Predigt (unbenannt) (5)
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Predigt - Joh 17 - Einheit in Christus
Guten Morgen zusammen. Ich freue mich heute Morgen mit euch diesen Gottesdienst feiern zu dürfen. Danke euch für das sympathische Vorspiel. Da sollte doch Einheit unter den Christen sein oder? Aber was ist es denn was uns vereint? Was macht die christliche Gemeinschaft anders? Heute ist unser Praktikantengottesdienst. Und auch wir Praktikanten, unser Jahrgang 2021, wir müssen auch immer wieder verstehen was uns vereint.
Nun, wir sind alle hier in Brake, das vereint uns schonmal. Zudem sind wir alle Praktikanten. Wir sind in einem Jahrgang. Wir sind Jung - zumindest die meisten. Wir studieren Gottes Wort. Und ja…
Schlagt schonmal Johannes 17 auf.
Wenn ich über Einheit nachdenke, muss ich sagen das ich Einheit sehr gut finde. Ich durfte vier Jahre lang American Football spielen und das was mich an diesem Sport bis heute begeistert, ist die Einheit die im Team herrschen muss, um Erfolgreich zu sein. Als Einzelgänger hat man im Football keine Chance! Nur im Team als Einheit kann man den Gegner besiegen. Man muss sich aufeinander verlassen können und seine Rolle im Team wahrnehmen. Jeder muss die Strategie des Teams kennen und verinnerlicht haben. Wenn einer nicht seine Rolle wahrnimmt, kollabiert das ganze Team recht schnell und man verliert das Spiel haushoch.
Da wo Einheit und Zusammenhalt herrscht fühlen wir uns wohl. Jedoch ist die Einheit etwas womit wir uns als Menschen auch sehr schwer tun. Und so kommt es recht schnell das jeder dann doch das tut was ihm gefällt. Und so herrscht plötzlich Zwiespalt und Uneinigkeit.
In Deutschland haben wir sogar den Tag der deutschen Einheit. Wir feiern die Vereinigung von Ost- und Westdeutschland. Wir sind ein vereintes Deutschland, ein Volk.
Doch auch Deutschland tut sich mit der Einheit schwer und so entstehen eben auch hier Spaltungen. Überall wird von Einheit gesprochen. One World, Einheit im Westen usw.
Doch gibt es überhaupt Einheit in dieser Welt?
J.C. Ryle meint das die Einheit die nicht in der Wahrheit gegründet ist, die Einheit der Hölle ist. - Was meint er damit und hat er mit dieser Aussage recht?
Die Einheit in der Welt
Zunächst möchte ich mit euch die Einheit in der Welt betrachten.
Um nun die Einheit in der Welt zu verstehen, müssen wir zunächst verstehen wer die Welt ist.
Wenn ich Jesus in der Bibel beobachte, stelle ich fest, dass er in seinem Reden eine klare Linie zwischen „der Welt“ und seinen Jüngern zieht.
Er spricht in den Evangelien von den Kindern des Lichts und den Kindern der Finsternis, von den Kindern Gottes und denen die den Teufel zum Vater haben. Von denen, welche ihm gehören und denen welche nicht von Gott sind.
Das können wir auch in Johannes 17 beobachten.
In Vers 9 bittet Jesus für seine Jünger und sagt auch klar, dass er nicht für die Welt bittet.
In Vers 25 sagt er das die Welt Gott nicht erkannt hat.
Wenn wir das so betrachten können wir sagen das die Welt also Menschen sind welche nicht zu Christus gehören.
In Vers 14 sagt Jesus: „Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin.“
Die einen glauben also dem Wort - das Christus von Gott gesandt ist. Die anderen glauben nicht.
Die Welt glaubt nicht, sie hasst Christen, sie hasst Christus. - wie Saulus. Und hier ist sich die Welt auch einig, in der Ablehnung gegenüber Christus.
Die Einheit der Welt liegt in ihrer Sündhaftigkeit und in ihrer Sterblichkeit.
Römer 3,23
Ich und du sind Teil von dieser Welt und leben in dieser Welt.
Ich bete dass du erkennst dass du Teil dieser falschen Einheit bist, dass du sündig bist und Vergebung deiner Sünden brauchst. Ich bete das du erkennst das Gott real ist, dass er gerecht ist und dir seine Liebe in Jesus Christus zeigte, der für dich gestorben und auferstanden ist. Der welcher jetzt zur Rechten Gottes sitzt ist für deine Sünden gestorben.
Wenn du erkannt hast das Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben ist und somit der einzige Weg zu Gott. Wenn du Jesus nachfolgst und dein Kreuz täglich auf dich nimmst, dann bist du ein Teil seiner Einheit, Teil seines Leibes, seiner Braut.
Und wie diese Einheit aussieht möchte ich in meinem nächsten Punkt betrachten.
2. Die wahre Einheit
Ihr habt schon Johannes 17 aufgeschlagen und hier wollen wir uns auf die Suche machen nach der wahren Einheit. Jeden Vers werden wir nicht betrachten können, weshalb ich erstmal einen groben Überblick über das Kapitel geben werde.
Um den Text wirklich zu verstehen, müssen wir uns die Situation vorstellen, in der Jesus dieses Gebet spricht.
Jesus feiert gerade mit seien Jüngern das Abendmahl. Es ist seine letzte Gelegenheit mit seinen Jüngern zu sprechen, bevor er verraten und gekreuzigt wird. Er hat bereits über das Gebot der Liebe gesprochen, über das kommen des Heiligen Geistes und über seine Wiederkehr. Nun schließt er seine Rede mit einem Gebet.
Er hebt seine Augen zum Himmel und wir dürfen dabei sein, wie der Sohn seinem Vater im Gebet begegnet.
Ich lese aus der Elberfelder
Er beginnt mit: „Vater, die Stunde ist gekommen. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht…“ In den ersten fünf Versen betet er für sich selbst. Er weiß das die Stunde der Verherrlichung des Sohnes Gottes gekommen ist. Er weiß das die größten Leiden, welche es je gegeben hat und geben wird, auf ihn kommen werden. Doch er weiß auch das er dann gehen wird und seine Jünger zurücklassen wird, weshalb er in den Versen 6-19 für seine Jünger betet. Er bittet seinen Vater um zwei Dinge: In Vers 11 bittet er um Bewahrung für seine Jünger in Gott, dass sie eins seien wie wir - was das bedeutet werden wir später betrachten. Und dann bittet er in Vers 17 um Heiligung für seine Jünger durch das Wort.
Ab Vers 20 erweitert sich dann der Blick Christi auf die welche in der Zukunft zum Glauben kommen werden - seine Gemeinde, seine Braut. Und sein Blick bewegt sich von seiner Gegenwart, in die Zukunft, bis in den Himmel und in die herrliche Gegenwart Gottes.
Um die wahre Einheit zu verstehen, möchte ich besonders die Verse 20-23 betrachten.
Ich lese sie einmal vor: „Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind – ich in ihnen und du in mir –, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“
Wir sind hier im Hohepriesterlichen Gebet unterwegs und hier sehen wir wie Christus als Hohepriester für - die welche der Vater für sie gegeben hat - seine Gemeinde eintritt. Er stellt sie vor den heiligen und gerechten, liebenden Gott und bittet für sie um Einheit.
Christus betet hier für etwas was die Welt nicht hat. Er bittet für seine Gläubigen in der Welt. Er wusste schon das Apostelgeschichte 1,8 geschehen würde, dass durch die Verkündigung und die Verbreitung des Evangeliums Menschen zum Glauben kommen würden. - Römer 10,14 - der Glaube kommt aus der Verkündigung - die Verkündigung aus dem Wort Christi.
Er wusste das Sünder in der Welt zum Glauben kommen würden, durch die Verkündigung.
Er bittet nicht um die Einigung oder Vereinigung seiner Gläubigen. Hier steht im griechischen das Zahlwort eins.
Ein Leib - kein Flickenteppich - sondern ein kompletter, funktionsfähiger Leib.
Darum bittet Jesus seinen Vater. Wie das konkret aussieht können wir erstmal nicht verstehen, bis wir das Vorbild dieser Einheit betrachten.
Das Vorbild ist die Einheit von Vater und Sohn - wie du Vater in mir und ich in dir.
In der Beziehung von Vater und Sohn können wir erkennen was es heißt eins in Christus zu sein - hier sehen wir eine wahre, schöne, herrliche und ewige Einheit.
Diese Einheit ist nicht grundlos, denn sie hat ihren Grund in Gott selbst.
Im Wesens Gottes - Christus war bei Gott, und er war Gott - Joh 1,1 / Joh 10,30 - Er ist dreieinig. Er ist eins in drei Personen. Er ist Heiligkeit - Hebr. 4,15 - ohne Sünde - abgesondert - in einer Kategorie für sich selbst. Nur er ist ewig Nur er ist allwissend - er weiß alles und lernt nichts Nur er ist allgegenwärtig Nur er ist allmächtig Nur er ist komplett unabhängig
Gott ist eins im Wesen, eins im Willen und eins im Ziel.
Diese Einheit ist bedingt durch die gegenseitige Liebe - Joh 17,24
Im alten Testament sagt Gott: seid heilig wie ich heilig bin. Jetzt betet Christus: Seid eins, wie wir eins sind.
Er sagt: Die Stunde ist gekommen. - die Einheit geschaffen.
Teil dieser Einheit sind die:
welche göttliche Leben in sich haben. - 2.Petr. 1,4 / Galanter 2,20 Welche gewillt sind Gott zu gehorchen - Römer 12,1 / 1. Joh 1,5-7 Welche Gott und seine Kinder lieben - Römer 5,5
Und diese Wesensgleichheit ist nur möglich durch die Wiedergeburt 2.Kor 5,17 und das damit verbundene kommen des Heiligen Geistes.
Doch wenn wir Wiedergeborene sind - leben nicht mehr wir, sondern Christus lebt in uns - Galater 2,20 - der Geist Gottes lebt in uns.
Epheser 2,1-5
Wir sind eins durch den Geist in uns in Christus, in Gott.
Die Einheit in Christus ist eine geistliche Einheit.
Wir müssen verstehen das die Einheit in Christus nicht etwas ist, was wir tun sollen oder können, sondern es ist etwas worum Jesus bittet und was durch die Verbundenheit im Heiligen Geist gegeben ist.
Wenn Jesus etwas bittet, tut er das im willen seines Vaters und dann wird es auch erhört und Realität. Und diese Realität wird uns auch in Vers 22 gezeigt.
Jesus hat uns die Herrlichkeit gegeben die er vom Vater bekommen hat.
Hebräer 2,9-10
Durch die Verherrlichung Christi haben wir Teil an der Herrlichkeit Gottes. Jetzt und bis in alle Ewigkeit. Wir werden einmal in der Herrlichkeit Gottes sein. In Vers 23 steht: „…dass sie in eins vollendet seien…“ - Das Ziel ist die Vollendung der Einheit in der Ewigkeit.
Und jetzt bereits sind wir eins mit Christus in einem Leib - seiner Gemeinde.
Die Einheit in Christus ist Gottes herrliches Werk zu seiner Ehre. Die Einheit in Christus ist eine wunderbare Realität, welche uns ins Staunen und in den Lobpreis versetzt.
Rankin Wilbourne argumentiert in seinem Buch „Einheit mit Christus“ das die Einheit mit Christus das Evangelium zu einer guten Nachricht macht.
Johannes Calvin schrieb: „Wir schauen Christus also nicht außer uns, von ferne an, damit uns seine Gerechtigkeit zugerechnet werde; nein, weil wir ihn angezogen haben und in seinem Leib eingefügt sind, kurz, weil er sich herabgelassen hat, uns mit sich eins zu machen, darum rühmen wir uns, daß wir Gemeinschaft der Gerechtigkeit mit ihm haben.”
Gott hat es getan. Er hat uns gerettet aus der Welt, aus der Sünde, aus der Vergänglichkeit in seine Herrlichkeit. Er rettet uns in seine himmlische, ewige Einheit.
Epheser 1,6
Diese Erkenntnis bewegt mein Herz. Was eine herrliche Realität ist die Einheit in Christus.
Ich bin eins mit Christus, durch das Werk Christi, jetzt und bis in alle Ewigkeit. Und am Ende muss ich erkennen das diese Einheit durch Christi, durch die Gnade Gottes getan wurde und somit Einheit in Christus Gnade ist.
Die Einheit in meinem Football Team war schön. Der Tag der deutschen Einheit ist schön. Einheit im Westen ist schön. Aber Einheit in Christus ist eine freude, eine Hoffnung, Trost, perspektive. Denn darin steckt das wahre Leben, jetzt und bis in alle Ewigkeit.
Aber das bringt uns auch zum letzten Punkt dieser Predigt. Die Einheit in Christus dient, wie wir gesehen haben, zum Lob seiner Herrlichkeit und seiner Ehre, aber sie hat auch einen weiteren Zweck hier und jetzt.
3. Der Zeugnischarakter der Einheit in Christus
Ich lese nochmal die Verse 20-23:
„Aber nicht für diese allein bitte ich, sondern auch für die, welche durch ihr Wort an mich glauben, damit sie alle eins seien, wie du, Vater, in mir und ich in dir, dass auch sie in uns eins seien, damit die Welt glaube, dass du mich gesandt hast. Und die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich ihnen gegeben, dass sie eins seien, wie wir eins sind – ich in ihnen und du in mir –, dass sie in eins vollendet seien, damit die Welt erkenne, dass du mich gesandt und sie geliebt hast, wie du mich geliebt hast.“
Die Einheit in Christus dient zunächst uns. Sie hat aber eine größere Auswirkung und ein größeres Ziel als nur uns zu erreichen und zu verändern.
In Johannes 8,12 sagt Jesus das er das Licht der Welt ist. Nun bin ich durch den Heiligen Geist in Christus das Licht der Welt. Und diese Tatsache das ich nun Licht bin, das ich teil seiner Einheit bin, zeigt das Christus gekommen ist.
Wenn der Vater den Sohn nicht gesandt hat, dann gibt es kein Licht, keine Wiedergeburt, keine Gemeinde, keine Einheit sonder nur Finsternis und die Verlorenheit der Welt.
Das ist die erste Ebene die wir hier in dem Text finden. Sie zeigt das Gott wirklich den Sohn gesandt hat.
Wir sehen die Gemeinde heute wie sie weltweit existiert.
Und viele haben die Einheit gesehen, sie erkannt und haben versucht die Einheit zu zerstören. Keinem ist es gelungen. Die Einheit ist da und sie wird immer sein.
Doch wir finden hier auch eine weitere Ebene.
Gott hat seine Herrlichkeit nicht für sich behalten. Sondern hat sie mit uns geteilt in Christus.
Nun als Teil seiner Einheit, und als Spiegelbild der Beziehung von Vater und Sohn, sind wir gesandt und sollen die Herrlichkeit die wir empfangen haben mit der Welt teilen.
Stellt euch vor Gott würde seine Herrlichkeit von heute auf morgen für sich behalten.
Das wäre grausam. Aber genau das tue ich so oft. Ich behalte die Herrlichkeit in Christus, die Christus mir geschenkt hat für mich. Und das ist grausam.
Ja, er braucht mich nicht für das Zeugnis. Denn seine Gemeinde ist das Zeugnis. Aber er lädt mich dazu ein Menschen einzuladen. Als Teil seiner Gemeinde mitzuwirken.
Im 1.Joh 1 ist dies sehr gut beschrieben.
„Was von Anfang an war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben vom Wort des Lebens – und das Leben ist offenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, das bei dem Vater war und uns offenbart worden ist –, was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus. Und dies schreiben wir, damit unsere Freude vollkommen ist.
Und dies ist die Botschaft, die wir von ihm gehört haben und euch verkündigen: dass Gott Licht ist, und gar keine Finsternis in ihm ist.
Wenn wir sagen, dass wir Gemeinschaft mit ihm haben, und wandeln in der Finsternis, lügen wir und tun nicht die Wahrheit. Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, reinigt uns von jeder Sünde.
Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, betrügen wir uns selbst, und die Wahrheit ist nicht in uns.
Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von jeder Ungerechtigkeit.
Wenn wir sagen, dass wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns.“
Lasst uns praktisch werden.
Lasst uns Gott anbeten und ihn loben - es ist Gnade Teil seiner Einheit, Teil seiner Gemeinde zu sein. Es ist sein Werk, ihm gebührt alle Ehre. Lasst uns Menschen des Evangeliums sein. Lasst uns Christuszentriert leben. Für ihn, durch ihn, für andere. Lasst uns Menschen sein die in der Einheit leben und diese Einheit verkündigen. Lasst uns Menschen einladen Teil dieser Einheit zu werden.
Ich wünsche mir das diese Einheit in Christus hier auf dieser Freizeit sichtbar wird und scheint und Gott verherrlicht. Amen