SKRIPT: Hast du echten Glauben? (Jak 2,14-26)

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Einleitung

Meine Lieben, das Thema worüber ich heute mit euch sprechen möchte ist die Frage: Hast du echten Glauben? Im Jakobusbrief Kapitel 2, den der leibliche Bruder unseres Herrn Jesus Christus geschrieben hat, behandelt Jakobus mit uns diese Frage. Diese Frage ist heute genauso wie vor 2000 Jahren immernoch so aktuell.
Jakobus kommt mit 2 einleitenden Fragen (V. 14).
Dann folgen 2 Negativbeispiele (Glauben ohne Taten und der Glaube der Dämonen - V. 15-20)
+ 2 Positivbeispiele (Abraham und Rahab - V. 21-26)
für einen rettenden Glauben.
Evtl. Bsp. TÜV - Auto kann von außen gut aussehen, aber es muss trotzdem zum TÜV. Heute will ich euren Glauben nehmen und ihn auf den Prüfstand stellen.

1. Die Einstiegsfrage (V. 14)

"Brüder". Er redet hier zu Leuten, die sich schon als Christen bekennen. Diese Leute kennen das Evangelum, sie wissen, dass man durch den Glauben gerettet wird. Und sie behaupten auch, dass sie diesen rettenden Glauben haben. Es geht Jakobus also nicht darum uns heute zu sagen, wie man Christ wird, sondern wie man erkennt, dass man wirklich Christ ist. Vielleicht wirst du jetzt denken: Ich erkenne doch, dass ich Christ bin, weil ich an Jesus glaube”. Ja, genau das sagen diese Personen hier ja auch. Aber wer sagt, dass du wirklich glaubst? Was ist wahrer Glaube?
Diese Menschen zu denen Jakobus spricht sagen, dass sie an Jesus glauben (Jak 2,1). Dass Jesus ihre Sünde am Kreuz getragen hat.
Jakobus macht sich Sorgen darüber, dass es Menschen in der Gemeinde gibt, deren Glaube ein reines Lippenbekenntnis ist. Sie sagen zwar, dass sie Christen sind und glauben, aber ihr Leben spricht eine ganz andere Sprache. Jakobus sagt nicht, dass diese Person wirklich glaubt, sondern dass die Person es behauptet und denkt. “Wenn jemand sagt, er habe Glauben”. Auch hier sitzen heute wahrscheinlich Jugendliche unter euch, die eines Tages in der Hölle sein werden. Die vielleicht denken, dass sie geglaubt haben, aber keinen echten Glauben hatten. Glauben in der Bibel ist kein rein intellektuelle Glaube ohne Frucht. Dieser falsche Glaube, den Jakobus heute aufdecken möchte ist ein Glaube ohne Nachfolge. Ein Glaube ohne Werke. Ein reines Lippenbekenntnis.
Kann ihn "solch" ein Glaube retten? Ein Glaube, der nur aus Worten besteht, sich aber nicht im Leben zeigt.

2. Zwei Negativbeispiele (V. 15-20)

Es bringt nichts, wenn man zu jemandem ohne Kleidung und Essen sagt: „Sei warm und gesättigt.“ Diese Worte helfen überhaupt nicht. Sie müssen in die Tat umgesetzt werden. Es sind nur "leere" Worte, genau wie das Glaubensbekenntnis. Dieser Mensch bietet sehr schöne Worte an. Er weiß wie man redet, aber die Worte sind nutzlos und leer. Wie das Reden von der Barmherzigkeit ohne die Tat der Barmherzigkeit nutzlos bleibt, so bleibt auch der Glaube ohne das entsprechende Tun ("Werke") nutzlos, ja tot. Dieser Glaube ist nicht echt, er bleibt ohne Praxis. Dieser Glaube ohne Werke ist in sich selbst tot.
Wahrer Glaube und Werke gehören zusammen. Ein toter Glaube ist kein christlicher Glaube. Jakobus addiert hier nicht Glaube + Werke, sondern er zeigt uns was christlicher Glaube überhaupt ist, nämlich ein tätiger, lebendiger Glaube.

Beispiel

Glauben und Werke ist wie die Theorie von Ursache und Wirkung. Jede Ursache hat eine Wirkung und jede Wirkung hat eine Ursache. Das eine kann nicht ohne das andere geschehen. Im Christentum ist der Glaube die Ursache und die Werke sind die Auswirkungen.
Ein Baum ist in die Erde gepflanzt worden. Die Quelle des Lebens dieses Baumes liegt in der Wurzel, ob er nun Äpfel trägt oder nicht; die Äpfel würden ihm kein Leben geben, aber das ganze Leben des Baumes wird aus seiner Wurzel kommen. Wenn aber der Baum im Obstgarten steht und im Frühling keine Knospe, im Sommer keine Blätter und keine Früchte trägt, sondern im nächsten und übernächsten Jahr ohne Knospe, ohne Blüte, ohne Blatt, ohne Frucht dasteht, dann würdet ihr sagen, er ist tot, und ihr habt recht, er ist tot. Es ist nicht so, dass die Blätter sie hätten lebendig machen können, sondern dass das Fehlen der Blätter ein Beweis dafür ist, dass sie tot ist.
Genau das gleiche sagt Jesus in Matthäus 7:
Matthäus 7,16–23 SLT
An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen. Sammelt man auch Trauben von Dornen, oder Feigen von Disteln? So bringt jeder gute Baum gute Früchte, der schlechte Baum aber bringt schlechte Früchte. Ein guter Baum kann keine schlechten Früchte bringen, und ein schlechter Baum kann keine guten Früchte bringen. Jeder Baum, der keine gute Frucht bringt, wird abgehauen und ins Feuer geworfen. Darum werdet ihr sie an ihren Früchten erkennen. Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut. Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen geweissagt und in deinem Namen Dämonen ausgetrieben und in deinem Namen viele Wundertaten vollbracht? Und dann werde ich ihnen bezeugen: Ich habe euch nie gekannt; weicht von mir, ihr Gesetzlosen!
Jakobus, der sowieso eine sehr große Nähe zur Bergpredigt hat, wiederholt einfach nur das was Jesus schon gepredigt hat. Wenn man nicht die Frucht des Heiligen Geistes in deinem Leben siehst, wie kannst du dann behaupten, dass der Heilige Geist in dir wohnt? Du bist ein toter Baum, aber behauptest deine Wurzel sei lebendig. Das macht keinen Sinn.
An deinem Leben wirst du erkennen, ob du wirklich glaubst. Jesus sagt es deutlich:
Matthäus 7,21 SLT
Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.
Ein reines Lippenbekenntnis bringt gar nichts. Ein Übergabegebet ist, wenn es nur leere Worte sind, komplett unnötig. Wer wirklich glaubt, der will den Willen des Vaters tun. Das Interessante ist auch, dass Jesus sagt, dass er diese Menschen “nie gekannt hat”. Nicht: Ich kenne euch nicht mehr. Jesus verliert keines seiner Schafe. Aber diese Menschen hat er nie gekannt. Und wie nennt er sie: Ihr Gesetzlosen. Ihr, die ihr lebt, als hätte ich euch niemals Gebote gegeben. Ihr behauptet, dass ich euer HERR bin, aber lebt so, als wärt ihr euer eigener Herr. Ihr glaubt nicht wirklich an mich.
Woher weißt du, ob du wirklich glaubst? Frage dich, ob du die Frucht des Heiligen Geistes in deinem Leben siehst.
Hier Beispiele einfügen woran man die Frucht des HG erkennt.
Jakobus fordert dich heute heraus, er sagt dir: Wenn du wirklich glaubst, sag mir wo die Früchte des Glaubens in deinem Leben erkennbar sind. Wie kannst du behaupten, dass deine Wurzel lebendig ist, während deine Früchte tot sind? "Wenn dein Glaube nicht Früchte bringt, leugne ich, dass du einen Glauben hast". Jakobus behauptet auch nicht, dass jeder, der gut zu sein scheint, den Glauben besitzt. Er will damit nur sagen, dass der Glaube ohne den Beweis guter Werke nur vorgetäuscht ist, weil die Frucht immer aus der lebendigen Wurzel eines guten Baumes kommt. Wenn keine Frucht da ist, ist keine lebendige Wurzel da. Woran erkennst du, ob du wirklich wiedergeboren ist? Du siehst es an dem Wirken Gottes in deinem Leben. Wie dein Leben durch die Gnade Gottes und das Wort Gottes verändert wurde. Echter Glaube ist erkennbar.
Du glaubst, dass Jesus der Herr ist? Das tun auch die Dämonen und der Teufel. Jakobus vergleicht den rein intellektuellen Glauben mit dem Glauben der Dämonen. Was unterscheidet deinen Glauben von dem der Dämonen? Die Dämonen wissen viel über Gott. Auch sie kennen die Wahrheit. Sie kennen Jesus, das sehen wir immer wieder in den Evangelien. Sie kennen seine Macht, sie zittern, sie wissen wer er ist. Und sie wissen sogar was am Kreuz passiert ist. Und trotzdem sind sie nicht errettet.
Auch heute in unseren Gemeinden, in unserem evangelikalen Lager, reduzieren wir den Glauben auf ein bloßes Bekenntnis. “Bete einfach diese Worte nach”. Übergib dein Leben im Gebet Jesus, bitte ihn in dein Herz zu kommen und dann wirst du ein Kind Gottes. Hast du das schonmal gehört? Wo steht das eigentlich? Es gibt keinen einzigen Vers in der gesamten Bibel, der sagt, dass wenn du dein Leben im Gebet Jesus übergibst oder irgendwelche Worte eines Übergabegebetes nachplapperst du gerettet wirst. Keinen Vers. Wir reduzieren Glauben
Rettender Glaube ist nicht ein paar biblische Lehren zu kennen oder zu bekennen. Der Echtheitstest ist nicht was du glaubst oder was du sagst, sondern ob sich das Evangelium in deinem Leben zeigt. Zeigt sich dein Glaube, das was du glaubst, auch in deinem Leben? Hast du das Evangelium angenommen, aber es hat sich nichts verändert? Das ist kein echter Glaube und dieser Glaube wird dich nicht retten. Glaubensdefinition der Leser: "Für-wahr-halten". Jakobus korrigiert das mit diesem Text.
Er sagt Jakobus 2,20
Jakobus 2,20 SLT
Willst du aber erkennen, du nichtiger Mensch, daß der Glaube ohne die Werke tot ist?
Gott ringt um dich in diesem Text, er will nicht dass du dich selbst täuschst und denkst du hast errettenden Glauben, obwohl du ihn nicht hast. Wir haben es gelesen, Jesus sagt es wird eines Tages Menschen vor seinem Gericht geben, die denken sie wären dabei, aber sie waren keine Christen. Ich habe euch nie gekannt.
Was heißt das ganz konkret. Was muss ich sehen, damit ich weiß, dass ich echt bin?
Eine Sache ist, du hast wirklich vom Herzen Buße über deine Sünde getan. Buße bedeutet, dass du deiner Sünde den Rücken kehrst. Der Apostel Johannes sagt:
1. Johannes 1,6 SLT
Wenn wir sagen, daß wir Gemeinschaft mit ihm haben, und doch in der Finsternis wandeln, so lügen wir und tun nicht die Wahrheit;
Johannes sagt, wer behauptet ein Kind Gottes zu sein, aber immernoch ganz bewusst in seiner Sünde lebt, in der Finsternis wandelt, der lügt. Er hat Gott nie erkannt. Wenn du wirklich glaubst, dass deine Sünde der Grund war, warum Jesus diese Qual am Kreuz erlitten hat, wie kannst du immer noch mit deiner Sünde sympathisieren? Das zeigt nur, dass du das nicht wirklich glaubst. Dass du Jesus nicht überalles liebst und Gott nicht als Autorität über dein Leben gesetzt hast. Ich weiß nicht, was dein Leben beherrscht: Pornografie, du willst beliebt sein bei Menschen, willst das große Geld verdienen oder berühmt werden. Aber wenn das so ist, dann sind diese Götzen dein Gott, aber nicht Jesus. Dein Glaube ist dann höchstwahrscheinlich nicht echt. Ein wirklich wiedergeborener Christ hasst die Sünde und er will sie nicht tun. Ja, er fällt manchmal in Sünde und verliert gegen die Versuchung, aber er kann nicht dauerhaft darin leben. Nach seiner Bekehrung ist anders als vorher. Auch wenn wir auf dieser Erde nicht vollkommen sein werden, werden wir aus Liebe zu Jesus gegen die Sünde kämpfen und hassen sie.
Und noch eine ganz wichtige Frucht ist die Frage: Folgst du Jesus nach?
In Lukas 9,23-25 sagt der Herr Jesus:
Lukas 9,23–25 SLT
Er sprach aber zu allen: Wenn jemand mir nachkommen will, so verleugne er sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach. Denn wer sein Leben retten will, der wird es verlieren; wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es retten. Denn was hilft es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sich selbst verliert oder schädigt?
Wenn du wirklich glaubst, dass Jesus der ist, der er behauptet hat zu sein, dann wirst du ihm nachfolgen. Du wirst auf sein Wort hören.
Jesus ist dann nicht einfach nur ein Teil deines Lebens, sondern er ist dein Leben. In den heutigen Kirchen wird uns vermittelt, dass du dein Leben lebst und Jesus einfach an deine Lebenspläne dranhängst. Aber Jesus sagt hier, dass du musst eigenen Lebensplänen, Zielen, Wünsche und Träume sterben musst. Jesus ist jetzt der Herr deines Lebens und nicht mehr du selbst. Das ist Nachfolge. Jesus ist dann das Zentrum deines Lebens und kein Anhängsel. Und das wirst du nur akzeptieren, wenn du wirklich glaubst, dass Jesus Gott ist. Wenn du das Evangelium von ganzen Herzen glaubst, dann wird nichts mehr auf dieser Erde relevant sein. Nur noch er zählt. Alles andere ist billige Gnade. Etwas, das wir erfunden haben, aber was Jesus nie gepredigt hat.
Diettrich Bonhoeffer, der bekannte Pfarrer, der während des 2. Weltkrieges sich gegen Hitler gestellt hat und dann im KZ erschossen wurde, schreibt in seinem Buch Nachfolge:
"Billige Gnade ist der Todfeind unserer Kirche. Billige Gnade ist Gnade ohne Nachfolge, Gnade ohne Kreuz, Gnade ohne den lebendigen, menschgewordenen Jesus Christus." - Dietrich Bonhoeffer.
Heb einfach deine Hand und bete dieses Gebet nach und du bist gerettet. Du musst nichts anderes tun. Halte einfach das Evangelium für wahr. Das ist billige Gnade. Wir haben die kostbare Gnade Gottes genommen und haben sie billig gemacht mit unseren Lehren.
Biblischer Glaube ist ein Vertrauen auf den lebendigen Christus. Und dieses Vertrauen führt mich dazu Jesus mit meinem ganzen Leben nachzufolgen. Alles andere ist kein Glaube. Es ist nur bloßes Lippenbekenntnis. Leeres Gebrabbel.
(Bsp. Stuhl und Sitzen bleiben).
C. T. Studd, der am Ende seines Lebens als Missionar im Kongo gestorben ist, hat einmal gesagt:
"Wenn Jesus Christus Gott ist und für mich starb, dann kann für mich kein Opfer für ihn zu groß sein.
Wenn du wirklich an das Evangelium glaubst, wie kannst du dann immer noch in Sünde Leben und Jesus nur als Anhängsel deines Lebens betrachten?

Anwendung

Es bricht mir das Herz, dass einige die heute hier sitzen und ihren Glauben mit den Lippen bekennen eine Ewigkeit in der Hölle sein werden, weil ihr Glaube nicht echt ist.
Einige von euch denken, weil sie einmal ein Gebet nachgesprochen haben, dass sie gerettet sind. Du hast dieses Übergabegebet wahrscheinlich auf irgendeiner Freizeit nachgeplappert, wo du Jesus in dein Herz gebeten hast, aber nichts hat sich verändert. Du lebst danach genauso weiter wie vorher, aber praise the Lord du bist jetzt ein Kind Gottes. Wo in der Bibel steht, dass Bekehrung so aussieht? Du wirst nicht gerettet weil du formell ein paar Worte nachgesprochen hast, auch nicht weil du aussiehst wie alle anderen in deiner Jugendgruppe. Rettung ist allein möglich durch den Glauben in Jesus Christus allein und der wahrer Glaube wird sich dann in deinem Leben zeigen, indem du umkehrst von deiner Sünde und Jesus Christus mit deinem ganzen Leben nachfolgst. Wenn du mit deinem ganzen Leben darauf vertraust, dass Gott Mensch wurde in Jesus Christus und er am Kreuz für dich gestorben ist, obwohl du so sündig warst. Obwohl du es nicht verdient hattest. Obwohl du durch deine Sünde gegen ihn rebelliert hast. Dass er dich trotzdem geliebt hat.
Die Bibel ruft dir heute zu: Prüf deinen Glauben. Hast du kein Interesse an der Bibel oder wirklich geistliche Gemeinschaft mit Christen? Prüf deinen Glauben.
Hat sich dein Leben verändert, seitdem du dich bekehrt hast? Hast du aufeinmal den Wunsch, dass Menschen gerettet werden und dass du Jesus Ehre bringst? Wenn dir das nicht wichtig ist, dann kann es sein, dass dein Glaube nicht echt ist. Wenn du nicht die Frucht des Heiligen Geistes in deinem Leben siehst, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass du den Heiligen Geist gar nicht hast.
Wir nennen das heute God Encounter Night. Wenn du heute wirklich eine Begegnung mit dem lebendigen Gott haben wirst, dann wird sich dein Leben radikal verändern.

3. Zwei Positivbeispiele (V. 21-26)

Jakobus geht weiter und bringt 2 Beispiele aus dem Alten Testament, um zu zeigen, dass sich ihr wahrer Glaube in den Werken zeigt.
Jakobus 2,21–23 SLT
Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtfertigt, als er seinen Sohn Isaak auf dem Altar darbrachte? Siehst du, daß der Glaube zusammen mit seinen Werken wirksam war, und daß der Glaube durch die Werke vollkommen wurde? Und so erfüllte sich die Schrift, die spricht: »Abraham aber glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet«, und er wurde ein Freund Gottes genannt.
Das klingt nach Werksgerechtigkeit. Du musst was tun und dir den Himmel verdienen. Aber, lasst uns daran erinnern, was das Thema von Jakobus ist. Jakobus geht es nicht darum, dir zu zeigen wie du gerettet wirst. Sondern wie rettender, lebendiger Glaube aussieht. Wie sieht das aus, wenn du mit ganzem Herzen auf Jesus vertraust, er dir ein neues Herz schenkt und Gott durch den Heiligen Geist in dir wohnt? Er bringt Abraham als Beispiel.
Gott schenkt Abraham einen Sohn, obwohl er schon richtig alt ist und sagt ihm, dass das der Sohn der Verheißung ist, durch den er Abraham zu einem großen Volk machen wird. Und dann bekommt er endlich diesen Sohn und Gott sagt zu ihm, er soll seinen Sohn opfern. Ganz schwer zu verstehen für Abraham. Das war nicht leicht für ihn. Aber Abraham kennt seinen Gott und vertraut ihm. Das ist wahrer Glaube. Abraham glaubt Gott und das zeigt sich dann in seinen Taten. Er gehorchte aus dem Glauben heraus.
Hebräer 11,17–19 SLT
Durch Glauben brachte Abraham den Isaak dar, als er geprüft wurde, und opferte den Eingeborenen, er, der die Verheißungen empfangen hatte, zu dem gesagt worden war: »In Isaak soll dir ein Same berufen werden«. Er zählte darauf, daß Gott imstande ist, auch aus den Toten aufzuerwecken, weshalb er ihn auch als ein Gleichnis wieder erhielt.
Jakobus sagt nicht, dass Abraham sich dadurch Gottes Liebe und Gnade verdient hat. Gnade ist ja per Definition unverdient. Diese Geschichte, wo Abraham Isaak opfern soll ist in 1. Mose 22, aber schon 7 Kapitel vorher in 1. Mose 15 wurde Abraham durch den Glauben gerettet. Sobald Abraham an den Herrn glaubte, war er in Gottes Augen schon gerecht. Aber dann, 7 Kapitel später stellt Gott Abrahams Glaube auf die Probe. Abraham zeigte durch seinen Gehorsam, dass sein Glaube echt war. Abraham hat gezeigt, dass sein Glaube nicht bloßer Kopfglaube war, sondern echter Glaube, der in der Hingabe des Herzens bestand. Die Werke waren eine Folge seiner Erwählung, eine Folge seiner Errettung nicht die Ursache. Gott kam erst zu Abraham, obwohl Abraham ihn gar nicht kannte. Deshalb zitiert Jakobus ja aus 1. Mose 15,6.

Beispiel

Meine Liebe zu meiner Ehefrau wird nicht dadurch als Echt erfunden, weil ich meiner Frau ein paar Lippenbekenntnisse zurufe: "Schatz ich lieb dich so sehr", sondern meine Liebe zeigt sich in meinem Leben. Wird es sichtbar an der Art wie ich lebe?
Jakobus bringt jetzt das Fazit in Vers 24 und sagt:
Jakobus 2,24 SLT
So seht ihr nun, daß der Mensch durch Werke gerechtfertigt wird und nicht durch den Glauben allein.
Wow, das ist ziemlich heikel. Sagt nicht Paulus genau das Gegenteil in Römer 3,28?
Römer 3,28 SLT
So kommen wir nun zu dem Schluß, daß der Mensch durch den Glauben gerechtfertigt wird, ohne Werke des Gesetzes.
Viele Menschen stellen diese 2 Aussagen gegenüber und sagen, dass sich Jakobus und Paulus widersprechen. Das passiert, wenn man den Text nicht richtig versteht.
Paulus und Jakobus sprechen über 2 verschiedene Themen. Paulus fragt: Was rettet? Der Glaube allein. Jakobus fragt: Welcher Glaube rettet? Allein der Glaube, der sich in Taten zeigt. Jakobus geht es um die Werke nach der Bekehrung, Paulus in Röm 3,28; 4 um die Werke vor der Bekehrung. Paulus fragt, ob dem Glauben Werke vorausgehen müssen, Jakobus fragt, ob dem Glauben Werke folgen müssen.
Der Reformator Johannes Calvin hat es folgendermaßen formuliert:
"Es ist der Glaube allein, der rechtfertigt, und doch ist der Glaube, der rechtfertigt, nicht allein..." - Johannes Calvin.
Jakobus spricht von Werken, die im Gehorsam gegenüber dem Evangelium vollbracht werden, und zwar als die richtigen und notwendigen Wirkungen und Früchte des gesunden Glaubens an Christus Jesus. Röm 3,28 redet von "Werken des Gesetzes", aber Jakobus von "Werken des Glaubens", die aus dem Glauben herauskommen. Nicht Glaube + Werke = Errettung, sondern Glaube = Errettung + Werke. Die Rechtfertigung des Menschen beruht auf einem Glauben, der im entsprechenden Handeln (den "Werken" des Glaubens) seinen Ausdruck findet. Jakobus will widerlegen, dass du einfach nur für wahr halten musst ohne irgendwas zu tun. Einfach nur ein Gebet plappern.
Tabelle aus den Notizen von Rudolf Bergen!!!
Paulus' Absicht war es 2 gegensätzliche Wege zur Rettung einander gegenüberzustellen: Rettung durch Werke und Rettung durch Glauben. Jakobus' sagt: Du wist nicht durch Werke gerettet, nene durch den Glauben an Jesus Christus, aber seine Absicht ist es, den Unterschied zwischen 2 Arten des Glaubens aufzuzeigen: Dem lebendigen und dem toten Glauben. Glaube ist das Mittel zur Errettung, Werke sind der Beweis der Errettung.
Das 2. Beispiel, das Jakobus aus dem AT bringt, ist die Hure Rahab:
Jakobus 2,25–26 SLT
Ist nicht ebenso auch die Hure Rahab durch Werke gerechtfertigt worden, da sie die Boten aufnahm und auf einem anderen Weg entließ? Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke tot.
Von Rahab lesen wir im Buch Josua. Sie war eine Prostituierte in Jericho. Sie versteckte 2 jüdische Kundschafter bei sich und hat ihnen Schutz gegeben. Sie hat erkannt, dass der Gott Israels der wahre Gott ist. Dabei hat sie ihr Leben riskiert. Wäre sie erwischt worden, dann hätte man sie sehr wahrscheinlich umgebracht. Aber sie wusste, Gott ist auf der Seite Israels. Warum hat sie das gemacht? Weil sie geglaubt hat! Hebräer 11,31
Hebräer 11,31 SLT
Durch Glauben ging Rahab, die Hure, nicht verloren mit den Ungläubigen, weil sie die Kundschafter mit Frieden aufgenommen hatte.
Worin zeigt sich ihr wahrer Glaube? In ihren Taten. Hätte sie die Boten nicht aufgenommen und verraten? Dann hätte das gezeigt, dass sie nicht wirklich glaubt, dass Gott auf ihrer Seite ist. Rahab beschloss sich auf die Seite dieses Gottes zu stellen, egal was es kosten wird.
Am Ende wiederholt Jakobus nochmal das Fazit:
Jakobus 2,26 SLT
Denn gleichwie der Leib ohne Geist tot ist, also ist auch der Glaube ohne die Werke tot.
Werke machen den Glauben lebendig. So wie aus Leib und Seele erst der lebendige Mensch entsteht, so besteht wahrer, lebendiger Glaube aus dem Vertrauen auf Christus und der Nachfolge. Das glaubhafteste Glaubensbekenntnis ohne Werke ist tot, wie die Wurzel tot ist, wenn sie nichts Grünes, nichts Fruchtbares hervorbringt. Der Glaube ist die Wurzel, die guten Werke sind die Früchte.

Anwendung

Wir können die Frucht bringen, weil Jesus uns erwählt hat. Weil er uns gerufen hat, weil er uns Glauben schenkt. Aber das Zeichen dafür, dass er das wirklich an uns getan hat, ist ob wir in seinem Willen leben. Du kannst Glaube nicht von Werken trennen. Werke sind immer die Frucht.
Bin ich wie Abrahambereit das Liebste in meinem Leben hinzugeben für Gott? Bin ich wie Rahab bereit, zum Verräter der Welt zu werden und mein Leben als nichts zu erachten, um Christus willen?
Hast du diesen lebendigen Glauben? Echten Glauben? Rettenden Glauben? Es geht nicht darum, dass du perfekt lebst und nie sündigst. Dann wäre heute hier keiner gerettet. Auch Abraham hat gesündigt, das sehen wir sehr oft in 1. Mose.
Wenn du merkst, dass du Gott noch nicht wirklich glaubst. Dann ist die Lösung nicht, dass du jetzt anfängst Werke zu tun und dir die Errettung verdienen willst. Das ist teuflisch. Du musst an das Kreuz gehen. Deine Werke retten nicht, aber sein Werk rettet. Erkenne die Liebe Gottes und folg heute Jesus mit deinem ganzen Leben aus Glauben nach. Glaube! Und stirb dir selbst. Christus hält ein neues Leben in Freiheit bereit. Das wird dein Leben auf den Kopf stellen. Es revolutioniert alles.
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