Kampf: Dein Wille geschehe
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Kampf: Dein Wille geschehe
Predigt – EGK – 12. Juni 2022
Einleitung
Dein Wille geschehe!
In unserer Predigtserie über das Unser Vater sind wir bereits in der vierten Predigt.
«Dein Wille geschehe!», also Gottes Wille, dies ist gar nicht so einfach.
Vor allem nicht, da der Wille Gottes auf den freien Willen des Menschen trifft.
Beim Menschen ist dies nicht ganz einfach:
Ein starker Wille: Man beugt sich nicht einfach der Mehrheitsmeinung. Man hat seine eigene Meinung.
Ein starker Wille: Kann auch Sturheit sein. Man ist unbeweglich.
Vieles ist klar:
Zur Willensfreiheit gehört die Möglichkeiten aus verschiedenen Wahlmöglichkeiten eine bewusste Entscheidung zu treffe
Banal ausgedrückt: Kaufe ich die normalen Spaghetti oder die Vollkorn-Spaghetti?
Freie Wille bedeutet die Freiheit der Wahl.
Stimmen die Aussagen:
«Wahlfreiheit ist eine gute Sache, je mehr wir davon haben, desto glücklicher sind wir.»
«Autorität ist von Natur aus verdächtig. Niemand sollte das Recht haben, anderen vorzuschreiben, was sie denken oder wie sie sich verhalten sollen.»
Stimmt dies?
Sind wir umso glücklicher sind, je freier wir selbst entscheiden können, was richtig oder falsch ist?
Sind wir umso glücklicher sind, wenn niemand uns vorschreibt, wie wir unser Leben zu leben haben?
Auch die Freiheit:
Will ich an einen übernatürlichen Gott glauben?
Will ich Jesus Christus nachfolgen?
Diese Freiheit findet sich bereits zu Beginn der Bibel:
Das erste Menschenpaar kann sich entscheiden: Wollen wir Gott vertrauen oder der Schlange (dem Teufel)?
Gott schenkt dem Menschen einen freien Willen. Dies ist ein Wesenszug Gottes: Er lässt uns die Wahl.
Selbst wenn du Jesus nachfolgst, hast du immer noch einen freien Willen.
Martin Luther hat dies genial ausgedrückt:
Ein Christenmensch ist ein freier Herr über alle Dinge und niemand untertan.
Ein Christenmensch ist ein dienstbarer Knecht aller Dinge und jedermann untertan.
Dies ist das Spannungsfeld, in dem wir leben. Da sind manchmal Kräfte da, die fordern uns heraus.
Paulus drückt es so aus – Römer 7,19:
Ich tue nicht das, was ich eigentlich will – das Gute. Sondern ich tue das, was ich nicht will – das Böse.
Бо я не роблю те добро, яке я хочу робити, а чиню зло, якого чинити не хочу.
Christen können Böses tun. Und manchmal tut man Böses, obwohl man es nicht will. Dann braucht es Umkehr, Busse, Sündenbekenntnis.
Das Bekenntnis: Dein Wille geschehe!
Auch in schwierigen Lebenssituationen:
- die erleben alle unsere Flüchtlinge aus der Ukraine
- die erleben wir in den letzten Jahren auch in der Schweiz
- vielleicht auch in deinem persönlichen Leben.
Etwas unverstellbares ist in die Brüche gegangen.
Bei solchen Ereignissen trifft es oft unseren Wert als Person.
Du fühlst dich wertlos.
«Ja, Menschen haben mich vergessen.»
«Gott hat mich auch noch vergessen!»
Es gibt Situationen im Leben, das schreist du vielleicht:
«Gott, was willst du von mir! Ich verstehe dich nicht! Was willst du?»
Es gibt immer wieder Situationen, die wir nicht erklären können. Die an uns nagen.
Wie kann geschehen, was Gott will?
Wie ist denn dies mit dem freien Willen?
Trage ich dann meine ganze Mündigkeit, den freien Willen, zu Grabe, wenn ich so bete?
Ein kurzes Nachdenken hilft:
Jedes Mal, wenn du zum himmlischen Vater betest: «Dein Wille geschehe», trittst du gegen unsere Kultur an.
Jedes Mal, wenn du zum himmlischen Vater betest: «Dein Wille geschehe», trittst du gegen die Gottlosigkeit an.
C.S. Lewis (1898-1963), ein irischer Schriftsteller (einer der grössten Apologeten des christlichen Glaubens) im 20. Jahrhundert, schrieb:
Am Ende gibt es nur zwei Arten von Menschen: die, die zu Gott sagen: «Dein Wille geschehe!» und die, zu denen Gott am Ende sagt: «Dein Wille geschehe!»
Was bedeutet dies «Dein Wille geschehe»?
In unserer Predigtreihe zum Unser Vater nehmen wir jeden Sonntag eine Aussage aus diesem Gebet.
Dann gehen zu einer anderen Stelle in der Bibel, die uns hilft, diesen bestimmten Satz zu verstehen.
Wir legen die Bibel mit der Bibel aus.
Heute betrachten wir die einzige Aussage aus dem Unser Vater, die Jesus selbst auch gebetet hat – in seiner grössten Not.
Textlesung mit Audio: Matthäus 6,10b; Matthäus 26,36-46
Matthäus 6,10b
dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden!
Нехай буде воля Твоя, як на Землі, так і на Небі.
Matthäus 26,36-46
36 Dann kommt Jesus mit ihnen an ein Gut, genannt Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzt euch hier, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe!
Тоді Ісус пішов з ними до місцини, що звалася Ґефсиманією і сказав учням Своїм: “Посидьте тут, поки Я піду туди і помолюсь”.
37 Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit und fing an, betrübt und geängstigt zu werden.
Узяв Він з собою Петра й двох синів Зеведеєвих і засумував-зажурився, мовлячи:
38 Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir!
“Душа Моя сповнена смертельної скорботи. Зостаньтесь тут і попильнуйте зі Мною”.
39 Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht und betete und sprach: Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber! Doch nicht wie ich will, sondern wie du ⟨willst⟩*.
І відійшовши трохи вбік, Він упав долілиць і почав молитися: “Отче Мій, якщо це можливо, хай обмине ця чаша страждань Мене. Але хай збудеться не те, чого Я хочу, а те, чого Ти бажаєш”.
40 Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde konntet ihr mit mir wachen?
Повернувшись до Своїх учнів, Він побачив, що вони сплять, і звернувся до Петра: “Отже, і однієї години ви не змогли не спати.
41 Wacht und betet, damit ihr nicht in Versuchung kommt! Der Geist zwar ist willig, das Fleisch aber schwach.
Не спіть і моліться, щоб не піддатися спокусам, бо дух ваш прагне, а тіло — немічне”.
42 Wiederum, zum zweiten Mal, ging er hin und betete und sprach: Mein Vater, wenn dieser ⟨Kelch⟩ nicht vorübergehen kann, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!
І знову Ісус відійшов убік і почав молитися: “Якщо ж не обмине ця чаша страждань Мене, якщо доведеться Мені пити з неї, то нехай збудеться воля Твоя!”
43 Und als er kam, fand er sie wieder schlafend, denn ihre Augen waren beschwert.
Коли Він повернувся до учнів, то знову побачив, що вони сплять, бо повіки їм поважчали.
44 Und er ließ sie, ging wieder hin, betete zum dritten Mal und sprach wieder dasselbe Wort.
Він залишив їх утретє і знову пішов молитися, промовляючи ті ж самі слова.
45 Dann kommt er zu den Jüngern und spricht zu ihnen: So schlaft denn fort und ruht aus! Siehe, die Stunde ist nahe gekommen, und der Sohn des Menschen wird in Sünderhände überliefert.
Коли знову прийшов Він до Своїх учнів, то мовив: “Ви все ще спите й спочиваєте! Слухайте! Час прийшов, і Сина Людського віддадуть до рук грішників.
46 Steht auf, lasst uns gehen! Siehe, nahe ist gekommen, der mich überliefert.
Вставайте й ходімо! Он гляньте: той, хто зрадить Мене, уже прийшов!”
Kampf: Dein Wille geschehe.
I. Ein Bekenntnis im Ausnahmezustand.
Teilziel Nr. 1: Die Teilnehmer erkennen, dass vor allem in schwierigen Situationen dieses Gebet eine Hilfe ist. Sie beginnen es zu beten, damit ihr Leben auch in schwierigen Zeiten auf Gottes Ziele ausgerichtet bleibt.
Biblischer Text: Matthäus 26,36-39
Wenn alles rund läuft, keine grossen Entscheidungen anstehen, kann man gut beten «Dein Wille geschehe!»
Bei Christus herrscht der Ausnahmezustand. Es ist der Donnerstag vor Karfreitag.
Soeben hat er das Abendmahl mit seinen Jüngern gefeiert.
Er weiss, was auf ihn zukommt - Matthäus 26,36:
Dann kommt Jesus mit ihnen an ein Gut, genannt Gethsemane, und er spricht zu den Jüngern: Setzt euch hier, bis ich hingegangen bin und dort gebetet habe!
Тоді Ісус пішов з ними до місцини, що звалася Ґефсиманією і сказав учням Своїм: “Посидьте тут, поки Я піду туди і помолюсь”.
Matthäus 26,37:
Und er nahm den Petrus und die zwei Söhne des Zebedäus mit und fing an, betrübt und geängstigt zu werden.
Узяв Він з собою Петра й двох синів Зеведеєвих і засумував-зажурився, мовлячи:
Matthäus 26,38:
Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir!
“Душа Моя сповнена смертельної скорботи. Зостаньтесь тут і попильнуйте зі Мною”.
Matthäus 26,39a:
Und er ging ein wenig weiter und fiel auf sein Angesicht…
І відійшовши трохи вбік, Він упав долілиць
Was ist hier los?
Jesus ist betrübt, geängstigt.
Es geht ihm miserabel.
Matthäus 26,38b (BasisBibel):
»Ich bin verzweifelt und voller Todesangst.»
»Душа Моя сповнена смертельної скорботи.»
Dreimal betet Jesus im Stil:
«Vater im Himmel! Schenke einen anderen Weg, eine andere Möglichkeit!»
Im Gegensatz zu vielen Berichten von christlichen Märtyrern, die sehr gefasst in den Tod gingen.
Stephanus, der erste Märtyrer der Christenheit, hatte mehr inneren Frieden als Jesus.
Dies kannst du in der Apostelgeschichte nachlesen.[1]
Jesus betet dreimal:
«Vater im Himmel! Ich will das nicht tun. Gibt es einen Ausweg aus dieser Sache?»
Warum?
Klar ist: Jesus wird nicht überraschtvon seinem Tod. In den Evangelien wird berichtet, wie Christus immer wieder über seinen bevorstehenden Tod spricht.
Weshalb kämpfte er derart mit Gottes Willen?
Warum ist Jesus Christus nicht so gefasst wie viele seiner Anhänger, die später auch den Märtyrertod erleiden werden?
Was ist das Besondere an seinem Tod?
Matthäus 26,39c:
Mein Vater, wenn es möglich ist, so gehe dieser Kelch an mir vorüber!
Отче Мій, якщо це можливо, хай обмине ця чаша страждань Мене.
Der Kelch. In der Antike bedeutet der Begriff «Kelch» Folter.
Sokrates wurde zum Tode verurteilt. Wie ist er gestorben? Er muss den Kelch trinken, den Becher mit Gift.
Im Alten Testament: Wenn die Propheten über den Kelch reden, meinen sie Gottes gerichtliche Strafe. Es geht um den Zorn Gottes.
Jesus hat Furcht vor dem was er am Kreuz erfahren wird: die Verlassenheit, die Ablehnung, den Rückzug Gottes.
Keiner der christlichen Märtyrer hat je einen solchen Tod erlebt.
Jesus Christus spürt die Abwesenheit Gottes.
Er bekommt einen Vorgeschmack auf das, was ihn am Kreuz erwarten wird:
Die Erfahrung der Hölle, die Erfahrung der ewigen Verlassenheit, der ewigen Trennung von Gott.
Wir sind für die Gegenwart Gottes geschaffen.
Jesus Christus erst recht. Er ist die zweite Person des dreieinigen Gottes.
All diese nimmt er auf sich, damit du diese Verlassenheit nicht erfahren musst.
Heilsweg: Busse, Glaube, Taufe, Geistesempfang.
Dein Wille geschehe ist ein Bekenntnis im Ausnahmezustand.
Dein Wille geschehe ist sein Bekenntnis der Liebe im Ausnahmezustand.
Kampf: Dein Wille geschehe
II. Ein fröhliches Bekenntnis um mutig zu Handeln.
Teilziel Nr. 2: Die Hörer erkennen, dass Gottes Wille grösstenteils in der Bibel offenbart ist, aber dass sie auch nicht alles verstehen können. Sie werden ermutigt, fröhlich innerhalb Gottes Willen ihre Entscheidungen zu treffen.
Biblischer Text: Matthäus 6,10; Psalm 115,3; Römer 12,2
«Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden!«
Gemeint ist:
»Dein Wille geschehe auf der Erde' so wie er selbstverständlich im Himmel geschieht.»
Es heisst nicht - und das ist wichtig: »Zeige uns deinen Willen!«
Weshalb nicht?
Was ist denn Gottes Wille? Dies wurde immer wieder diskutiert. Drei Bereiche gilt es zu beachten:
Erstens: Der souveräne Wille Gottes
Gott ist der Allmächtige, dem sich nichts und niemand widersetzen kann und der keinem zur Rechenschaft verpflichtet ist.
Psalm 115,3:
Unser Gott herrscht doch im Himmel! Alles, was ihm gefällt, das tut er auch.
А наш Бог — на небесах, вгорі! Він здійснив на небі й на землі все, що забажав.
Diese und viele andere Stellen der Bibel besagen, dass Gott der Herr ist und über das Universum regiert, wie das seinem weisen Ratschluss entspricht.
Es gibt nichts, was ausserhalb seines Willens geschieht.
Dieser souveräne Wille bleibt uns gewöhnlich verborgen und meistens verstehen wir ihn auch nicht
Zweitens: Der ethische Wille Gottes
Der ethische Wille Gottes richtet sich an jeden Christen. Er findet sich in vielen biblischen Ermahnungen, besonders auch in den Briefen des Neuen Testaments.
Der Vater will, dass wir uns zunächst nach dem richten, was er uns in der Bibel aufschreiben liess.
Niemand sollte denken, dass Gott ihm persönliche Führungen schenkt und bei Entscheidungen hilft, wenn er nicht mit Hilfe des Herrn das tut, was Gott schon längst klar gesagt hat.
Drittens: Der lenkende Wille Gottes
Dies sind die Dinge, die nicht in der Bibel enthalten sind. Da gibt es ganz viele.
Prüfkriterium ist:
Es muss etwas Gutes sein, es muss Gott gefallen, jedenfalls soweit wir das beurteilen können.
Letztlich bleibt es immer unsere persönliche Entscheidung, die wir in der Verantwortung vor dem Allmächtigen treffen.
In der Partnerwahl lässt Gott uns sehr viel Freiheit.
Römer 12,2:
Und seid nicht gleichförmig dieser Welt, sondern werdet verwandelt durch die Erneuerung des Sinnes, dass ihr prüft, was der Wille Gottes ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.
І не підкоряйтеся світу цьому. Краще хай ваш розум зміниться і відновиться, щоби змогли ви пізнати й прийняти волю Божу, щоб збагнули ви, що є добре, бажане Богу й досконале.
Es kann niemals etwas Gottes Wille sein, was der Bibel widerspricht.
Es gibt keine persönliche Führung gegen Gottes Wort.
«Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden!«
Es geht nur, wenn wir die Bibel kennen.
Bibel lesen – in den Gottesdienst nehmen…
«Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden!«
Ich wiederhole: Es heisst nicht - und das ist wichtig: »Zeige uns deinen Willen!«
Weil er will, dass wir im Rahmen der Bibel Entscheidungen treffen.
Deshalb gibt es nicht auf alles eine Antwort.
Er nimmt uns nicht die Verantwortung ab Entscheidungen zu treffen.
Man weiss nie, wie es rauskommt. Es kann immer auch schief gehen.
»Zeige mir deinen Willen, damit ich sicher sein kann - ob ich diesen Beruf wählen soll, eine Aufgabe in der Gemeinde übernehmen, in die Mission gehen soll.»
«Herr, zeige mir, ob das die Frau oder der Mann meines Lebens ist. Wenn Du es mir nicht zeigst, mache ich nichts. Die Verantwortung kann ich allein nicht tragen.»
So eben nicht!
«Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden!«
So zu beten, fördert mutiges Handeln.
Fröhlich, mutig, überzeugt, glaubend beten wir möglichst jeden Tag: »Dein Wille geschehe!«
in allem, was wir wollen und planen, darum auch tun.
Es gehört zu uns Menschen als Geschöpfen Gottes, dass wir wollen und planen. Darin besteht doch ein Teil dessen, was es heisst, ein Mensch zu sein:
Wollen, planen und entscheiden.
»In all unserem Wollen und Planen und Handeln geschehe, was Du willst!»
Vater im Himmel, dafür danken wir dir.
Wir sollen planen und entscheiden - aber nicht ohne IHN.
Wir vertrauen dir, dass Du inmitten unseres Wollens und Planens und Entscheidens dabei bist, uns führst und leitest.
»In all unserem Wollen und Planen und Handeln geschehe, was Du willst!»
Kampf: Dein Wille geschehe
III. Ein Bekenntnis, um Glauben zu wachsen.
Teilziel Nr. 3: Die Teilnehmer wenden ihren Blick auf Christus und beginnen überzeugt «Dein Wille» geschehe zu beten.
Biblischer Text:
Jesus Christus ist das Vorbild für Gehorsam, Vertrauen, Ausdauer.
Gehorsam: Jesus ist allein im Garten Gethsemane. Lohnt es sich für ihn Gott zu vertrauen? Niemand sieht, was er tut. Er hätte die Übung auch abbrechen können.
Es wird in den nächsten Stunden nichts Gutes für ihn herauskommen, nur Schwierigkeiten. Folter, Leiden, Ablehnung, Trennung Gott, das Tragen der Schuld der gesamten Menschheit. Einfach zu viel.
Jesus ist im Dunkeln derselbe wie im Licht.
Er ist auch dann treu, wenn es niemand sieht.
Christus lebt Gottes Willen, auch wenn es ihm Nachteile bringt. Dies ist Gehorsam.
Durch seinen Gehorsam, werden gerettet.
Zweitens ist er auch ein Vorbild für Vertrauen.
Jesus Christus vertraut auf den himmlischen Vater.
Er ist emotional, realistisch, kein fröhliches Gesicht auf.
Er ist ehrlich, schüttet sein Herz aus.
«Es ist schwierig, es ist hart, aber «Dein Wille geschehe!».
Er vertraut auf den Vater, obwohl er selbst einen anderen Weg gehen würde. Gehorsam hat mit Vertrauen zu tun.
Dies sehen wir beim ersten Menschenpaar. Sie vertrauen der Schlange mehr als ihrem Schöpfer.
Elisabeth Elliot. Sie wurde 1926 geboren.
Die Elliots arbeiten 1955 als Missionare in Ecuador.
Im Januar 1956 werden ihr Ehemann und vier weitere Missionare von einer Gruppe Huaorani-Indianern getötet.
Elisabeth Elliot beschreibt, dass sie Gott trotz des Leides vertraut.
Sie schreibt:
»Ich entthrone Gott in meinem Herzen, wenn ich verlange, dass er so handelt, wie es meiner Vorstellung von Gerechtigkeit entspricht.»
«Gott ist Gott. Wenn er Gott ist, ist er es wert, dass ich ihn anbete und ihm diene. Ich werde nirgendwo anders Ruhe finden als in seinem Willen, und dieser Wille ist unendlich, unermesslich, unaussprechlich jenseits meiner grössten Vorstellungen von dem, was er vorhat.»
Vertrauen. In grosser Not zu sagen: Dein Wille geschehe!
Jesus Christus vertraut, auch wenn er nicht alles versteht.
Gehorsam, Vertrauen, Ausdauer.
«Dein Wille geschehe!» bedeutet: «Ich werde Gott gehorchen, ob es mir gefällt oder nicht, egal unter welchen Umständen, egal mit welchen Konsequenzen.»
Es bedeutet auch:
«Ich werde dem himmlischen Vater vertrauen, egal ob ich es verstehe oder nicht. Ich werde ehrlich sein. Ich werde schreien, weinen. Ich werde nicht versuchen, zu verdrängen oder zu verstecken oder schönzureden, wie schrecklich ich mich gerade fühle.»
Gott ist Gott.
Wie kannst du lernen, Jesus auf diese Weise zu vertrauen?
Du vertraust Menschen besser, wenn du weisst, dass sie dich von ganzem Herzen lieben, dass sie alles für dich tun würden
Jesus tut genau dies.
Dann kannst vielleicht beten «Dein Wille geschehe!»
Dies vielleicht sogar zu schreien.
In den Psalmen steht oft.
«Warum tust du das, Gott? Wie kann das sein?»
Am Ende des Psalms steht oft: «Aber dein Wille geschehe.»
So kannst du auch:
«Lass dieses Leiden an mir vorübergehen» und «Dein Wille geschehe».
Dies macht genau Jesus.
Aus Liebe zu dir!
Niemand hat dich je so geliebt.
So eine Liebe hat es in der Geschichte der Welt noch nie gegeben.
Vielleicht denkst du: «Ich bin diese Liebe nicht wert. Ich bin zu wenig gut. Ich werde Jesus enttäuschen.»
Jesus bittet seine Jünger ihm zu helfen – Matthäus 26,38:
Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod. Bleibt hier und wacht mit mir!
Душа Моя сповнена смертельної скорботи. Зостаньтесь тут і попильнуйте зі Мною.
Matthäus 26,40:
Und er kommt zu den Jüngern und findet sie schlafend; und er spricht zu Petrus: Also nicht eine Stunde konntet ihr mit mir wachen?
Повернувшись до Своїх учнів, Він побачив, що вони сплять, і звернувся до Петра: Отже, і однієї години ви не змогли не спати.
Wen repräsentieren sie? Dich und mich.
Sagt Jesus Christus:
«Der Deal ist geplatzt. Ich bin bereit, für dich zu sterben. Ich bin bereit, dir deine Sünden abzunehmen und dich für immer im Himmel leben zu lassen. Bleib nur bitte mit mir wach.»
Sie schlafen in der Stunde seiner grössten Not ein, trotzdem liebt er sie.
Es gibt nichts, was du tun kannst, um Gottes Liebe zu dir zu mindern.
Es gibt nichts, was du tun kannst, was die Liebe Jesu Christi nicht ertragen kann.
Sie hat bereits alles für dich ertragen.
Was glaubst du, was du tun könntest, damit er dich loslässt?
Wenn du jetzt betest:
«Dein Wille geschehe», und dabei an das denkst, was er getan hat, wird dich das mehr und mehr zu einem neuen Menschen machen.
Einem Menschen mit Ausdauer, Vertrauen, Gelassenheit, Demut, Liebe.
«Dein Wille geschehe» bedeutet:
«Ich werde dir gehorchen, auch wenn ich nicht mit dem übereinstimme, was du in deinem Wort gesagt hast, und zweitens werde ich dir vertrauen, auch wenn ich nicht verstehe, was du mir in mein Leben geschickt hast.»
Du brauchst Jesus vor Augen, wenn du betest dein Wille geschehe!
Wenn du ihn nicht ansiehst, wenn du sagst: «Dein Wille geschehe», wirst du nur nachtragend.
C.S. Lewis (1898-1963), ein irischer Schriftsteller (einer der grössten Apologeten des christlichen Glaubens) im 20. Jahrhundert, schrieb:
Am Ende gibt es nur zwei Arten von Menschen: die, die zu Gott sagen: «Dein Wille geschehe!» und die, zu denen Gott am Ende sagt: «Dein Wille geschehe!»
Was ist dein Fazit?
Quellen
Was ist Gottes Wille? | Bibelbund [Stand: 10. Juni 2022]
Timothy J. Keller, „Struggle: Thy Will Be Done“, in The Timothy Keller Sermon Archive, 2014–2015 (New York: Redeemer Presbyterian Church, 2014), Mt 26,36–46.
[1] Apg 7,54-60