Drei Dinge braucht der Christ

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Drei Dinge braucht der Christ

Liebe Gemeinde,
Ein untersterblicher Claim der Werbung aus dem Jahr 1967 für einen englischen Pfeifentabak, die von dem berühmten deutschen Humoristen Loriot stammte, war dieser: „Drei Dinge braucht der Mann: Feuer, Pfeife, Stanwell“.
Irgendwie ist diese Werbung bei mir mein ganzes Leben lang hängen geblieben. Und ich sehe das mir auch noch heute ab und zu z.B. bei YouTube gern an. Deswegen bin ich aber kein Pfeifenraucher geworden. Vielleicht können sich die älteren auch noch daran erinnern. Diese Fernsehwerbung sagt uns ganz klar, und Loriot machte es mit seiner Grafik deutlich, was ein Mann braucht. Ob das so ist, sei einmal dahingestellt. Denn Rauchen ist ja mittlerweile nicht mehr so gesellschaftsfähig.
In Anlehnung daran sage ich aber heute in unserer Johannisandacht, was man als Christ braucht: Drei Dinge braucht ein Christ: Glaube, Taufe, Heiligen Geist.
Vielleicht fragt jetzt mancher von euch , wie ich zu dieser Aussage komme – und was das ganze überhaupt mit dem heutigen Johannistag zu tun hat.
Der Johannistag ist doch irgend so ein Tag, an welchem wir so schön hier in der Natur sitzen, den Klang der Natur und die Stimmen der Vögel hören, die Natur Revue passieren lassen. Natürlich könnte ich euch heute euch eine Predigt über die wunderschöne Schöpfung Gottes halten. Die Bibel hat dazu auch viele schöne exte dazu Und vielleicht wäre es auch angebracht.
Aber dieser Tag heißt Johannistag und will uns an Johannes den Täufer erinnern. Von seiner Geburt haben wir ja gerade in der Evangelienlesung gehört. Und in den anderen Texten der Evangelien lesen wir von ihm als der, der ein Wegbereiter sein will, ein Wegbereiter für den Messias. Er will Wegbereiter sein hin zu Jesus Christus.
Wer von euch hat schon einmal in seinen Hof oder seinem Garten oder auch anderswo einen Weg selbst oder mitgebaut? Einen richtig guten Weg zu bauen, das ist gar nicht so einfach. Das bedarf einer guten Planung und Vorbereitung und einer exakten Ausführung. Denn nur so kann ein Weg dann auch richtig belastbar sein. Wenn man das nicht macht, kann der Weg durch die Last zerstört werden.
So verstand sich Johannes als Wegbereiter hin zu Jesus Christus als Messias. Für Johannes war die Berufung in seinem Leben klar - Wegbereiter des Messias. Auch seine eigenen Jünger und andere Menschen führte er letztlich hin zum Glauben an den Messias Jesus, besonders als er dann im Gefängnis saß und seine Situation aussichtslos war. Johannes verstand sich als Glaubenswegbauer. Er wollte die Menschen zu Jesus Christus führen.
So ist es dann passiert, dass Paulus auf seiner Missionsreise auch in Ephesus ankam und dort Menschen fand, die durch das Wirken von Johannes des Täufers zum Glauben an Jesus Christus fanden. Darauf konnte er aufbauen. Aber es fehlte dennoch ein letzter Punkt: Gottes Heiliger Geist.
Wir lesen dazu aus der Apostelgeschichte 19,1-7:
Acts 19:1–7 BasisBibel AT/NT
1 Während Apollos in Korinth war, zog Paulus über das Hochland zum Meer hinunter nach Ephesus. Dort traf er auf einige Jünger des Johannes. 2 Die fragte er: »Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, als ihr zum Glauben gekommen seid?« Sie antworteten: »Wir haben noch nicht einmal gehört, dass es einen Heiligen Geist gibt.« 3 Paulus fragte weiter: »Was für eine Taufe habt ihr denn empfangen?« Sie erwiderten: »Die Taufe durch Johannes.« 4 Da erklärte ihnen Paulus: »Bei der Taufe des Johannes ging es darum, sein Leben zu ändern. Zugleich hat Johannes dem ganzen Volk gesagt, sie sollen an den glauben, der nach ihm kommt. Das heißt: Sie sollten an Jesus glauben.« 5 Als die Jünger des Johannes das hörten, ließen sie sich im Namen von Jesus, dem Herrn, taufen. 6 Dann legte Paulus ihnen die Hände auf, und der Heilige Geist kam auf sie. Sie redeten in fremden Sprachen und mit prophetischen Worten. 7 Es waren etwa zwölf Männer.
Ich muss euch sagen in diesen 7 Versen steckt ungeheuer viel Sprengkraft – die Frage nach dem richtigen Glauben – die Frage nach der richtigen Taufe - die Frage nach dem Heiligen Geist.
Menschen waren durch Johannes den Täufer zum Glauben an den Messias Jesus Christus gekommen und sie leben diesen Glauben.
Bei Lukas können wir von Johannes lesen:
Luke 3:3–4 BasisBibel AT/NT
3 Nun zog er durch die ganze Gegend am Jordan und verkündete den Menschen: »Lasst euch taufen und ändert euer Leben! Gott will euch eure Schuld vergeben.« 4 So steht es im Buch des Propheten Jesaja: »Eine Stimme ruft in der Wüste: ›Macht den Weg bereit für den Herrn, ebnet ihm die Straße.
Das haben auch diese 12 Männer aus Ephesus getan. Sie nahmen diese Botschaft ernst und lebten auch nach ihr. Ja sie vertrauten auf den Messias Jesus Christus. Dennoch wir merken schon, dass das nicht alles ist, sondern hier noch vieles und entscheidendes fehlte. Es ist so, als wenn Du Christ geworden bist, weil Du erkannt hast, dass Jesus für deine Sünden gestorben ist. Aber Du dich trotzdem noch bemühst aus der eigenen Anstrengung heraus, vor Gott als ein gerechter Mensch zu erscheinen. Jesus ist für meine Sünden gestorben - aber ich muss dennoch etwas tun und ein gutes und gottwohlgefälliges Leben leben, damit er mir vergibt. Eigentlich etwas, was sich widerspricht.
Und da kommt nun entscheidende Frage des Paulus. Vielleicht eine Frage, die in manchen Frommen Unwohlsein erzeugt, aber es ist auch eine Frage, die gilt auch noch heute: »Hast Du den Heiligen Geist empfangen, als Du zum Glauben gekommen bist?«
Das haben die zwölf Männer nun gleich gar nicht verstanden. Ja sie haben nur Bahnhof verstanden. Und die nächste Frage nach der Taufe konnten sie wenigsten beantworten. Da waren sie fast ein wenig stolz. Sie waren noch alle von Johannes dem Täufer getauft worden. Aber komisch, das gefiel dem Apostel auch nicht so richtig.
Dabei war das doch schon richtig radikal, diese Taufe des Johannes. Damals musste ein Heide, der zum Judentum konvertieren wollte, sich mit Wasser taufen lassen, zum Zeichen, dass hier jemand, der rituell unrein war, ins Volk Gottes aufgenommen wurde. Doch Johannes verlangte, dass alle sich taufen ließen, auch die Juden, um sich auf den Messias vorzubereiten. Womit er nicht weniger sagte, als dass alle Menschen unrein und Gottes unwürdig waren. Es war ein mutiger Akt, dies in aller Öffentlichkeit zu sagen.
Was ist denn nun der Unterschied bei der Taufe des Johannes und der Taufe Jesu?
Die Taufe des Johannes war eine Busstaufe, eine Taufe zur Vergebung der Sünden.
Die Taufe des Johannes ist ein Name für die christliche Wassertaufe ohne den Heiligen Geist.
In gewissem Sinne war die Taufe des Johannes die Taufe für eine moralische Besserung.
Es ist letztlich so, dass man mit dieser Taufe ein besseres Bad getan hat. So ungefähr wie: Nächste Woche musst du aber wiederkommen, damit die Sünden dieser Woche abgespült werden.
Doch die Taufe nach Jesus Christus eben ist mehr – die Taufe zum neuen Leben mit und durch Jesus Christus.
Die Taufe im Namen von Jesus Christus ist eine Taufe in den Tod und die Auferstehung Christi. Es ist ein Sterben unserer Selbstbestimmung und ein Leben für Gott.
Mit der Taufe im Namen von Jesus Christus erkennen wir an, dass wir aus uns selbst nichts tun können, um unser Leben zu verändern und zu Gott zu kommen.
Die Taufe im Namen von Jesus Christus ist ein einmaliger Akt, immer und ewig gültig ist und nicht mehr wiederholt werden muss. Sie gilt allezeit.
Wir sind bereit, als Sünder in der Gegenwart Gottes zu stehen, und wollen uns nicht mehr selbst behaupten, sondern nur noch auf Gottes Liebe und Vergebung zählen, und sonst nichts mehr.
Damit ändert sich das geistliche Zentrum unseres Lebens. Unser von uns selbst selbstgesteuertes Bemühen nach Wohlgefallen bei Gott bestimmt nicht mehr unser menschliches Sein, sondern die uns allein von Gott gegebene Gnade!
Und nun noch einmal die Frage an jeden von uns:
»Hast Du den Heiligen Geist empfangen, als Du zum Glauben gekommen bist?«
Das ist die Schlüsselfrage unseres Predigttextes heute - auch an uns.
Denn dieser Heilige Geist ist es, der den Glauben in uns wirkt. Er ist es, der uns unseren Glauben an Jesus Christus leben lässt. Er ist es, der uns mit Gott reden lässt, ob im Gebet oder in „geistgewirkten“ Sprachen“. Er ist es, der uns von Gott reden, ob in lehrhaften oder in prophetischen Aussagen.
Drei Dinge braucht ein Christ:
Glaube, Taufe, Heiligen Geist!
Und dann heiß es am Ende: „Welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“
Amen.
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