Warum lässt Gott das zu?
Der Fall des Menschen und dessen Errettung durch den Herrn Jesus Christus.
Um sein Vorhaben unbemerkt umzusetzen, beschloss Satan, sich der Schlange als Werkzeug zu bedienen. Diese Tarnung passte ausgezeichnet zu seinem Täuschungsmanöver. Die Schlange war damals eines der klügsten und schönsten Geschöpfe auf der Erde. Sie besaß Flügel, und wenn sie durch die Lüfte flog, sah sie gleißend hell aus, denn ihre Farbe hatte die Leuchtkraft polierten Goldes. Sie ließ sich auf den reich beladenen Zweigen des verbotenen Baumes nieder und labte sich an seinen köstlichen Früchten. Sie war eine Erscheinung, die die Aufmerksamkeit eines Betrachters fesselte und mit Freude anzusehen war. So lauerte der Verderber im friedlichen Garten und wartete auf seine Beute.
Die Engel hatten Eva davor gewarnt, sich bei ihrer täglichen Arbeit im Garten von ihrem Mann zu trennen. Mit ihm zusammen wäre sie in geringerer Gefahr, versucht zu werden, als allein. Aber in ihre angenehme Arbeit vertieft, merkte sie nicht, wie sie sich unbewusst von seiner Seite entfernte. Als sie bemerkte, dass sie allein war, ahnte sie eine Gefahr, doch sie verdrängte dieses Gefühl und war überzeugt, weise und stark genug zu sein, um das Böse zu erkennen und ihm zu widerstehen
Ungeachtet der Warnung der Engel fand sie sich unversehens staunend und mit einer Mischung aus Neugier und Bewunderung vor dem verbotenen Baum. Die Frucht war sehr schön, und Eva fragte sich, warum Gott sie ihnen wohl vorenthalte. Das war die Gelegenheit für den Versucher.
Der Sohn Gottes, der herrliche Himmelsfürst, hatte großes Mitleid mit dem gefallenen Menschengeschlecht. Unendliches Mitgefühl ergriff ihn, als er das Leid der verlorenen Welt betrachtete. Doch die göttliche Liebe hatte einen Plan zur Erlösung der Menschen erdacht. Das übertretene Gesetz Gottes forderte das Leben des Sünders. Im gesamten Universum gab es nur einen, der zu Gunsten der Menschen den Forderungen des Gesetzes genügen konnte. Da Gottes Gesetz ebenso heilig ist wie er selbst, konnte nur jemand, der Gott gleich ist, die Sühne für die Übertretung schaffen. Nur Christus konnte den schuldig gewordenen Menschen vom Fluch des Gesetzes erlösen und ihn wieder mit dem Himmel in Einklang bringen. Christus wollte die Schuld und Schande der Sünde auf sich nehmen. Da diese jedoch für den heiligen Gott so anstößig ist, würde sie den Vater vom Sohn trennen. Der Sohn war bereit, in die Tiefen des Elends hinabzusteigen, um die verlorene Menschheit zu retten.
Durch die Sünde waren die Menschen so erniedrigt, dass sie unmöglich von sich aus die Harmonie mit einem Gott wiederherstellen konnten, dessen ganzes Wesen Reinheit und Güte ist. Nachdem Jesus jedoch die Menschen von der Verdammnis des Gesetzes erlöst hatte, konnte er ihnen göttliche Kraft verleihen, die sich mit dem menschlichen Bemühen verbindet. Auf diese Weise konnten die gefallenen Nachkommen Adams durch »die Umkehr zu Gott und den Glauben an unsern Herrn Jesus« (Apostelgeschichte 20,21) wieder »Gottes Kinder« werden (1. Johannes 3,2).
Die erste Ankündigung seiner Erlösung erhielten die Menschen, als Gott im Garten Eden das Urteil über Satan sprach: »Ich will Feindschaft setzen zwischen dir und der Frau und zwischen deinem Nachkommen und ihrem Nachkommen; der soll dir den Kopf zertreten, und du wirst ihn in die Ferse stechen.« (1. Mose 3,15) Dieser Richterspruch, der in Anwesenheit unserer Voreltern erging, war für sie eine Verheißung. Er kündigte einen Kampf zwischen der Menschheit und Satan an und sagte voraus, dass die Macht des großen Widersachers letztendlich gebrochen wird. Adam und Eva standen als Schuldige vor dem gerechten Richter und erwarteten das Urteil, das ihre Gesetzesübertretung forderte. Aber noch bevor sie etwas von einem künftigen Leben in Leiden und Mühe hörten und die Ankündigung vernahmen, dass sie wieder zu Staub werden sollten, hörten sie Worte, die in ihnen Hoffnung weckten. Wenn sie auch unter der Macht ihres starken Feindes leiden müssten, könnten sie sich auf den letztendlichen Sieg freuen.