen festen Anker zu geben.
Denn in diesem Psalm zeigt Gott uns zwei Wahrheiten, die uns frei machen:
Gott ist fähig und er ist entschlossen dich zu schützen. Du bist in Sicherheit.
Und diesen beiden Wahrheiten wollen wir uns jetzt zuwenden:
Den ersten habe ich folgendermaßen überschrieben:

2. Sei furchtlos, denn Gott ist größer als deine größte Furcht.

Psalm 91,1–4 (SLT)
1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt, der bleibt unter dem Schatten des Allmächtigen. 2 Ich sage zu dem Herrn: Meine Zuflucht und meine Burg, mein Gott, auf den ich traue! 3 Ja, er wird dich retten vor der Schlinge des Vogelstellers und vor der verderblichen Pest; 4 er wird dich mit seinen Fittichen decken, und unter seinen Flügeln wirst du dich bergen; seine Treue ist Schirm und Schild.
Geschwister, diese Bilder die hier verwendet werden sind ungemein mächtig.
Wer schon einmal in Israel war, der kennt diese auszehrende Hitze im Spätsommer. Als wir im September am toten Meer waren, hatte es schon vor Sonnenaufgang 35°C. Und wenn erst die Sonne Mittags brannte, da wollte man den klimatisierten Reisebus gar nicht erst verlassen.
Die Sonne dort in der Wüste ist erbarmungslos und unentrinnbar - es sei denn man steht ihm Schatten einer Zuflucht.
Und - hier lesen wir - Gott ist so eine Zuflucht vor dem unentrinnbaren.
Egal wie heiß die Sonne brennt - in seinem Schatten kannst du Ruhe finden.
Egal wie viele Pfeile fliegen, ER ist eine feste Burg in die keine Macht eindringen kann.
Egal wie viele Leimruten ausgelegt sind, ER hat die MACHT zu retten.
Egal wie viele Feinde anlaufen - bei ihm kannst du Zuflucht finden, wie Küken unter den Flügeln eines Vogels.
Warum kann Gott das tun?
Er kann es tun weil er ist größer als deine größte Furcht.

Unser Gott ist der Höchste.

Unser Text macht es deutlich:
Gott ist die Höchste Macht im Kosmos. Er ist der König des Universums. Er ist der Allmächtige. Nichts und niemand ist ihm gleich.
Wir müssen das verinnerlichen:
Denn Gott ist nicht! nur eine Macht im Kosmos, die sich zuweilen größeren Zwängen beugen muss.
Geschwister, im Himmel und auf der Erde - herrscht nur EINER uneingeschränkt - der drei-eine Gott dem wir Christen gehören.
JA, es gibt Wesen, Mächte, Personen die in dieser Welt ihr Unwesen treiben: doch all ihr Tun und all ihre Zeit liegen in der Hand unseres allmächtigen Gottes.
Die Bibel lehrt uns, dass alles am Leben gehalten wird, durch den Willen unseres dreieinen Gottes.
Nehemia 9,6 (SLT)
6 Du bist der Herr, du allein! Du hast den Himmel gemacht, aller Himmel Himmel samt ihrem ganzen Heer, die Erde und alles, was auf ihr ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Du erhältst alles am Leben, und das Heer des Himmels betet dich an.
Er allein ist der Schöpfer von allem außerhalb seiner selbst.
Gott hat keinen Anfang und kein Ende. Vielmehr ist er der Schöpfer und Erhalter von allem das existiert. Alles außerhalb von Gott ist abhängig von ihm in seinem Werden, seinem Bestehen und seiner Zukunft.
Wie Menschen in einem unserer Träume nur so lange existieren und handeln wie wir an sie denken, so besteht auch diese Realität nur, weil Gott sie will und erhält.
Jeder Sonnenstrahl, jeder Regentropfen, jede Mikrobe existiert nur in völliger Abhängigkeit zu diesem gewaltigen Gott.
Gleichzeitig aber, braucht Gott niemanden anderen um zu sein der er ist: der Allmächtige.
Sein Wille geschieht und niemand kann ihm wehren. Was er entscheidet gilt und es gibt keine höhere Instanz.
Keine Macht des Kosmos kann Gott in den Arm fallen.
Aber die Frage ist:

Glauben wir das?

Glauben wir Gottes Offenbarung uns zugute? Oder glauben wir der Propaganda unserer eigenen Herzen?
Denke an deine größte Sorge: Ist dein Gott kleiner oder größer als sie?
Was meinst du - ist Gott größer oder kleiner als deine Schwierigkeiten in der Kindererziehung?
Ist Gott größer oder kleiner als deine Erkrankung?
Ist Gott größer oder kleiner als der Tod?
Welche Qualität fehlt ihm , dass er nicht qualifiziert sei dir zu helfen?
Geschwister - diesem Gott dem wir gehören, dem fehlt es an nichts!
Er ist der Allmächtige in seiner - nur ihm eigenen vollkommenen unbegrenzten Weise.
Wir müssen das verinnerlichen:
Gott ist größer als deine größte Furcht.
Gott ist größer als deine hartnäckigste Versuchung, Gott ist größer als dein größter Schrecken, er erschafft Auswege aus der verzwicktesten Sackgasse.
Nichts was Gott sich vornimmt wird an mangelnder Kraft scheitern.
Liebe Geschwister, dieser Psalm will euch das zeigen:
Er will dass von Gefahren umgebene Menschen wir wir, Hoffnung atmen.
Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.
Gott ist Gott. Diese Gewissheit ist der Anker für unsere Gedanken.
Aber das ist noch nicht alles. Gott ist nicht nur größer als deine größte Angst. Er ist nicht nur außerordentlich qualifiziert dir zu helfen. Er ist auch entschlossen es zu tun.

3. Sei furchtlos, denn dein Gott ist entschlossen dir zu helfen

Woher bekomme ich diesen Gedanken?
Euch ist sicherlich schon aufgefallen, dass dieser Psalm zwei deutliche Bewegungen enthält:
Der Psalmist spricht die Verse 1-13. Doch ab Vers 14 haben wir eine direkte Rede Gottes.
Das ist schon bemerkenswert. Es legt ein besonderes Gewicht auf diese Verse.
Dieses direkte Reden Gottes ist der Höhepunkt dieses Psalms. Aber zugleich das Fundament auf dem der erste Teil ruht. Ja der ganze Psalm entwickelt die Konsequenzen dieser Offenbarung Gottes.
Und welche Offenbarung lesen wir in diesen Versen?
Dass Gott entschlossen ist seine Kinder zu schützen.
Psalm 91,14–16 (SLT)
14 »Weil er sich an mich klammert, darum will ich ihn erretten; ich will ihn beschützen, weil er meinen Namen kennt. 15 Ruft er mich an, so will ich ihn erhören; ich bin bei ihm in der Not, ich will ihn befreien und zu Ehren bringen. 16 Ich will ihn sättigen mit langem Leben und ihn schauen lassen mein Heil!«
Seht ihr das?
Was wir hier lesen ist das “Ich will” des allmächtigen Gottes.
Gott ist nicht etwa zögerlich. Er ist entschlossen.
Er will erretten. Er will beschützen. Er will erhören. Er will bei dir sein in der Not. Er will befreien. Er will zu Ehren bringen. Er will dich das Heil schauen lassen.
Der Allmächtige Gott - will dir beistehen.
Kein Wunder strotzt dieser Psalm geradezu vor Furchtlosigkeit!
Psalm 91,3 (SLT)
3 Ja, er wird dich retten ...
Psalm 91,5 (SLT)
5 Du brauchst dich nicht zu fürchten ...
Psalm 91,7 (SLT)
7 Ob tausend fallen zu deiner Seite und zehntausend zu deiner Rechten, so wird es doch dich nicht treffen;
Psalm 91,10 (SLT)
10 kein Unglück wird dir zustoßen und keine Plage zu deinem Zelt sich nahen.
Psalm 91,11 (SLT)
11 Denn er wird seinen Engeln deinetwegen Befehl geben, daß sie dich behüten auf allen deinen Wegen.
All diese Aussagen ruhen auf der Zusage Gottes, dass er selbst entschlossen ist zu helfen. Das seinen Kindern geholfen wird, ist für Gott Chefsache, für die er persönlich Sorge trägt.

Wie ist das zu verstehen?

An dieser Stelle denke ich, muss ich diesen Gedanken aber noch einmal kurz pausieren.
Denn eine entscheidende Frage drängt sich hier auf: Gelten diese Verheißungen absolut? Gelten sie nur für einige wenige?
Was ist mit den Gläubigen, die leiden, und sterben? Klingt dieser Psalm nicht wie eine hohle Phrasendrescherei für jene die Zeugen hiervon werden?
Diese Fragen sind natürlich nicht neu. Fast jeder Kommentar versucht die eine oder andere Antwort darauf zu geben.
Manche beziehen diesen Psalm ausschließlich auf Jesus Christus.
Unterstützung findet diese Idee durch die Tatsache, dass Satan selbst diese Verse zitiert um unseren Herrn dazu zu bewegen Gott durch einen Sprung von der Zinne des Tempels zum Eingreifen zu zwingen. (Matth. 4,6)
Ich bin nicht wirklich von dieser Argumentation überzeugt. Erstens - dieser Psalm lässt sich zwar auch auf Christus beziehen, aber es ist nicht deutlich genug um diesen Bezug ausschließlich zu machen.
Zweitens - Christus selbst musste Leiden. Er war der Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut. Unser Herr wurde niedergebeugt, misshandelt und aus dem Leben weggerissen. Ihm stieß Unheil zu.
2. Eine andere Sicht bezieht diesen Psalm allein auf die treuen des Volkes Israel und argumentiert, dass Christen geistliche Segnungen hätten, sich aber nicht auf 100% tatsächlichen Schutz im hier und jetzt verlassen dürften.
Diese Sicht trägt der Tatsache Rechnung dass wir Christen Leid erleben: COVID kann uns umbringen.
Jedoch gilt diese Feststellung auch für die Gläubigen aus dem Alten Testament. Was ist mit dem Hetither Urija, dem Mann Bathsebas der durch Davids Intrigen ums Leben kam? Was ist mit Psalm 94 der genau solche Unglücke beschreibt?
Zudem wenn Gott selbst garantiert, dass die jenigen die an ihn glauben zu Ehren kommen und gesättigt werden mit langem Leben, warum wird dies nur von so wenigen berichtet? Wir lesen es nur von Abraham, Isaak, David, Jojada und Hiob.
Mich hat das in der Vorbereitung nicht völlig überzeugt.
Ich persönlich denke dass wir die Frage: Wird Gott jeden Gläubigen aus jeder Not retten? nicht so eingleisig beantworten können.
Ich denke die Antwort auf diese Frage ist :
Ja. Und Nein. Und Ja. (Zeige mit den Fingern an!!)
Was meine ich damit?

Gott kann jeden retten

Der Psalm den wir heute betrachten ist eine Einladung Gott zu vertrauen und bei ihm Sicherheit zu finden. Und unser Gott ist durch nichts beschränkt. Er ist damals wie heute fähig jeden zu retten aus jeder Situation.
Keine Situation ist aussichtslos. Gott kann Wunder tun. Auch heute noch.
Ich habe mir erst vor einem Monat ein Buch gekauft, in dem ein Akademiker Wundern nach geht. Sein Anspruch ist nur durch medizinische Befunde belegte wunderbare Heilungen zu bezeugen.
Gott ist ein Gott der Wunder tut.
Darum lohnt es sich ja zu beten!
Manche von uns erleben wunderbare Bewahrung, wunderbare Heilung, wunderbare Rettung.

Wenn Gott will

Aber nicht jede Krankheit wird geheilt, nicht jede Arbeitsstelle bleibt erhalten. Warum? Weil wir beten sollen - so Gott will.
Das ist das Nein in meiner Antwort.
Oftmals lässt Gott das Unglück zu. Damals wie heute. Hiob hätte ein Buch darüber schreiben können.
Und nicht selten werden wir ihn hier auf dieser Erde nicht verstehen.
Wir sehen nur verwirrende Fäden aber nicht das Bild das Gott webt. Viele unserer Fragen bleiben offen. Doch uns bleibt die Zusage, dass Gott gut ist und seine Gründe gerechtfertigt sind. Und das Warten auf die Zeit an der wir sehen werden, wieviel Gutes Gott aus unserem Leid gewirkt hat.
Aber heißt das jetzt, dass dieser Psalm mit leeren Versprechungen lockt?
Nein das heißt es nicht. Denn ich bin überzeugt, dass Gott keines Seiner Worte unter den Tisch kehren wird.
Und das ist das zweite JA in meiner Antwort.

Ausblick Ewigkeit

Gott wird alle seine Kinder Retten. Er wird alle Gläubigen in Sicherheit bringen , Er wird alle die ihn Lieben zu Ehren bringen, Er wird allen die seinen Namen kennen sein Heil zeigen.
Dieser Psalm blickt meiner Meinung nach noch über den Tod hinaus. Gott kann diesen Verheißungen nur treu sein, wenn er all jene aus dem Grab holt, die sich an ihn klammern.
Dieser Psalm ist nur dann keine leere Versprechung wenn Gott eines Tages wird fragen können: Tod wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist deine Zerstörung (Hos 13,14)?
Und wisst ihr was? Genau diese Frage stellt Gott in Hosea 13,14
Hosea 13,14 (SLT)
14 Ich will sie erlösen aus der Gewalt des Totenreichs, vom Tod will ich sie loskaufen. Tod, wo ist dein Verderben? Totenreich, wo ist dein Sieg?
Das sind exakt dieselben Worte, die der Psalmist hier verwendet.
Wir können diesen Psalm nur richtig schätzen lernen, wenn wir ihn letztendlich mit ans leere Grab nehmen.
Geschwister, wir ehren den großen Hirten unserer Seele.
Und nichts in Gottes Wort macht nur Sinn als nur im Licht der Erlösung unseres Heilands.
Jesus Christus ist unser Zentrum.
Er ist der perfekte Mensch.
Er ist das vollkommene Opfer,
Er ist der Sieger über den Tod.
Er ist der Vollbringer des Heils Gottes.
Er ist der Erhörer deines Gebets.
Er ist die Stärke der Schwachen.
Er ist der Beschützer der Gläubigen.
Er ist Immanuel - “Gott mit uns"alle Tage bis an der Welt Ende.
Er ist der triumphierend Wiederkommende.
Er ist der gerechte Richter.
Er ist der Zerstörer Satans und des Todes.
Er ist die Auferstehung und das Leben.
Er ist der der in alle Ewigkeit sättigende und erhaltende Gott. (Shai Linne T4G, 2022)
Geschwister, das ist unser Gott. Was für eine Hoffnung die wir haben!
Wir wissen heute so viel mehr als die Gläubigen des alten Bundes. Sie erahnten die Rettung Gottes. Wir blicken darauf zurück.
Psalm 91 ist der Römer 8 des Alten Testaments.
Römer 8,28–32 (SLT)
28 Wir wissen aber, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. 29 Denn die er zuvor ersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Ebenbild seines Sohnes gleichgestaltet zu werden, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30 Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen, die er aber berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt, die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht. 31 Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann gegen uns sein? 32 Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Geschwister, wir müssen uns nicht fürchten, denn der allmächtige Gott ist entschlossen dich zu retten.
Er hat nicht sein Leben für dich gegeben, um dich auf dem Weg zu ihm im Stich zu lassen.
Er ist bei dir in der Not und verlässt dich nicht. Seine Treue ist dein Schirm und Schild (V4).
Er wird dich stützen wenn Schwierigkeiten kommen. Und in deine Not wird er eingreifen. Entweder wird er dich befreien, oder wird mit dir den Weg gehen und dich stärken was auch immer kommen mag.
Gott tut alles um sich zu verherrlichen, und er wird sich am Ende nicht nachsagen lassen, dass er ein schlechter Hirte seiner Schafe, oder ein schlechter Vater seiner Kinder gewesen sei.
Und in der Ewigkeit, wirst du als sein Kind ihm in ein Leben folgen in der es keine Plage mehr geben wird, das dich zu Ehren bringt, die vollkommen zufrieden stellt und in dem du dich an seinem Heil wirst für immer freuen können.
Offenbarung 22,3–5 (SLT)
3 Und es wird keinen Fluch mehr geben; und der Thron Gottes und des Lammes wird in ihr sein, und seine Knechte werden ihm dienen; 4 und sie werden sein Angesicht sehen, und sein Name wird auf ihren Stirnen sein. 5 Und es wird dort keine Nacht mehr geben, und sie bedürfen nicht eines Leuchters, noch des Lichtes der Sonne, denn Gott, der Herr, erleuchtet sie; und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Geschwister, dessen dürfen wir sicher sein. Was für eine Hoffnung!
Gott verherrlicht sich nicht auf unsere Kosten. Er verherrlicht sich zu unserem Besten. Er will dass von Gefahren umgebene Menschen wir wir, Hoffnung atmen.
Das ist diese gewaltige Botschaft dieses Psalms:
Gott ist fähig dich zu beschützen, er ist entschlossen dich zu beschützen. Du bist in Sicherheit.
Du darfst furchtlos sein.
Aber eine Frage bleibt noch: was machst du damit?

4. Wo suchst du Zuflucht?

Diese Angst, Furcht, Sorge betrifft uns alle. Es ist dieses “das offizielle Gefühl unserer Zeit”. (2)
Wo suchst du Zuflucht?
Geschwister, dieser Psalm ist eine Einladung.
Der Psalmist beginnt mit seinem Bekenntnis: Ich sage zu dem HERRN.
Und alles in diesem Psalm will dich dazu bewegen es dem Schreiber dieser Zeilen gleich zu tun.
Denn dass du dies tust ist die einzige Bedingung die der Psalm an dich stellt.
Der Psalm endet damit uns zu zeigen wie dieses Zuflucht suchen beim Allmächtigen aussieht.
Es bedeutet sich in allen Situationen an Gott zu klammern. In diesen Worten kommt ein sehnendes Erwarten zum Ausdruck. Zuflucht bei Gott suchst du - indem du deine Augen, deine Hoffnungen auf ihn richtest.
Es bedeutet Gott als den anzuerkennen der er ist, und ihn in deinen Ängsten zu suchen.
Wie? in dem du IHN anrufst und auf ihn vertraust wann immer dich die Sorge packt.
Die Frage ist: Wie reagierst du auf diese Einladung?
Lässt du dich überzeugen ihm zu vertrauen?
Vielleicht ist es das erste Mal: Dann komm!
Denn all diese Verheißungen gelten nur denen die Jesus Christus als ihren Herrn und Heiland anerkennen.
Sprich mit uns über deine Ängste. Und wir wollen dir helfen diesen ersten Schritt auf den Sohn Gottes zuzugehen.
Vielleicht geht es dir aber so wie es mir, dass deine Gedanken einfach immer wieder abwandern von unserer Zuversicht.
Vielleicht denkst du dir, Rene, du hast keine Ahnung in was für einer Situation ich mich befinde.
Oder - Rene, die Sorge ist mir so zur zweiten Natur geworden, die lege ich nicht so mir nichts dir nichts ab, nur weil ich eine Predigt höre. So einfach ist das nicht.
Und du hast Recht, wenn du so denkst. Und ihr Lieben, ihr habt keine Ahnung davon, wie oft ich mit eben genau solchen Gedanken kämpfe.
Wisst ihr was das Problem ist?
Das Problem ist, dass wir uns oftmals schon so sehr an gewisse Gedanken gewöhnt haben, dass wir sie unwillkürlich als “Wahrheit” akzeptieren.
Hitlers Propaganda Minister sagte einst: “Wenn du willst dass dir jemand etwas glaubt, dann musst du es ihm immer und immer und immer wieder sagen.”
Und er hatte Recht.
Geschwister, wir Menschen sind ebenso erfolgreich darin unser eigenes Denken einer solchen Gehirnwäsche zu unterziehen.
Das einzige was uns helfen kann, ist wenn wir uns bewusst der Wahrheit aussetzen. Immer und Immer wieder, bis unser Innerstes wieder frei geworden ist.
Unsere Entscheidung ist immer wieder die selbe:
Entweder wir erzählen uns wie groß die Gefahr ist.
Oder wir erzählen der Gefahr wir groß unser Gott ist.
Die Lüge wird uns fesseln. Die Wahrheit macht uns frei.
Der Zweifel an Gott wird dich niederwerfen. Aber der Glauben, befreit.
In Jüdischen Quellen ist dieser Psalm überschrieben mit: Ein Lied wenn dir das Böse begegnet”. (3). Geschwister, wir dürfen diesen Psalm auf diese Weise nutzen!
Dafür wurde er uns gegeben!
Geschwister, lasst uns lernen auf Frucht, Angst und Sorge bewusst mit diesem Psalm auf den Lippen zu reagieren.
Und lasst uns einander uns immer wieder daran erinnern.
Und Stück für Stück werden wir in diese großartige Berufung hineinwachsen die Gott für uns hat:
Ein Leben der Zuversicht, der Hoffnung, des Glaubensmuts.
Gott will uns das schenken.
Er will dass von Gefahren umgebene Menschen wir wir, Hoffnung atmen.
Denn: Gott ist fähig dir zu helfen.
Er ist entschlossen dir zu helfen.
Du bist in Sicherheit!
Denn Gottes Wort lügt nicht.
Amen
........................................................................
(1) (https://news.yahoo.com/blogs/oddnews/police-officer’s-kind-note-eases-fears-of-sleepless-girls-201533044.html?guccounter=1)
(2) Gary R Collins, “Overcoming Anxiety, Santa Ana, Calif.: Vision House,1973, S11)
(3) bSheb. 15b; Midr. Ps. 91:1; cf. De Fraine 1959:374 n. 3; Oesterley 1962:407).
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