Was weißt du sicher?
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Transcript
Was weißt du sicher? In diesen besonderen Zeiten eine merkwürdige Frage oder? Im Moment kann keiner sagen, was in zwei Wochen noch erlaubt ist und was nicht.
Im Moment kann keiner sagen, wie wir Weihnachten feiern können, oder auch nicht.
Also was weißt du sicher?
Was weißt du sicher wenn es um deinen Glauben geht? Darf man überhaupt von Gewissheiten sprechen, wenn man über den eigenen Glauben spricht? Oder ist das vermessen?
Was bedeutet es Gewissheit zu haben?
Kinder machen es uns immer wieder vor. Sie können ganz überzeugend sagen: Mein Papa hat gesagt. Oder die Lehrerin hat gesagt...
Heute geht es um vier Punkte, deren du dir ganz sicher sein darfst:
1. Jesus Christus ist der Sohn Gottes (5,6-10)
2. Wenn du an den Sohn glaubst, hast du das ewige Leben (5,11-13)
3. Gott hört dein Gebet und deine Fürbitte (5,14-17)
4. Gott bewahrt dich (5,18-21)
Damit komme ich zum ersten Punkt: Du darfst dir sicher sein, Jesus ist Gottes Sohn:
Er, Jesus Christus, der als Mensch zu uns kam, wurde in zweifacher Weise als Sohn Gottes bestätigt: bei seiner Taufe und bei seinem Opfertod – mit anderen Worten: durch Wasser und durch Blut. Wohlgemerkt: nicht nur durch das Wasser, sondern durch das Wasser und durch das Blut. Und diese Bestätigung kommt vom Geist Gottes selbst, und der Geist ist die Wahrheit. Somit sind es drei Zeugen: der Geist, das Wasser und das Blut; und die Aussagen dieser drei stimmen überein. Wenn Menschen uns etwas bezeugen, schenken wir ihrer Aussage Glauben. Aber die Aussage Gottes hat ein ungleich größeres Gewicht, zumal es dabei um Jesus Christus geht, den Gott selbst als seinen Sohn bestätigt hat. Wer an den Sohn Gottes glaubt, weiß in seinem Innersten, dass Gottes Aussage wahr ist. Doch wer Gott keinen Glauben schenkt, macht ihn damit zum Lügner: Er will nicht wahrhaben, dass Gott als Zeuge für seinen Sohn eingetreten ist.
Du kannst dir sicher sein, dass Jesus Gottes Sohn ist, weil Gott selbst das bezeugt. Wenn du an Jesus Christus glaubst, weißt du auch in deinem Innersten durch Gott selbst, durch den Heiligen Geist, dass das stimmt. Durch den Glauben an Jesus wird aus dem äußeren Zeugnis Gottes eine innere Gewissheit.
Das klingt jetzt für dich vielleicht im ersten Moment wie ein Zirkelschluss. Aber dies ist erst der letzte von drei Zeugen.
Zunächst ist Jesus durch das Wasser und das Blut bezeugt:
Durch das Wasser. Damit ist von der Taufe Jesu die Rede. Bei der Taufe Jesu öffnete sich der Himmel und der Geist Gottes fuhr herab wie ein Taube und eine Stimme vom Himmel sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. (Mat. 3,17)
Das ist der erste Zeuge.
Der zweite Zeuge ist das Blut. Damit ist von der Kreuzigung Jesu die Rede, als die Erde bebte und die Gräber sich auftaten und viele Heilige aus ihren Gräbern kamen und den Menschen in Jerusalem erschienen. Das alles war so sehr beeindruckend, dass der römische Hauptmann und die bei ihm waren sagten: Wahrlich dieser ist Gottes Sohn gewesen!
Wenn ich mir überlege, dass an diesem Tag noch zwei andere Menschen neben Jesus gekreuzigt wurden, dann staune ich umso mehr über diese Aussage des römischen Hauptmanns und zeigt mir hier ist etwas passiert, dass es schafft einen Menschen zu berühren, für den Hinrichtungen nichts ungewöhnliches waren.
Jesu Gehorsam bis zum Kreuz, sein Leiden und Sterben für uns, das weist ihn als unseren Herrn und Retter aus.
Johannes argumentiert, wenn wir schon Menschen als Zeugen akzeptieren, dann sollten wir auch bereit sein Gott als Zeuge zu akzeptieren.
Fällt es dir leicht oder schwer Gott zu Glauben zu schenken? Wenn man bedenkt wie leicht man Menschen glauben schenkt und wie schnell Gerüchten geglaubt wird und diese weiterverbreitet werden, warum ist es dann manchmal so schwer Gott zu glauben und ihm zu vertrauen?
Und Gott hat seinen Sohn durch drei Zeugen bezeugt.
Der dritte Zeuge ist der Heilige Geist. Der Heilige Geist, der in denen wohnt, die an Jesus glauben, schenkt die Gewissheit, dass Jesus Gottes Sohn ist. Nun ist die Frage, wem schenkst du Glauben? Dem Zweifel? Oder dem lebendigen Zeugnis dass der Heilige Geist in uns gibt?
Nicht an den Sohn zu glauben, das ist für Johannes gleichbedeutend damit,Gott zum Lügner zu machen. Denn es bedeutet der Zeugenaussage Gottes zu misstrauen.
Wem also vertraust du? Gott oder dem Teufel der ein Lügner von Anfang an ist, wem vertraust du?
Jesus Christus ist Gottes Sohn, das ist die erste Gewissheit, die Gottes Geist dir schenkt. Dies ist und bleibt die Grundlage unseres Glaubens. Und aus dieser Gewissheit leiten sich auch alle anderen Gewissheiten ab.
Die zweite Gewissheit lautet: Wenn du an den Sohn glaubst, hast du das ewige Leben:
Und was bedeutet diese Aussage Gottes für uns? Sie bedeutet, dass Gott uns das ewige Leben gegeben hat; denn dieses Leben bekommen wir durch seinen Sohn. Wer mit dem Sohn verbunden ist, hat das Leben. Wer nicht mit ihm, dem Sohn Gottes, verbunden ist, hat das Leben nicht. Ich habe euch diese Dinge geschrieben, um euch in der Gewissheit zu bestärken, dass ihr das ewige Leben habt; ihr glaubt ja an Jesus als den Sohn Gottes.
Gott die vertrauenswürdigste Person im ganzen Universum, versichert uns, bezeugt uns, dass wir durch Jesus Christus, durch den Sohn, das ewige Leben haben.
Und Johannes schreibt uns das alles, damit du das auch wirklich weißt. Du hast das ewige Leben, wenn du an Jesus Christus, den Sohn Gottes glaubst.
Glaubst du? Weißt du das du das ewige Leben hast?
Also so du z.B. weißt, welches Auto dir gehört, wenn du nach dem Gottesdienst auf den Parkplatz gehst.
Ewiges Leben ist aber nicht nur eine Versicherung für den Todesfall, die dann Eintritt, wenn wir sterben.
Das ewige Leben zu haben, das bedeutet als erstes, dass dein Leben im hier und heute ein anderes ist, verglichen mit dem was du getan hast, als du Gott noch nicht gekannt hast.
Ewiges Leben bedeutet im Hier und Heute, dass Christus in mir immer mehr zunimmt, ich selbst aber abnehme.
Und das bedeutet, dass mein Charakter sich zwangsläufig ändert und ändern muss. Wenn ich ein zorniger Mensch bin, dass dieser Zorn abnimmt und die Güte Gottes in mir mehr und mehr Raum einnimmt.
Wenn ich ein unbarmherziger Mensch bin, dass ich barmherzig werde.
Wenn ich ein ängstlicher Mensch bin, dass die Furcht verschwindet, und ich Gottvertrauen entwickle.
Und so weiter. Das bedeutet ewiges Leben bereits für dieses Leben.
Und ewiges Leben bedeutet natürlich auch du brauchst dich vor dem Tod nicht mehr fürchten, weil Gott dich an deiner Hand hält.
In Psalm 73 heißt es:
Aber nun bleibe ich für immer bei dir, und du hast mich bei meiner rechten Hand gefasst. Du leitest mich nach deinem weisen Plan und nimmst mich am Ende in Ehren auf. Wen habe ich im Himmel außer dir? Und auch auf der Erde habe ich nach nichts Verlangen, wenn ich nur dich bei mir weiß! Wenn auch meine Kräfte schwinden und mein Körper mehr und mehr verfällt, so gibt doch Gott meiner Seele Halt. Er ist alles, was ich brauche – und das für immer!
Unser Glaube soll uns lebens- und sterbensfähig machen, so hat es mein Dozent Armin Buchholz ausgedrückt. Er hat das in seiner letzten Vorlesung an der FTH am 08.01.13 gesagt. Im November 2012 hat man bei ihm einen Tumor diagnostiziert, bei dem die Lebenserwartung im Normalfall vielleicht ein Jahr betrug. Ende Juli 2013 ist er dann heimgegangen.
Er sagte in seiner letzten Vorlesung:„Theologie sollte uns genau dazu befähigen: zum Leben und zum Sterben. Denn das muss jeder von uns, früher oder später. Auch Sie! Sie denken da jetzt vielleicht nicht dran, sie sind noch jung und gesund - warum auch? Aber letztlich sollte ein Christ das oft tun. Ich hab das immer wieder gemacht, mir klar gemacht: wir müssen sterben. Und letztlich ist das ein Thema, das zur Heiligung dazugehört. Jeden Tag.“
Wenn du an den Sohn glaubst, hast du das ewige Leben. Das weiß du sicher, dass ist eine Tatsache. Als Christ darf ich sagen, ich weiß, dass ich das ewige Leben habe.
Wir sagen das einmal alle gemeinsam: Ich weiß, dass ich das ewige Leben habe.
Ich finde das sehr spannend.
Dies ist unsere zweite Gewissheit. Diese Gewissheit befähigt uns zum Leben und zum Sterben.
Damit komme ich zur dritten Gewissheit: Gott hört unser Gebet und unsere Fürbitte:
Und wer an Jesus glaubt, kann sich voll Zuversicht an Gott wenden; denn wenn wir ihn um etwas bitten, was seinem Willen entspricht, erhört er uns. Und weil wir wissen, dass er unsere Bitten erhört, können wir sicher sein, dass er uns das Erbetene gibt – so sicher, als hätten wir es bereits bekommen. Wenn jemand seinen Bruder oder seine Schwester sündigen sieht und es sich dabei um eine Sünde handelt, die nicht zum Tod führt, soll er bei Gott für sie eintreten, und Gott wird ihnen das Leben geben. Wie gesagt, das gilt dann, wenn sie eine Sünde begangen haben, die nicht zum Tod führt. Es gibt allerdings auch eine Sünde, die den Tod nach sich zieht; sie meine ich nicht, wenn ich dazu auffordere, für die in Sünde geratenen Geschwister zu beten. Zwar ist jedes Unrecht Sünde, aber nicht jede Sünde führt zum Tod.
Wir können uns voller Zuversicht, freimütig an Gott wenden. Das heißt, das wir mit Gott Klartext reden können. Wir können unerschrocken mit ihm reden und müssen nicht denken, was denkt denn Gott jetzt von mir, wenn ich das und das sage. Wir können vor Gott reden wie uns der Schnabel gewachsen ist und brauchen vor ihm keine Angst haben. Denn wir kommen vor Gott als seine Kinder und Gott hört auf seine Kinder.
Natürlich die Fragen, die uns sofort auf den Nägeln brennt ist ja wenn wir Not haben und es tut sich nichts. Und wir beten und irgendwie tut Gott immer noch nichts.
Und dann gibt es schon die Versuchung zu denken, na dann ist es wohl nicht Gottes Wille, weil sonst würde er ja was tun. Und dann fragt man sich vielleicht, dann will wohl Gott, dass ich Not leide?
Nun Gott hat keinen Spaß daran uns zu quälen und dennoch gibt es die Zeiten, wo wir durch tiefe Täler gehen müssen. Warum das so ist, das kann ich nicht erklären, nur sagen, dass Gott dennoch bei dir ist. Auch wenn wir Not haben und leiden.
Das brauchen wir auch nicht schön zu reden. Im Gegenteil, ich würde sogar dazu raten, Gott die Not die wir haben, und was das mit uns gefühlsmäßig macht, mal an den Kopf zu werfen. Schließlich dürfen wir freimütig zu ihm kommen.
Wenn man nicht weiß, wie das geht, dann findet man da bei Hiob oder den Psalmen gute Beispiele. Die Hiob und Psalmbeter haben ihren Frust nicht einfach runtergeschluckt, nein die haben sich bei Gott, verzeiht mir den Ausdruck „ausgekotzt“. Das Schöne ist, dass Gott das aushält, und dass wir wissen dürfen, dass er uns hört und handelt. Wie er handeln wird, dass ist sein Ermessensspielraum. Manchmal ist es auch das wie in Psalm 68, 20 beschrieben: Gott legt uns eine Last auf, aber er hilft uns auch.
Und so kann es sein, dass Gott uns das Schwere nicht wegnimmt, aber dann hilft er uns es zu tragen und zu ertragen.
Das ist das Zeugnis durch die ganze Bibel hindurch, dass Gott da ist und seine Kinder hört egal wie die Umstände sind.
Und das Gott hört und erhört hilft uns auch für andere Menschen zu beten.
Johannes fordert uns auf, für den Bruder oder die Schwester zu beten, die sündigen.
Ich finde das spannend, und ich frage mich tun wir das? Beten wir für die Menschen die wir sündigen sehen? Oder schütteln wir nur unseren Kopf über sie?
Johannes unterscheidet dabei aber zwischen Sünden die Todeswürdig sind und anderen Sünden. Er gibt uns an dieser Stelle keine weitere Erläuterungen. Aber es sind sicherlich nicht die sieben Todsünden der katholischen Kirche gemeint.
Lasst uns unerschrocken, ungeniert mit Gott reden, denn er ist unser Vater im Himmel, klagt ihm euer Leid und werft eure Sorge auf ihn, denn er hört uns, das ist die dritte Gewissheit.
Die vierte Gewissheit ist, dass Gott uns vor dem Bösen bewahrt:
Wir wissen, dass jemand, der aus Gott geboren ist, nicht sündigt; denn der Sohn Gottes hält seine schützende Hand über ihn, sodass der Böse – der Teufel – ihm nicht schaden kann. Wir wissen, dass wir von Gott stammen, wissen aber auch, dass sich die ganze Welt in der Gewalt des Bösen befindet. Wir wissen, dass der Sohn Gottes gekommen ist und uns die Augen geöffnet hat, damit wir den erkennen, der die Wahrheit ist. Mit ihm, dem wahren Gott, sind wir verbunden, weil wir mit seinem Sohn, Jesus Christus, verbunden sind. Dieser ist selbst der wahre Gott; er ist das ewige Leben. Meine lieben Kinder, nehmt euch in Acht vor den falschen Göttern!
Die vierte Gewissheit lautet, dass Gott uns vor dem Bösen bewahrt, denn nichts kann uns von der Liebe Christi trennen.
Jesus sagte das auch zu Petrus: Luk 22,31-32:
31"Simon, Simon!
Sieh doch:
Der Satan hat sich von Gott erbeten,
euch durchzusieben wie den Weizen!
32Aber ich habe für dich gebetet,
damit dein Glaube nicht aufhört.
Und wenn du dann wieder zu mir zurückgekehrt bist,
stärke deine Brüder und Schwestern."
Das war als Jesus ankündigte dass Petrus ihn verleugnen würde.
Aber es ist der gleiche Petrus der später in seinem Brief schreibt:
8Bewahrt einen klaren Kopf,
seid wachsam!
Euer Feind, der Teufel,
streift wie ein brüllender Löwe umher
und sucht jemanden,
den er verschlingen kann.
9Leistet ihm Widerstand
und haltet unbeirrt am Glauben fest!
Ihr wisst doch:
Eure Brüder und Schwestern in der ganzen Welt
müssen die gleichen Leiden ertragen.
10Gott hat euch in seiner großen Gnade
zu seiner ewigen Herrlichkeit berufen.
In der Gemeinschaft mit Christus
habt ihr Anteil an ihr.
Nur für eine kurze Zeit müsst ihr leiden.
Dann wird er euch wiederherstellen und stärken,
euch Kraft und Halt geben.
11Er regiert in Macht für immer.
Amen.
Vier Gewissheiten:
1. Jesus Christus ist der Sohn Gottes (5,6-10)
2. Wenn du an den Sohn glaubst, hast du das ewige Leben (5,11-13)
3. Gott hört dein Gebet und deine Fürbitte (5,14-17)
4. Gott bewahrt dich (5,18-21)
Dessen dürfen wir gewiss sein und auch so gewiss vom Glauben reden. Denn Gott trägt uns und macht uns lebens- und sterbensfähig.
Amen.