Sermon Tone Analysis

Overall tone of the sermon

This automated analysis scores the text on the likely presence of emotional, language, and social tones. There are no right or wrong scores; this is just an indication of tones readers or listeners may pick up from the text.
A score of 0.5 or higher indicates the tone is likely present.
Emotion Tone
Anger
0.11UNLIKELY
Disgust
0.08UNLIKELY
Fear
0.09UNLIKELY
Joy
0.18UNLIKELY
Sadness
0.52LIKELY
Language Tone
Analytical
0UNLIKELY
Confident
0UNLIKELY
Tentative
0UNLIKELY
Social Tone
Openness
0.18UNLIKELY
Conscientiousness
0.13UNLIKELY
Extraversion
0.44UNLIKELY
Agreeableness
0.6LIKELY
Emotional Range
0.13UNLIKELY

Tone of specific sentences

Tones
Emotion
Anger
Disgust
Fear
Joy
Sadness
Language
Analytical
Confident
Tentative
Social Tendencies
Openness
Conscientiousness
Extraversion
Agreeableness
Emotional Range
Anger
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Der Sabbat und die Ruhe
Begrüßung
Lied : Ich bin durch die Welt gegangen
Andacht
Ich bin in einem kleinen Dorf auf einem Bauernhof groß geworden.
Da hat man damals noch gewisse christliche Traditionen gepflegt.
Später als meine Eltern sich bewusst für Jesus Christus entschieden haben, haben wir diese Traditionen sogar vom Glauben her bewusst gelebt.
Bei uns im Dorf war damals alle 14 Tage sonntags Gottesdienst.
Und in unserer Familie gehörte es dazu, dass wir jeden Sonntag in den Gottesdienst gingen.
Das Besondere dabei war: Wir bekamen als Kinder für den Gottesdienst besondere Sachen zum Anziehen.
In den Gottesdienst gingen wir nicht mit den Alltagskleidern, sondern mit Sonntagskleidern, auch wenn es nur für diese eine Stunde war.
Denn hinterher mussten wir die Sachen wieder ausziehen.
Aber der Gottesdienst war etwas Besonderes, etwas Heiliges.
Damit wurde deutlich, dass sich der Sonntag aus der Reihe der Woche heraushob.
Er war doch etwas Besonderes, eben nichts Alltägliches.
Wir sprechen heute in unserer Gesellschaft davon, dass sie entschleunigt werden muss.
Vieles läuft zu schnell und zu hektisch.
Es gibt doch so viele Dinge, die unser Leben schnell machen.
Wenn ich sie hier nennen, benenne ich sie nicht, weil sie schlecht sind, sondern nur weil sie das Leben schnell machen.
An erster Stelle steht heute das Internet mit der rasend schnellen Datenkommunikation und der damit verbunden Telekommunikation.
Mit WhatsApp, Facebook und Skype und was auch immer ist man schnell mit dem anderen verbunden.
Jetzt in der Zeit der Corona-Pandemie sicher auch ein Segen.
Das Flugzeug, das Auto und noch vieles mehr gehören auch dazu, was das Leben schnell macht.
Bei vielem wollen wir auch immer schnelle Ergebnisse.
Manchmal ist das ja auch sehr wichtig.
Das erleben wir ja bei der statistischen Erhebung der Corona-Erkrankungen, und sehen was passiert wenn es nicht funktioniert.
Oder eben auch bei den Corona-Tests.
Dennoch beginnt man dem schnellen Leben wenigstens in einigen Bereichen des Lebens, besonders im Privaten gegenzusteuern.
Mancher macht jetzt eine Internetpause.
Die in ein paar Wochen beginnende Fastenzeit mit der Aktion “7 Wochen ohne” bietet ja dazu eine Gelegenheit.
“Da heißt es bei manchen “Ich bin da mal weg”.
Oder andere entdecken, statt der WhatsApp den guten alten Brief wieder oder einfach mal wieder den anderen bei einer Tasse Kaffee zu besuchen.
Nun Corona schränkt das ja immer noch ein.
Aber auch ein digitaler Besuch über Skype oder Zoom ist da besser, wo man miteinander reden kann.
Ich habe zum Beispiel auch schon mit meinem Bruder gemeinsam digital gefrühstückt.
Statt Fastfood gibt es auch Slow Food.
Langsames und bewusstes und vielleicht sogar biologisch gesundes Essen.
Und mancher geht sogar in ein Kloster und wird Mönch oder Nonne auf Zeit, ein paar Wochen oder Monate.
Nun nicht jeder wird den Jakobsweg nach St. Compostela wandern.
Wir als Christen und natürlich besonders die Juden kennen dieses Innehalten am Sabbat.
Der Sabbat gründet sich im Schöpfungsbericht, als Gott nach sechs Tagen des Wirkens einen Tag der Ruhe hielt.
Mit dem Sabbat, mit dem Tag des Ruhens endet erst die Schöpfung Gottes.
Das Schöpferwirken in den sechs Schöpfungstagen führte konsequent zum siebenten Tag, dem Schöpfungssabbat.
Zum Ausruhen, den Gottes Schöpfung war vollendet:
“so vollendete Gott am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er gemacht hatte.”
Und der Sabbat - als Ausruhtag gehört mit zur Vollenden der Schöpfung.
Erst mit ihm ist sie perfekt.
Der Tag des Sabbats ist ein gesegneter Tag, denn Gott segnete ihn, und was er segnet, ist in der Tat gesegnet.
Darum hat Gott verheißen, uns an diesem Tag in besonderer Weise zu begegnen und zu segnen.
Der Tag des Sabbats ist ein heiliger Tag, denn Gott hat ihn geheiligt.
Darum steht er dann auch als drittes Gebot der Feiertagsheiligung nach der Lutherischen Zählung bzw.
als viertes Gebot in den zehn Geboten.
Seit der Auferstehung von Jesus gab es für uns Christen eine Verschiebung für diesen Tag.
Nicht mehr den siebenten Tag der Woche, sondern den ersten Tag der Woche, der Tag nach dem Sabbat, der Tag der Auferstehung Jesu.
Dieser bestimmt jetzt den Lebensrhythmus der jungen Christengemeinde.
An diesem Tag kamen sie zusammen und feierten den Gottesdienst.
Denn es ist eben der Tag, an dem Jesus Christus auferstanden ist und die Macht des Todes besiegt hat.
Somit ist der Sonntag der Sabbat des neuen Bundes.
Gott ist dieser Tag der Ruhe sehr wichtig.
Er schenkt ihn uns als hilfreiche Unterbrechung im Kreislauf von Arbeit und Konsum.
Nun haben wir in unserer modernen Gesellschaft ein großes Problem mit diesem festen Tag der Ruhe.
Auf der anderen Seite spüren wir nur sehr, dass es ein Problem ist, dass es ihn für viele Menschen nicht mehr gibt, sondern fast jeder Tag gleich ist.
Das ist sogar unabhängig so, egal ob ein Mensch gläubig oder nichtgläubig ist.
Der Rhythmus von Arbeit und Ruhe gehört unabdingbar zum menschlichen Leben dazu.
Das ist mittlerweile sogar wissenschaftlich erwiesen.
Der Kirchenvater Thomas von Aquin weist der Feiertagsheiligung sogar einen naturrechtlichen Rang zu.
Vielleicht ist heute der Ruhetag nicht mehr fest an einen Wochentag gebunden, aber er sollte in unserem menschlichen Lebensrhythmus vorkommen.
Er soll sich von den anderen Tagen unterscheiden.
Und für uns Christen sollte an dem Tag auch der Gottesdienst vorkommen, wo Gott uns dient und wir Gott dienen.
Selbst Martin Luther macht es uns deutlich, wie wichtig so ein Sabbat für das Leben von uns Menschen ist, ja dass es sogar Dienst für Gott ist:
Denn man dient Gott auch durch Nichtstun, ja, durch keine Sache mehr als durch Nichtstun.
Deshalb nämlich hat er gewollt, dass vor anderen Dingen der Sabbat so streng gehalten werde.
Sieh zu, dass du das nicht verachtest.
Martin Luther
Der Sabbat ist Sinnbild dafür, dass wir Menschen Gott und überhaupt viel mehr wert sind als das, was wir leisten.
Denn an diesem Ruhetag hat der Mensch nichts anderes zu tun, als seinem Gott zu begegnen.
Es ist der Tag, von dem der Segen für den Alltag der Woche ausströmt.
Eine Ahnung davon hatten die Bauern in den Dörfern früher noch.
Denn da war es üblich, wenn nicht die ganze Familie in den Gottesdienst ging, dann wurde wenigstens einer geschickt, um den Segen für die Woche abzuholen.
Besonders in der Erntezeit, wenn es drängte, das Getreide einzuholen.
Darum liegt es an uns, was aus diesem Tag wird, was wir aus diesem Tag machen: Halte ich diesen Ruhetag.
Diesen Tag, an dem ich die Stille zu finden, wo ich auch Zeit brauche, wo ich Zeit für mich und für Gott habe.
In einer meiner früheren Gemeinden hieß es: Am Sonntag gehört der Vormittag Gott und man ging in den Gottesdienst.
Der Nachmittag gehört der Familie.
Da war es nahezu unmöglich Sonntagnachmittag einen Gottesdienst zu feiern.
Aber ob das reicht?
Man kann auch jeden Tag so eine Zeit, so eine Pause für Gott finden, - eine stille Zeit - vielleicht nicht lange 15 Minuten, aber es ist eine wichtige Zeit.
Eine Zeit, wo ich in der Bibel lese und mit Gott im Gebet rede.
Vielleicht braucht man doch für den Sabbat, für den Sonntag und besonders für Gott mehr Zeit!
So ein Sabbat oder ein Tag der Ruhe ist wie ein Filter, eine Art Absetzfilter.
Da ist mein Leben, wie ein Glas mit schmutzigen Wasser, alles ist gefüllt, manche wirre Gedanken, manche Schuld, manches Versagen, manche Unklarheiten und manche Fragen, manches, was mich aus der vergangenen Woche belastet oder ängstet, aber auch das Schöne und Gute.
Ich bin erfüllt.
Und nun muss es sich alles setzen, wie der Dreck im Wasser.
Es muss wieder alles klar werden.
Meine Seele muss zur Ruhe kommen, vielleicht mit dem Gebet:
Meine Zeit steht in deinen Händen.
Nun kann ich ruhig sein, ruhig sein in dir.
Du gibst Geborgenheit, du kannst alles wenden.
Gib mir ein festes Herz, mach es fest in dir.
Nun kann ich alles im Gebet vor Gott bringen.
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