Sermon Tone Analysis

Overall tone of the sermon

This automated analysis scores the text on the likely presence of emotional, language, and social tones. There are no right or wrong scores; this is just an indication of tones readers or listeners may pick up from the text.
A score of 0.5 or higher indicates the tone is likely present.
Emotion Tone
Anger
0.11UNLIKELY
Disgust
0.08UNLIKELY
Fear
0.09UNLIKELY
Joy
0.23UNLIKELY
Sadness
0.14UNLIKELY
Language Tone
Analytical
0UNLIKELY
Confident
0.09UNLIKELY
Tentative
0UNLIKELY
Social Tone
Openness
0.19UNLIKELY
Conscientiousness
0.13UNLIKELY
Extraversion
0.44UNLIKELY
Agreeableness
0.6LIKELY
Emotional Range
0.11UNLIKELY

Tone of specific sentences

Tones
Emotion
Anger
Disgust
Fear
Joy
Sadness
Language
Analytical
Confident
Tentative
Social Tendencies
Openness
Conscientiousness
Extraversion
Agreeableness
Emotional Range
Anger
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Das Gebet des Jabez
Liebe Konfirmanden, liebe Eltern, liebe Paten, liebe Gemeinde,
mit diesem Gottesdienst heute sind wir am Ende eurer Konfirmandenzeit angekommen.
In dieser Zeit hatten wir eine gute Gemeinschaft, wir haben manches erlebt.
Und wir haben über das gesprochen, was wir als Christen glauben.
Sicher nicht immer mit großem Erfolg.
Manchmal war das Handy wichtiger als der Pfarrer.
Manchmal war euch anderes wichtiger als mit dem Pfarrer über Gott, Jesus und Kirche zu sprechen.
Andererseits musste ich feststellen und das hat mich gefreut, dass bei euch doch eine Offenheit für Gott, Jesus und Kirche da ist.
Es gab in unserer Konfirmandenzeit Raum für eure Fragen und Zweifel.
Sie werden nicht alle überwunden sein.
Vielleicht haben euch dennoch diese Tage der Konfirmandenzeit gezeigt, dass es gut ist in Sachen des Glaubens gemeinsam unterwegs zu sein.
Und dass es da nicht immer perfekten Antworten gibt.
Ich wünsche mir für euch, dass ihr nach eurer Konfirmandenzeit euch in unserer kirchlichen Jugendarbeit wiederfindet und da auch gemeinsam an den Fragen des Glaubens weiterarbeitet.
Denn mit ihnen umzugehen, das ist manchmal ein hartes Stück Arbeit.
Heute möchte ich euch noch einmal mit einem der langweiligsten Abschnitte der Bibel traktieren.
Es ist einer der Abschnitte in der Bibel, wo die meisten Leute beim Bibellesen das Handtuch werfen.
Es ist eins der Geschlechtsregister des Volkes Israel, wo neun Kapitel lang von Adam und Eva bis zum Ende des babylonischen Exils alle Stammväter und mütter des jüdischen Volkes haarklein aufgezählt werden und da heißt es immer wieder: er zeugte ihn oder sie und das über viele Generationen lang.
Es ist wirklich kein interessanter Text, es sei denn man Genealoge.
Solche Leute interessiert das sicher.
Doch keine Angst ich will euch heute nicht so ein Geschlechtsregister zumuten.
Dennoch befindet sich der Text, über den ich heute predigen möchte, mitten in so einem Geschlechtsregister oder anders gesagt, es geht um einen Mann, dessen Name eigentlich einer von Tausenden in diesem langweiligen Geschlechtsregister im 1. Buch der Chronik ist.
Dieser Mann heißt Jabez und man kann bei ihm einen Schatz finden.
Es ist eine sehr unbekannte Bibelstelle, gut versteckt in einer abgelegenen Ecke des Alten Testaments.
Es ist ein Schatz der gehoben werden muss.
Dieser Schatz ist ein Gebet, das "Gebet des Jabez".
Wenn ihr von diesem Jabez noch nie etwas gehört haben, ist das keine Schande.
Den kennen manche altgediente Christen nicht.
Ich selber habe erst vor einigen Jahren von diesem Gebet gelesen.
Doch das Gebet des Jabez ist seit einigen Jahren unter den Christen bekannter geworden.
Der Amerikaner Bruce Wilkinson hat ein kleines Buch darübergeschrieben: "Das Gebet des Jabez".
Davon wurden über 10 Millionen Exemplare verkauft.
Die meisten vor allem in den USA. 10 Millionen Bücher sind auch dort eine gewaltige Menge.
Ein halbes Jahr lang stand "Das Gebet des Jabez" ununterbrochen auf Platz 1 der New York TimesBestsellerliste. Auch in Deutschland kann man es kaufen.
Viele Menschen berichten, dass dieses Gebet ihr Verhältnis zu Gott dramatisch verändert hat.
Und zwar positiver Weise.
Ich will einmal die Notiz über Jabez mit seinem Gebet aus dem 1. Buch der Chronik, Kapitel 4, Vers 9-10 vorlesen:
Jabez war angesehener als seine Brüder.
Und seine Mutter nannte ihn Jabez; denn sie sprach: Ich habe ihn mit Kummer geboren.
Und Jabez rief den Gott Israels an und sprach: "Segne, ach segne mich, und erweitere mein Gebiet!
Lass deine Hand über mir sein, und halte Schmerz und Unglück von mir fern."
Und Gott ließ geschehen, worum er bat.
Sechs Sätze, die eigentlich nicht viel und doch sehr viel sagen: Da ist ein Mann mit dem Namen Schmerz, denn Jabez heißt auf deutsch "Schmerz".
Da heißt ein Mensch mit Namen „Schmerz“.
Ein ungewöhnlicher Vorname.
Der Name ist Programm.
Auch heute überlegen die Eltern oft bei der Namensgabe ihrer Kinder, was sie ihnen damit ins Leben geben wollen.
Welche Botschaft der Name haben soll?
Manchmal ist es auch „nur“ der Name des Lieblingsschauspielers oder Fußballspielers.
Hier gibt die Mutter ihre Geburtserfahrung weiter.
Seine Mutter nannte ihn Jabez, denn sie sprach: Ich habe ihn mit Kummer geboren.
Das war auch im alten Israel oft so, dass der Name eines Kindes häufig eine besondere Bedeutung hatte.
Sehr oft war er mit dem Schicksal des Kindes verbunden oder er markierte die Stellung des Menschen innerhalb der großen Gemeinschaft der Sippe.
Die Art des Kummers der Mutter ist nicht überliefert.
Das scheint auch nicht wichtig zu sein.
Dennoch muss der Kummer etwas außergewöhnlich Schmerzhaftes gewesen sein, dass er so in den Abstammungslisten verzeichnet wurde.
Ein Mann, der Schmerz heißt, trägt eine große Bürde.
Wir wissen, dass Namen großen Einfluss haben auf das Leben eines Menschen.
Ich hatte einen Klassenkameraden, der hieß mit Nachnamen Klo.
Da kann man sich gut vorstellen, wie der darunter gelitten hat.
Er hat nach der Hochzeit den Namen seiner Frau angenommen.
Also hier wird kein guter Start für das Leben des Jabez beschrieben.
Ein Mensch mit einem Handicap in seinem Leben.
Kein guter Start oder?
Handicaps haben viele von uns.
Manche offen, manche verborgen?
Und die sie verborgen haben, verbergen sie noch tiefer.
Wie gehen wir mit all dem um? Diese Frage stellen wir uns sicher auch jeden Tag neu?
Jabez scheint mit dem Handicap seines Lebens offen umgegangen zu sein.
Er fand einen Weg dazu, indem er Gott offenbar so intensiv anflehte, dass sein Gebet vom Verfasser der Chronik mit in die Geschlechterliste aufgenommen wurde:
"Segne, ach segne mich, und erweitere mein Gebiet!
Lass deine Hand über mir sein, und halte Schmerz und Unglück von mir fern."
Die erste Bitte des Gebetes ist ein ganz einfacher Ruf: "Segne, ach segne mich!"
Heißt es nicht immer man soll doch einen Brief nicht mit "ich" anfangen.
So habe ich es wenigstens zu meiner Zeit im Deutschunterricht gelernt.
Ich weiß nicht wie es bei euch ist?
Und wirkt das nicht auch bei einem Gebet als Einstieg sehr egoistisch: "Segne mich".
Nicht mal Zeit für eine ordentliche Anrede Gott gegenüber hat Jabez übrig.
Kann man denn beim Gespräch mit Gott dermaßen mit der Tür ins Haus fallen?
Aber genau das ist es, was mir an diesem Jabez gefällt.
Ich denke, genau diese einfache, sehr direkte Bitte um Segen betrifft uns Christen, unsere Gemeinde, unsere Kirche und unseren christlichen Glauben ganz und gar elementar.
An der Kirche wird heute vor allem erwartet, dass sie sich für andere engagiert und für sozial Schwache und für die Flüchtlinge eintritt.
Das ist gut, so höre ich das auch von Außenstehenden immer wieder.
Und das bestätigen auch gerade wieder Umfragen, die man macht.
Aber dann höre ich zwischen den Zeilen und ich glaube auch mancher von Euch denkt so:
„Für mich selber bringt das Ganze mit Gott, Glauben und Kirche nichts.
Glauben ist sicher gut für das soziale Gefüge.
Glauben ist gut für andere, aber für mich?
Und wenn du wirklich Christ bist, dann musst du so ein guter Mensch für die anderen sein, da bleibt für dich selber nichts mehr übrig.“
Genau das stimmt aber nicht und ich bin überzeugt: Gott erlaubt Euch und Ihnen, dass Ihr beim Glauben und beim Beten mehr an euch selbst denken sollt und dürft.
Vertrauen auf Gott stärkt und richtet auf und macht Lebensmut.
Denn vom Segen Gottes ist genug für alle da, auch für die, die unter schweren Bedingungen in ihrem Leben starten.
Auch für die, die eine Last tragen, die ihnen von anderen aufgeladen wurde.
Auch für die, deren Name „Schmerz“ heißt.
Doch sie müssen nur eines tun: Sie müssen um diesen Segen bitten.
Und das empfehle ich Euch Konfirmanden ebenfalls, dass ihr das tut.
Und zwar nicht nur einmal, sondern immer wieder in eurem Leben.
Eine kleine Geschichte:
Ein Mensch nennen wir ihn, Herr Schmidt, stirbt und kommt in den Himmel.
Petrus erwartet ihn am Himmelstor und führt ihn durch die prachtvollen Straßen, die herrlichen Villen und die zauberhaften Plätze, auf denen überall wunderbare Musik erklingt.
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