Wenn einer übermütig ist
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Wenn einer übermütig ist
Wenn einer übermütig ist
Begrüßung
Begrüßung
Lesen von Losung und Lehrtext
Lesen von Losung und Lehrtext
Gebet
Gebet
Gemeinsames Essen
Gemeinsames Essen
Lied: EG 303,1-3.8 Lobe den Herren, o meine Seele
Lied: EG 303,1-3.8 Lobe den Herren, o meine Seele
Einleitung
Einleitung
Von übermütigen Machthabern und Herrschern können wir in unserer Zeit ein Lied singen.
Welche fallen euch ein und worin zeigt sich ihr Übermut?
In unserem heutigen Bibeltext begegnet uns auch Übermut. Darum wollen wir auf die Könige und Herrscher achten. In einem Lobpreislied heißt es:
Groß ist unser Gott, Herr der Ewigkeit,
Er allein regiert über Raum und Zeit,
souverän herrscht er, Schöpfer dieser Welt,
der in seiner Hand unser Schicksal hält.
Können Sie dieser Aussage zustimmen, wenn sie das aktuelle Weltgeschehen betrachten? Um hochmütige Machthaber und Gottes Souveränität geht es auch in unserem heutigenText.
Wir lesen den Text aus unserem Bibelwochenheft:
Erst einmal den ersten Abschnitt:
1 König Belschazzar veranstaltete ein großes Festmahl für seine tausend mächtigsten Männer. In ihrer Gegenwart betrank er sich mit Wein.
2 Vom Wein berauscht, befahl Belschazzar, die goldenen und silbernen Gefäße zu holen. Sein Vater Nebukadnezzar hatte sie einst aus dem Tempel in Jerusalem mitgenommen. Der König wollte aus ihnen trinken, zusammen mit seinen mächtigsten Männern, seiner Frau und seinen Nebenfrauen.
3 Da holte man die goldenen Gefäße, die aus dem Tempel stammten, dem Haus Gottes in Jerusalem. Der König trank aus ihnen, zusammen mit seinen mächtigsten Männern, seiner Frau und seinen Nebenfrauen.
4 Sie tranken Wein und verehrten Götterbilder aus Gold und Silber, Bronze und Eisen, Holz und Stein.
5 Plötzlich erschienen die Finger einer menschlichen Hand. Neben einem Leuchter schrieben sie etwas auf die weiße Wand des königlichen Palastes. Der König sah den Handrücken der schreibenden Hand.
Was vermuten Sie, dass die Hand (V. 5) schreibt? Was würden Sie sie schreiben lassen, wenn Sie die Erzählung gestalten könnten? Der babylonische König tritt auf, als wäre er Gott. Denn als König besitzt er Macht wie (ein) Gott. Was anderen Menschen heilig ist, ist ihm egal. Er lässt die Gegenstände aus dem Tempel bringen, um aus ihnen zu trinken. Er weiß, dass sie eigentlich nicht dafür vorgesehen und bestimmt waren. Aber er tritt auf wie Gott. Als machtvoller König kann er machen, was er will – zumindest meint er, dass er das darf. Die Gegenstände hat er schließlich von seinem Vater geerbt. Aber sollte er nicht darauf achten, was Anderen heilig ist? Oder darauf, dass er durch den Gebrauch der Gegenstände keine Ehrfurcht bzw. keinen Respekt gegenüber Gott und den Menschen zeigt, die an ihn glauben? Wäre es nicht wichtig zu bedenken, dass er selbst eben nicht Gott ist?
Gesprächsrunde
Wir lesen jetzt den zweiten Abschnitt.
17 Da sagte Daniel zum König: »Behalt deine Geschenke und gib deine Gaben einem anderen. Ich werde dir dennoch die Schrift vorlesen und dir sagen, was sie bedeutet.
18 Du bist der König. Der Höchste Gott hat deinem Vater Nebukadnezzar Königreich, Macht, Ehre und Ruhm gegeben.
19 Vor der Macht, die ihm gegeben wurde, zitterten und fürchteten sich die Menschen aller Völker, Nationen und Sprachen. Er tötete, wen er wollte, und er ließ am Leben, wen er wollte. Er machte mächtig, wen er wollte, und er unterdrückte, wen er wollte.
20 Doch er wurde überheblich und hochmütig. Da stieß man ihn vom Thron seines Königreichs und nahm ihm seine Ehre.
21 Er wurde von den Menschen verstoßen und man gab ihm den Verstand eines Tieres. Er wohnte bei den Wildeseln und man gab ihm Gras zu fressen wie Rindern. Vom Tau des Himmels wurde sein Körper nass – bis er erkannte, dass der Höchste Gott die Macht hat über das Königreich der Menschen. Wen auch immer er möchte, setzt er über es ein.
22 Du, Belschazzar, sein Sohn, warst hochmütig, obwohl du das alles wusstest.
23 Du hast dich über den Herrn des Himmels erhoben und dir Gefäße aus seinem Tempel holen lassen. Aus denen hast du Wein getrunken, mit deinen mächtigsten Männern, Frauen und Nebenfrauen. Du hast die Götterbilder aus Silber und Gold verehrt, aus Bronze und Eisen, Holz und Stein. Dabei können sie weder sehen noch hören und haben auch keinen Verstand. Aber du hast den Gott nicht verehrt, der all deine Wege in der Hand hat. Dein ganzes Leben gehört ihm.
24 Darum hat er die Hand geschickt und sie etwas an die Wand schreiben lassen.
25 Die Schrift, die dort geschrieben steht, lautet: Mene mene tekel u-parsin.
26 Das ist die Bedeutung der Wörter: Mene: Die Tage deines Königreichs sind gezählt, Gott wird ihm ein Ende bereiten.
27 Tekel: Du bist auf der Waage gewogen worden und wurdest für zu leicht befunden.
28 Parsin: Dein Königreich wird geteilt, und es wird den Medern und Persern gegeben.«
29 Da befahl Belschazzar, Daniel in purpurrote Gewänder zu kleiden. Auch legte man ihm eine goldene Kette um den Hals. Dann ließ der König verkünden, dass Daniel als Drittmächtigster im Königreich herrschen sollte.
30 Aber Belschazzar, der König von Babylonien, wurde noch in derselben Nacht getötet.
Ein paar Fragen dazu:
Wie wird das Verhältnis Nebukadnezzars zu Gott dargestellt (V. 18)? Wie verändert es sich?
Was wird Belschazzar vorgeworfen?
Auf welche Werkzeuge kann / soll / darf ein Herrscher bauen? Aus Sicht der altorientalischen Texte – aus Sicht glaubender Menschen heute?
Belschazzar wird das Beispiel seines Vaters vor Augen gemalt. Auch er war hochmutig und übermütig. Er war überheblich. Und so kam er zu Fall. Er musste schmerzhaft lernen, dass er eben nicht Gott ist, sondern ein anderer – eben (nur) ein Mensch. Er durchläuft eine Lerngeschichte.
Und obwohl Belschazzar dies alles wusste, schert er sich nicht darum, sondern begeht den gleichen Fehler wie sein Vater. Er wird übermütig, ihm fehlt das, was man vielleicht mit „Ehrfurcht“ bezeichnen könnte. Deshalb erhält er eine Botschaft von Gott, das sprichwörtliche Menetekel. Es lautet: Die Tage deines Königreichs sind gezählt, Gott wird ihm ein Ende bereiten. Du bist auf der Waage gewogen worden Und wurdest für zu leicht befunden. Dein Königreich wird geteilt Und es wird den Medern und Persern gegeben.
Belschazzar ein (politisches) Schwergewicht, wird als zu leicht befunden. Nachdem der König diese Botschaft vernommen hat, will er Daniel ehren. Versucht er damit, sein Schicksal noch abzuwenden? Wir wissen es nicht. Was wir wissen ist, dass ihm nur noch eine Nacht bleibt.
Weitere Fragen:
Belschazzar wird gewogen und als zu leicht empfunden. Was bedeutet das? Was verleiht einem Menschen Gewicht?
Belschazzar geht am Schluss auf Daniel zu. Warum stirbt er trotzdem? (Darauf wird es wohl keine befriedigende Antwort geben.)
Lied: EG 378 Es mag sein, dass alles fällt
Lied: EG 378 Es mag sein, dass alles fällt
Schlussimpuls und Fragen
Schlussimpuls und Fragen
Wir spüren wieder einmal, wie zeitgemäß und aktuell dieser Text ist, als spricht er direkt in unsere Lebenssituation hinein.
Maler und Dichter haben diese Geschichte von Belschazzar und seinem Festmahl in ihre Gegenwart übertragen. Im König aus dem Prophetenbuch konnte man aktuelle Herrscher oder Mächtige immer wiedererkennen.
Nun auch in unserer Zeit sehen und erkennen wir darin Herrscher wieder. Mit wem würden wir Belschazzar identifizieren, wenn wir die Geschichte in unsere Zeit übertragen?
Was würde Daniel zu ihm sagen und was würde uns heute Hoffnung geben?
Nicht nur die Mächtigen feiern bedenkenlos und missachten das, was anderen heilig ist. Auch in jedem von uns gibt es Anteile von Belschazzar. Wenn Daniel zu uns käme, wovor würde er uns warnen?
Lied: EG 419,1-5 Hilf, Herr meines Lebens
Lied: EG 419,1-5 Hilf, Herr meines Lebens
Impulstext von Karl Barth
Impulstext von Karl Barth
„Ja, die Welt ist dunkel. .... Nur ja die Ohren nicht hängen lassen! Nie! Denn es wird regiert, nicht nur in Moskau oder in Washington oder in Peking, sondern es wird regiert, und zwar hier auf Erden, aber ganz von oben, vom Himmel her! Gott sitzt im Regimente! Darum fürchte ich mich nicht. ... Gott lässt uns nicht fallen, keinen einzigen von uns ...! – Es wird regiert!“
Lassen Sie uns zum Abschluss das Vaterunser beten. Dieses Gebet weist mit seinen „Dein“-Aussagen am Anfang und am Ende darauf hin, dass wir nicht alles selbst in der Hand haben, nicht alles machen können. Es gibt da noch einen anderen. Ihm dürfen wir uns anvertrauen.
Vaterunser
Vaterunser
Segen
Segen
Aus dem Buch Jesaja 57,15–16:
Ich, der Hohe und Erhabene,
der ewige und heilige Gott,
wohne in der Höhe, im Heiligtum.
Doch ich wohne auch bei denen, die traurig und bedrückt sind.
So segne Euch / uns der dreieine Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.
Amen
Lied: Groß ist unser Gott, Herr der Ewigkeit Heft Nr. 1
Lied: Groß ist unser Gott, Herr der Ewigkeit Heft Nr. 1