Das Evangelium von Morija

Christus im Alten Testament  •  Sermon  •  Submitted
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Nirgendwo anders im AT wird der Messias so symbolisch dargestellt wie bei Isaak auf dem Altar. Gott hat seinen Sohn dahingegeben - er hat versorgt für uns.

Notes
Transcript

Einleitung

Wer hat Jesus wirklich getötet?

“Wer hat Jesus wirklich getötet?
Diese Frage wurde von der Zeitschrift Newsweek im selben Monat gestellt, als der Film Passion Christi in die Kinos kam.
Auf der Titelseite war das Bild das Schauspielers Jim Caviezel, als den Blutüberströmten und misshandelten Christus, zu sehen, wie er am Kreuz hing.
Dadrauf die Schalgzeile: “Wer hat Jesus wirklich getötet”
Waren es die Juden, die Ihn als Gotteslästerer Kreuzigen wollten?
Waren es die römischen Soldaten, als sie Ihn auspeitschten, anspuckten, die Dornenkrone aufsetzten und ihn durchbohrt von Näglen an das Kreuz hefteten?
War es insgesamt die Menschheit?
Wer ist verantwortlich für die Tötung von Jesus Christus?
Dieser Frage gehen wir heute auf den Grund.
Wir wollen uns heute einen Bibeltext im Alten Testament anschauen.
Nicht irgendein Bibeltext, sondern ein Text, wo der Messias sehr deutlich, symbolisch dargestellt wird.
Und das ist fast nirgendwo anders so deutlich, wie auf dem Berg Morija, wo Isaak, Abrahams Sohn, willig auf dem Altar lag.
Ich bitte euch zu der Textlesung die Bibelstelle 1.Mose 22,1-19 aufzuschlagen und mit mir aufzustehen (nach Möglichkeit), wenn wir den Text jetzt lesen.

Textlesung

Genesis 22,1–19 SLT
Und es geschah nach diesen Begebenheiten, da prüfte Gott den Abraham und sprach zu ihm: Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich. Und er sprach: Nimm doch deinen Sohn, deinen einzigen, den du lieb hast, Isaak, und geh hin in das Land Morija und bringe ihn dort zum Brandopfer dar auf einem der Berge, den ich dir nennen werde! Da stand Abraham am Morgen früh auf und sattelte seinen Esel; und er nahm zwei Knechte mit sich und seinen Sohn Isaak; und er spaltete Holz zum Brandopfer, machte sich auf und ging hin an den Ort, den ihm Gott genannt hatte. Am dritten Tag erhob Abraham seine Augen und sah den Ort von ferne. Da sprach Abraham zu seinen Knechten: Bleibt ihr hier mit dem Esel, ich aber und der Knabe wollen dorthin gehen und anbeten, und dann wollen wir wieder zu euch kommen. Und Abraham nahm das Holz zum Brandopfer und legte es auf seinen Sohn Isaak. Er aber nahm das Feuer und das Messer in seine Hand, und sie gingen beide miteinander. Da sprach Isaak zu seinem Vater Abraham: Mein Vater! Abraham antwortete: Hier bin ich, mein Sohn! Und er sprach: Siehe, hier ist Feuer und Holz; wo ist aber das Lamm zum Brandopfer? Und Abraham antwortete: Mein Sohn, Gott wird für ein Lamm zum Brandopfer sorgen! Und sie gingen beide miteinander. Und als sie an den Ort kamen, den Gott ihm genannt hatte, baute Abraham dort einen Altar und schichtete das Holz darauf; und er band seinen Sohn Isaak und legte ihn auf den Altar, oben auf das Holz. Und Abraham streckte seine Hand aus und faßte das Messer, um seinen Sohn zu schlachten. Da rief ihm der Engel des Herrn vom Himmel her zu und sprach: Abraham! Abraham! Und er antwortete: Hier bin ich! Er sprach: Lege deine Hand nicht an den Knaben und tue ihm gar nichts; denn nun weiß ich, daß du Gott fürchtest, weil du deinen einzigen Sohn nicht verschont hast um meinetwillen! Da erhob Abraham seine Augen und schaute, und siehe, da war hinter ihm ein Widder, der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte. Und Abraham ging hin und nahm den Widder und brachte ihn als Brandopfer dar an Stelle seines Sohnes. Und Abraham nannte den Ort: »Der Herr wird dafür sorgen«, so daß man noch heute sagt: Auf dem Berg wird der Herr dafür sorgen! Und der Engel des Herrn rief Abraham zum zweitenmal vom Himmel her zu, und er sprach: Ich habe bei mir selbst geschworen, spricht der Herr: Weil du dies getan und deinen Sohn, deinen einzigen, nicht verschont hast, darum will ich dich reichlich segnen und deinen Samen mächtig mehren, wie die Sterne am Himmel und wie den Sand am Ufer des Meeres; und dein Same soll das Tor seiner Feinde in Besitz nehmen, und in deinem Samen sollen alle Völker der Erde gesegnet werden, weil du meiner Stimme gehorsam warst! Und Abraham kehrte wieder zurück zu seinen Knechten; und sie machten sich auf und zogen miteinander nach Beerscheba; und Abraham wohnte in Beerscheba.
Amen, Ihr könnt euch gerne wieder setzten.

Hauptteil

Auch wenn die Hauptaussage dieses Textes der Gehorsam Abrahams war, wollen wir heute gemeinsam nur auf die symbolische Bedeutung dieses Textes achten und bei einer Hauptaussage bleiben.
Diese Geschichte, diese Hingabe Isaaks, ist ein Schattenbild von dem was noch kommen sollte: Die Hingabe des Messias, der sein Leben als Lösegeld gab.
Gott gab Abraham in diesem Ereignis einen klaren Blick auf den Tag Christi.
Es ist Das “Evangelium” von Morija.
Geographie und Zeitspanne
Abraham und Isaak lebten ca. 2000 Jahre vor Christus, als sie richtung Morija, eine Hügellandschaft, westlich vom Toten Meer, aufbrachen, auf Geheiß Gottes.
Etwa 1000 Jahre nach Abraham, sollte König Salomo genau nach Gottes Anweisung auf Morija den Tempel bauen, wo die unschuldigen Lämmer für die Übertretungen des Volkes geschlachtet werden mussten.
Es war der selbe Ort.
Und nocheinmal etwa 1000 Jahre nach König Salomo, starb das makelose Lamm Gottes auf der Schädelstätte Golgotha im selben Gebirge Morija.
Morija bedeutet: “Gott wird ersehen”
Und genau das tat Gott auch, Er ersah ein Opfer, das ein für alle mal die Schuld bezahlen würde
Einstieg
Bevor wir uns zu lange mit diesen Zahlen, Daten und Fakten aufhalten, und unsere wertvolle Zeit verloren geht, werden wir zuerst ein Vergleich zwischen Jesus und Isaak ziehen.
Danach, als zweites, will ich zeigen, dass das Opfer Christi weit über dieses Schattenbild hinaus geht.
Lasst uns schauen, wer Jesus wirklich getötet hat:

Der Vergleich

Ein einziger Sohn

Abraham hatte nur einen einzigen Sohn (Gen 22,2).
Die Bibelkenner wissen, wie viele Strapazen Abraham und Sarah hatten bis sie endlich ihren Nachkommen hatten.
Isaak war der verheißene Same Gottes, durch den Abraham viele Nachkommen haben sollte.
Erst als beide, Sarah und Abraham zu alt waren um Kinder zu bekommen, kam wie durch ein Wunder Isaak zur Welt.
Stellt euch mal vor, wie wertvoll Isaak für Abraham gewesen sein muss.
Stellt euch mal vor, was für Qualen Abraham gehabt haben muss, diesen einzigen Sohn als Opfer zu geben.
Spurgeon sagte in einer Predigt, wo es um den selben Text ging:
“So teuer wie das eigene Leben ist dem Herzen des Vaters sein eigenes Kind.
Kein Gold aus Ophir, keine funkelden Edelsteine Indiens können damit verglichen werden”
Die meisten Familien hier haben mehr als nur ein Kind. Wie schwer würde es einem von euch fallen, auch nur eins seiner Kinder herzugeben?
Das allein wäre schon ein großer Kummer.
Wie groß wäre aber dein Kummer, wenn du nur ein Kind hast, von dem du dich trennen müsstest?
Ich hoffe ihr versteht was ich mit euch machen möchte?
Lasst uns doch einmal in das Herz des Vaters Abraham hineinversetzten.
Wie zerissen sein Herz wohl in diesen Tagen gewesen sein muss, seinen einzigen Sohn zu nehmen, auf dem noch eine so große Verheißung ausgesprochen wurde, ihn als Brandopfer zu opfern und dabei noch selbst die Hand an ihm anzulegen...
Seht ihr, hier ist der Vergleich, der schwer in Worte zu fassen ist:
Wie zerissen war wohl das Herz Gottes des Vaters, als er seinen einzigen Sohn, Jesus Christus, den eingeborenen, hingab - wie weh hat es Ihm getan?
Hier war Abraham, der Vater, der Protagonist, der seinen Sohn Isaak töten sollte.
… hier sehen wir schon, dass der Vater es war, der seinen Sohn opfern sollte.
Und so ist es auch bei unserem himmlischen Vater gewesen:
Es war Gott selbst, der seinen Sohn an das Kreuz schlug!
Es war Gott, der Jesus Christus, den Sohn Gottes hinrichtete!
Jesaja 53,10 (SLT)
Aber dem Herrn gefiel es, ihn zu zerschlagen; er ließ ihn leiden
Es gefiel Gott, ihn zu zerschlagen… obwohl sein Herz zerissen war
Wenn hier jemand denkt, dass so ein Gott ein grausamer Gott ist, der bedenke warum er das getan hat:
Warum hat es Ihm gefallen?
Warum hat er Ihn zerschlagen, obwohl sein Herz so zerissen war?
Das ist doch krank!
Warum?
Gott sagt: “Weil ich dich liebe”
Hast du das gehört?
Seine Liebe zu dir geht so weit, dass er seinen eizigen Sohn zerschlug.
Seine Liebe zu dir geht so weit, dass er seinen heiligen Zorn über die Sünder, wie dich und mich, an seinem einzigen Sohn ausgoss, bis es ihn gänzlich aufrieb und er schrie: “Mein Gott - warum hast du mich verlassen?”
All das… aus liebe zu dir… damit du gerettet wirst - vor der verdienten Verdammnis - wenn du an diese Botschaft glaubst.
Johannes 3,16 SLT
Denn so hat Gott die Welt geliebt, daß er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat.
Wie tief muss Gottes Liebe zu dir sein?
Er, der selbst seinen einzigen Sohn nicht verschonte…
Welche Anwendung ist hier angebracht?
Sieh diese Liebe an, nimm diese Liebe an und staune! Bete Ihn an! Hißße die weiße Fahne und gibt dich seiner Liebe ganz hin.
An dieser Stelle reicht die Parallele nicht mehr aus.
Denn Jesus war in seiner göttlichkeit dem Vater von Ewigkeit her mehr ein Sohn, als Isaak es Abraham je sein könnte.
Jesus war in seinem Wesen als Mensch rein und heilig.
In Ihm ist die ganze Fülle Gottes gefunden worden.
Er war ein guter Sohn.
Gott hatte Wohlgefallen an Ihm und dennoch verschonte er Ihn nicht.
Er machte Ihn als Stellvertreter für uns Sünder, er machte Ihn zum Fluch für uns.
Es gibt noch eine Parallele:

Der hingebungsvolle Sohn

In dieser Geschichte ist Isaak ein junger Mann.
Wir wissen nicht viel von Ihm, aber hier in der Geschichte kommt er als ein liebenswürdiger und gehorsamer Sohn daher.
Mit seinen ca. 20 Jahren hätter er locker seinem Vater wiederstehen können, als er Ihn gebunden hatte, aber das tat er nicht.
Ganz im gegenteil, er ging wie ein Lamm zu Schlachtbank mit, ganz willig und gehorsam (Gen 22,9).
Seht ihr schon, wie das zusammenpasst?
Seht ihr, wie Jesaja das voraussagte, was Jesus einmal tun wird?
Jesaja 53,7 SLT
Er wurde mißhandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf, wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird, und wie ein Schaf, das verstummt vor seinem Scherer und seinen Mund nicht auftut.
Wie schwer war es, für den Sohn Gottes, den Weg des Leides und des Todes zu gehen (Skala 1-10)?
1000
Im Garten Gethsemane wird es deutlich, wie schwer es Ihm fiel.
Wir kennen seine Furcht und sein Zittern aus dieser Begebenheit.
Aber es war nicht die Angst vor dem körperlichen Tod, es war nicht die Angst vor den Pharisäern oder der Römer.
Es war nicht die Angst, von den Menschen und seinen Jüngern verlassen zu werden.
Es war auch nicht die Angst vor den körperlichen Qualen und den leiblichen Tod.
Nein, es war die Furcht, das Grauen, das Zittern und der Schrecken davor, Gottes Zorn zu spüren und von seinem Vater verlassen zu sein!
Jesus war so bestürtz, dass er zu Boden fiel, sich flach ausstreckte und betete:
Markus 14,36 (SLT)
Abba, Vater! Alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir! Doch nicht, was ich will, sondern was du willst!
Was ist das für ein Kelch, vor dem sich der Sohn so fürchtet?
Es ist der Kelch des Zornes Gottes über deine und meine Sünden!
Dieser Kelch enthält die ganze Wucht und Intensität von Gottes heiligem Zorn, der gegen die gesamte Sünde ausgegossen wird.
Dieser Kelch ist dein Kelch, er ist mein Kelch
Und da, in diesem Garten, kurz vor dem Tod Jesu, schaut er in diesen Kelch gefüllt mit “Feuer, Schwefel und Glutwind”(Ps 11,6) und wird schwach und zitternd… denn er weiß, dass der Vater diesen Kelch für Ihn bestimmt hat.
Wie William Lane anmerkt:
“Jesus betrat den Garten, um vor dem Verrat noch einmal kurze Zeit mit dem Vater Gemeinschaft zu haben; doch vor Ihm öffnete sich nicht der Himmel, sondern die Hölle.”
William Lane
Diese Hölle war so grausam, dass er bei dem Vater nach einem Ausweg suchte: Gibt es eine Alternative, eine Möglichkeit, das zu umgehen?
Aber es kam nur Schweigen aus dem Himmel.
Wieso schwieg der Vater?
“Denn so hat Gott die Welt geliebt...”
Er liebt dich so sehr, dass er auf die Frage seines Sohnes schwieg.
“Doch nicht was ich will, sondern was du willst!”
Jesus kennt seinen Auftrag, und er ist bereit seinem Vater gehorsam zu sein
Er wird diesen Kelch annehmen und ganz austrinken
Und das tat er am Kreuz von Golgatha, auf dem von Gott vorbereiteten Altar für seinen Sohn.
Jesus ruft dir zu: Ich trinke diesen Kelch für dich aus!
Unser Stolz, unsere Sünde und unser Egoismus...
Unser Ungehorsam und unsere Rebellion gegen Gott...
Unsere Begierde und böse Lust...
Bis ans Kreuz musste er dafür gehen und er trank den Kelch bereitwillig aus, für dich!
Was für eine Liebe!
Ich habe keine passenden Worte mehr dafür...
Es gibt aber noch eine Parallele:

Die Zeitspanne

Abraham hatte drei Tage zeit, während welcher er über den Tod seines Sohnes nachdenken konnte (Gen 22,4)
Drei Tage um alles durchzuspielen und Isaak noch zu sehen und zu erleben.
Gott Vater aber bestimmte seinen Sohn als Opfer in einer viel größeren Zeitspanne.
Jesus war das “Lamm, das geschlachtet worden ist, von Grundlegung der Welt an”(Off 13,8)
Lange vor den Propheten, lange vor Abraham, lange vor Noah.
Zu Adam und Eva wurde gesagt, dass ein Same kommen würde, der dem Drachen den Kopf zertreten wird.
Von ewigkeit her waren Vater Sohn und Geist eins.
Wie viel Zeit in Gemeinschaft und Liebe sind da verstrichen?
Aber der Ratschluss der Gottheit stand fest: Der Sohn wird verlassen werden und sterben.
All die Jahrhunderte durch wusste Gott es bereits, und es scheint so, als ob er Abraham einmal nur ansatzweise zeigen wollte, was es heißt wenn Gott seinen Sohn geben wird..
Und so wie Abraham alles für die Opferung vorbereitete, so hat Gott durch die Jahrhunderte hindurch alles für das Erlösungswerk vorbereitet.
Die ganze Geschichte läuft auf diesen einen Punkt hinaus: Das Kreuz.
Der Dreh- und Angelpunkt der Menschheitsgeschichte bzw. Gottes Geschichte.
Alles was passierte, alles was passiert und alles was passieren wird - Das Kreuz ist das Zentrum, Jesus ist das Zentrum.
Gott hat alles vorbereitet.
Es gibt noch eine Parallele:

Der Weg zur Hinrichtungsstätte

Isaak trug das Holz auf den Berg. (Gen 22,6)
Jesus trug das Kreuz, sein eigenes Hinrichtungswerkzeug auf Golgatha. (Zumindest Stückweise)
Sowas passiert nur den übelsten Übeltätern.
Weiter wird gesagt:
“…und sie gingen beide miteinander.”
Abraham, mit dem Messer zu töten und das Feuer zum brennen, ging zusammen mit Isaak in Übereinstimmung auf den Berg.
Gott gab seinen Sohn aus Liebe.
Christus gab sein Leben freiwillig aus Liebe.
Das Erlösungswerk war auch in Übereinstimmung.

Das Binden

Eine weiterer Vergleich ergibt sich auf dem Berg, als der Altar fertig gebaut war. (Gen 22,9)
Isaak wurde von seinem Vater Abraham gebunden.
Jesus wurde weder von den Römern noch von den Juden noch von Satan gebunden… denn er selbst sagt an einer Stelle zu Pilatus:
“Du hättest keine Vollmacht über mich, wenn sie dir nicht von oben her gegeben wäre...” (Joh 19,11)
Der, der Jesus wirklich die “Hände gebunden” hat und ihn den Römern ausgeliefert hat, war sein ewiger Vater.
Es war dein Gott und Vater, sein himmlischer Vater, der Ihn den Menschen überlieferte.
Es war Gott, der es zuließ, dass sein Sohn geschlagen, verhöhnt und ans Kreuz geheftet wird.
Und schaut euch mal weiter an, was den Isaak betrifft:
Er war ganz willig gebunden zu werden. Kein Protest, kein Einwand.
So ging auch Jesus zu seiner Schalchtbank, wie wir es vorhin schon erwähnt hatten.
Jesus sagte einmal über sein Leben:
Johannes 10,18 (NeÜ)
Niemand nimmt es mir, sondern ich gebe es freiwillig her. Ich habe die Macht, es zu geben, und die Macht, es wieder an mich zu nehmen.
Jetzt malt euch mal das Bild aus, wie Isaak da auf dem Altar gebunden wie ein Lamm lag, und Abraham das Messer in die Hand nahm, innerlich aufgewühlt, ein tiefer Schwerz in seinem Gesicht.
Das Messer in der Hand, um sein geliebtes Kind damit den tödlichen Stoß zu geben.
Und jetzt das Spiegelbild unseres himmlischen Vaters, der dabei ist, seinen geliebten Sohn für die ungerechten Menschen dahinzugeben, nur damit er uns zu Gott führe.
“Es ist kein Thema für Worte, sondern für die Empfindungen des Herzens und für die Tränen eurer Seele” - Spurgeon

Der Unterschied

Ab diesem Zeitpunkt beginnt die Geschichte sich zu unterscheiden.
Denn Gott fordert niemals Menschenleben als Opfer.
Ab diesem Zeitpunkt beendet Gott die Prüfung Abrahams und unterbricht ihn.

Isaak und das Widder

Gott unterbricht Ihn und direkt danach bemerkt Abraham, dass direkt in der Nähe ein Widder war, der sich mit seinen Hörnern im Gestrüpp verfangen hatte.
Seht ihr, Isaaks tod hätte keinen Unterschied gemacht für die Sünden der Welt.
Er war nur ein Mensch wie du und ich, befleckt mit der Schuld und Sünde dieser Welt.
Er hätte niemals für uns sterben können, sein Blut hätte nicht gereicht.
Aber, indem Abraham plötzlich diesen Widder sieht, versteht Abraham etwas, was er vorhin schon wage glaubte, als er zu Isaak sagte:
Genesis 22,8 (SLT)
Mein Sohn, Gott wird für ein Lamm zum Brandopfer sorgen!
Und Gott sorgte dafür, dass anstelle von Isaak ein anderer stirbt und Sühnopfer würde.
“Gott wird ersehen”
YHWH-Jireh
Das war einer der neuen Namen Gottes, wie Abraham Ihn zu nennen begann.
Das ist der Name Gottes, der sich in seinem Sohn offenbart hat - “das Lamm, das hinwegnimmt die Sünde der Welt”
Sorge dich nicht, denn Gott sorgt für dich.
Gott hat Fürsorge getroffen, für das, was dem Menschen fehlte.
Isaak war unrein, befelckt, und als Nachkomme Adams ein Erbe der Sünde.
Jesus war rein, mackelos, der Erbsünde nicht teilhaft.
So ist Jesus hier im stellvertretenen Widder wiederzufinden.
Was bedeutet das?
Ernest Gordon war im 2.Weltkrieg ein britischer Gefangener in einem japanischen Gefangenenlager.
In diesem Gefangenenlager wurden Gerätschaften für die japanischen Truppen gebaut.
Die Gefangenen wurden gefoltert, ausgehungert und mussten bis zur Erschöpfung arbeiten.
Fast 16.000 von ihnen starben daran.
Gordon überlebte all das und schrieb ein Buch mit dem Namen “Im Tal des Kwai”
Dieses Buch wurde verfilmt unter dem Namen “Gefangen in der Hölle”
In seinem Buch beschreibt er ein Vorfall, der tief unter die Haut geht.
Am Abend eines jeden Arbeitstages wurden die Werkzeuge gezählt, bevor die Arbeiter in die Quartiere zurückkehren konnten.
Eines Abends behauptete ein Wärter, dass eine Schaufel fehle.
In großer Agression wollte er wissen, welcher Gefangene die Schaufel gestohlen habe.
Der Wärter wurde immer agressiver, paranoider und zorniger und befahl, dass der Schuldige vortreten und seine Strafe empfangen sollte.
Aber keiner rührte sich.
“Alle Sterben!” Schrie der Wärter. “Alle sterben”
Er entsicherte sein Gewehr und zielte auf die Gefangenen.
In diesem Augenblick trat ein Mann hervor, nahm Haltung an und erklärte ruhig: “Ich wars.”
Sofort erschulg der Wärter den Gefangenen.
Nachdem die Freunde seinen leblosen Körper wegtrugen, wurden die Schaufeln nocheinmal gezählt:
Man stellte fest, dass gar keine Schaufel fehlte.
Ernest Gordon, Im Tal des Kwai.
Das ist keine angemessene Illiustration für die Stellvertretung Jesu Christi - es gibt keine angemessene, selbst die Geschichte von Abraham und Isaak sind nur Schatten von dem Wirklichen - das Erlösungswerk Jesu Christi
Anders, als diesen Gefangenen droht uns nicht der Tod eines agressiven Wärters.
Uns droht der gerechte, heftige Zorn des heiligen Gottes.
Anders, als diesen Gefangenen, fehlt jedem von uns die Schaufel, bzw. viel mehr als nur die “Schaufel”.
Wir sind tatsächlich schuldig und verdienen Strafe.
Doch der Unschuldige, Gott der Sohn und Menschensohn, trat vor, um für uns alle zu sterben.
Jesus ist der Stellvertreter für Sünder wie dich und mich.

Schluss

Anteil an Jesu Tod

Ist dieser Jesus auch dein Stellvertreter geworden, lieber Zuhörer?
Hast du schon Anteil an seinem Tod?
Ich hoffe ich konnte dir heute mit meinen schwachen Worten zeigen, dass Gott dich liebt.
Diese Liebe anzunehmen ist nicht schwer.
Schau auf Jesus - Sieh die Liebe des Vaters für dich - lass dich retten von deiner Schuld
Bekenne deine Schuld und lass die Mauern deines Herzens fallen vor der Liebe Gottes
Noch ist es nicht zu spät!
Wenn du beten willst, komme gleich auf mich oder die anderen Brüder zu.
Wenn du umkehren willst zu dem Gott der Liebe, wollen wir gerne helfen.
Manchmal schaut man in einige bekannte Gesichter dieser Versammlung und sieht Verbitterung und Kummer.
Man sieht in Gesichter, die nicht glauben können, dass Gott sie immer noch liebt.
Lieber Bruder, liebe Schwester… Hast du heute nicht gesehen, wie tief Gottes Liebe zu dir ist?
Kehre um zu Gott und bekenne Ihm deine Schuld
Manchmal schaut man auch in bekannte Gesichter, die große Sorgen und Zweifel haben...
Sorgen über das, was morgen kommt.
Sorgen, ob Gott wirklich die Schuld vergibt.
Sorgen und Zweifel, ob Gott wirklich sorgen wird.
Lass mich dir einen Vers geben:
Römer 8,32 SLT
Er, der sogar seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern ihn für uns alle dahingegeben hat, wie sollte er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Egal was kommt.
Wenn die Berge herabstürzen.
Wenn die Sterne herabfallen.
Wenn die Sonne aufhört zu scheinen.
Wenn der Arzt mit der Krebsprognose kommt.
Wenn der Anruf des Arztes kommt, der dein Kind operieren sollte.
Wenn du Gefangen in deinem Kopf bist.
Wenn Menschen dich verlassen und du ganz allein bleibst.
Wenn Geld fehlt und keine Besserung in Aussicht ist.
Wenn Gott seinen eigenen einzigen geliebten Sohn nicht verschont, um dich zu Erlösen, ist alles andere nichtig.
Gott liebt dich.
Amen
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