Galater 6, 6-10
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Transcript
Wer im Wort unterrichtet wird, der gebe dem, der ihn unterrichtet, Anteil an allen Gütern!
Irrt euch nicht: Gott läßt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, der wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird vom Geist ewiges Leben ernten. Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten. So laßt uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens.
Guten Abend liebe Geschwister,
ich freue mich, dass wir uns gemeinsam heute Abend die nächsten 5 Verse anschauen werden. Wir haben hier auch direkt sehr starke Themen mit denen wir uns beschäftigen werden.
Wir lesen einmal gemeinsam den ganzen Text.
Wie versprochen, werden wir uns heute mit spannenden Themen auseinandersetzen und fangen direkt mit einem Hammer an.
Vorher möchte ich einmal fragen: Wer informiert sich heutzutage mal über das Weltgeschehen, indem er Nachrichten im Internet liest? Also Artikel die geschrieben werden zu den unterschiedlichsten Themen. Möge es der Krieg sein, die Pandemie, der Immobilienmarkt oder sonstige Dinge… Mein Browser zum Beispiel, also das Programm mit dem ich ins Internet gehe, zeigt mir aktuelle Artikel und Nachrichten immer an. In der letzten Zeit stelle ich sehr häufig folgendes fest:
Es gibt verzweifelte Schlagzeilen, die Menschen locken sollen einen Artikel aufzurufen. Zwei Beispiele habe ich hier:
Putin droht Schweden und Finnland mit militärischen Maßnahmen
Eine Schlagzeile, die viel und politisch gesehen sehr wichtigen Inhalt enthält. Aber in zwei bis drei Sätzen wird einem Erklärt, dass Putin gesagt hat, wenn in den Ländern NATO Stationen aufgebaut werden, muss Russland gucken, wie sie reagieren werden.
Hat Putin das gesagt? Ja. Bin ich jetzt schlauer? Nicht wirklich...
Eine andere Schlagzeile: Mehr Frauen in Berlin plötzlich arbeitslos
Man denkt sich: Was? Warum? Werden Frauen auf einmal Scharenweise entlassen? Was hat Berlin gegen Frauen?
Nichts. Gefüchtete aus der Ukraine werden jetzt auch erfasst und als arbeitslos registriert. Kurze Info, die Schlagzeile lockt.
Von sportlichen Schlagzeilen möchte ich gar nicht erst Anfangen. Da geht es noch schlimmer und vor allem niveauloser zu.
Um Artikel mit wirklichem Inhalt zu lesen, muss ich in der Regel bei seriösen Internetzeitungen Geld bezahlen. Häufig passiert das durch ein Monatsabo oer ähnliches. Aber es gibt eben die Rubrik der bezahlten Artikel und die bieten in der Regel - selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen - guten oder zumindest deutlich besseren Inhalt und Journalismus.
Was ja auch logisch ist. Ein Journalist kann sich nicht nach einem Arbeitstag mit den ganzen Themen auseinandersetzen. Er muss sich reinlesen, er muss sich mit Experten treffen und so weiter.
Also haben wir auf der einen Seite kostenlose Informationen, die auch richtig sind, aber nicht in die Tiefe gehen, keine Analysen etc. bieten. Und auf der anderen Seite haben wir Artikel, die Informationen bieten, diese gut ausführen, erklären, weiterführen etc.
Ich möchte noch ein anderes Beispiel geben:
Ich hoffe für jeden in diesem Raum, dass wir noch nie dazu genötigt waren einen Anwalt einzuschalten um unser Recht einzuklagen. Aber manchmal passiert das schneller als man denken kann. In den unterschiedlichsten Bereichen. Zum Beispiel, wenn es um das Baurecht geht, Familienrecht, wenn es um Verkehrsunfälle geht und so weiter. Es gibt tausende Bereiche in denen Menschen auf einmal vor der Situation stehen könnten, jemanden zu brauchen, der sich mit dem deutschen Gesetz auskennt.
Wir können auch zu sehr vielen Themen im Internet recherchieren, Bekannte fragen - wenn es nicht um einen selbst geht, dann weiß sowieso jeder ganz genau was für Rechte der andere hat und dass er darauf bestehen muss - koste es was es wolle. Nach dem Motto: Das lässt du mit dir machen? Würde ich niemals zulassen!
Klar können wir uns mit den Informationen aus dem Internet und den Hobbyanwälten abgeben und darauf bauen. Aber wie fest ist der Stand? Vor allem wenn es um komplexe Sachverhalte geht, möchte ich gerne jemanden haben, der sich wirklich auskennt und nichts anderes macht.
Habt ihr mal versucht aus Gesetzestexten richtige Verhaltensweisen rauszuarbeiten? Schrecklich. Die Coronaverordnungen haben uns ja schon so oft an unsere Grenzen gebracht.
Aber wenn du wirklich diese Expertise in Anspruch nehmen möchtest, musst du einen Anwalt bezahlen. Und das ist logisch. Es erschließt sich uns doch oder? Natürlich muss er seinen Lebensunterhalt bezahlen. Und wenn es hart auf hart kommt, freuen wir uns doch, dass es da jemanden gibt der nichts anderes macht als sich damit auseinander zu setzen.
Mit diesen Beispielen im Hinterkopf möchte ich uns noch einmal dazu einladen, den 6. Vers zu lesen:
Wer im Wort unterrichtet wird, der gebe dem, der ihn unterrichtet, Anteil an allen Gütern!
Das bedeutet nichts anderes, als dass wir diese Person bezahlen sollen. Dass uns das Geld nicht zu schade sein soll. Wir kennen dieses Prinzip ja auch schon aus dem alten Testament wenn wir uns das Volk Gottes anschauen. Ein Stamm war dafür vorgesehen ihr Leben komplett für den Herrn zu widmen. Dafür haben sie von den anderen Anteil an den Gütern gehabt, die für das Werk Gottes, aber auch für den Lebensunterhalt der Priester war.
Wir russlanddeutschen haben einen starken Trieb zum Ehrenamt. Was an sich nichts schlimmes ist - wie es ja auch manchmal dargestellt wird. Das Prinzip des Ehrenamtes ist nicht nur nicht schlimm - nein es ist biblisch! Wir sollen nicht für alles Geld nehmen was wir machen. Und das möchte ich betonen, auch wenn mit diesem Vers und auch die nachfolgenden Verse hängen damit zusammen, hier ein Fokus darauf gelegt wird, für eine christliche Leistung zu bezahlen.
Aber um es auch nochmal zu untermauern:
Als Jesus die 12 Apostel ausgesandt hat, sagt er ihnen in Matthäus 10, 8
Heilt Kranke, reinigt Aussätzige, weckt Tote auf, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr es empfangen, umsonst gebt es!
Paulus selbst hat als Zeltmacher gearbeitet um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Also es geht nicht darum zu sagen, ich möchte viel Geld verdienen, deswegen werde ich Lehrer in einer Gemeinde.
Aber trotzdem haben wir hier von Paulus selbst den Aufruf, die Lehrer zu bezahlen.
Und das ist nicht die einzige Stelle. Eine weitere Stelle möchte ich uns gerne vorlesen:
Wir gebieten euch aber, Brüder, im Namen unseres Herrn Jesus Christus, daß ihr euch von jedem Bruder zurückzieht, der unordentlich wandelt und nicht nach der Überlieferung, die er von uns empfangen hat. Ihr wißt ja selbst, wie ihr uns nachahmen sollt; denn wir haben nicht unordentlich unter euch gelebt, wir haben auch nicht umsonst bei jemand Brot gegessen, sondern mit Mühe und Anstrengung haben wir Tag und Nacht gearbeitet, um niemand von euch zur Last zu fallen. Nicht daß wir kein Recht dazu hätten, sondern um euch an uns ein Vorbild zu geben, damit ihr uns nachahmt. Denn als wir bei euch waren, geboten wir euch dies: Wenn jemand nicht arbeiten will, so soll er auch nicht essen!
Soviel dazu. Paulus sieht diesen Gemeindedienst der Lehre als Arbeit an. Er hat zwar kein Brot genommen - aber es ist hier eindeutig: Er hätte das Recht dazu gehabt. Und an dieser Passage kann man meiner Meinung nach sehr schön rauslesen um welchen Umfang es geht: Es geht um den Lebensunterhalt. Es geht nicht darum sich zu bereichern als Lehrer.
Und noch ein weiterer Vers:
Wenn wir euch die geistlichen Güter gesät haben, ist es etwas Großes, wenn wir von euch diejenigen für den Leib ernten? Wenn andere an diesem Recht über euch Anteil haben, sollten wir es nicht viel eher haben? Aber wir haben uns dieses Rechtes nicht bedient, sondern wir ertragen alles, damit wir dem Evangelium von Christus kein Hindernis bereiten.
Also warum kann es durchaus Sinn machen einen Lehrer zu bezahlen:
Ich möchte mit euch den durchschnittlichen Tag eines Mannes in unserer Gemeinde berechnen:
In der Regel geht der Mann arbeiten. Dabei ist er 8,5 Stunden an seiner Arbeitsstelle an dem Ort. 8 Stunden arbeiten, 30 Minuten Pause. Mir ist klar, dass es auch durchaus Abweichungen gibt, einige haben eine 35 Stunden Woche, andere haben länger oder kürzer Pause. Aber es geht ja um den Durchschnitt.
Also 8,5 reine Zeit am Arbeitsort. 1 Stunde können wir draufrechnen für die Fahrt zur Arbeit. 30 Minuten hin, 30 zurück.
Da sind wir bei 9,5 Stunden. Wenn der Mann nach Hause kommt, wird meistens gegessen. Mit ankommen, Tisch decken, essen, abräumen können wir ca noch eine Stunde drauf rechnen.
Sind wir also bei 10,5 Stunden. Die meisten sind verheiratet und haben Kinder. Was für eine Familienzeit ist angemessen? Dürfen wir da eine Stunde mit draufrechnen?
Also sind wir bei 11,5 Stunden. Ein Mann sollte ja auch in die stille Zeit gehen. Es geht nicht um Predigtvorbereitungen oder Vorbereitungen für den Dienst oder ähnliches. Nein ein Mann braucht auch Zeit für das Gebet, für seine persönliche Begegnung mit Gott in seinem Wort.
Also sind wir bei 12 Stunden.
Die meisten haben Häuser und sind dafür verantwortlich. Eine halbe Stunde am Tag können wir da denke ich mal dazu rechnen. 12,5 Stunden.
Der Mann hat noch keine Zähne geputzt, sich nicht geduscht, sich nicht rasiert und so weiter. Solche Dinge müssen auch sein. Vor der Arbeit, nach der Arbeit, vorm schlafen gehen. Ich denke mal, 30 Minuten sollten wir uns dafür schon geben.
Also 13 Stunden. Schlafen sollte man nach Möglichkeit - klar gibt es hier auch sehr unterschiedliche Meinungen und Ansätze - aber momentan redet man von 8 Stunden ca.
Also sind wir bei 21 Stunden von 24 Stunden am Tag. Wären noch 3 Stunden täglich die man anders nutzen könnte. Wir haben keinerlei Hobbys berücksichtigt, kein Treffen mit Freunden unter der Woche, kein Ausruhen nach der Arbeit - für einige ein Muss, für andere überbewertet.
Wichtig ist, dass man immer nur für sich selbst und nicht für andere bewertet.
Es ist auch keine Bibelstunde mitgerechnet, kein Chor, keine Teeny oder ähnliches...
Das ist der zeitliche Aspekt. Ich möchte aber noch auf den der Energie zu sprechen kommen. Haben wir einen Arbeitstag hinter uns, wie aufnahmefähig sind wir dann noch? Wie viel Konzentration können wir aufbringen? Die Hauptenergie geht in den Arbeitstag hinein. Da können wir nichts dran ändern. Sollten wir auch nicht. Wir sollen wie für den Herrn arbeiten. Also mit dem Kopf bei der Sache und voller Power.
Wir sehen folgendes: Wenn wir möchten, haben wir Zeit in der Woche. Auch wenn es manchmal bedeutet für intensive Vorbereitungen Dinge in einer Woche wegfallen zu lassen. Zum Beispiel die Familienzeit zu reduzieren, etwas später schlafen zu gehen, schnell zu Essen etc.. Aber das funktioniert nicht auf die Dauer. Aber es ist etwas was wir tun sollten. Und das nicht gegen Bezahlung. Und darum geht es hier auch nicht. Es geht vielmehr darum, Personen zu haben, die ihr Leben genau für die Lehre widmen. Sich nur dafür Zeit nehmen.
Denn ich möchte jetzt mal eine sehr unangenehme Frage stellen, die du für dich selbst beantworten kannst: Wie oft im Jahr liest du die Bibel durch?
Die meisten Pläne sehen es vor 1x durchzukommen. Wenn du das machst, wie viel nimmst du aus den Kapiteln mit die du liest? Wie viel behältst du?
Ich möchte auf folgendes Hinaus: Was ist es uns Wert, dass wir die Bibel von jemandem erklärt bekommen, der sich voll und ganz der Lehre widmet?
Interessant ist also, dass der Vers 2 Aspekte hat. Dass wir die Lehrer bezahlen sollen, haben wir jetzt denke ich ausreichend analysiert. Um das noch einmal kurz zusammen zu fassen:
Ehrenamt ist wichtig und sollte auch die Regel sein. Wir sollen kein Geschäft daraus machen. Aber auf der anderen Seite sollen wir den Lebensunterhalt eines Menschen sicherstellen, der sich voll und ganz der Lehre hingibt. Es ist biblisch und durchaus sinnvoll, dass es diese Menschen gibt, die ihre Energie und Zeit nicht in die weltlichen Belange stellen müssen, weil die Gemeinde sagt, es ist uns wichtig, dass wir Experten auf dem Gebiet haben die sich Tagein, Tagaus damit beschäftigen dürfen.
Also ist die Konsequenz, dass die Gemeinde solche Lehrer, in unseren Kreisen sind es klassischerweise die Gemeindeältesten, bezahlt. Man kann natürlich auch auf andere Art und Weise für den Unterhalt sorgen, aber in der heutigen Gesellschaft ist das einzig logische eine Bezahlung.
Wenn die Gemeinde bezahlen soll, dann sind wir es, die bezahlen müssen. Jeder der Unterwiesen wird. Und wir werden alle unterwiesen. Deswegen ist es wichtig, dass wir der Gemeinde Geld spenden.
Und hier gehen wir jetzt weiter in den Versen, denn sie beziehen sich weiterhin auf diesen Sachverhalt:
Hier heißt es nämlich:
Irrt euch nicht: Gott läßt sich nicht spotten! Denn was der Mensch sät, das wird er auch ernten. Denn wer auf sein Fleisch sät, der wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird vom Geist ewiges Leben ernten.
Gott lässt sich nicht spotten. Und es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten diese Verse weiter auszulegen. Beziehungsweise worauf wir sie beziehen können.
Gott lässt sich nicht spotten. Wenn wir sagen, wie wichtig uns das Wort ist, wir aber nicht bereit sind darein zu investieren, dann werden wir auch nichts gutes Ernten.
Und wir haben auf der einen Seite diesen Bezug direkt auf die Finanzierung der Lehrer. Wenn wir nicht bereit sind da Geld hinein zu investieren, worin investieren wir dann?
Was ist uns wichtiger? Geld dafür auszugeben, dass jemand das Wort Gottes auslegt? Auf die Gegenwart bezieht? Uns biblische Maßstäbe weitergibt anhand der Bibel? Manchmal habe ich das Gefühl, dass wir nicht bereit sind dafür Geld auszugeben. Es muss kostenlos sein. Es muss perfekt sein. Lieber geben wir Geld für andere Dienstleistungen und materiellen Dinge aus. Wir kaufen Technik, Immobilien, Spaß - zum Beispiel der Besuch von Freizeitparks, Kino, Restaurant und so weiter. Da sehen wir den Mehrwert. Wir sehen, dass die Anlagen gewartet werden müssen, dass die Mitarbeiter im Restaurant bezahlt werden müssen, dass die Schauspieler und Ressigeure von etwas leben müssen. Da geben wir gerne. Aber wir werden ernten was wir säen.
Und wenn wir nur in diese Dinge investieren, dann können wir auch nur so etwas ernten. Wenn wir aber in das Reich Gottes investieren - und hier zunächst im Zusammenhang mit Lehrern, werden wir einen geistlichen Segen ernten.
Und das Wort Gottes ist hier faszinierend. Paulus geht hier von diesem einen konkreten Beispiel ins Allgemeine. Denn wie gesagt können wir auf der einen Seite diesen Bezug zum Bezahlen der Lehrer ziehen, aber es geht um alles was im Geiste geschieht.
Und dieser Ausdruck am Anfag: Gott lässt sich nicht spotten. Ist heftig.
Ich hoffe ihr kennt es nicht, aber man kann sich da hineinversetzen:
Wenn eine Person euch immer wieder beteuert, wie wichtig ihr einem seid, ist es ja schön oder? Das hört man doch gerne, dass man jemandem wichtig ist. Aber wenn diese Person sich überhaupt nicht meldet, nicht nachfragt wie es dir geht, nicht auf deine Nachrichten antwortet, keine Einladungen annimmt oder dich auch nicht einlädt. Wie wichtig bist du dieser Person wirklich? Oder wenn du diese Person bist, wie wichtig ist der andere dir wirklich?
Und wenn du jetzt jemandem im Kopf hast, dann stempel ihn nicht direkt ab. Es gibt ja die Unterschiedlichsten Gründe und Lebenslagen etc.
Denn wenn es vom Grundsatz so läuft, werden wir uns ja auch irgendwann denken, dass die Person lügt. Dass ich für die Person nicht wichtig bin.
Lasst uns das nicht mit Gott machen. Denn Gott lässt sich nicht spotten. Wenn du immer und immer wieder einfach beteuerst wie wichtig dir das Christsein ist, wie wichtig dir Gott ist und so weiter, du in deinem Leben aber nur in andere Dinge investierst. Wir hatten vorhin entsprechende Beispiele. Aber auch wenn wir vom Geld mal absehen und uns fragen wo wir unsere Zeit hineininvestieren. Wenn es immer nur Fleischliche Dinge sind, werden wir auch diese Ernten. Gott fällt nicht auf unser Geschwafel hinein. Er sieht wie wir es wirklich meinen. Ob wir eine echte Beziehung zu ihm haben oder nicht.
Und da sind wir wieder beim Thema Ehrenamt. Wenn wir die zeitliche Berechnung mal nehmen die wir gemacht haben. Sie soll uns nicht als Entschuldigung dienen, dass wir keine Zeit haben, dass wir andere Verpflichtungen haben. Nein wir dürfen uns investieren. Wir dürfen in das Reich Gottes investieren.
Und warum machen wir das? Weil wir das Fleisch gekreuzigt haben. Wir haben im 5. Kapitel die Werke des Fleisches und die Frucht des Geistes näher kennengelernt und beleuchtet. Und wenn wir unser Fleisch gekreuzigt haben wie es in
Die aber Christus angehören, die haben das Fleisch gekreuzigt samt den Leidenschaften und Lüsten.
Dann werden unsere Taten nicht aus der Lust heraus motiviert sein für unsere fleischlichen Lüste, sondern aus der Frucht des Geistes heraus. Denn hier haben wir die Ausführung der Frucht und dem Wandel im Geist wie er von uns im 24. Vers gefordert wird.
Also wollen wir in das Reich Gottes investieren, weil die Frucht des Geistes in uns heranwächst.
Aber dass es kein Kinderspiel ist, lesen wir auch in den nachfolgenden Versen:
Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten.
Hier haben wir zwei heftige Aspekte. Der erste ist das Müde werden.
Wünscht ihr jemandem schonmal viel Kraft oder dass jemand dran bleiben soll, wenn er sich auf die Couch schmeißt um sich zu entspannen oder weil er sich einen Film anschauen möchte?
Oder auch zum spazieren gehen - wenn es nicht gerade eine Reha-Maßnahme ist oder so...
Eigentlich nicht? Wann macht man das eigentlich in der Regel?
Wenn wir wissen, jemand muss Leistung bringen und das könnte schwierig werden. Zum Beispiel bei einer Prüfung, da wissen wir, dass es Forderungen gibt bei denen man Versagen kann. Weil eben etwas gefordert wird.
Wenn wir ein Vorstellungsgespräch haben. Wenn es um Leistungen geht.
Und Paulus schreibt hier nicht ohne Grund diese Aufforderung, diesen Wunsch, dass man im Gutestun nicht müde wird. Denn er weiß ganz genau was es bedeutet. Er weiß, dass wir dazu geneigt sind müde zu werden.
Wie viele von uns sind in den letzten Wochen zum Helfen ins Ahrtal gefahren? Ich sehe niemanden der sich meldet. Es dürften auch die wenigsten sein. Es ist schon etwas her, dass dort die Überflutung war, aber sind die Menschen da schon fertig? Benötigen sie keine Hilfe mehr?
Doch, die meisten sind noch ganz und gar nicht fertig. Sie stehen vor einer großen Zerstörung. Als es akut war, sind sehr viele Menschen dahin gefahren und haben geholfen. Das ist ja auch gut und richtig so. Aber mit der Zeit ist es immer mehr abgeflacht. Immer weniger Personen sind dahin gefahren und heute sind es nicht mehr viele im Verlgeich zu den ersten Tagen.
Warum ist das so? Klar wurde dort akut geholfen und das Schlimmste ist wahrscheinlich überstanden. Aber wir Menschen haben keine Ausdauer was das bedeutet. Denn es bedeutet ja, sich selbst zu Opfern, eigene Interessen zurückzuschrauben. Für eine bestimmte Zeit bekommen wir das hin, es gibt uns auch ein gutes Gefühl. Aber auf die Dauer ist es schon deutlich komplizierter. Wir werden müde.
Und das ist nur ein Beispiel. Wir könnten viele Beispiele anführen. Ganz aktuell ist der Krieg. Mittlerweile heißt es, der Westen wird Kriegsmüde. Die Menschen interessieren sich immer weniger und sind auch immer weniger bereit etwas dafür aufzuwenden.
Der Mensch wird müde im Gutestun. Und Paulus weiß das. Und genau aus diesem Grund sagt er hier, dass wir nicht müde werden sollen. Das wir uns das Bewusst vor Augen führen, dass man schnell müde dabei wird, aber dass wir das große Ziel vor Augen haben. Die Ewigkeit.
Und nur durch diese Perspektive und durch die Kraft des Heiligen Geistes sind wir überhaupt in der Lage nicht müde zu werden. Diese Perspektive ist ja mit angeführt. Interessant ist, dass es dazu eine Bedingung gibt:
Laßt uns aber im Gutestun nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht ermatten.
Wenn wir nicht ermatten. Das ist eine heftige Bedingung oder. Nur dann werden wir auch ernten. Und die Ernte bezieht sich ja auf die Ewigkeit. Es ist eine Warnung, dass wir dran bleiben - auch wenn es uns etwas kostet. Dass wir die Frucht des Geistes ausleben, dass wir auf den Geist säen. Dass wir uns nicht abbringen lassen. Dass wir nicht irgendwann wieder anfagen immer mehr auf das Fleisch zu säen. Deswegen ist es wichtig, dass wir aufmerksam bleiben.
Paulus definiert das noch etwas mit dem Gutestun im 10. Vers:
So laßt uns nun, wo wir Gelegenheit haben, an allen Gutes tun, besonders aber an den Hausgenossen des Glaubens.