Josefs Gaben und seine Ausbildung

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Joseph hatte von Gott eine Traum-Gabe bekommen:
prophetisch zu träumen
prophetische Träume auszulegen
Aber er musste erst von Gott erzogen werden und lernen, mit der Gabe umzugehen, bevor diese zum Nutzen und Segen werden konnte.
Josef zeigte am Ende von 1. Mose auch außergewöhnliches Geschick, als Gott ihn verwendete, um seine Brüder auf die Bewährungsprobe zu stellen. Ein sehr diffiziles Unterfangen. Auch dahin musste Gott ihn durch die Ausbildung in seiner Charakterschule bringen.

Josefs Träume und Traumdeutungen

1Mo 37,3-11 - Josefs Jugendträume

Die ersten Berührungspunkte mit seiner Gabe führten zu Streit, Neid, Eifersucht, Verrat, Gewalttat und Lüge. Fast hätten sie zu Mord oder Totschlag geführt.
Josef zeigte Unreife, mangelnde emotionale Intelligenz im Umgang mit seiner Traumgabe bzw. seinen Träumen.

1Mo 40,5-23 - Josefs Auslegung der Träume seiner Mitgefangenen

Die zweite Traumerfahrung, von der wir lesen - und gleichzeitig die erste göttlich geführte Deutung - war zum Nutzen anderer. Josef sagte ihnen, was sie erwartete. Besonders für den Mundschenk war es eine segensreiche Weissagung. Diese Ausübung der Gabe hatte vorerst für Joseph trotz seiner Bitte (1Mo 40,14-15) scheinbar keinen Nutzen - und doch war sie der Anlass, dass er zwei Jahre später zum Pharao geholt wurde.

1Mo 41,15-36 - Josefs Auslegung der Träume des Pharao

Dort hatte er seine letzte berichtete Ausübung der Traumdeutungsgabe, die endlich zu seiner Befreiung und Erhöhung führte und zum Nutzen für ganz Ägypten, für die umliegenden Länder und im Besonderen für die Familie Jakobs.

Josefs Ausbildung zum Bewährungshelfer

Gott verwendete Josef später, um seine Brüder auf die Bewährungsprobe zu stellen. Das bedurfte großer charakterlicher, göttlicher Reife, denn sonst hätte er sich selbst aufgebläht oder Rachegelüste oder Schadenfreude dabei gehabt. Daher musste Gott Josef zuerst läutern:
Psalm 105,16–22 (SLT)
Und er rief eine Hungersnot herbei über das Land und zerschlug jede Stütze an Brot. Er sandte einen Mann vor ihnen her; Joseph wurde als Knecht verkauft. Sie zwangen seinen Fuß in einen Stock; sein Hals kam ins Eisen — bis zu der Zeit, da sein Wort eintraf und der Ausspruch des Herrn ihn geläutert hatte. Der König sandte hin und befreite ihn; der die Völker beherrschte, ließ ihn los. Er setzte ihn zum Herrn über sein Haus und zum Herrscher über alle seine Güter, daß er seine Fürsten nach Belieben binde und seine Ältesten Weisheit lehre.
Wenn man bedenkt auf welchem Niveau der emotionalen Intelligenz Josef als Teenager startete:
Genesis 37,2–3 SLT
Dies ist die Geschichte Jakobs: Joseph war 17 Jahre alt, als er mit seinen Brüdern das Vieh hütete, und er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas und Silpas, den Frauen seines Vaters; und Joseph brachte vor ihren Vater, was man ihnen Schlimmes nachsagte. Israel aber hatte Joseph lieber als alle seine Söhne, weil er ihn in seinem Alter bekommen hatte; und er hatte ihm einen bunten Leibrock machen lassen.
Josef wird uns vorgestellt als jemand, der seinem Vater erzählte, was man Schlechtes über seine Brüder redete, und als Lieblingssohn seines Vaters.
Und dann erzählte er seinen Brüdern von seinen Träumen, in denen sie sich offensichtlich vor ihm beugten. All das zusammen konnte nur Probleme in der Familie bringen.
Von diesem Startpunkt brachte der Herr Josef an den Punkt, wo er mit größter emotionaler Intelligenz, Charakterstärke und geistlicher Weisheit Gottes Werkzeug in der Erprobung der Brüder wurde. Er musste Treue, Geduld, Demut, Zurückhaltung und vieles mehr in der Schule des Leidens lernen. Er war darin ein Vorschatten Christi, der durch äußerste Demütigung zu äußerster Erhöhung gelangte (siehe auch Phil 2,5-11).
Und er soll uns darin ein Vorbild sein: Gott erzieht uns, damit wir für ihn brauchbar werden. Wenn Gott uns verwenden soll, um den Charakter anderer zu formen, so muss er zuerst unseren Charakter formen.
Die Gabe schenkt Gott, aber den Charakter, den Gott gebrauchen will, muss er mitunter durch harte Umstände erziehen.

Anwendung

Wenn wir uns vor Gott demütigen, so wird er uns zu seiner Zeit erhöhen. Lasst uns daran im Glauben festhalten, auch wenn wir streckenweise kein Licht am Horizont sehen, wenn es ganz gegenteilig aussieht - nämlich so, dass die anderen noch auf uns herumtrampeln, wenn wir uns demütigen. Die Wendung kann ganz plötzlich kommen, unvermutet und dramatisch. Sie wird zu Gottes Zeitpunkt kommen. An uns ist es, auszuharren im Vertrauen auf Gottes Verheißungen.
Wenn wir in der Leidensschule Gottes sind, lasst uns dem etwas Positives abgewinnen. Der Herr liebt uns und er will und muss uns erziehen, wenn er uns verwenden will. Willst du von Gott zum Segen für andere verwendet werden? Dann lass dir seine Charakterschmiede gefallen. Du wirst hier schon den Lohn ernten und erst recht in der Ewigkeit.
Lasst uns unsere Gaben Gott darbringen, damit er sie heiligt und zu seinem Nutzen verwenden kann. Wir wollen nicht überhastet unsere Gaben einsetzen bzw. auf unreife Art und Weise. Gott geht es um unseren Charakter - sieh 1Kor 13. Gaben vergehen, der Charakter bleibt und hat Wert für die Ewigkeit. Gaben können zum Problem werden, wenn wir nicht geistlich mit ihnen umgehen.
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